Warum werden keine "Vintage" Hörner mehr gebaut?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von mcschmitz, 6.August.2019.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich glaube, die Filme über die Herstellung sollen immer viel von der Handarbeit zeigen. Alle Filme fangen mit der Herstellung des Trichters an und alle sind da mit dem Hammer unterwegs, wie auch hier:



    Aber das sind Filme. Im Film oben hatten sie halt nur noch ein Foto übrig. Ich glaube nicht, dass das Schneiden der Bleche und das Formen der Teile noch Handarbeit ist. Später im Film sieht man dann auch die computer gesteuerten Maschinen.
    Und natürlich müssen die Saxophone von Hand zusammengesetzt werden. Das zeigt man dann auch wieder gerne ausführlich
     
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  2. vintagesaxfan

    vintagesaxfan Schaut öfter mal vorbei

    und hier die Yamaha- Fabrik, "Sax making of":


    Worauf ich hinaus will ist, dass von ANFANG an im professionellen Saxophonbau auch am Fliessband mit Maschinen, aber eben mit noch mit viel Handfinish gearbeitet wurde, und ganz offensichtlich ist dies vom Prinzip bis heute wohl so geblieben.

    Aber warum klingen denn dann die alten Amihörner anders als ein Yamaha-Schüleralto... Hat es vielleicht auch mit dem anderen Saxophondesign der Ami-Saxe zu tun?
     
  3. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ihr könnt euch die Saxophon-Herstellung in Markneukirchen selbst anschauen. Die machen kein Geheimnis draus, wie so ein Instrument entsteht.
    In früheren Jahren hat das Saxophonforum Betriebsbesichtigungen organisiert. Ich war 2 oder 3 Mal dort.
    Nicht nur die Produktionsschritte waren interessant, auch die Mettbrötchen schmecken hervorragend :)
     
  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Welche denn?
     
  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Der Maschineneinsatz hängt von der Menge des zu produzierenden Outputs ab; denn spezielle Maschinen sind teuer.

    Hier wird auch heute noch eher wie früher gearbeitet.



    Die Streuung bei den Instrumenten soll aber auch sehr groß sein.
     
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  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Das ist aber schon ein riesiger Unterschied im Maschinenpark und in der Automatisierung zwischen den alten amerikanischen Firman und Yamaha. Natürlich werden die Tonlöcher alle auf einmal und ohne Wechseln der Auszieher gezogen. Arbeitszeitersparnis 95%. Und die einfach zu automatisierenden Sachen werden von keiner Firma gezeigt, z.B. das Herstellen der einzelnen Mechanikteile, der Böckchen und Achsen etc.
     
  7. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Die werden auch nicht beim Saxophonhersteller gebaut sondern von mit CNC - Equipment bestens ausgestatteten Spezialfirmen.
    Vollautomatisch.
    So ne Firma sitzt hier in der Nähe und liefert Spitzschrauben, Böckchen, Röhrchen, Achsen, Spezialschrauben, S - Bogenhülsen und S - Bogenzapfen, Stossringe etc. im Tausenderpack.

    SlowJoe
     
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  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Die saßen aber sicher früher alle in einer Firma.
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nach Angabe von Selmer wird dort auch heute noch das Alles Inhouse gefertigt. Einzig Lack würde man zukaufen....

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14.August.2019
  10. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Keine Ahnung ob das für alle zutrifft, die Firma hier in der Nähe gehörte aber nie zu einem Instrumentenhersteller sondern liefert CNC - gefertigte Kleinteile für alle möglichen Industriezweige. Aber halt auch für Saxophon - Trompeten - Posaunen - Klarinetten - Fagott - Flötenhersteller etc.

    SlowJoe
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich denke nicht jede Weiterentwicklung ist auch gut und sinnvoll. Manchmal werden Fehler beseitigt aber oft wird auch mehr gemacht als gut ist. Es gibt einige Modellreihen von modernen Saxophonen, wo mir die alten Versionen besser gefallen als die neuen, gerade was den Klang angeht von der Tendenz her. Die neueren Versionen haben dann gerne mal klanglich etwas verloren, was mir vorher im Durchschnitt eher gefiel. Und ich glaube nicht, daß viele Hersteller da Fehler bei sich sehen und wissen was sie verbessern sollten. Bei einer Veranstaltung von Yamaha mit Peter Weniger sprachen Peter Weniger und ich mit Jemandem von Yamaha, der vor Ort war, was uns bei den Saxophonen gefällt und was nicht und was wir uns wünschen würden. Das Interesse war nicht wirklich gross (Weniger war damals schon Leiter des Fachbereichs Holzbläser am Jazzinstitut Berlin), die Reaktion war erstaunlich. Weniger hat später dann, soweit ich gehört habe, von Yamaha wieder zu Selmer gewechselt. Und ich hatte heute ein paar moderne Hörner in der Hand, während ich auf die Reperatur von meinem Tenor wartete, gute Saxophone mit schönem Klang, aber nicht zu vergleichen mit dem Klang meines älteren Tenors, das den anderen haushoch überlegen war.
     
  12. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Doch. Bei der Keilwerth-Fertigung kannst Du es Dir anschauen.
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Und wie werden sie dort gemacht?
     
  14. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ja,das hört der nächste dann wieder ganz anders,dem gefällt vielleicht genau das was dich stört. Ist halt immer eine persönliche Meinung von nur einer Person
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Aber natürlich. Ist ja eine Meinungsäußerung, ich kenne aber viele Kollegen, die sich ähnlich geäussert haben.
     
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Könnte es damit zu tun haben, dass immer mehr versucht wird die Hörner intonationssicherer zu machen („Einrasten“ der Töne)?

    Selmer hat mal in einem Vortrag ausgeführt, dass Intonationsoptimierung kontraproduktiv zur Klangoptimierung ist.

    Sprich, will ich den besten Sound, leidet die Intonation,
    will ich beste Intonation, leidet der Sound.

    Ein Tribut an die vielen Spätis, deren Ohren nicht mehr so fein hören????

    CzG

    Dreas
     
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  17. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Das Interview habe ich auch gelesen. Ist schon ein paar Jahre her,
    Ob die Aussage belastbar ist, kann ich nicht beurteilen. Wenn es jedoch so sein sollte, wäre das EINE von vielen Erklärungen, weshalb so viele Profis Selmer spielen.
    Ich hatte vor einiger Zeit ein altes Keilwerth Toneking angespielt. Hammer Sound aber fragwürdiges Intonationsverhalten. Ein Profi kriegt das leicht in den Griff. Ich als Hobbysaxer würde einfach nur schräg klingen.
     
  18. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    Also dann, denke ich, mein New Wonder II klingt und intoniert gut, und ist vintage, und meine späten Ohren hören noch richtig.
    Wenn das kein hilfreicher Thread ist....
     
  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Jetzt könnten wir uns trefflich im Kreis drehen, diesen Thread mit dem „warum spielen so viele Profis Selmer“ vermischen, darüber diskutieren, ob es einen wie auch immer gearteten Selmer-Sound gibt und wenn ja, was das Alleinstellungsmerkmal desselben ist.
     
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das ist gut möglich.
     
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