Warum werden keine "Vintage" Hörner mehr gebaut?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von mcschmitz, 6.August.2019.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Komm vorbei und probiere es selbst...

    Unter raumfüllend diffus meine ich, dass ich nicht lokalisieren kann, woher genau der Ton kommt. Zentriert hatte ich beschrieben. Hier empfinde ich den Ton im horn bzw. in dessen direkter Verlängerung.

    Ich kann dir aber nicht sagen, ob das mein Eindruck ist oder ob ein Zuhörer das überhaupt mitbekommt
     
  2. ppue

    ppue Experte

    Also, ich kenne das Phänomen an sich. Wenn man einen Sinuston abspielt, ist der unglaublich schwer zu orten. Fiebst irgend ein Gerät so im Raum, hat man Schwierigkeiten, es zu orten. Dreht man den Kopf, wabert der Sound hin und her.

    Hat der gleiche Ton Obertöne, geht das viel besser.

    Ich beschäftige mich mit dem Phänomen schon länger und habe auch eine plausible Erklärung dafür:

    Ein Sinuston hat nur eine einzige Wellenlänge. Egal also in welchem Winkel die Ohren zum Klangerzeuger stehen, gibt es immer nur das gleiche Signal. Auch wenn es mal phasenverdreht oder phasenverkehrt auf die Ohren trifft, gibt es für das Gehirn keinen Hinweis, woher der Klang wirklich kommt. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten, die das Gehirn aus dem Phasenverschub ausrechnen kann.

    Ein komplexer Ton mit Obertönen beinhaltet verschiedenste Wellenlängen. Wenn man sich unsere Ohrmuscheln anschaut, sind die sehr komplex geformt. Was mit einem Sinuston nicht möglich ist, ist mit solch einem komplexen Ton und unseren "Muscheln" plötzlich möglich, weil die Laufzeitunterschiede mehrerer Wellenlängen analyliert werden und dann nur einen bestimmten Ort zulassen. Etwas schwer zu erklären. Bräuchte da mehrere Seiten für.

    Gut, aufnehmen hat in diesem Fall keinen Sinn. Höchstens es hat einer einen Kunstkopf. Wer Aufnahmen damit kennt, weiß, wie verblüffend damit die genaue Ortung einer Klangquelle möglich ist. Selbst hinten und vorne sind unterscheidbar.

    Langer Rede, kurzer Sinn: Nach deinen Aussagen, @JES, hätte (nach meiner Theorie) das Conn weniger Obertöne. Aber genau das glaube ich nun überhaupt nicht (-:
     
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  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    2 Anmerkungen
    1. Trotzdem ich mehrfach gesagt habe ich empfinde das so als Spieler, unterstellst du, dass es objektiv auch so ist.
    2. Auch bei gleichem Spektrum gibt es auch für Mitteltöner Quellen unterschiedlicher abstrahlcharakteristik. Tiefton würde ich mal als unterhalb Bb eines Altos definieren, eher Bb bei Bariton oder sogar Bass.
    Aber das Angebot steht, komm her und probiert es aus. Vielleicht empfindest und hörst du es anders.
    Ich habe nur keine Lust mehr hier über klar als subjektiv gekennzeichnete Aussagen zu streiten. Zeitverschwendung.

    @Wuffy
    2 Gründe, warum ich hier nix einstelle
    1. Ich habe nicht das Equipment eine Aufnahme zu erstellen bzw. bin ich zu blöd, das was ich habe richtig zu benutzen. Schlechte Aufnahmen mit ev einem Handy bringen nichts.
    2. Du und einige andere legen die Messlatte hier sher hoch. Da kann ich nur verlieren und da habe ich keine Lust zu.
    Es gibt noch einen dritten Grund, nur der geht euch nichts an.
     
  4. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ich dachte immer,es geht hier um das miteinander und nicht um das gegeneinander. Beim miteinander kannst du nichts verlieren,nur gewinnen
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das sind übliche Begriffe und ich kann mir gut darunter etwas vorstellen.
     
  6. ppue

    ppue Experte

    Gut, dann sind sie üblich und du kannst dir was darunter vorstellen. Danke für die Info.
     
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  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das hat was persönlichem ego zu tun. Vielleicht messt ihr nicht, ich mich schon. Und wenn ich dann nur z. B. Wuffy höre, gut gespielt und noch besser abgemischt, teils sogar mit selbst erstellten Begleitungen, kriege ich Frust. So gut werde ich nie.
     
  8. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Sorry...hier geht's doch nicht um's messen, Meßlatten oder so.

    Interessant sind immer wieder die ( leider nur ) beschriebene Sounds.......dazu muss man keine Songs spielen oder gar irgendwelche Produktionen abliefern.

    Da langen schon ein paar Töne, Tonleitern oder ein einfaches Thema...einfach nur mal kurz hören, wie sowas klingt.

    Jeder stellt sich ja was anderes vor.

    Aus Neugier kann man nur lernen und weitere Erfrahrungen sammeln.

    Gr Wuffy
     
  9. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Grundsätzlich habe ich auch das Problem, dass ich mit den Soundbeschreibungen („raumfüllend“, „zentriert“ usw.) wenig anfangen kann. Das ist noch schwieriger als der Versuch, eine Farbe zu beschreiben - sehen ist da allemal besser, auch wenn man eigentlich noch über einheitlich kalibrierte Monitore verfügen müsste.

    Fraglich ist nur, wieviel von den Eigenschaften eines Sounds, von denen hier gesprochen wird, sich über eine Aufnahme überhaupt erfassen und transportieren lassen.

    Aber das wäre wahrscheinlich eine Diskussion für einen eigenen thread.
     
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  10. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Guten Tag Andreas,

    ich glaube, das ist nicht so ganz richtig. Ein, Dir wohlbekannter Selmerfachmann, hat mir mal gesagt, die Referenzmodelle, Tenor, sind die besten Saxophone, die je gebaut wurden.

    Gruß
    Hanjo
     
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  11. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    he, Schringer, sehe ich ja erst jetzt. Super, loss jonn Jung.
     
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    In diesem Fall ist die Antwort gegeben... gar nicht. Es sind meine persönlichen Empfindungen beim Spiel eines Instrumentes. Das hat nicht nur mit dem Spektrum zu tun, sondern auch mit der Art der Abstrahlung, der Rückwirkung vom Instrument zurück auf den Spieler, und der persönlichen Bewertung. Und letztlich reagierst du als Spieler auch auf das Instrument. Wie willst du das in einer Aufnahme erfassen?
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Stellt sich die Frage unter welchem Aspekt.
     
  14. Woliko

    Woliko Ist fast schon zuhause hier

    Nicht nur im Hinblick auf die Aufnahme, auch bezüglich der Wiedergabe (Smartphone oder Stereoanlage). Vielleicht kann ein Vergleich mit einem "Standardinstrument" die Schwierigkeiten etwas mindern.
     
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  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich finde auch manche Dinge nimmt man live besser wahr als auf so mancher mittelmässigen Aufnahme über schlechte Abhöre. Es gibt aber auch viele Klangbeschreibungen, die kann man bei Aufnahmen gut hören. Hängt halt immer von dem ab, was man klanglich zeigen will, wie die Aufnahme ist und worüber man abhört und wie differenziert der Zuhörer auch manchmal hören kann.
     
  16. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Das stimmt, aber meine Vermutung ist, dass gerade die Klangbeschreibungen, über die die größte Verwirrung oder Uneinigkeit besteht (wie „raumfüllend“) sich am schlechtesten anhand von Aufnahmen illustrieren lassen.
     
    slowjoe gefällt das.
  17. ppue

    ppue Experte

    Ja, das beschrieb ich ja schon. Das geht aber wie gesagt mit einem Kunstkopfmikro und Kopfhörern.
     
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Raumfüllend ist ein Begriff mit dem ich Klang nicht beschreiben wollen würde.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.Januar.2020
    bluemike gefällt das.
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nein, kannst du nicht.
    Ein kunstkopf zeigt dir, was am Hörer ankommt, aber nicht, wie es abgestrahlt noch erzeugt wird,speziell nicht in diesem Fall, da es ja eine einzelne schallquelle ist.
    Was ich meine ist, dass bei raumfüllend sich der Ton und in jede Richtung mehr oder weniger gleich verteilt. Ich als Spieler habe den Eindruck, daß ganze Instrument ist die schallquelle. So geht es MIR mit meinem Conn.
    Umgekehrt habe versucht zu sagen, dass der Ton beim TT mehr nur aus dem Becher kommt, also gerichteter ist.
    Ist eigentlich nicht schwer zu verstehen, auch wenn man andrer Meinung ist.
    Dein kunstkopf nimmt das Saxophon als punktuelle wahr und gibt der genau die Richtung aus der der schall kommt.
     
  20. ppue

    ppue Experte

    Na dann mach dir mal klar, wie sich Schallwellen ausbreiten.

    Das sind emotionale Empfindungen und haben mit der Physik des Instrumentes nichts zu tun.

    Der Kunstkopf nimmt auf, was auch der Hörer im Raum hört. Und um den geht es doch, oder nicht? Egal wie es abstrahlt.
     
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