Ich reface jetzt selbst!!!

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Toffi, 9.Juni.2005.

  1. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Wer 440Hz und 434Hz denkend und hörend unterscheiden kann, der kann sich auch ans Refacen wagen, wenn er beim Messen und Hören hier genau so gut diskriminieren kann, sei es mit den Augen oder Messinstrumenten. Solange nicht das Lieblingsmundstück herhalten muss, ist es doch prima, immer etwas dazu zu lernen. Macht Spaß und erhält das Hirn fit.
     
  2. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Ich will Dir Dein Werk jetzt nicht schlechtreden, aber wenn Da eine deutliche Verbesserung rausgekommen ist betrachte ich das mehr oder weniger als Zufall.

    Beim Planziehen des Tisches sollte immer in Längsrichtung geschliffen werden, seitliche Schleifbewegungen bergen die Gefahr dass der Tisch anschliessend in Längsachse zwar eben aber in der Querachse bucklig ist.


    Wenn man da was mit blossem Auge sieht, ist das Mundstück witklich geschrottet. Das kann man nur messen, da gehts um weniger als ein Zehntelmillimeter.
    Wie willst Du die Bahnen angleichen? Du kannst bei Deinem Verfahren doch nur abschleifen. Wenn dann die höhere Bahn die richtige Kurve hat und du gleichst sie an die niedrigere mit der falschen Kurve an.......
    Das muss vorher genau vermessen werden.


    .........

    Auch hier kommts darauf an.....
    Ist der Knick am Anfang der Bahn und du schleifst ihn einfach weg, landest Du mit einiger Wahrscheinlichkeit bei einer viel zu grossen Bahnlänge.
    Ist der Knick in der Mitte der Bahn, dann muss das Mundstück meistens etwas geschlossen werden und die Bahn ganz neu aufgezogen werden, sonst landet man bei einem falschen Bahnradius.
    Beim Refacen muss man - nach vorherigem Messen - (wichtig) entscheiden wo man hin will: welchen Bahnradius (bei einer radialen Bahnkurve) oder die Kurvenfunktion bei einer Bahn die einer Exponentialfunktion folgt, welche Öffnung, welche Bahnlänge man als Lösung anstrebt.
    Erst danach sollte man anfangen zu schleifen. Und immer wieder messen.


    Ich bezweifle dass sich sowas mit einer Korrektur des Facings beseitigen lässt. Das liegt eher am Instrument....

    Wenn Deine Arbeiten trotzdem von Erfolg gekrönt waren und Du mit deinem Mundstück jetzt besser zurechtkommst-
    herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Spass.


    SlowJoe
     
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  3. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @slowjoe

    Danke....finde es gut, dass Du das hinterfragt hast!

    Wenn es bei @Winni gefunzt hat ist ja für ihn alles bestens....

    Nur sollte sein Beitrag keine Anregung sein einfach mal am Mundstück rumzuschleifen.....dürfte, ohne vorhandene Erfahrung, zu 99% in die Hose gehen.

    CzG

    Dreas
     
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  4. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    nehm ne "Leiche" und arbeite dran, die Öffung wird zwar immer gösser, aber die Erfahrung auch, - lernen geht über Versuch - und Versuch macht kluch.

    weiter so!
     
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  5. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Gute Idee....ich habe drei No Name Mundstücke, aus denen ich wirklich keinen Ton herausbekomme. Da kann ich eigentlich mal bisschen rumbasteln.
     
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  6. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Wie definierst Du „Leiche“?

    CzG

    Dreas
     
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  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Problem ist, daß des einen Leiche eventuell für einen anderen Spieler ein gutes Mundstück sein kann. Insofern ist das immer so ein Ding. Und dann stellt sich die Frage wer kann beurteilen, ob es wirklich eine Leiche ist oder nur ein unpassendes Blatt gewählt wurde.
     
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  8. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Hallo, nimmst du ein geschrottetes Mundstück wirst du wohl an einer "neuen" Bahn nicht herumkommen. Und eine komplett neue Bahn aufziehen ist wohl nicht einfach. Da kommt dann Frust auf.
    Ein leicht abgenutztes Mundstück ein wenig abziehen und die Bahnen angleichen ist dagegen "machbarer".
    Und genau das macht der Laie (mich eingeschlossen).
    Wechsel ich nur ein Polster oder mache ich eine komplette Generalüberholung. Erst mal ein Polster, später dann komplett.
    Claus
     
  9. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Leichen sind in der Regel alte Mundstücke, die meistens (auch mehrfach) bei gebrauchten Saxen mit dabei liegen.....oder eigene Anfängermundstücke, die mit der Zeit zu eng wurden und in tiefen Ecken von Schubladen ihr Dasein fristen.

    Oft verkratzte Rails, Verletzungen an der Spitze, unebener Tisch, meist viel zu eng...und voller Dreck verschmoddert.

    Man glaubt aber gar nicht, wie man solche Leicher wieder zu tadellos neuem Leben erwecken kann.

    Die Grundsubstanzen sind nämlich meistens sehr gut...und wenn man sich mal vertut und versaut, dann auch nicht tragisch.

    Die Chirugen lernen ihr Handwerk ja auch erst mal an Leichen, bevor sie auf die Menschheit losgelassen werden.

    Man muss Erfahrungen sammeln...auf Anhieb gut zu und richtig refacen, ist reiner Zufall.

    Gr Wuffy
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.Dezember.2018
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  10. KUS

    KUS Ist fast schon zuhause hier

    Da muss ich Dir deutlich widersprechen. Ein befreundeter Schlosser kann sogar freihändig mit Feile und Schieblehre so arbeiten, dass Metallplatten in einer Größe von 6x10 cm auf einen 1000stel mm plan werden. Muss keiner glauben, ist aber so.

    LG Kai
     
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  11. ppue

    ppue Experte

    Nun, es gibt sicher nicht ohne Grund die verschiedensten Ansichten, wer sich nun an das "hohe Gut" Mundstück wagen darf und wer es sein lassen sollte.

    Voraussetzen will ich in erster Linie handwerkliches Geschick. Darüber hinaus mag ich die Einstellung unseres verdienten Mitglieds @Toko: Probiert es aus!

    Vielleicht nicht am Lieblingsmundstück, sondern an einem dieser verlausten Dinger, die auch keinen anderen Besitzer mehr finden werden und ihr Dasein in dem Schuhkarton oben auf dem Regal fristen. Die finden keinen Abnehmer mehr.

    Mundstücke sind Mundstücke, für mich Arbeitsgerät. Wenn der Gärtner meint, die Haken seiner Harke bräuchten einen anderen Steigungswinkel und er biegt dran rum, würde keiner aufschreien. Schmirgel ich an irgend einem Mundstück rum, heißt es, ich sei wahnsinnig.
    Das Material wird oft glorifiziert, Refacer werden in den Himmel gehoben und es wird davor gewarnt, sich ohne besondere Kenntnisse und ohne spezielles Werkzeug ans Refacen zu begeben.

    Dabei kommt man mit einfachsten Hilfsmitteln sehr weit.

    Da die Tendenz eines jeden Saxophonisten ist, mit der Zeit die Öffnung seines Mundstückes zu vergrößern, ist das wohl auch die häufigste Form eines Refacements (sagt man so?). Seltener dürfte es der Fall sein, dass ein Spieler ein zu offenes Mundstück geschlossener haben will. Dazu müsste man an den Tisch, an die Substanz und das Mundstück völlig neu aufbauen. Ich schätze mal, dass der Fall äußerst selten ist.

    Ich selber habe bemerkt, das ein einfaches Abziehen der Rails bereits ein spürbares und positives Ergebnis zeigt. Natürlich geht das Mundstück dabei minimal weiter auf, ich denke aber, das ist nicht das Ding. Das Ding ist meines Erachtens, dass die Anschlagspunkte des Blattes an den Rails wieder klar definiert sind. Man sieht diesen nämlich gar nicht so schnell an, wie rund sie gespielt sind. Nach einem kurzen Schliff aber sieht man schnell wieder die schönen Kanten und planen Rails, spürt und hört direkt beim ersten Anblasen.

    Noch eine Frage an die Refacer hier im Forum: Wann verlängert ihr die Bahn oder wann, bzw. zu welchem Zweck, verkürzt ihr sie?
     
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  12. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    genau das schreibt er doch, mit der Feile!!!!!!! Und nicht mit Schleifpapier.
    Abziehen geht aber doch mit Schleifpapier ;)
    Claus
     
  13. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Du veränderst damit aber nicht nur die Öffnung, sondern v.a. auch die Relation des Baffles zur Öffnung, und das kann ganz schnell nach hinten losgehen, wenn man dort nicht nacharbeitet. Und schon wirds wieder kompliziert.

    Zur Frage: Ich mache die Bahnlänge zunächst von der Baugröße (also Sop, Alto etc.), und dort dann von der Öffnung abhängig.

    VG
    Jens
     
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  14. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Die Bahnlänge ist unter Anderem und in einer bestimmmten Bandbreite von der Öffnung des Mundstücks abhängig. Wird das Mundstück beim Refacen geöffnet (was wohl der häufigste Fall ist) geht das in der Regel mit einer Verlängerung der Bahn einher.

    Manche älteren Mundstücke (z.B. einige Link Tone Master) haben von Haus aus eine sehr lange Bahn was die Kontrolle über das Mundstück erschwert. Hier kann es sein dass ein Refacer die Bahn verkürzt ohne das Mundstück nennenswert zu öffnen. Dürfte aber seltener vorkommen da diese Mundstücke meist von Haus aus eine sehr kleine Öffnung haben (so um 4 bis 5) und der Kunde dann meist auch ein Öffnen des Mundstückes in Auftrag gibt.

    SlowJoe

    P.S: aha, Jens war schneller....
     
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  15. ppue

    ppue Experte

    Das verstehe ich. Ich denke eh, dass es kompliziert ist. Wollte ich gar nicht in Abrede stellen. Was passiert denn genau in der Relation und was machte im Ton aus. Butter bei die Fische.

    Mit dem Öffnen des Mundstückes kann zweierlei in Bezug auf den Baffle passieren. Ist er konkav, wird er konkaver, ist er konvex, dann wir er konvexer. Ja, kann man nacharbeiten. Hierbei ist mir auch klar, was mit dem Sound jeweils passiert.

    Nicht klar ist mir das bei der Bahnlänge.

    Ok, ersteres verstehe ich sofort, zweiteres nicht. Je offener, desto länger die Bahn?

    Ich habe noch nie probiert, die Bahnlänge bewusst zu verlängern. Was heißt das für den Ton? Für das Schwingungsverhalten des Blattes?


    Das bedeutete, dass er am Tisch rumfeilt?
     
  16. ppue

    ppue Experte

    Das klingt wertend. Könnte ja auch von Vorteil sein, wenn man Töne selber intonieren oder auch ziehen will.

    Mich interessiert: Was unterscheidet eine lange Bahn von einer kurzen bei gleicher Öffnung?
     
  17. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Genau. Dazu wird der Tisch etwas abgetragen. Da reichen relativ geringe Werte da am Bahnanfang ein Abtrag des Tisches um 0,2 oder 0,3mm schnell eine Bahnverkürzung um 2 oder 3 mm ergibt.

    SlowJoe
     
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  18. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    Nee, das ist es nicht. Jede Schnute ist anders und was dem Einen gar nicht passt ist für den Anderen ideal. Ich komme z.B. bei Berg Larssen - Mundstücken besser mit der (relativ) langen M - Bahn zurecht als mit der kürzeren SMS - Bahn. Es soll Saxer geben die das anders empfinden.....

    Für die Relation Offnung / Bahnlänge gibts halt eine bestimmte Bandbreite. Bei einigen der älteren Links ist man halt bis an die Grenze gegangen. Der Eine kommt damit klar, der Andere halt nicht. Hat nix mit gutes Mundstück / schlechtes Mundstück zu tun.
     
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  19. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Zitiere mich selbst, da unvollständig....

    Die lange Bahn bei älteren Links geht mit einem relativ grossen Radius der Bahnkurve einher. Daher muss man nach dem Verkürzen der Bahn (die dann mit einem "Knick" beginnt sehr genau schauen und messen ob man dann mit einem kleineren Radius auskommmt oder ob man gezwungenermassen leicht öffnen muss.

    Schon nicht schlecht wenn man weiss was man da tut.

    SlowJoe
     
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  20. ppue

    ppue Experte

    Besser noch, wenn man erzählen könnte, was nun was macht?

    Wie klingt es, wenn man mit dem kleineren Radius auskommt?
    Wie, wenn man leicht öffnen muss?

    Das testest dann du selbst?

    Sitzt der andere dann neben dir oder kannst du den Einen und den Anderen simulieren?

    HWP hat ja so Fragebögen gehabt. Ich denke, sie haben ihm geholfen. Oder er hat sich die Spieler angehört. Ich denke aber nicht, dass er die Antworten so eins zu eins hat umsetzen können.
    Na gut, er hat tolle Mundstücke gemacht, meiner Meinung nach. Ich habe dennoch den Eindruck, dass ihr Refacer entweder nicht so ganz mit der Wahrheit heraus rücken wollt oder aber nicht genau wisst, was da was macht.

    Noch eine letzte Frage zur Nacht: Was macht denn die Steilheit des Blattes zur Achse des Konus aus? Sprich, ich feile die Öffnung stark auf, den Tisch Richtung Spitze stark ab und sehe, von hinten ins Mundstück geschaut, statt ein Drittel Blattes, zwei Drittel Blatt.
     
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