Equipment testen in Zeiten von Corona?

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Aerophon, 20.März.2020.

  1. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Nachdem die Infektionszahlen ja exponentiell ansteigen, stellt sich mir die Frage wie man Equipment testet in Zeiten von Corona? Mundstücke einfach bestellen wie immer? Selbst original verpackt aus dem Laden kann die ja schon jemand zum Testen gehabt haben. Gut, kann man gründlich desinfizieren. Blasinstrumente ganz allgemein, nicht nur Saxophone. Die hat bestimmt schon jemand zuvor angeblasen, egal ob gebraucht oder "neu" im Laden. So einfach desinfiziert man ein Sax nicht. Ein Sax-Doc darf jeden Tag mit mehr oder manchmal auch weniger sauberen Instrumenten umgehen. Gebt ihr in der aktuellen Lage euer Instrument in die Werkstatt. Wie geht ihr damit um?

    Aerophon
     
  2. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Mundstücktests halte ich persönlich derzeit für unsolidarisch, wenn es nur aus Neugierde und Spaß erfolgt. Sollte das einzige Mundstück defekt sein, kommt man nicht drum herum. Alle anderen Gründe haben Zeit. Wer weiß schon, wie desinfiziert wird? FG Hewe
     
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  3. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich sitze hier nach einer OP mit heruntergefahrenem Immunsystem in selbstgewählter Quarantäne und habe meine Hörner (ts, ss) meinem Schrauber übergeben, weil ich wochenlang nicht blasen darf. Die Übergabe war sehr vorsichtig und ich vermute, er wird die Inangriffnahme der Durchsicht entsprechend angehen. Er hat ja Zeit und ich hatte die Hörner schon 14 Tage nicht mehr spielen können. Die Kommunikation erfolgt über Emails und Telefon und einen ausführlichen "Auftragszettel" im Koffer. Die Rückgabe wird aller Voraussicht nach ähnlich erfolgen. Anspielen werde ich erst allein zu Hause. Zu diesem Verfahren gehört selbstverständlich eine gehörige Portion Vertrauen, das in meinem Fall zum Glück vorhanden ist.
     
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  4. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Ich habe bisher alle MPCs die ich getestet hatte immer zunächst grundsätzlich selbst desinfiziert.
    Nur dann weis man, dass es richtig gemacht wird.
    Nach dem Test natürlich wieder, falls sie zurück gingen.

    kokisax :)
     
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  5. RomBl

    RomBl Guest

    Ein sehr weiser Schritt.
    Ich wünsche Dir gute Besserung und eine coronafreie Zeit.
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und hast du das vorher mit dem Laden abgesprochen wie du es machst? Manche Vorgangsweise verträgt sich nicht mit jedem Material und kann zu Schäden führen.
     
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  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    @gaga
    Gute Besserung und guten Heilprozess
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Bestimmte Viren überleben auf bestimmten Materialen bis zu 4 oder 5 Tage. Insofern macht es Sinn zu wissen wann es vorher Jemand in Benutzung hatte.
     
  9. monaco

    monaco Ist fast schon zuhause hier

    Wenn es um den aktuellen Coronavirus geht, mache ich mir wenig Sorgen. (Neue oder gebrauchte) Mundstücke desinfiziere ich ohnehin bevor ich sie verwende. Und nach spätestens 3 Tagen sollte der Virus an der Luft ausgetrocknet und nicht mehr infektiös sein. Von daher wird auch das Sax nicht zur Virenschleuder.

    Und manchmal frage ich mich: Was haben wir eigentlich vor Corona gemacht? Viren begleiten den Menschen ja seit seiner Existenz. Ein normales Maß an Hygiene sollte genügen.
     
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  10. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Nach einer Studie des National Institute of Health (NIH) in USA sind auf Edelstahl und Kunststoff bis zu 72 Stunden lang infektiöse Viren nachweisbar. Auf Karton und Papier bis zu 24 h. Mein Schluss daraus ist für mich, dass ich keinesfalls ein Instrument anspielen würde, das kurz zu vor von jemand anderes getestet wurde. Im Moment nur hypothetisch, da Musikläden geschlossen haben, Instrument im Laden vom Ständer nehmen und testen scheidet für mich aus. Wer weiß, ob der Kunde, der vor 1 Stunde das Sax getestet hat nicht eine unerkannte Corona Infektion hatte. Aus dem Online-Handel würde ich das Sax nach Lieferung erstmal 1 Woche liegen lasse bevor ich es auspacke.
    Ich schätze den Altersdurchschnitt der Forumsteilnehmer eher etwas höher ein und sicher sind einige dabei, die die 60 überschritten haben. Da ist dann auch die Gefährdungslage im Fall einer Infektion eine andere als mit 30.

    Aerophon
     
  11. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Die Zahlen stimmen - aber: Laut Prof. Drosten ist dies nur theoretisch der Fall und mit großer Sicherheit dem Versuchsaufbau geschuldet. Die wirkliche Zeit bis zur Inaktivierung dürfte massiv darunter liegen.
     
  12. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Alles gut und schön, aber man könnte es sich ja ne Weilw verkneifen.
     
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  13. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @bluemike ,

    interessant wär zu erfahren, ob Viren noch auf diesen Oberflächen zu finden sind, wenn sie z.B. mit gängigem Desinfektionsmittel wie Äthanol behandelt wurden.
     
  14. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Nach meinem Wissen (man korrigiere mich bitte) ist SARS-CoV-2 ein behüllter Virus mit Lipidhülle. Diese sind empfindlich gegen Solventien wie Alkohol und auch gegen Säuren, so weit ich weiß.
     
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  15. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Eben! Das erinnert mich - bei allem Respekt - doch ein bisschen an die feierwütigen Jugendlichen.
     
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  16. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Der Coronavirus lässt sich durch Desinfektion gut abtöten.
    Die Zeit bis kein Virus mehr auf der Oberfläche nachgewiesen werden kann ist natürlich abhängig vom Inokulum, also der Startmenge an Virus, die aufgetragen wird. In der konkreten Studie, publiziert im New England Journal of Medicine, wurden dann die Metalloberflächen mit 1 ml Nährmedium abgespült, Karton wurde mit einem Tupfer abgewischt und dieser in Nährmedium eingelegt. Das Abspülen der Oberfläche ist sicher ein Stück von der Realität eines Handkontakts mit einer Türklinke entfernt. Schon eine Probennahme mittels Tupfer dürfte da weit geringere Virentiter aufnehmen, heißt damit wäre man bei wesentlichen kürzeren Zeiten bis kein Virus mehr nachweisbar ist.
    Ich würde trotzdem im Moment kein Sax probespielen wollen. Auf später im Jahr verschieben ist für mich die beste Lösung. Außerdem bin ich ausreichend mit Instrumenten versorgt.

    Aerophon
     
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  17. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    In aller Schärfe: Ich habe lediglich auf eine Frage mit den Erkenntnissen eines renommierten Virologen geantwortet. Das sind Tatsachen. Ich habe zu keinem Zeitpunkt gesagt, man solle das alles nicht ernst nehmen. Und ich verwahre mich entschiedenst dagegen, dass hier Parallelen zu unvernünftigen und verantwortungslosen Personen hergestellt werden.
     
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  18. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    @bluemike:
    Ich habe mich nicht auf Deinen Post bezogen, sondern auf den von @quax, den Du ja auch zitiert hast.
    Wie kommst Du darauf, dass ich Dich kritisieren wollte?
     
  19. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    @bluefrog : Dann habe ich das etwas missverstanden, entschuldige bitte.
     
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  20. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Kein Problem.
     
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