Kindersax

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Brille, 16.Juli.2014.

  1. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    wenn ich mir so vorstelle, wie sich eine schlechte Intonation in's unbedarfte Kinderhirn einbrennt....
    Unrettbar verloren, für immer.

    Am besten man lässt seine Schüler mal ein halbes Jahr nur am Mundstück trainieren, das nächste halbe Jahr darf dann schon mit Mundstück und Bogen gespielt werden.

    Aber nur reine Intervalle und unter Aufsicht!

    Im Ernst:
    Von der Sopranlösung bin ich auch nicht überzeugt, deswegen interessiert es mich ja auch, wie sich das entwickelt.
    Soweit ich in Erinnerung hab, macht mein Kollege das aber auch schon länger.
    Ich muss mich halt nach der Decke strecken, oft werden "normale" Alts aus dem Fundus der MS ausgeborgt, und Palmkeys demontieren ist halt eine einfache Lösung.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  2. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Hmmmm, Mugger, ich würde deine Autorität ja nie in Zweifel ziehen, aber über die Attraktivität deiner vorgeschlagenen Lehrmethode kann man na ja, sagen eir mal geteilter Meinung sein.
    Vielleicht feilst du ja noch ein wenig an den Inhalten. .
     
  3. Mugger

    Mugger Guest

    Das hast Du jetzt aber nicht ernst genommen, oder?

    Allerdings weiß ich von Kollegen, die das zum Teil so praktizieren, also kein Ton am kompletten Horn bis Weihnachten, wenn im Herbst begonnen wurde.
    Wenngleich ein gewisser Sinn drin steckt, ich brächte es nicht fertig.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  4. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Oh Gott. Wer macht denn sowas? Da machen die Kinder von heute doch gar nicht mehr mit.

    Trotzdem sagt mir meine Erfahrung, dass man es lieber sein lassen sollte mit dem Sopran. Vllt. ist meine Ansicht da auch etwas antiquiert aber ein wenig warten zu müssen, weil man noch zu kurz ist schadet bestimmt keinem. Der eine ist so stark intrinsisch motiviert, dass er es aushält und der andere nicht und würde auf kurz oder lang eh wieder aufhören.
     
  5. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Die Kleinen machen schon ihren Weg...

    War das jetzt Ermutigend genug?
    Ich hab zwar nicht so unendlich viel Erfahrung wie unterrichtende Kollegen, aber meine Erfahrung am eigenen Kinde:
    Mein Sohn wollte auch mit 8 (?) Saxophon lernen. Zu früh, zu schweres Instrument... also Klavier bzw. Keyboardunterricht. Zu Blödflocke, wo er doch Saxophon will, wollte ich ihn nicht überreden.Nach zwei Jahren Klavier war der Wunsch Saxophon zu lernen immer noch da.
    Na gut, aber welches?
    Mein Sopran ist meins. Das Tenor wäre zu schwer. Vibratosax ist zu empfindlich. Ganz im ernst: Das Alt, das wir dann gekauft haben, hat auch schon eine Delle. Kein Problem, richten hat 30€ bei meinem freundlichen Saxdoc gekostet - ein Vibrato wäre ein Scherbenhaufen gewesen.
    Welches Alt? Kinder entwickeln gelegentlich ein Besitzstandsdenken... . Ein Instrument mit dem ich einige Jahre gespielt habe, gebe ich auch nicht leicht wieder her. Daher halte ich persönlich "Kindersaxe" bei denen die tiefen Töne einfach fehlen für Blödsinn. Es sollte schon ein Instrument sein, aus dem man nicht zu schnell rauswächst. (Und ausserdem will Papa bei Gelegenheit auch Alt spielen. Auf einem Kindersax ??? Nein!) Ein ´normales´Alt kann man ein Leben lang spielen, ein Kinder-Alt hat nur ein paar Jahre. Mal ganz abgesehen vom Wiederverkaufswert... wer hat schon mal versucht, ein Kindersaxophon zu verkaufen?
    Letzten Endes ist es ein gebrauchtes Jupiter 769DJ2 geworden. Die Palmkeys habe ich am Anfang weggeschraubt (Vorteil bei Jupiter - aber Achtung, die neuen haben das, soweit ich weiss, nicht mehr)
    Weil es aber Papa bald zu blöd geworden ist, die Palmkeys immer hin zu schrauben (wenn er spielen will) und wieder weg zu schrauben, wenn Sohnemann übt, sind sie inzwischen fest drauf.
    Der einzige Nachteil ggü. einem Sopran für meinen Sohn ist, dass ich jetzt meine Stimme für Duette transponieren muss - ich spiele Tenor oder Sopran. :roll: :roll:
    Aber das ist ja auch eine gute Übung.

    Grüße,

    Wanze
     
  6. ppue

    ppue Experte

    Wie bei vielen Themen im Saxophonforum gehen die Meinungen auseinander. So auch hier. Das finde ich gar nicht so erstaunlich, denn das Saxophonspiel ist etwas sehr Persönliches.

    Ein jeder hat einen anderen Einstieg, andere Vorkenntnisse an anderen Instrumenten, eine andere Statur, ist infiziert von einem ganz bestimmten Vorbild, hat den Dachbodenfund, schiefe Zähne oder ein Wahnsinnsgehör.

    Ich verstehe die Schwierigkeit, für eine Gruppe von Kindern nun bestimmte Saxophone zu kaufen, die ihnen einen schnellen Einstieg zum Spiel ermöglichen.

    Generationen vor uns haben ausschließlich auf Vintage-Saxen angefangen zu lernen. Wie schafften die das nur? Ne, so viel anders war das Lernen damals nicht. Es ist ein regelrechter Ergonomiehype heutzutage. Den Kindern nur das Beste. Warum denn? Damit es schneller lernt? Effizienter mit der Zeit umgeht? Lasst den Kindern ihre Schwierigkeiten, da lernen sie noch viel besser dran.

    Würden die Kinder selbst entscheiden dürfen, welche Instrumente sie spielen wollen, so käme sicher eine Mischung heraus. Warum also nicht genau diese Frage mit den Kindern gemeinsam besprechen? Ich mach mal soone Schätzung: Die amputierten Instrumente mit zugestopften Palmkeys sind uncool. Die Dinger, die nur bis tief C spielen, fallen vielleicht nicht auf als amputiert und werden genommen. Die gebogenen Soprane auch. Vielleicht eher die Mädchen.

    Also, Lehrers, lasst euch jeweils ein Exemplar kommen und jedes Kind entscheidet sich für sein Sax. Dann bleibt das Saxspiel auch was Persönliches.

    Kinder sind genau so komplex wie wir 50 und ü-er hier. Sie haben genau so viel, wenn nicht mehr Gespür, für das, wie sich ein Sax anfühlt.

     
  7. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ ppue

    Peter +1

    Du bist einfach wirklich pragmatisch...und damit reslistisch!

    Warum sollen die Zwerge nicht z. B. mit Sopran anfangen?

    Intonationsprobleme? Beißen? Kennen die gar nicht, die machen einfach.

    Gib 'nem 10jährigen 'ne Kack-Intonations-ergonomisch Schwachsinnsttöte....

    Spätestens mit 13 spielt der mich an die Wand, und wundert sich warum ich Probleme habe....

    Wir müssen es den Zwergen nicht "leicht" machen, weil die es einfach MACHEN... (ohne zu hinterfragen)....

    CzG

    Dreas
     
  8. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Kurzer Einwand:

    Der Ausgangspunkt für meine Frage war die Nutzung im Rahmen der Bläserklasse (10-12-jährige). Da ist der Überfleiß, die Disiplin und die Nachhaltigkeit überschaubar.....

    Ergo: Es macht Sinn, Instrumente zu nutzen, die leicht zu handlen sind, halbwegs sauber intonieren, robust. Es ist nicht helpful zu glauben: Was mich nicht umbringt,....

    Kurzes Zwischenfazit:
    1. RB ist bekannt, stößt auf große Zustimmung (gut angepasst, Applikatur funktionabel),...und tw. Vorbehalte (zu teuer, etc.)
    2. MTP kennt keiner. Schade
    3. Alternativen mit begrenztem Tonumfang passen nicht zu den tonalen Anforderungen ;-)
    4. Saxe für ganz kleine machen keinen Sinn, da ich einen anderen Kundenkreis habe. Trotzdem danke für die Hinweise!!!!!
    5. Plastesax (sehr geringes Gewicht, super!!!)ist nach meiner Einschätzung nicht robust genug für die BK-Realitäten.....

    Danke erstmal.

    Brille
     
  9. Mugger

    Mugger Guest

    Hey,

    ich sag mal ganz wertfrei, dass "normale" Instrumente in den 8 Jahren, die ich Bläserklasse unterrichtet hab, für 9-10 Jährige, so alt waren die bei uns, auch ohne Modifikation gar kein Problem waren.
    Das Problem "Gewicht" ist durch anständige Gurte in den Griff zu kriegen.

    Aber wenn Du natürlich die Wahl hast..
    Vibratosax wäre für mich auch Haltbarkeitsgründen ein absolutes No-Go in der Bläserklasse :)

    Ich hab die 8 Jahre die Saxophone eines taiwanesisch-österreichischen Herstellers verwendet, und hatte damit kein einziges Problem.
    Das wird aber mit vielen Instrumenten dieser Preisklasse (800,- VK, 400,- Bläserklassenpreis) nicht viel anders sein.

    Ist es geplant, dass die Schüler nach der BK die Instrumente übernehmen, oder werden sie für die nächste BK weiterverwendet?

    Liebe Grüße,
    Guenne

     
  10. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Hi Mugger, die Strumente werden weiter verwendet und überleben 3-5 Strumentalisten. So in etwa....

    Grüße
    B.
     
  11. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest


    Richtig, da sind uns die Kleinen ein schönes Stück voraus. Leider liegt da ja auch genau das Problem. Dafür ist der Lehrer hoffentlich dann da, um einzuschreiten. Die wenigsten machen am Anfang alles richtig und soll ich das dann einfach laufen lassen, weil sie die Probleme nicht merken und mir die Zehennägel hochklappen? Es kommt halt drauf an, wie ich das ganze pädagogisch verpacke. Und je weniger ich ein Instrument als Fehlerquelle ausschließen kann umso mehr Spaß macht es dann ja auch für beide.
     
  12. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Hallo Loitz!

    Bitte be8et, dass es sich bei einer "Bläserklasse" üblicherweise nicht um eine "Musikklasse" handelt.

    Zentraler Unterschied:

    Bläserklasse:
    Die Schüler der BK werden normalerweise ausschließlich in der Schule in Kleingruppen am Instrument unterrichtet. Die Nachteile liegen klar auf der Hand (Zeit, Zeit, Zeit). Und damit ist es enorm wichtig, dass die Technik unproblematisch ist, robust und zuverlässig.

    Musikklasse:
    Die Schüler der Musikklassen müssen üblicherweise bereits instrumententechnische Fertigkeiten vorweisen können und Privatunterricht nehmen.


    Theorieexkursionen in das Reich der Träume, die beschreiben, wie grundmusikalisch Kinder doch sind, werden meiner Realität nur sehr begrenzt gerecht.

    Grüße
    B.
     
  13. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Oh ja, ich bewundere BK-Lehrer auch eher ob ihrer Leidensfähigkeit....

    Ich hab mal Blockflötenkurse im sozialen Brennpunkt gegeben...

     
  14. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Nene. Kann schon Spaß machen. Man muss nur das Koordinatensystem der Amforderungen und Möglichkeiten kennen und akzeptieren. Und es haben über den BK Ansatz schon manche i h r Instrument gefunden.

    B.
     
  15. Mugger

    Mugger Guest

    ...oder auch ein ganz anderes.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  16. T.M

    T.M Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    ich würde gerne das Thema aus 2014 auf Stand 2019 "updaten". :D
    Gibt es aus Eurer Sicht neue Erkenntnisse zu diesem Thema ?

    VG T.M
     
  17. SaxoDan

    SaxoDan Ist fast schon zuhause hier

    Moin,
    Also, in den vielen Jahren die ich jetzt als Saxophonlehrer tätig bin habe ich hier in Hamburg die Erfahrung gemacht, dass immer mehr Schulen die Kinder quasi zwingen ein Instrument zu lernen. Und das ab den fünften Klassen. Aufgrund der auch schon in vorherigen Antworten genannten geringen Körpergröße bieten die Schulen immer häufiger Sopransaxophon an. Und zwar die gebogene Variante. Dadurch profitiere ich natürlich als Lehrer und meine Erfahrung zeigt, Sopransaxophon ist ausnahmslos kein Problem für ein Kind. Es stellt halt ein wenig höhere Ansprüche an den Lehrer, so von wegen Mundstellung, Intonation, passendes Mundstück (z.B. das Originalmundstück eines Expressionleihinstrument funzt gar nicht, der Wechsel auf ein Yamaha 4c bewirkt Wunder), ständige Kontrolle etc. Aber es geht (hat mein Zahnarzt gesagt...^^).
    In der Regel spielen sie das dann ein bis zwei Jahre und steigen dann auf Alt um.
    Wenn ich neue Schüler habe, dann lasse ich sie erst mal auf dem Alt ein wenig testen und dann sieht man auch ob das mit den kleinen Fingern von der Größe her passt oder nicht. Auch einen Rucksackgurt tragen alle meine ganz Kleinen.
    Wie gesagt, keine Probleme mit Sopran, ist halt anstrengender für den Lehrer aber die Schüler und Eltern und Musiklehrer sind glücklich und zufrieden!^^
    LG,
    Daniel
     
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  18. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Daniel, so praktiziere ich es auch und auch die meisten Musikschulen, die ich kenne. Der Vorteil ist, dass es auch wirklich ein "richtiges" Instrument ist (auch wenn das von den Kindern häufig trotzdem als Kinderinstrument angesehen wird und sie ganz stolz sind, wenn sie dann auf das Alt umsteigen :D).
    Hast du eine favorisierte Marke bei den gebogenen Sopranen? Ich sehe das Problem, dass es nicht so wirklich etwas gibt zwischen sehr billig (Roy Benson) und Profiinstrument (Yanagisawa). Ist das von Thomann für ca. 500€ empfehlenswert? Die günstigen neigen oft zum Rollen in den tiefen Lagen (ab d, c).
     
    T.M gefällt das.
  19. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    bin zwar kein Kind, nutze aber wg. Rücken ein gebogenes Sopran von Expression. Das ist von der Intonation her super. Bei Arnolds und RB war das schwierig.
    Spielt sich "kinderleicht".
     
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  20. SaxoDan

    SaxoDan Ist fast schon zuhause hier

    Hey Livia,
    Bei meinen Neulingen weise ich die Kinder und deren Eltern gesondert auf genau diese Problematiken hin (damit sichere ich mich auch ein wenig ab...^^). Und daraus ergibt sich dann sowieso (ich sage es aber trotzdem explizit), dass das Sopran ein absolut eigenständiges Instrument ist.
    Um auf deine Frage zurückzukommen ob ich ein bestimmtes Instrument favorisier. Nein tu ich nicht. Ich favorisier nur ein einfach zu spielendes Mundstück. Das Instrument ist vor allem bei den Anfängern egal. Praktisch alle haben bei mir haben Mietinstrumente und dann ist es echt egal. Von mir aus sollen sie auch mit einem Thomann kommen, ich kläre dann aber immer auf, falls was kaputt ist, wird sich praktisch kein Instrumentenmacher in Hamburg bereit erklären, da was zu reparieren.
    Tendenz also: Mietinstrument! Und die werden im Normalfall am Kaufpreis eines Folgeinstruments mit angerechnet. Und das finde ich lohnt sich schon.
    LG,
    Daniel
     
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