Goldlack: Bis wann wurde der "gute, alte" verwendet?

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Dan, 15.August.2018.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich denke schon. Warum sollten sie nicht?
     
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  2. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Weil die Lackierung als Schutzschicht fungiert. Ansonsten bräuchte man die Lackierung generell nicht und die meisten Saxophone wären unlackiert, weil die Lackierung ein zusätzlicher Arbeitsschritt ist der Geld kostet. Und wenn man die Lackierung generell nicht braucht, wozu dann lackieren? Ich denke das unlackierte Saxophone eine andere Legierung besitzen die unempfindlicher gegen Oxidation ist, und somit eine Lackierung, die als Schutzbeschichtung dient, überflüssig macht. Dann würde man sich auch Reklamationen mit mangelnder Lackierung und/oder schwarzen Stippen durch mangelnde Vorbehandlung beim lackieren ersparen.

    Lg
    Paedda
     
  3. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Tragisch aber wahr. Manche Gegenstände sind durch die globalen Gehaltsunterschiede bereits bei der Anschaffung ein finanzieller Totalschaden, da selbst die Instandhaltung (geschweige denn Reparatur) mehr kostet als die Herstellung. Es würde mich aber nicht wundern, wenn sich das in unserer globalisierten Welt auch mal ändert.
    Ich habe übrigens am Wochenende mit meinem Sohn so ein altes China-Plastik-Spielzeug-Feuerwehrauto mit elektrischer Drehleiter, Sirene, Scheinwerfer und Antrieb zerlegt, diagnostiziert und erfolgreich repariert. Aufwand - 4 Stunden + Bastelmaterial. Neubeschaffungswert - vermutlich unter 4 Mindeststundenlöhnen. Ein stolzes und glückliches Kind - unbezahlbar.

    Back-To-Topic: Ich glaube mein 20 Jahre altes versilbertes Serie III ist überlackiert, weil es lange nicht anlief, dann nur dort wo das Sax berührt wird und jetzt langsam ganz allmählich an anderen Stellen. Oder gibts da ne andere Erklärung?
     
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  4. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich glaube nicht, dass so rationale Überlegungen dahinter stecken. Ich denke, dass der Blechinstrumentenbauer traditionell Messing immer lackiert und poliert hat, weil man es halt schon immer so gemacht hat und es so hübsch glänzt. Die beliebten alten Selmer, Kings und Conns haben über die Jahre ihren Lack gelassen, und sahen dann recht hip und benutzt aus. In den 80ern und 90ern haben dann ein paar Hipster ohne Vintagehorn angefangen, ihre S80II entlacken zu lassen, damit sie so cool aussehen, wie die alten abgerockten Mark VI und mit nur 20 Jahren Latenz haben dann die Hersteller hier einen Markt erkannt. Und dass manche mit dem Sound glücklicher sind ist meines Erachtens ein Nebeneffekt, aber nicht die Ursache der Entwicklung.
     
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  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich habe den Eindruck, dass die Unlackierten alle recht schnell anlaufen.
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Kristina spielt doch ein unlackiertes Expression und ist sehr unzufrieden mit der Patina.

    Auch hat @Rick bestätigt, dass die unlackierten nun mal recht schnell anlaufen. Das ist ja auch gewollt, um den Vintage Look nachzustellen.

    @Paedda

    Denkst Du wirklich, dass die Hersteller für die par unlakierten Saxophone extra den Korpus aus einer anderen Legierung herstellen? Das rechnet sich doch überhaupt nicht.

    CzG

    Dreas
     
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  7. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Vielleicht...
    Ich meine mich an einen ollen Blechbläser zu erinnern, der noch immer darüber fluchte, dass die Tröten früher immer wie bekloppt gewienert wurden, damit sie schön glänzen.
    Ist natürlich nur anekdotisch.
     
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  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Täusche ich mich, oder zieht sich sich durch weite Teile des Threads die Verwechslung von unlackiertem Messing (z.B, Yanagisawa) und einem rohen Bronzekorpus?

    Mein Yani Tenor sah anfangs genau so aus wie die lackierte Variante und ist nach 2 Jahren nicht wirklich verwittert.

    Cheers
     
  9. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Nö, keine andere Erklärung. Vermutlich hat sich der Lack an den Stellen, an denen er ständig angefasst wird, mit der Zeit abgenutzt.

    Lg

    Paedda
     
  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Du hast Recht. Die unlackierten Expression und Mauriat sind aus Bronze, nicht aus Messing. Das unlackierte Sequoia (Lemon) ist aus Messing.

    Insofern liegt @Paedda doch nicht völig falsch.

    CzG

    Dreas

    P. S. An den Stellen bei meinem Conn wo der Lack ab ist bildet sich grüne Patina, die sich mit einem feuchten Tuch leicht abwischen läßt.
     
  11. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Das kann ja auch durchaus so sein. Interessant wäre mal ein Vergleich, ob das lackierte Saxophon entlackt genauso schnell anläuft, wie das von vornherein unlackierte.


    Ich weiß das natürlich nicht, aber ich denke schon, dass ein Saxophonhersteller darauf achtet, das sein Saxophon möglichst lange intakt ist, sowohl technisch als auch optisch. Da man weiß, dass das eine oder andere Metall zum Anlaufen neigt, denke ich schon dass man unterschiedliche Legierungen für unlackierte Saxophone durchaus verwenden würde. Das wäre sicherlich kostengünstiger als ständige Reklamationen damit zu haben.
     
  12. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Das kann ja auch durchaus so sein. Interessant wäre mal ein Vergleich, ob das lackierte Saxophon entlackt genauso schnell anläuft, wie das von vornherein unlackierte.


    Ich weiß das natürlich nicht, aber ich denke schon, dass ein Saxophonhersteller darauf achtet, das sein Saxophon möglichst lange intakt ist, sowohl technisch als auch optisch. Da man weiß, dass das eine oder andere Metall zum Anlaufen neigt, denke ich schon dass man unterschiedliche Legierungen für unlackierte Saxophone durchaus verwenden würde. Das wäre sicherlich kostengünstiger als ständige Reklamationen damit zu haben.
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Das klingt, als wären das grundlegend verschiedene Materialien.

    Da müsste man denn erstmal die genauen Zutaten der Legierung wissen und darüber hinaus wissen, welche nun eher anläuft und welche weniger.

    Mit so allgemeinen Begriffen wie Messing und Bronze kommen wir da nicht so weit. Die Legierungen liegen nicht weit auseinander, z.B. ist der Zinkanteil entscheidend, ob etwas Bronze oder Messing genannt wird wobei der Nickelanteil bei der Korrosion eine entscheidende Rolle spielt. Aber da müssten die Chemiker hier mal ran.
     
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  14. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin mir sicher, dass der vintage look unlackierter neuer saxe durch brünierung forciert wird.
    Mein Alt ist seit vielleicht seit sechs Jahren ohne Lack und sieht bis auf ein paar Flecken einfach aus wie Messing.
     
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  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Genau. Setzen Mauriat und Expression Bronze ein, weil das weniger schnell anläuft oder einfach nur weil es mehr „vintage“ aussieht.

    CzG

    Dreas
     
  16. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bronze

    Grundsätzlich kann grob festgehalten werden : Kupfer und Zin- K gibt Messin- K
    Kupfer und Zinn gibt Bronze

    Daß sich beide Legierungen in Bezug auf Korrosion unterschiedlich verhalten ist klar.
    Dabei ist Bronze haltbarer und weniger empfindlich auf Lochfraß und Grünspan.
    Nicht umsonnst wurden schon vor Jahrtausenden Bronzeskulpturen gegossen, die heute noch ansehnlich sind.

    kokisax
     
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  17. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Bronzeskulpturen z.B. aus der Jugendzeit und später wurden von den Künstlern zusätzlich gebeizt um eine dunkle Oberfläche zu erzeugen.
    Kann man machen, muss es aber nicht.....

    kokisax
     
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  18. ppue

    ppue Mod Experte

  19. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    also die Sache mit Zin K -nennt sich dann Messin G, nur am Rande,

    schaut man sich die relativ modernen Saxe an so stellt man schnell Unterschiede zwischen Schüler und Profi Modell fest. Oft Kleinigkeiten, die es aber herausheben sollen.
    Puee und Wufi gebe ich völlig recht, man muss es "begriffen" haben wo der Unterschied liegt in der Mechanik - das geht natürlich am Besten bei einer Zerlegung und einem Zusammenbau.

    Doch wie klein ist doch der Schritt ein Vintage aufzupeppen = gering, allerdings braucht an dazu das passende Werkzeug/Maschinen.
    Beide Bäume also linke als auch recht Hand versehen mit kleinen Madenschrauben erleichtern sehr die Arbeit und lass sich nachrüsten. Auch die G- Gis verbindung lässt sich justieren mit einer Nachrüstung. Kleine (preiswerte Arbeiten ab Werk) teure Nacharbeiten beim Doc.
    Der Vorteil, ich muss nicht "korken" und schleifen, ein Bruchteil der Zeit steht an, das gilt auch für Klarinetten.

    Aber was soll's, so ist die Industrie.

    Unser Kollege in Lahr ist da auch ein guter Ansprechpartner.
     
  20. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Bronze ist nach meinem Verständnis für den Saxophonkorpus ungeeignet, weil kein Zink drin ist. Dadurch fehlt die Stabilität. Eine Skulptur ist entweder massiv oder zumindest mit ordentlicher Wandungsstärke gegossen, da funktioniert Bronze. Im Instrumentenbau wird Goldmessing verwendet mit einem Kupferanteil bis zu 85 Prozent. In der Beschreibung wird fälschlicherweise von Bronze gesprochen. Zink muss da rein, sonst würde das Horn keinen einzigen Transport überstehen
     
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