Fragen zu Akustik aAlt Saxophon

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von schnipsel1, 28.Juni.2020.

  1. schnipsel1

    schnipsel1 Kann einfach nicht wegbleiben

    Liebe Spezialisten und Spezialistinnen, wir haben bei uns in der Bigband ein Akustik Alt Saxophon geerbt. Es ist vernickelt, hat rote Kunststoff Einlagen anstatt Perlmutteinlagen und gebördelte Tonlöcher. Sieht aus wie neu und lässt sich auch anspielen, aber die Polster sind hart und schließen unten nicht mehr richtig, sodass die tiefen Töne nur mit Mühe kommen. Vom Klang her ist es vielversprechend, fett und selbst in diesem Zustand ist die Intonation erstaunlich gut. Könnt ihr mir irgendetwas dazu sagen? Es findet sich nicht so viel dazu. Die Frage ist halt auch, was wir damit machen. Was eine Generalüberholung beim Sax Doc kostet weiß ich. Im Moment haben wir im Orchester dafür keinen Bedarf, auch nicht als Zweitinstrument. Ich denke, wenn es ordentlich gemacht ist, hätte da jemand ein wirklich gutes Instrument. Es liegt gut in der Hand und lässt sich mühelos greifen. Wäre dankbar, wenn ich noch mehr dazu wüsste... Liebe Grüße Claudia
     
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  2. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Das ist ein Weltklang Clon und meiner persönlichen Meinung nach eine 700 Euro teure Generalüberholung nicht wert
     
  3. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    wirtschaftlich gesehen, übersteigt eine GÜ den Wert des Instrumentes. Ich hab vor kurzem ein Akustik Tenor generalüberholt. Soundmäßig hat sich das rentiert, auf jeden Fall. Aber da ich das Instrument günstig angekauft habe und in diesem Fall meine Arbeitszeit nicht rechne, da es kein Kundenauftrag war, ist das schon mal drin. Allerdings muss es nicht immer eine GÜ sein, um ein Instrument (auch über längere Zeit) spielbar zu machen.
     
  4. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Genau, soundmäßig keinesfalls zu verachten.....genauso unterbewertet wie allgemein die Weltklänger und Ex-Ossis.

    Das Meinige hatte gerade mal um die 120 € gekostet..und es war bis auf ein paar Kleinigkeiten und teilweise Polster sogar schnell wieder voll spielbereit.

    Sehen und hören hier:



    Fan deutscher Saxe

    Gr Wuffy
     
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  5. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ich finde toll, was Du da machst und wie Du „Kulturgut“ aufrecht erhälst.

    Ergänzend eine absolut ernst gemeinte Frage, weil es mich einfach interessiert.

    Zu welchem Preis müßtest Du das Sax verkaufen, damit es sich für Dich rechnet?

    Wäre dann der Preis auch realisierbar?

    CzG

    Dreas
     
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  6. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Als bekloppter Sammler und Schrauber stellt sich die Frage für mich überhaupt nicht.

    Habe deshalb noch nie betriebswirtschaftliche Überlegungen angestellt,

    Die meisten Hobbys (Edel-Hobbys ja sowieso) kosten über's Jahr gesehen sicherlich mehr Geld, als meine paar Ruinen und Baustellen-Einkäufe..und ich hab auch was Bleibendes mit Mehrwert und erheblichem Spassfaktor.

    Frage kann ich demnach nicht beantworten.

    Muss mich halt öfters wiederholen, dass die deutschen Saxe..auch die aus der Ex-DDR aus meiner Erfahrung und Sicht total ..und damit ungerechterweise unterbewertet sind und immer wieder werden.

    Aktuelles Beispiel hier gerade:

    https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/tenorsaxophon-b-s-blue-label/1441040198-74-1036

    Ein B&S Blue Label in gutem Allgemeinzustand für gerade mal 280€.

    Teil-Gü dazu für vl. 400 € hat man ein klasse Sax mit tollem Sound, aus meiner Sicht ähnliche Augenhöhe wie viele Keilis oder Amis. Warum hat wohl ein Oberprofi wie Blue Mike längere Zeit so ein B&S gespielt...oder ein älteres Mars von M. Keilwerth ?

    Deutsche solide Saxbaukunst eben, die sich keinefalls vor anderen Hype-Marken verstecken muss.

    Deshalb Fan meinerseits

    Gr Wuffy
     
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  7. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    @schnipsel1

    Der Wuffy hat damit alles gesagt:
    Du musst wissen, die Ex-DDR Saxophone wurden von Leuten gebaut, die den Instrumentenbau von der Pieke auf gelernt und gelebt haben. Die Weltklang, Blue-Label, Akustik...Saxophone sind grundsolide, sind sehr robust und klingen kernig. Leider schlug ab den 70igern vielfach der Mangel an Rohmaterialien zu und man musste sich was einfallen lassen um die Saxophone weiterbauen zu können. Da gab es einen leichten Knick in der Qualität. (Dein Akustik sollte aber schon eher gebaut worden sein.)

    So wie Du es beschreibst sollte keine komplette GÜ in Frage kommen. Es müssen vielleicht einige Polster getauscht und die Klappen neu eingestellt werden. Mit 400,- bist Du dabei und das ist ok. Als Ergebnis bekommst Du ein robustes Instrument mit klasse Sound. Das Teil ist den Thomann-Saxophonen in dieser Preisklasse weit voraus und braucht sich tatsächlich nicht hinter gehypten Marken zu verstecken.

    Wenn ich ein Saxophon zur Überholung bringe, dann möche ich es auch spielen und bin von ihm überzeugt. Der Preis der Überholung kann schon mal über dem möglichen Verkaufspreis liegen. Na und? Was sagt ein möglicher Verkaufspreis über die tatsächliche Qualität aus?

    Viel Spaß damit!

    René
     
  8. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Wie gesagt,eine professionelle Überholung für 700 oder mehr Euro,das halte ich für fragwürdig auch wenn das solide Saxophone sind. Aber wenn du jemanden findest der es dir durch ein Tausch von ein paar Polstern zum kleinen Preis erstmal wieder spielbar macht,kann es sich natürlich rentieren
     
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  9. ppue

    ppue Experte

    Klon kann man eigentlich nicht sagen. Es sind die Vorgänger der später baugleichen Weltklangsaxophone aus den Jahren 1948-1952.
     
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  10. schnipsel1

    schnipsel1 Kann einfach nicht wegbleiben

    Vielen Dank für Eure Ausführungen. Das war interessant.
    Ich denke, wir werden das Saxophon an jemanden abgeben, der uns etwas für die Bigbandkasse gibt und es dann für sich oder andere gute Hände herrichtet.
    LG
    Claudia
     
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  11. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Kannst du fragwürdig bitte erläutern?

    Hintergrund meiner Frage: das Sax ist ja schon da und es geht nicht um die Frage kaufen oder nicht. Wenn es generalüberholt würde, hätte es ja vermutlich Klang- und Spieleigenschaften, für die man bei vergleichbaren Saxophonen, die generalüberholt oder neu sind, bei denen also dann die Zeit bis zur nächsten GÜ genauso lange dauern würde, meiner Einschätzung nach 1000 - 2000 Euro hinblättern müsste. Bzw. wenn man das Akustik für 100-300 verkauft und die ersparten 600-700 für eine GÜ dazurechnet, reicht das Geld für ein neues oder generalüberholtes YAS280 oder ein generalüberholtes anderes Saxophon, das kein gefragtes Vintage oder eines der aktuell großen Hersteller sein darf, da man dafür etwa das doppelte hinlegt oder mehr. Darum kann ich hier die wirtschaftlich betrachteten Bedenken nicht nachvollziehen und bitte um nähere Details. Wenn meine Überlegungen falsch sind lasse ich mich gerne eines besseren belehren.

    (Auch wenn das von der Logik her meiner Meinung nach klar sein sollte: bitte keine Beispiele von gebrauchten bringen, die nicht frisch generalüberholt sind, es seie denn, man rechnet da die Kosten für eine GÜ sofort dazu, da man nicht weiß, ob die in 10 Jahren oder in 1/2 Jahr dann ansteht und deshalb keine Vergleichbarkeit zu diesem Sax besteht, wenn es dann gü sein würde/wird.)

    Und wie schon gesagt, eventuell reicht ja eine Teilüberholung, was durch einen Besuch beim Sax-Doc schnell in Erfahrung gebracht werden kann, aber das ist ein anderes Thema, deren wirtschaftliche Betrachtung erneut zu beleuchten wäre, wenn die Kosten geklärt wären.
     
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  12. ppue

    ppue Experte

    Ich komme nicht so ganz dahinter, was mir deine Ausführungen sagen sollen.

    Lässt man das Instrument für 700,-€ überholen, so kann man glücklich sein, es noch wieder für das gleiche Geld verkauft zu bekommen. Die GÜ ist also gleich dem Wert des Instruments, wenn nicht teurer.

    Das macht eine Überholung fragwürdig.

    So sehe ich es.

    Ich habe schon einige Weltklinger selber überholt und auch überholen lassen, weil ich da halt nicht nur wirtschaftliche Aspekte sehe, sondern auch ideelle.
     
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  13. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Kennst du viele Profis,die ein Akustiksaxophon spielen ? Nein ? Das hat seinen Grund.
    Wie gesagt,das ist ein solides Horn,mehr aber auch nicht. Nehm mal ein YAS 275,meiner Meinung nach das bessere Horn,und vor allen Dingen flexibler in der Klangbildung.
    Spiel mat mit dem Akustik in einem Klassikquartett und versuche einen homogenen Gesamtklang hinzubekommen. Eher schwierig.
    Oder du willst dich irgendwann weiterentwickeln und möchtest es verkaufen. Mit dem Yamaha ohne großen Wertverlust möglich. Mit dem Akustik,naja.
    Nichts destotrotz,wenn die Haptik und der Soun des Akustik dich doch glücklich macht ist das wichtigste erreicht,und ich wünsche dir viel Spaß mit dem Horn
     
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  14. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    Vor meiner "neuen Liebe" Conn New Wonder II hatte ich mit Akustik und Weltklang Alt beste Erfahrungen gemacht - eigentlich, aus heutiger Sicht, hätte ich sie behalten sollen.
    Wie hier mehrfach gesagt, bekommt man beim Verkauf wenig.
    Ein Tenor Luxor, das Weltklang Exportmodell, biete ich momentan in überholtem Zustand an, weil ich wg. Schulterproblemen die schweren Saxe nicht mehr spielen kann.
    Da bieten manche Spassvögel 200,- €. Da soll es eher bleiben - vielleicht gibt es mal in der Familie Nachrücker......
     
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  15. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    @Huuuup O.k., Danke, das kann ich nachvollziehen.
     
  16. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Das sollten meine Ausführungen sagen:
    Meine Sicht war: ich möchte ein Alt-Sax zum spielen haben/erwerben, nicht um es mehr oder weniger unmittelbar zu verkaufen, und habe 1. ein Akustik Alt und 2. einen Betrag von zusätzlich 700 Euro zur Verfügung. Da du wirtschaftliche Auswirkungen bei einen Verkauf im Blick hast, konnten dir meine Überlegungen nichts sagen, weil der beim angenommen Szenario nicht beabsichtigt war.

    Und meine Einschätzung dazu war: wenn ich nun das Akustik Alto generalüberholen lasse, könnte das Ergebnis einem gleichwertigen oder gar besseren Instrument entsprechen, als wenn ich den Verkaufspreis des Akustik Altos zuzüglich 700 Euro in ein anderes neues oder generalüberholtes Instrument investiere. Es ist also ein anderes Szenario als deines, bei dem es darum geht, nach einer GÜ die investierten Kosten wieder reinzubekommen. Ich weiß nicht, ob diese Einschätzung richtig ist oder besser war - ein bisschen schlauer bin ich ja schon -, da
    1. ich dieses Akustik Alto nicht kenne und auch das zu erwartende Ergebnis nach GÜ nicht einschätzen könnte,
    2. ich die Qualitäten von Akustik Altos allgemein nur anhand von Aussagen anderer in diesem Thread einzuordnen versuchen kann,
    3. wie huuuup schon sagt, es Einsatzbereiche geben kann, wo die Klangeigenschaften des Akustik Altos zu eingeschränkt oder zumindest unpassend sein könnten; für jemand der ein Solo-Alto sucht, könnte jedoch gerade ein individueller Sound genau richtig sein und
    4. ich ein Szenario gewählt habe, wo man das Akustik Alto über einige Jahre behalten und spielen möchte, ohne es zu verkaufen, so dass sich der Wertverlust bei einem späteren Verkauf zumindest teilweise relativiert, weil sich die Kosten für die GÜ amortisiert hätten. Dabei kenne ich jemanden der mal bereits nach einem Jahr wieder eine GÜ brauchte und hatte neulich Erfahrungen hier im Forum gelesen, dass es auch schon mal z. B. 10 Jahre sein können. Das ist sicher individuell verschieden und hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.
     
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  17. ppue

    ppue Experte

    doppelt.
     
  18. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    dann hast du überlesen, dass ich „Verkauf“ ausgeschlossen habe. schade.
     
  19. ppue

    ppue Experte

    Ups, irgendwie verpeilt alles gerade. Mein Posting war doppelt und ich habe eines gelöscht, was aber nun nicht mehr hier aufzufinden ist. Doppelt war dieses:

    Das ist doch garnicht der Fall. Erstens ist es nicht eine Person, sondern ein Verein. Zweitens will keiner ein Saxophon haben, sondern es ist eins zu viel da. Drittens hat keiner 700,-€ zur Verfügung und viertens fragtest du selber nach den Gründen wirtschaftlicher Bedenken.

    Da keiner ein Saxophon kaufen will, erschließen sich mir deine Gedanken nicht.

    Es ist ein Sax gefunden worden und man überlegt, was man nun mit dem macht. So habe ich das verstanden.

    Davon abgesehen erschließt sich mir auch nicht, warum ein Akustik Saxophon in einer Band oder einem Quartett nicht funktionieren soll. Aber dafür ist @Huuuup zuständig (-:
     
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  20. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Hast Recht: wenn es für den Verein darum geht, das Instrument zu veräußern, bringen meine Überlegungen nichts.

    Dass mit dem „doppelt“ war etwas unglücklich, da ich es wegen des nicht mehr vorhanden doppelten Posts mißverstanden hatte.
     
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