Warum werden keine "Vintage" Hörner mehr gebaut?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von mcschmitz, 6.August.2019.

  1. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    [/QUOTE]

    Vermutlich einfach weil nur die Besten, die auf Grund des besonders gut geratenen Klangs (Serienstreuung) gehegt und gepflegt wurden, bis heute überlebt haben.
    So gesehen haben die etlichen Vorbesitzer über die Jahrzehnte eine Vorauswahl getroffen und den Ausschuss aussortiert, so dass die Vintage Hörner, die noch spielbar sind einfach die Topexemplare ihrer Bauart sind[/QUOTE]

    Die auch schon entsprechend oft überarbeitet wurden.
     
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  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Stimmt ja auch nicht. Wunschdenken eines Optimisten.
     
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  3. Ralph

    Ralph Ist fast schon zuhause hier

    Bitte den Begriff Bulli nicht für Busse nach T1 verwenden. Bulli ist und bleibt der T1 :lol::-D
    ... und ohne luftgekühlten Boxer passt der Begriff schon garnicht.
     
  4. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    :sorry2: Schon wieder völlig off topic:

    ....wobei ja nach der (Mega:klug:-Modus ein:) amtlichen Werksbezeichnung der VW Typenreihe der Käfer der Typ 1
    und der Bulli der Typ 2 ist. Typ 3 fuhr Heinz Erhard, unser Nachbar früher den Typ 4 411LE...
     
  5. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Naja, zum Fortschritt gehört auch Mal ein Fehler dazu. Wichtig ist doch nur, dass man diesen erkennt und behebt. Wenn man zehn Schritte nach vorne geht und dabei auch Mal zwei oder drei zurück fällt, dann ist man trotzdem sieben bis acht Schritte weiter als am Anfang. Ich denke darauf kommt es an.
    Was ich an alten oder Vintage Saxophonen bemerkenswert finde ist die Tatsache, dass es Menschen gab, die ohne neuester und genaueste technischer Hilfsmittel fabelhafte Instrumente herstellen konnten. Die haben bei der Herstellung genau gewusst, was sie da machen, auch wenn sie es vielleicht nicht so wissenschaftliche erklären konnten wie es heute möglich ist.

    LG
    Paedda
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich glaube, das ist eher anders herum. Früher hätte ein Instrumentenbauer jeden Schritt der Saxophonherstellung selber ausführen und auch erklären können.

    Heute sind alle Mitwirkenden spezialisiert. Das Sax entsteht am Computer, die Teile werden mittels Industrierobotern vorgefertigt, der ganze Arbeitsablauf ist automatisierter und der, der am Ende die Polster rein macht, kann schon lange nicht mehr einen Trichter dengeln, es sei denn, erklären, wie der Computer funktioniert.
     
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  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Sorry für den schnöden Kommentar. Ich war etwas angesickt, weil ich schon den halben Tag versuchte, zu erklären, dass wir mit dem Begriff nicht die eingangs gestellte Frage diskutieren können, weil eben jeder was anderes drunter versteht.
     
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  8. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem


    @ppue, du hast mich noch nicht beim dengeln gesehen!:yiep:
     
  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Deinen vorherigen Ausführungen stimme ich zu, solange wir über Vintage im Sinne von @ppue reden.

    Das MK6 ist aber hinsichtlich der Bauweise ein modernes Saxofon und fast alle aktuellen Saxofone sind stark hieran angelehnt. Echte Entwicklungsschritte sehe ich nicht mehr.

    Ob ein MK6 tendenziell hinsichtlich Mechanik und Material hochwertiger als z.B. ein Selmer Ref. 54 gebaut wurde, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich vermute nein.

    Grundsätzlich sind heute Produktionen „kostenoptimierter“ und „industrialisierter“, die dazu führen, dass eine gleichbleibendere Qualität erreicht werden kann.

    Somit kannst du billig relativ gute Instrumente bauen, die im Prinzip ausreichen. Dies ist sicherlich ein Fortschritt.
     
  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Interessanterweise gibt es bei E-Bässen im Gegensatz zu den Saxofonen noch eine ganze Reihe von Manufakturen, die sich auf individuellen Instrumentenbau spezialisiert haben.

    Ich meine mal gelesen zu haben, dass Sax bereits seine Instrumente nicht alleine gebaut hat.
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Stimmt ja auch nicht. Oft bedeutet Weiterentwicklung auch Optimierung der Produktionsprozesse zu Lasten der Qualität.
     
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  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Es scheint mir ungleich einfacher, einen E-Bass zu sägen (sorry), als aus einem Stück Blech einen vernünftigen Saxophonkorpus zu ziehen, geschweige denn, da Tonlöcher heraus zu ziehen und alles zu bestücken. Dafür brauche ich schon entsprechende Maschinen.

    Den E-Bass bekomme ich grob mit der Laubsäge hin (-;

    Ich denke auch, dass die Manufakturen, die individuell herstellen, dennoch computergestützte Fräsen einsetzen und eben nicht mehr mit der Laubsäge arbeiten. Aber genau weiß ich das nicht.
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Genau das betrifft die Nachkriegs-, aber nicht die Vorkriegs-Vintage-Instrumente und deshalb sind es zwei Diskussionen, die man führen muss.
     
  14. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    @ppue, ich glaube wir meinen beide das Selbe.
    Vielleichte habe ich mich nur nicht verständlich ausgedrückt. Heute kann jeder Werkstoffprüfer die Legierung und die Dicke auf einen Mikrometer genau bestimmen, alles genauestens Computer unterstützt, um nur zwei Beispiele zu nennen. Früher hatte kein Handwerker diese Möglichkeiten. Die haben das Material angeschaut, berührt, gerochen oder was auch immer. Denen war es egal ob es ein Mikrometer mehr oder weniger sind, hauptsache es funktioniert. Und das haben die alles gewusst, auch ohne wissenschaftliche Compunterunterstützung. Die hatten keine Computerspezifikationen, an denen sich die Instrumentenbauer halten mussten, sonder Erfahrung.

    LG
    Paedda
     
  15. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    es ist erwiesen, dass die ersten saxophone von blechbauern erstellt wurden. sie hatten die kenntnis des "zusammenschlagen " aus eine tafel blech zu rundkörpern.
    ebenso die fertigkeiten die tonlöcher (kamine) herzustellen und aufzulöten.
    die ersten sax-arbeiter waren abgeworbene metaller.

    auch klappen waren für die blecher nix neues, ich denke an die klappentrompete.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Klappentrompete
     
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  16. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Sehe ich auch so.

    Das ist für mich ein Gedanke, der mir öfters durch den Kopf geht. Wenn ich mir z.B. ein neues Reference anschaue, hat es einige Details, die einfacher gebaut sind, als viele der begehrten M6 Instrumente. Ein persönlicher Besuch z.B. bei Herrn Weiß ist für mich nicht machbar, aber schon wenn ich nur 3-4 Bilderserien seiner vorgestellten Saxophone anschaue, sehe ich in jedem andere Details. Auch kleine optische Dinge, die heute einfach weggelasen werden, weil voraussichtlich zu teuer. Selbst Yamaha hatte mal ein optisches kleines Detail in einer Serie übernommen, was dann verschwunden ist. Solche "verschiedenartigen Details, die dann auch noch nicht millionenfach total identisch sind, machen meiner Ansicht nach auch was aus. Und je nach Materialaufwand meiner Ansicht nach auch klanglich. Wenn alle Vintage Instrumente nach Baureihe total identisch wären, gäbe es abgespeckter nur die unterschiedlichen Abnutzungserscheinungen. Und dadurch auch wieder Unterschiede, aber es wäre schon eher einheitlicher.
    Ein von Selmer nachgebautes M6, wo tatsächlich viele/alle Details eines ausgewählten älteren Modells übernommen werden, würde meiner Ansicht nach sicher gut laufen.
    Das ist aber nur meine laienhafte Ansicht.
    LG, db
     
  17. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    werkzeug nutzt sich ab auch bei selmer; also muss neues (gleichwertiges) her und identische werkzeuge gibt es nicht! sie mögen sich ähnlich sehen, das wars aber schon.
    also wurde in der MKVI-reihe auch neues werkzeug eingesetzt und gleichzeitig nuancen verändert.

    that's all.
     
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  18. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Der Ursprung sind zwei unterschiedliche Handwerksberufe. Beim E-Bass sind es häufig Schreiner oder Zupfinstrumentenbauer.

    Sie arbeiten mit Maschinen, häufig mit Schablonen und nicht mit dem Computer.



    Ja - es sind deutlich weniger Produktionsprozesse, aber auch sehr viel Handarbeit und Erfahrung.
     
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  19. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    und Böhm fertigte anfangs lieber mit Feinmechanikern denn Holzblasinstrumentenbauern, die natürlich keine Ahnung von der Fertigung des neuen Böhmsystems hatten. Waren wohl in seinen Augen Grobschmiede.
    Claus
     
  20. vintagesaxfan

    vintagesaxfan Schaut öfter mal vorbei

    Hier ist ein Filmausschnitt, der zeigt, wie in der Buescher- Fabrik Saxophone hergestellt wurden, SEHR AUFSCHLUSSREICH, wie ich finde:



    Für mich sieht das nach "Industriemanufaktur" aus, so oder so ähnlich stelle ich es mir bei Selmer und Keilwerth, um mal hochwertige zeitgenössische Namen zu nennen, auch heute noch vor.

    Der Clip wirft einige genannten Theorien ein wenig über den Haufen ;-)
     
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