Turbulenzen an und im Mundstück

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von ToMu, 3.Oktober.2018.

  1. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    es ist schlimm wenn man so ein Hobby hat und immer wieder am Nachdenken ist und genau damit will ich Euch beschäftigen.

    das MPC steckt auf dem S-Bogen. Auf was steckt er? in der Regel auf einem Korkstreifen, oder Kordel (Belegstück liegt vor), oder einer Mischung aus allem möglichem mit Klebeband, Papierwicklungen etc.

    Jetzt die Überlegungen:
    die Luft strömt ein, füllt die Kammer aus, und stößt an die Einströmseite des S-Bogens - Aber nein!
    der S-Bogen ragt soweit in das Mundstück, dass der Luftstrahl die EInströmseite/Mündung umflutet und erst durch den DANN vorhandenen Kork gestoppt wird (vorausgesetzt alles ist dicht)

    weiter:
    der Luftstrom TRIFFT auf die Fläche des S-Bogens auf der eine Breite hat von 1 mm bis zu = 2,4 (sag ich mal) und wird doch damit im Luftstrom gehindert!?!?

    Frage: warum ist genau dieses Teil nicht angefast (Tomaso und Kollegen u.a.w.g.) damit der Luftstrim "weich" weitergeht?

    Denkphase:
    ideal wäre doch wenn genau dieser S-Bogen "Anstoß" BÜNDIG im MPC endet, OHNE Übergang!?!?

    Es gibt Hersteller die IM S-Bogen Verwirbelungsstreifen einarbeiten, trotz allem muss die "gestöhrte" Luft/Luftstrom die Eingansfläche des S- Bogens überwinden. Sie stoplert quasi (kann mich nicht besser ausdrücken).

    Frage:
    warum wurde die ÜBERGANGSPHASE bisher nicht technisch gelöst (bei der Klari schon !!)


    spalte ich jetzt Haare, oder habe ich zu fest geträumt?:confused::cool:
     
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  2. Guido1980

    Guido1980 Ist fast schon zuhause hier

    Nö keine Haare spalten. Fakt ist das es MPC gibt welche einen Absatz habe so das es einen fast perfekten Übergang gibt. Fakt ist auch das eine Fase am Eingangsbereich des S Bogens das Ansprechverhalten gerade im Bereich der Altissimo Töne deutlich verbessert.

    Ein Nahtloser Übergang wäre aber tatsächlich was seeehr feines wie ich finde.

    LG Guido
     
  3. bildGRAV

    bildGRAV Ist fast schon zuhause hier

    Moin.
    Ich habe genau dieses "Problem" nach einemVortrag von Rico mal angesprochen.
    Erst sah mich der Referent mit großen Augen an, um dann festzustellen, dass diese Fragestellung noch nie aufgekommen war. Ich habe mich danach nicht mehr getraut diese Problematik anzusprechen.
    Es amüsiert mich eher: da wird wer weiss was an Gedanken für Luftverwirbelung INNERHALB des Mundstückes investiert, der Austritt der Luft aus dem Mundstück und Auftreffen aufs Instrument, wird aber nicht erfasst.
    Es wäre bestimmt spannend an dieser Problematik zu arbeiten!
    Ich fühle mich aber sehr mit Deinen geschrieben Zeilen verbunden!
     
  4. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Ich meine, ich hab schon mal einen Lösungsansatz in der Richtung gesehen, mglw. war das von Jim Schmitt.


    Ua. deswegen ev klingt die Klari schöner?!





    https://swing-jazz-berlin.de/
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Der Ton entsteht doch nicht durch den Luftstrom wird auch nicht von diesem übertragen.

    Sondern die Schallwellen übertragen den Ton. Schallwellen brauchen keinen Luftstrom.

    Das Blättchen braucht den Luftstrom um in Schwingung versetzt zu werden.

    Oder liege ich da falsch?

    CzG

    Dreas
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Sehr richtig, @Dreas.

    Dass du dich an der Stoßkante stößt, finde ich nicht anstößig, @ToMu.

    Was genau was mit der Schwingung im Mundstück macht, wissen wir wohl nicht allzu genau.

    Ein schmales Mundstück klingt vielleicht mittiger, ein Mundstück mit großer Kammer dunkler oder ein Baffle, so eine Art Stolperkante gegenüber dem Blättchen, ergibt starke obere Mitten. Wir haben ja Spezialisten hier, die das sicher genauer sagen können.

    Was die Stoßkante von S-Bogen und Kork bewirkt, weiß ich nicht.

    Nun muss man allgemein sagen, dass das Mundstück den Saxophonkonus eh in einer für den Konus ungewöhnlichen Art abschließt. Der würde, mathematisch-physikalisch, in einer dünnen Spitze auslaufen, wollten wir da nicht noch irgendwie unser Bambusplättchen anbringen. Wir kommen dadurch gar nicht umhin, den gedacht spitzen Konus mit einer Kammer zu versehen, die im Durchmesser sehr viel größer ist als der S-Bogen. Wir müssten also in jedem Fall von Kammerdurchmesser auf S-Bogendurchmesser verjüngen.

    Es bleibt die Frage, ob man den Übergang weniger abrupt gestalten sollte/könnte und ob das Wesentliches am Sound macht.
     
  7. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Ich erinnere mich an einen Fall aus der Parallelwelt, da hatte einer den S-Bogen Richtung Mundstück gekürtzt und verschönert, aus eben diesen Überlegungen. (Sehr rabiat abgesägt...)

    Der Grund seines Posts dort war aber das er ein ganz seltsames Intonationsverhalten hatte...

    Nachdem er den abgesägten Streifen wieder angelötet hatte intonierte auch das Saxophon wieder...
     
  8. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    natürlich, wie dumm kann man sein, es sei denn, man will einen Kammerton bei 530Hz haben...
    @ToMu → was Dich beschäftigt, ist das Ansprechverhalten einer Querflöte oder Orgelpfeife.
    So wie @Dreas & @ppue schon sagten, ist die Ausbreitung der Luftmoleküle Wurscht, entscheidend ist die Ausbreitung der Schallwellen.
    Die Luft brauchst ja nur, um die Energie auf das Blattl zu übertragen, welches dann [hoffentlich] anfängt zu schwingen. Du überträgst die Schwingungen in der Röhre.
    Und Du kannst ja das MP hin&herschieben, bis es Dir gefällt - egal welche Stimmung erstmal, und ein Kompromiss wird es immer sein.
    Je kleiner das Sax, desto weniger wird es hörbar, messbar ist es immer [Frequenzspektrometer], was dann der einzelne gern 'hören' möchte, obliegt seinen Ohren bzw. den Zuhöreren, denen er gefallen will.
    Paco
     
  9. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Genau diese Frage hatte ich vor einigen Wochen, als ich Necks eines deutschen Herstellers ins Auge gefasst hatte, der mit innen gegglätten Oberflächen wirbt. Ebenfalls wird die Innenkante des Einlaufes gerundet und poliert um eine bessere (schnellere) Ansprache zu erhalten.
    Von anderer Seite wurde mir davon abgeraten, da eine gewisse Brechung des Luftstromes durch eine rauhe Innenseite des Necks für die Klangeigenschaften nötig ist, bzw. eine glatte Einströmung bei gewissen Frequenzen eher einen glatten und "sterilen" Ton erzeugt.

    kokisax
     
  10. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Woher kommt denn die Gewissheit, dass es sich um ein Problem handelt?
     
  11. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    @kokisax: schau Dir mal das Innere eines Saxscape Mundstücks an. Da wird der „Bug“ zum Feature. Total zerklüftet.
     
    kokisax und saxhornet gefällt das.
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Na, lass uns mal, wir hatten wirklich lange kein Problem mehr.
     
  13. p-p-p

    p-p-p Ist fast schon zuhause hier

    … genau, ist ja nicht so, als hätte sich da noch keiner Gedanken gemacht: dieser eine, der S-Bögen im Einlauf glättet, um die Ansprache zu optimieren, und der andere, der Tone Tubes zum Einstecken in den Einlauf anbietet (… Stufe wird glatt, aber noch größer...)

    aber da ist noch die altbekannte Weisheit: ob es Dir hinterher besser gefällt, musst Du ausprobieren - denn wenn es eine Änderung gibt, ist der "optimale Sound" ja höchst subjektiv...
     
  14. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    In einem Mundstück wechseln sich Unterdruck und Überdruck in rascher Folge ab, das ergibt die Tonschwingung. Dabei müssen bei der unregelmässigen Form des Mundstücks doch ziemliche Turbulenzen entstehen. Ob dann beim Einlauf zum S-Bogen noch welche dazukommen, scheint mir zweitrangig.
     
  15. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Den Einfluss von Kante oder nicht-Kante kann man nur betrachten, wenn auch die richtigen physikalischen Verhältnisse einbezogen werden. Der Saxophonkörper ist ein Schwingungssystem dessen Luftsäle in Resonanz versetzt wird. Es entsteht eine stehende Welle mit Druck Maxima, bzw. Minima- (Schwingungsbäuche und Schwingungsknoten, Pendants dazu finden sich auch in elektrischen Systemen, z.B. Schwingkreise, Antennen). Welchen Einfluss da eine kleine "Übergangskante" wie beim Sax hat, dürfte rel. schwierig zu beurteilen sein.

    Physiker vor... :)

    antonio
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich hab mit HWP das "Problem"mal erörtert, er meinte, dass das Saxophon diese Art Vorkammer benötigt, was ich bestritt. In der Tat halte ich diesen Sprung für suboptimal, wie viel das aber ausmacht, keine Ahnung. Ein entsprechend modifziertes Saxophon ist mir noch nicht untergekommen. Würde aber eh gerne mal eines von Jim Schmidt spielen ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
  17. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Einlauf

    Dieser bestimmt die Ansprache & Tonfülle des gesamten Saxophons und wird im Zuge der Optimierung deutlich verbessert, indem die vordere sichtbare Kante konisch geschliffen wird und so den Blaswiderstand senkt.

    Das macht doch SMG schon lange,den Einlauf zu verändern.
     
    duguard gefällt das.
  18. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ja, aber bringt es wirklich was und wieso?
    Dass sie es machen und behaupten, dass es gut ist, heißt ja zunächst mal gar nichts.

    Kann mich erinnern vor Urzeiten mal Saxophontipps -von ich meine (ohne Gewähr) Bastian Fiebig - gelesen zu haben; da wurde auch empfohlen diesbezüglich selbst Hand anzulegen.

    Ich setze mal dagegen:
    wenn es tatsächlich so wichtig für „Ansprache und Tonfülle des gesamten Saxophons“ wäre, würden alle Hersteller das durch die Bank so bauen, zumal es mit praktisch keinerlei Aufwand und Kosten umsetzbar ist. Die vordere Kante konisch schleifen kann doch jeder Depp…
     
  19. vmaxmgn

    vmaxmgn Ist fast schon zuhause hier

    Mein Lehrer sagt immer, er braucht diesen Blaswiederstand... er könne mit einem Sax was zu leicht geht nichts anfangen und so könne er den Ton besser formen. Auch hat er mir erzählt, dass er mehrere S- Bögen alleine anbläßt, da es da schon gravierende Unterschiede gibt. Eventuell hat es ja was mit diesem Übergang zu tun. LG
     
  20. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Sehe ich genauso.

    Ausserdem: Diese Stelle schliesst unmittelbar an die Kammer des Mundstücks an (ist meiner Meinung nach sogar ein Teil davon). Und es würde kaum jemanden einfallen in seinem Mundstück Kanten und Stufen abzurunden "Um sie Strömung zu optimieren" und Ansprache und Tonfülle zu verbessern.

    Diese Kanten, harten Übergänge, Tonlochkamine und Oktavlochhülsen etc. machen doch durch die daran entstehenden Brechungen, Reflektionen und Interferenzen das Obertonspektrum uns damit den spezifischen Eigenklang eines Instruments aus. Und ob hier eine "Strömungsoptimierung" wirklich eine Verbesserung des Klanges ergibt (eine Veränderung sicherlich) das ist in meinen Augen sehr fraglich.

    Die Luft strömt ohnehin sehr langsam durch unser Instrument. An der Mundstückspitze noch recht flott aber in der Mundstückskammer ists durch die drastische Vergrösserung des Querschnitts schon kaum noch ein Lufthauch. Kann jeder selbst nachprüfen:

    Man nehme das Mundstück mit aufgespanntem Blatt und spiele einen Ton nur auf dem Mundstück. Wenn man sich mit dem Handrücken der anderen Hand dem Mundstücksende nähert erhält man eine Vorstellung wie schnell die Luft da noch ist. Da ist von "Luftströmung" nämlich fast nix mehr zu spüren. Welchen Sinn machen da noch "Strömungsoptimierungen?

    Soweit der Oberklugscheisser

    SlowJoe
     
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