Yanagisawa factory tour

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von albsax, 14.Januar.2019.

  1. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    vielleicht ja für einige interessant, ich weiß allerdings nicht, ob das hier sogar schon mal gepostet wurde - habe es jedenfalls in der Suche nicht gefunden:

    Unter dem Link findet ihr einen für meine Begriffe sehr schönen und interessanten Artikel von Matt Stohrer über einen Besuch in der Fabrik von Yanagisawa 2008. Auf Englisch aber m.E. gut verständlich und die tollen Bilder sprechen eh für sich.

    http://www.stohrermusic.com/gallery/yanagisawa-factory-tour/

    Stohrer 1.jpg Stohrer 2.jpg

    LG
    Albrecht
     
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  2. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Danke für den Link, das kannte ich noch nicht! Die Yanagisawa-Hörner sind wirklich hervorragend gebaut, jetzt versteht man, warum.
     
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  3. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Kaum zu glauben, dass es in einer so hoch entwickelten Industrienation noch so etwas gibt.
     
  4. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Im Saxophonbau gibt es nicht viele Arbeitsschritte, die automatisiert ablaufen könnten. Ich war mit dem Saxophonforum 3 Mal in Markneukirchen und habe mir die Fertigung bei Keilwerth zeigen lassen. Dort sieht es sehr vergleichbar aus :)
    Und in diesem Zusammenhang kann man auch besser verstehen, warum Saxophone, die in Hochlohnländern gefertigt werden, so viel mehr kosten müssen als solche aus z.B. Indonesien oder Vietnam.

    LG Bernd
     
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  5. Siggi

    Siggi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    jo, bin ehrlich gesagt auch etwas schockiert über die Bilder dieser Produktionsstätte!
    Hat mit einer modernen Produktion nicht viel zu tun, und das in Japan,
    haben doch die Japaner einen hervorragenden Ruf als Vorausdenker moderner Produktionsmodelle…

    Bin nun wirklich auch kein Fan von übertriebener „Lean Production“ und sonstigen Modellen die oft wenig reflektiert implementiert werden…
    doch sieht es auf den Bildern in den Werkstätten doch recht chaotisch aus…

    Man sieht trotz allem stolze Gesichter - schön, dass trotzdem ausnahmslos super Saxophone hinten rauspurzeln…

    VG
    Siggi
     
  6. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Wie stellst Du Dir eine moderne Produktion im Saxophonbau vor?
     
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  7. Siggi

    Siggi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Bernd,

    ich war nun leider noch nicht selbst in Marktneukirchen doch wenn ich mir die zur Verfügung stehenden Videos im Internet von Keilwerth anschaue gibt es da schon recht große Unterschiede was den Standard des Arbeitsumfeldes und der augenscheinlichen Arbeitsbedingungen angeht.

    Ich vergleiche ja auch nicht mit Vietnam oder Indonesien wir reden von Japan.
    Wobei es auch in Niedriglohnländer topmodern gestaltete Arbeitsräume gibt...meist jedoch getriggert durch Mutterkonzerne aus Europa.

    VG
    Siggi
     
  8. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Bemerkenswert ist doch die hohe Konstanz und Präzision, die Yanagisawa so erzielt und die im Ergebnis von der Konkurrenz ausnahmslos unerreicht bleibt.
     
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  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Bild 25 legt nahe, dass die Klappen erst gepolstert werden und dann angepasst werden.
    Oder sind das Gestänge, die schon mal am Korpus waren und wieder abgebaut worden sind. Macht wenig Sinn.
    Oder aber, die Polster sind nur rein gelegt und werden noch verklebt?
     
  10. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Machen viele so.
     
  11. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Kann/sollte man wohl auch nur riskieren, wenn beim Neuinstrument die Teile so präzise aufeinander gefertigt sind, dass der Abstand der parallel zum planen Tonlochkamin stehenden Klappe vorhersehbar der Dicke des Polsters entspricht.

    Oder man nimmt alternativ superweiche Polster und hofft auf die Kraftpranken des Kunden (was Yanagisawa nicht macht).
     
  12. albsax

    albsax Ist fast schon zuhause hier

    Mich hat schon sehr fasziniert, dass es auf diese Art möglich ist, so qualitativ hochwertige und präzise Instrumente herzustellen und das(zumindest wie ich an vielen Stellen lese und höre) in einer sehr konstanten Weise.
    Da wirkt die Produktion von Conn in den 30er Jahren (wie mal in einem anderen thread hier als Video gespostet) deutlich industrieller und massentauglicher.
    Und wenn ich mir die stolzen Gesichter von manchen der Mitarbeiter anschaue, denke ich: vielleicht doch eine Seele ;)

    LG
    Albrecht

    PS: mich würde mal interessieren, wieviele Saxophone Yanagisawa im Jahr produziert?
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ca. 16 Mio € Umsatz.....durchschnittlicher Werksabgabepreis netto vielleicht 1.500,-€....89 Mitarbeiter...

    Macht um die 10.000 Saxophone p. a.

    CzG

    Dreas
     
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  14. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Ich versteh nicht ganz was hier manche erwarten. Ein Sax ist ja keinnSynth oder Smartphone, das mit industrieller Fertigung top Qualität erreicht. Bei Holzblasinstrumenten ist es doch eher umgekehrt, je besser der Instrumentenbauer arbeitet und mehr Zeit da reinfliesst desto höher kann die Qualität werden. Dazu reicht eine Garagenwerkstatt im Zweifel.
    Ich hab mir mal Keilwerth angeguckt als die noch um die Ecke waren in Nauheim. Im Vergleich zu der Manufaktur in Neustadt wo meine A/B-Klarinetten herkommen ist das hochindustriell. Zumindest bei den Klarinetten ist die Qualität aber deutlich geringer als aus der kleinen Werkstatt.
    LG
    Thomas
     
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  15. TitusLE

    TitusLE Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaube, was viele wundert, ist das Chaos, das da vorherrscht. Auf YT gibt's Filmchen aus der Selmer-Fabrik, etwa aus dem gleichen Zeitraum, und eines von Buffet von 1924. Bei beiden sieht es nicht so chaotisch aus.
    Das ist aber eine gewagte These :D Hätte das jemand über Selmer gesagt, wäre der Popcorn-Verbrauch in den letzten Tagen rasant gestiegen :lol::pint:
     
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  16. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Im Gegensatz zur Saxophonmanufaktur läuft in Markneukirchen die Klarinettenherstellung in weiten Teilen automatisch ab. Ich war sehr beeindruckt, was deren CNC-Maschine leisten kann.
     
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Man sieht von der wirklichen Produktion auf den Fotos nicht viel. Eher das Ambiente drum herum, den Arbeitsplatz, der eigentlich genau so aussieht wie vor 100 Jahren. Ich hätte mir das auch etwas moderner vorgestellt.
    Es gibt so einige Filmchen über die Saxophonherstellung und mich erstaunt dabei schon, dass die einzelnen Arbeitsschritte über die Jahre doch im Wesentlichen mit dem gleichen Gerät und in gleicher Art und Weise vonstatten gingen.

    Ich verstehe nämlich dann Aussagen nicht wie: "Während die großen Stückzahlen bei Selmer eine industrielle Produktion bedingte, blieb man bei Buffet mehr bei handgearbeiteten edlen Instrumenten für einen kleinen ausgewählten Kundenkreis." (Klaus Dapper https://www.saxophon-service.de/online/da9707x2.htm)

    Worin hat sich die Produktion in den letzten einhundert Jahren industrialisiert?
     
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  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nirgends.

    Selmer versucht es nach eigenen Angaben bei „Seles“.

    Die Stückzahlen sind ja im industriellen Vergleich sehr gering, z. B. Yanagisawa, da rechnet sich wohl nicht die hohe Investition in eine automatisierte Produktion.

    Ich denke die Fertigung von Luxusuhren dürfte ähnlich handwerklich sein.

    Das sind eher Manufakturen denn Fabriken.

    CzG

    Dreas
     
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  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man Saxophone automatisiert produzieren könnte.
    Im Gegensatz zur Klarinette, wo man ober ein Stück Schwarzwurzel in die Maschine wirft und unten kommt eine fertig gedrechselte und mit Löchern für die Mechaniken versehene Klarinette raus.
     
  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ohne selbst vor Ort gewesen zu sein kann man glaube ich so gut wie gar Nix dazu sagen. Dass jedes einzelne Tonloch mehr oder weniger manuell gezogen wird glaube ich bspw. nicht. Da wird das Hauptrohr in eine Maschine eingespannt, die alle Tonlöcher absolut präzise und identisch für jedes Rohr zieht. So jedenfalls habe ich das mal im Video gesehen.

    Bei @Dreas Rechnung würde ich abschätzen, dass für jedes Instrument vom Anfang bis zum Ende 25 Arbeitsstunden zur Verfügung stehen. Das geht m.E. gar nicht ohne etwas mehr Automation als in den Bildern gezeigt.

    Natürlich bleibt immer viel Handarbeit, und natürlich versucht der Hersteller so eine gewisse Herstellungsromantik aufrecht zu halten.

    Allerdings, mmh, wenn ich mir die Arbeitstische meines Instrumentenbauers anschaue, das ist augenscheinlich auch Chaos pur, und trotzdem weiß jeder, wo was ist, wenn er es braucht. Also zumindest bei der Endmontage und Einstellung ist das durchaus vorstellbar für mich.

    Gruß,
    Otfried
     
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