Forestone S-Bogen Carbon als effektive Soundverbesserung?

Dieses Thema im Forum "Tool / Zubehör" wurde erstellt von altblase, 31.Dezember.2019.

  1. LeCorbeau

    LeCorbeau Schaut öfter mal vorbei

    Da es bisher wohl nicht verstanden wurde möchte ich hiermit klarstellen: Meine Aussagen bezogen sich allgemein auf Ersatz S-Bögen. Wer sich für einen S-Bogen entscheidet, der intentionell eine andere Oberflächenstruktur im Inneren aufweist, der ist sich auch darum bewusst. (Und höchstwahrscheinlich enttäuscht, wenn jene nicht eingearbeitet wurde. ;) )

    Hydraulisch (mittels Wasserdruck) werden bei weitem nicht alle S-Bögen hergestellt. Auf einigen Youtube Videos ist zu sehen, wie die konischen Rohrstücke vor dem (manuellen, mechanischen) Biegen mit Teer ausgefüllt werden. Gleichsam verfahren m.W.n. auch Hersteller von Ersatz Bögen, da eine hydraulische Wasserpresse, nebst den Formen, sehr kapitalaufwendig ist.

    Das händische ‘Hämmern’ von Bögen (oder auch anderen Teilen eines Saxofones, siehe Inderbinen und Eppelsheim) dient lediglich zweierlei, aber nur indirekt dem Klang: Zum Einen wird die Schweissnaht auf die Dicke des zu verbindenden Materials gebracht, zum anderen wird das Messing gehärtet. (Messing ist ein Buntmetall und kann lediglich durch mechanischen Stress gehärtet und im Gegensatz zu Stahl bspw. nicht Öl- oder Wasser schockgehärtet werden.) Trotzdem ist das Ideal, selbst bei einer Behandlung mit nem Hammer, dass die Schweissnaht nicht zu sehen ist. Und somit glatt wird. (Auf der Innenseite des Saxofones... die Seite die man nicht sieht, aber die den Klang formt.)

    So langsam würde ich ja mal echt gern nen S-Bogen sehen, der innen nicht glatt ist. ;) (Und wenns nur so’n Selmer Teil ist mit ‘Shark Grills’.)
     
  2. LeCorbeau

    LeCorbeau Schaut öfter mal vorbei

    Hier ist nen Link, jedoch auf Englisch, dort wird die Thematik erklärt.
     
  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

     
    LeCorbeau gefällt das.
  4. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Seh ich in der Werkstatt ständig. Und zwar von den Kunden deren Mundstück du nicht anfassen möchtest und du auch sonst ne Ekelzulage wegen Verkeimtheit des Instruments berechnen möchtest.
    Wer braucht schon Durchziehwischer...

    VG
     
  5. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Beim Selmer Booster ist lediglich die Hülse geriffelt:

    upload_2020-1-3_15-57-13.jpeg
     
    LeCorbeau gefällt das.
  6. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Kannst den Kunden ja das Handbuch https://de.yamaha.com/files/download/other_assets/8/335918/saxophone_de_om_a0.pdf mitgeben und auf die Seiten 23 und 24 verweisen.
     
  7. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    was wird irritiert? Es geht doch eigentlich nur darum, das Löchlein an einem Knoten der ersten Harmonischen zu platzieren, die dadurch nicht gestört wird, im Gegensatz zum Grundton, der durch das Löchlein abgewürgt wird... einfach gesagt, oder nicht?
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    @xcielo fand den Vergleich mit der Gitarrensaite nicht statthaft. Ich finde, der Vergleich ist nach wie vor gut.

    Ein großes Loch an der Stelle des Oktavloches wäre ein Endloch, richtig. Die Schwingung würde sich auf die Umluft übertragen und im weiteren Korpus käme keine Energie mehr an.

    Analog dazu wäre das ein kleiner Schraubstock, der die Gitarrensaite auf der Hälfte ihrer Länge einspannte. Die Schwingungsenergie würde sich auch hier nicht auf den oberen Teil der Saite übertragen.

    Deshalb legt man den Finger nur so leicht an, dass die Welle hier keinen Bauch ausformen kann und dennoch ihre Energie an den nicht angezupften Teil überträgt.

    Steht immer noch die Antwort aus, warum vier Oktavlöcher schlechter wären als drei?
     
  9. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    vielleicht: je grösser das Instrument , desto mehr Überblaslöcher machen Sinn?
     
  10. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    @ppue: vielleicht kennt @xcielo die Technik nicht, wie auf einer Gitarresaite ein Flageolett erzeugt wird?
    Die Saite wird nicht gedrückt, sondern die schwingende Saite wird nur ganz sanft und äußerst kurz berührt.
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Wüsste auf Anhieb nicht, warum das so sein sollte. Die Relationen bleiben gleich, das physikalische Prinzip auch, eine Hälfte bleibt eine Hälfte und ein Drittel ein Drittel.
     
  12. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    das Löchlein muss ja bei "langen" und bei "kurzen" Tönen funktionieren. Die optimale Position ist absolut gesehen bei langen Instrumenten zwischen langen und kurzen Tönen demnach viel weiter auseinander als bei kurzen... meine Bassklari braucht 2 Überblaslöcher , mit einem ist es eine pain in the .... die Sopranklarinette kommt locker mit EINEM aus
     
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wenn ich den englischen Artikel richtig verstanden habe ist der einzige Unterschied zwischen einem oktavloch und einem endloch der, dass das oktavloch einen druckknoten für eine Frequenz erzwingt bzw für die vielfachen dieser frequenz, die grundfrequenz haette an dieser Position jedoch ein Druckmaximum. Ein endloch erzwingt einen druckausgleich für alle vielfachen der grundfrequenz. Damit finde ich den Vergleich mit der Saite nicht falsch.
    Ich vermute, dass wenn man auf die Saite den Finger an der richtigen Stelle nur leicht auflegt, man die grundfrequenz nicht vollständig kurzschliesst, die Oktave aber nicht richtig freigibt. Dann interagieren beide Schwingungen und einigen sich auf die 3.harmonische
     
  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mit lang oder kurz hat die Position m. E. n. nichts zu tun.
    Ich habe ein altes Sopransax ohne automatische oktavklappen. Wenn man da den falschen hebel drückt dann oktaviert es noch 1 bis 2 Töne neben Optimum, dann stimmt die Intonation absolut nicht mehr, der Ton wird Stumpf und das Teil oktaviert nicht mehr sauber. Noch einen Ton weiter und es streikt komplett.
     
    ppue gefällt das.
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Nicht schlechter, nur eben auch nicht besser ;-)

    @Bernd
    Kenne ich sehr gut
     
  16. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich will ja nicht nerven, aber eine klitzekleine Erklärung des Tatbestandes wäre besser.
     
  17. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich habe das doch alles schon beschrieben, zugegebenermaßen nicht rechnerisch, aber das Prinzip erklärt.
    Ich würde mich nur wiederholen.
     
  18. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ein wenig dünn, oder? Rechne ruhig mal ein wenig was vor, der eine oder andere wird schon was anfangen können damit :)
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @xcielo
    Vielleicht versuchst du es mal mit anderen Worten. Mir ist deine Erklärung nicht ganz klar.
    Der Artikel, der hier herangezogen wird, besagt eindeutig, dass eigentlich jeder Ton ein eigenes oktavloch braucht.
    Eine weitere Referenz hier verweist auf eine versuchsreihe, deren Ergebnis ist, dass die Wahl der Position des oktavloches nicht trivial auf die Intonation ist.
    Also bliebe als Erklärung nur noch, dass verschiedene Frequenzen schwingungsknoten an der gleichen Stelle haben und das kann nicht sein. So kurz sind die Wellenlängen nicht.
    JEs
     
  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Thomas
    Ich bin mal so frech, und empfehle, entsprechende Fachliteratur durch zu arbeiten.

    Welcher war das?

    Bei dem Artikel geht es darum, den optimalen Ort und Auslegung der oberen, also einer von zweien zu finden.
    Ich kann nichts darin entdecken, das meinen Darlegungen widersprechen würde.

    Ich hatte mir schon einmal vorgenommen, diese Diskussionen hier nicht mehr zu führen. Bin aber doch wieder schwach geworden.

    Aber vielleicht probier ich nächste Woche noch eine weitere Erläuterung, wenn ich Zeit und Lust dafür finde ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
    LeCorbeau gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden