You can‘t always get what you want- mein bewegtes Leben

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Bleedin‘ gums Murphy, 30.November.2020.

  1. Rick

    Rick Experte

    Da gibt es doch den Begriff des "Alltagsrisikos": Krankheit, Unfall...
    Ist das alles denn "böse"?
    Das Leben ist gefährlich und führt in aller Regel zum Tod - für den einen früher, den anderen später.

    Wieso Mann? Und wieso "entmündigen"?
    Es ist natürlich schön bequem, sich irgendwelche Wesen auszudenken, denen man für alles die Verantwortung zuschieben kann, das ist dann aber die Entmündigung der Menschen.

    So hat man, wie gesagt, in der Antike gedacht, dieses Denken ist als "Tradition und Brauchtum" selbst in unserer angeblich aufgeklärten Gesellschaft nicht ganz verschwunden - und die "Christianisierung" im Frühmittelalter hat dem nur eine Decke übergeworfen: Die katholische Heiligenverehrung zeigt das deutlich, da wurden einfach den "Heiligen" die Eigenschaften und Verantwortungen übertragen, die früher die zahlreichen "kleinen" Götter und Dämonen hatten, an die die Leute vorher glaubten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Dezember.2020
  2. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Das wir den Tod als etwas schlechtes sehen, ist sehr einseitig. Es ist nunmal der Lauf der Dinge, daß wir älter werden und sterben. Wenn man wie Gläubige Christen drauf vertraut daß man eine unsterbliche Seele hat, braucht man an sich gar keine Angst vor dem Tod zu haben, weil es nur ein Übergang in eine andere Welt ist. Wenn man wie ich nicht dran glaubt, ist die Vorstellung nicht mehr da zu sein vielleicht nicht so toll, aber Angst muß man nicht wirklich haben, man wird nichts mehr spüren, man wird einfach aufhören zu sein. Wenn ein Kind stirbt, finden wir das schlimm, weil es nicht dazu kommt, sein Leben zu leben. Aber das sucht man sich halt nicht selbst aus, wie lange das Leben dauert. Ich möchte vor allem deshalb jetzt noch nicht sterben, weil ich meine, ich müßte noch ein paar gute Sachen erleben, um den vielen Mist auszugleichen, den ich erlebt habe. Aber vielleicht soll es einfach nicht sein! Qualen sind natürlich schlimm. Aber der Tod beendet alle Qualen. Meine Mutter ist dement und ist im Altenpfegeheim. Sie hat alles verloren, was sie hatte, sie war nämlich eine sehr Verstandesbetonte Frau. Ich hoffe, es dauert nicht mehr allzu lange bis sie stirbt. Aber wer weiß, vielleicht freut sie sich an kleinen Sachen.
    Stephen Hawking hat übrigens gesagt, diejenigen glauben an ein Leben nach dem Tod, die Angst vorm Dunkeln haben. Ich habe Angst, das zu sterben vielleicht unangenehm ist, aber spätestens wenn man tot ist ist alles vorbei! Für mich jedenfalls, manche werden sich an mich erinnern.
    Vielleicht ist aber auch alles ganz anders, die Quantenphysik scheint da vielleicht einen wissenschaftlichen Ausweg zu bieten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Dezember.2020
    Rick gefällt das.
  3. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Quantenphysik hat manchmal auch schon etwas von Religion, findest Du nicht? Über die String-Theorie kann man genau solche Debatten führen wie darüber, ob es Götter gibt oder nicht. :)
     
    Rick gefällt das.
  4. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Aja, die positiven Dinge die einem widerfahren werden dem Hergott zugeschrieben, die negativen sind dann das "Alltagsrisiko"...Allmacht und Allgüte geht halt nicht zusammen, von einem müsst ihr euch halt trennen.
    Außerdem ist deine Antwort zynisch, erkläre den Eltern eines gerade mal verstorbenen Kindes dein "Alltagsrisiko".
    Alfred Buß:„Ehrliche Theologie gesteht ein, dass es auf die Frage nach dem Sinn des Leidens keine Antwort gibt. Wer sie trotzdem versucht, setzt nur Irrlichter auf.“

    Mach ich ja nicht aber du, zumindest was die positiven Aspekte des Lebens anbelangt!
    Könnte es sein das Gott die größte aller Verschwörungstheorien ist?

    Wieso bist du dir so sicher das dein Glaube wahrhafter ist als der in der Antike, Glaube ist nunmal Glaube das sollte doch jedem selbst überlassen sein wie und an was er glaubt!
    Komisch das Gläubige anderen Gläubigen den falschen Glauben vorwerfen.

    Andreas
     
  5. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Und ich dachte wir hätten unser Schicksal in den eigenen Händen?

    Achja in der Bibel steht da was vom "Alltagsrisiko", da sind dem Herrgott natürlich die Hände gebunden...

    Andreas
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Also ist es besser, den Eltern zu erklären, dass der Tod ihres Kindes die Tat einer schrecklichen Gottheit gewesen sei?

    Nein, sondern das Gegenteil, nämlich, dass es keine Transzendenz gäbe.

    Ja, finde ich auch: Du bist nun mal Atheist, ich Theist.
    Wer wirft hier wem irgendwas vor?

    Du hast Dein Glaubensgebäude, ich meines.
    Also lass uns beide in Ruhe und Frieden unseren jeweiligen Glauben leben und praktizieren.
     
  7. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das bestimmt nicht. Man kann nur hoffen, dass die Eltern eines solchen Kindes nicht an Gott glauben, dann ist es einfacher für sie. Denn dann ist es eben Schicksal und sonst nichts. Aber findest Du nicht auch, dass der Glaube an Gott eine gewisse Unlogik enthält? Denn es ist doch wirklich so, dass es oft so erscheint, als wäre Gott (welcher Gott auch immer) nur für die positiven Dinge verantwortlich, die Menschen aber für alles Böse. Das finde ich schon ein bisschen unfair. Jemand, der absolut nichts tut, wird hoch gelobt, wenn man aber etwas tut, wird man dafür getadelt. Wenn es Menschen wären, um die es hier ginge, würde man das Narzissmus nennen. Der Narzisst, also Gott, kann nichts falschmachen, der andere, also wir Menschen, macht immer alles falsch.

    Ich glaube (sic!), jeder muss an etwas glauben, sonst erscheint uns unser Leben sinnlos. Wie ich an anderer Stelle sagte, glaube ich an die Liebe. Das ist mein Glaubensbekenntnis. Deshalb soll jeder wirklich an das glauben, was für ihn in irgendeiner Weise nützlich oder nachvollziehbar ist. Egal, ob er an den christlichen, den muslimischen, den jüdischen oder einen anderen Gott glaubt. Inder oder Chinesen glauben ja auch wieder ganz anders. Und als Atheist glaubt man daran, dass es keinen Gott gibt. Das ist auch ein Glaube. Glaube ist Glaube, und jeder muss den Glauben des anderen respektieren, das gehört zu den Grundfesten der Menschlichkeit.

    Aber zu sagen, wir Menschen sind die Bösen und Gott ist gut – obwohl man nichts von ihm sieht und hört und er wirklich nur die Hände in den Schoß legt und zusieht, wie die Welt zugrunde geht, das also unterstützt (denn wenn man nichts tut, trifft man auch eine Entscheidung. Man ist dann nicht unschuldig) –, das ist so unfair, wie wenn man das von einem Menschen sagen würde, der nichts tut und einfach nur zusieht, wie die Welt zugrunde geht. Und ihn noch dafür loben würde, während alle anderen sich abstrampeln und versuchen, das Beste aus ihrem Leben zu machen, dafür aber eher getadelt als gelobt werden.

    Es hat keinen Sinn, über solche Dinge zu diskutieren, weil das nie zu etwas führt, aber wir machen uns sicher alle so unsere Gedanken darüber. Was ist der Sinn des Lebens? Weshalb sind wir hier? Was kann man als ein „erfolgreiches“ Leben bezeichnen, was nicht? Ist das überhaupt sinnvoll? Erfolg misst sich natürlich nicht in Geld oder so etwas, darüber sind wir uns wahrscheinlich alle einig. Und ich glaube, wenn jemand an das Gute glaubt – egal, ob er das nun Gott nennt oder anders –, dann ist er ein guter Mensch. Und das ist für mich das Wichtigste. An ihren Taten sollt ihr sie erkennen. Reden können wir alle viel, aber zum Schluss zählt das (hoffentlich Gute), das wir tun. Aus welchem Grund auch immer wir das tun.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.Dezember.2020
    Rick gefällt das.
  8. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Immer noch nicht verstanden, Gott existiert für mich nicht ergo würde ich so ein Unsinn auch nicht erzählen!
    Wie wäre es mit "Ich weiss es einfach nicht", wäre doch ehrlicher als dein Alltagsrisiko!?

    Auch wieder so eine nicht verifizierbare Vermutung...

    Von mir aus kann jeder glauben was er möchte, ob das jetzt ein Herrgott, Feen, Elfen oder Trolle sind ist mir egal, problematisch wird es erst wenn man diesen Glauben versucht rational zu erklären.
    Für mich sind Menschen die einfach nur Glauben und zugeben das es unüberbrückbare Widersprüche in ihrem Glauben gibt einfach wahrhaftiger, daher heißt es ja auch Glauben und nicht Wissen.

    Andreas
     
  9. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Da kam eine oft geäußerte Unwahrheit auf den Tisch: Nicht an Gott zu glauben, wäre ein Glauben! Ich nehme an die meisten hier glauben nicht an Zeus, Wotan, den Weihnachtsmann oder rosa Einhörner, oder? Und dieser Mangel an Glaube, würdet ihr den als Glaube bezeichnen? Ich glaube kaum!
    Das Gegenteil von Glauben ist nicht Unglauben! Sondern Aufklärung!
    Und ja, ich glaube an die Aufklärung, und daß sie es wert ist dafür zu kämpfen! Schaut mal in den USA, die evangelikalem Christen dort wollen die Uhr zurück drehen bis vor 1968. Die wollen, das Abtreibung wieder strafbar ist, Schwule und Lesben nicht heiraten dürfen und am besten gar keine Rechte haben. Dafür brauch man sich um den Klimawandel keine Sorgen zu machen, denn das liegt ja alles in Gottes Hand! Jetzt bei Corona haben die argumentiert: Ihr glaubt doch nicht etwa, daß Gott seine Kinder in sein Haus ruft, um sie mit einem Virus anzustecken! So haben sie begründet, daß einem beim Gottesdienst keine Gefahr droht. Diese Leute sind meiner Meinung nach eine Gefahr. Für alles, was mir etwas bedeutet, nämlich eine aufgeklärte Welt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.Dezember.2020
    Conndomat gefällt das.
  10. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Und ein Glauben in dieser Ausprägung, der das Verhalten dieser Leute prägt, ihre politischen Entscheidungen, ist nichts, was ich so einfach akzeptieren möchte. Ich sehe darin einfach eine feindliche Ideologie, die man bekämpfen muß. Ich weiß, das gilt ganz sicher nicht für gemäßigte Christen, die einen Kompromiss mit einer aufgeklärten Gesellschaft eingegangen sind. Oder ihren Glauben ausschließlich als Privatsache sehen.
    Ich habe gesehen, was die evangelikalen hier in Deutschland predigen. Diese Aufgeklärte Gesellschaft, an der mit so viel liegt, ist in deren Augen Teufelswerk. Die Welt wird vom Teufel regiert, das sagen die ganz direkt.
     
    Rick gefällt das.
  11. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Die glauben an den Teufel, die Pastorin hat ihn immer „Mr.Dunkel“ genannt. Die glauben auch an Dämonen, und daß man Dämonen austreiben kann und muß. Und wer was auf sich hält, fällt in Trance oder Verzückung und betet in Zungen. Unverständliche Phantasiesprache, angeblich vom Heiligen Geist eingegeben. Weil in der Bibel steht, daß der Zehnt Gott sowieso schon gehört, spenden sie ein Zehntel ihres Einkommens an die Gemeinde.
    Sie hassen angeblich Schwule nicht, weil man seinen Nächsten nicht hassen darf, aber sie hassen die Sünde, die diese begehen. (Du sollst nicht bei einem Manne liegen, wie bei einer Frau, denn es ist ( dem Herrn) ein Greul). Abtreibung ist Mord. Einmal wurde dafür gebetet, daß Deutschland eine christliche Regierung bekommt, wie die USA (Trump).Weil Gott sonst das ganze Land dafür bestrafen wird, daß es in Sünde lebt!
    Ich gebe zu, ich habe geschwindelt, als ich geschrieben habe, ich wäre 2-3 mal dagewesen, Eher 2-3 Jahre lang.
    Ich kenne diese Leute wirklich gut.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.Dezember.2020
  12. Rick

    Rick Experte

    Es gibt in jedem Glauben Widersprüche, auch im Atheismus.
    Niemand weiß alles und kann alles wissen, aber jeder "konstruiert" sich sein eigenes Weltbild. Inwieweit dieses in sich oder für andere kohärent, logisch erscheint, ist mehr eine Frage der Konstruktion.

    Natürlich ist das ein Glaube, sogar ein sehr starker!
    Der Mensch ist so gemacht, dass er an irgendetwas glauben muss, eine eigene Weltanschauung braucht, und sei es nur die, dass keine Götter oder sonstigen "metaphysischen" Wesen existieren.

    Jeder glaubt doch, dass es Planeten, Sterne und den Kontinent Australien gibt, auch wenn er noch nie dort war.
    Das hat man uns erzählt, wir haben es im Fernsehen gesehen, aber wir können es nicht so einfach nachprüfen, also glauben wir es eben. ;)

    Die Aufklärung hat in Europa eine wichtige Rolle gespielt, aber sie war auch nicht fehlerfrei: Eine direkte Folge davon war beispielsweise der Rassismus, weil man die Menschenrechte so "hinbiegen" musste, dass sie auch die eigentlich verpönte Sklaverei gestatteten, also wurden Afrikaner kurzerhand zu "Halbmenschen" degradiert...

    Ich als gläubiger, gewissermaßen "fundamentalistischer" Christ finde schon die Selbstetikettierung dieser Leute als "evangelikal" nicht nur irreführend, sondern sogar blasphemisch, weil ihre gesellschaftliche Haltung den Inhalten der Evangelien geradezu ins Gesicht spuckt.
    Ihre Wunschvorstellung eines "Gottesstaats" ist für mich näher am (falsch verstandenen) Islam als an der Frohen Botschaft von Jesus.

    Ja, das sehe ich genauso - aber nur auf Zeit, wie uns die Apokalypse (Offenbarung) des Johannes lehrt.
    Dort wird übrigens ganz explizit vor "falschen Lehrern" gewarnt, die angeblich im Namen Gottes die Menschen in den Ungehorsam gegenüber GOTT führen, der Name dafür: "Antichrist".
    Das Erkennungsmerkmal ist ganz einfach: Wenn es der Nächstenliebe widerspricht, Hass und Gewalt hervorbringt, ist es eine "Irrlehre".

    Eine solche war selbstverständlich auch die römisch-katholische Kirche, die ganz klar "heidnische" Lehren vertrat - Heiligenverehrung, Marienanbetung, alle Symbole, die man sich um den Hals oder an die Wand hängt, verstoßen gegen die 10 Gebote: "Du sollst keine Götter neben mir haben" und "Du sollst dir kein Bildnis machen und es anbeten".

    Es gab und gibt viele solcher "Irrlehren" in christlichem Namen, und diese sind für mich ganz klar das Werk von Satan.

    Was für eine Fehleinschätzung! Er kommt eben nicht als "Mr. Dark" daher, sondern häufiger als fromme Lichtgestalt, wie etwa ein charismatischer Fernsehprediger, der den Leuten erzählt, sie müssten ihm ganz viel Geld spenden, um "selig" zu werden. :mad:
     
  13. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    https://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne

    „Viele Orthodoxe tun so, als ob es Aufgabe der Skeptiker wäre, die vorgegebenen Dogmen zu widerlegen, anstatt die der Dogmatiker, sie zu beweisen. Das ist natürlich ein Fehler. Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gäbe, die auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so könnte niemand meine Behauptung widerlegen, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber wenn ich nun daherginge und sagte, da meine Behauptung nicht zu widerlegen sei, sei es eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, diese anzuzweifeln, dann könnte man zu Recht annehmen, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Normverletzung werden. Es würde dem Zweifler in einem aufgeklärten Zeitalter die Aufmerksamkeit eines Psychiaters oder, in einem früheren Zeitalter, die Aufmerksamkeit eines Inquisitors einbringen."
     
    Rick gefällt das.
  14. Rick

    Rick Experte

    Ja, wenn es sich um einen Menschen handelte, wäre es unfair. Aber das Prinzip des Göttlichen laut Bibel ist weit entfernt von einem "Alten Mann mit langem Bart", auch wenn er gerne so dargestellt wurde - was, wie gesagt, schon ein Verstoß gegen ein wichtiges Gebot ist: "Du sollst dir kein Bildnis machen", und zwar aus gutem Grund.

    Sorry, aber dass die Welt, wie wir sie kennen, nur ein vorübergehender Ort bzw. Zstand ist, steht an vielen Stellen in der Bibel. Der Untergang ist schon beschlossene Sache!
    Deshalb bin ich dafür, man sollte das gesamte Bild anschauen, das die Bibel von der Welt zeigt, und nicht nur einzelne Aussagen herauspicken.
    Ja, es ist sehr komplex, dieses Bild, aber wenigstens haben wir heute die Möglichkeit, die Bibel zu lesen. Im Mittelalter war das nur wenigen vorbehalten, dementsprechend blühten da Irrtümer und Missverständnisse in der Bevölkerung.

    Eine Katholikin erzählte mir vor einigen Jahren, ihr Pfarrer haben ihr als Kind ausdrücklich verboten, die Bibel zu lesen - so konnte er seinen "Schäfchen" alles Mögliche erzählen, sie konnten es nicht nachprüfen und gar seine Äußerungen in Frage stellen...

    Da stimme ich Dir voll und ganz zu! :thumbsup:

    Ich will hier auch beileibe niemanden "missionieren", ich antworte nur auf Thesen, die meiner Ansicht nach nicht richtig sind bzw. auf Missverständnissen beruhen.
    Ach, es gibt so viele "Irrlehren" im christlichen Bereich, schädliche Traditionen und auf Lügen errichtete Institutionen, dass es wirklich nicht einfach ist, die Spreu vom Weizen zu trennen...

    Aber an "die Liebe" zu glauben ist ein guter Wegweiser, finde ich!
    Überall da, wo ausgegrenzt, abgelehnt oder gar gehasst wird, ist GOTT jedenfalls nicht.
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Klasse, die mosaischen Gesetze! :lol:
    Befolgen sie dann auch ALLE anderen Reinheitsregeln, die dort stehen, essen koscher und machen am Sabbat nur eine bestimmte Anzahl Schritte??

    Jesus kritisiert in den Evangelien mehrfach und ausdrücklich die "gesetzestreue" Selbstgerechtigkeit der Pharisäer und Schriftgelehrten, das sollte ein "Evangelikaler" eigentlich wissen. ;)
    Er hat das Gesetz nicht "aufgehoben", es aber erfüllt, und zwar, dass es nicht um den "Buchstaben", sondern um den Sinn dahinter geht: Du sollst GOTT lieben und Deinen Nächsten.

    Okay, endgültig Altes Testament. Jesus sagt hingegen: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt."
    Sie sollten sich lieber in "Anti-Evangelikale" umbenennen. :cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.Dezember.2020
    AndiSaxAlto gefällt das.
  16. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Das ist das gefährliche an der Wissenschaftsgläubigkeit. Die Psychologie kann leider auch benutzt werden um unliebsame Meinungen zu unterdrücken und zu pathologischerem. In der Sovietunion wurden ja Kritiker einfach für geisteskrank erklärt und in der Psychiatrie interniert. Psychologie kann man arg mißbrauchen. Man könnte den gesamten Glauben an Gott ja für „verrückt“ erklären , dann wäre ja die Überzahl der Menschen auf der Welt „verrückt“. Davor muß man sich hüten, wenn man fair sein will!
    Rick, ich glaube dir sofort, daß du für dich eine Form von Glauben gefunden hast, die meiner Wunschvorstellung von einer aufgeklärten Welt nicht wiederspricht. Und deshalb ist dein Glaube in meinen Augen ja in Ordnung. Ich wünsch dir viel Glück und (deines) Gottes Segen! Du versuchst ja Frieden zu stiften, und das ist ja nach unserer beider Glauben etwas gutes. Du würdest aber wohl auch nicht darauf bestehen, daß ich automatisch in die Hölle fahre, wenn ich mich nicht zu Jesus als meinem Herrn und Erlöser bekenne...
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.Dezember.2020
    Rick gefällt das.
  17. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Welche denn?
    Ein freimütiges Eingestehen das man nicht alles Wissen kann ist kein Widerspruch sondern das sich Abfinden unserer Beschränktheit!
    Eine wie auch immer erfundene Geistlichkeit sehe ich hier bestenfalls als Notnagel und weniger als Problemlösung an, hier sind Paradoxien vorprogrammiert.


    Was ist das denn für ein Vergleich?
    Sterne, Planeten und Australien sind verizifierbar, der Hergott leider nicht, ich lade dich gerne mal zu einer Nacht am Teleskop ein da kannst du Sterne und Planeten sehen, Australien geht damit natürlich nicht, dafür musst du dich dann an die Lufthansa wenden.



    Auch in diesem Punkt bist du nicht auf Höhe der Zeit, Rassismus und Sklaven gab es schon in der Antike...

    https://taz.de/Geschichte-des-Rassismus/!5694138/

    "Sie lässt sich bis in die griechische Antike zurückverfolgen. Aristoteles war der erste, der eine Theorie der Sklaverei entwarf und zum Schluss kam, sie sei gerecht. Er begründete dies aus körperlichen Konstitutionen heraus, die sich mental auswirkten.

    Nur der griechische Mann sei vernunftbegabt, griechische Frauen* könnten sie verstehen, Sklaven aber, er nennt sie auch „Barbaren“, die könnten nicht mal das und seien daher, auch wegen ihres Körperbaus, in der sozialen Ordnung am besten als Werkzeuge aufgehoben.

    Klimatheoretisch sortierte Hautfarben sind bereits in der Antike wichtige Differenzkriterien für Religion, Raum, Geschlecht und entsprechenden Kartierungen von Über- versus Unterlegenheit. Dabei galt Schwarz als Farbe des Animalischen und Bösen und wurde räumlich an Äthiopien als Afrika ohne Ägypten gebunden. Weiß dagegen wurde ambivalenter erzählt: als physischer Marker für Perser*innen und Skyth*innen, aber auch für griechische Frauen* und Philosophen."

    Auweia, ja denn mal Prost...

    Achja da du ja hier fleissig Bibelstunde hälst noch zwei Antworten auf vorangegangene Fragen...
    Warum Gott ein Mann ist kann man bei jeder Beerdigungzeremonie entnehmen, "Vater unser..."
    Keine Ahung wie das bei dir war, mein Vater war ein Mann!
    Auf Beerdigungen auch omnipräsent, "Der Herr hat es gegeben, der Herr hat es genommen", damit wäre auch deine These widerlegt das der Herrgott ausschliesslich für das gesegnete Leben verantwortlich ist.[/QUOTE]

    Andreas
     
  18. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    We‘ll never gonna survive unless we get a little crazy (Seal)
    Rick hat sich das ganze so zurechtgelegt, daß es ihm in den Kram paßt, so wie wir das alle getan haben. Was für mich wichtiger ist, ist daß er die richtigen Schlüsse daraus zieht> Liebe ist wertvoll und heilig, Menschen darf man nicht wegen der sexuellen Orientierung verurteilen und sowas. Was nun genau seine Basis ist, ist mir nicht so wichtig wie welche Folgerungen er daraus zieht. Und die scheinen mir in Ordnung zu sein.


    P.S. ich bin nicht schwul, aber ich bin ein Symphatisant!
     
    Rick gefällt das.
  19. Rick

    Rick Experte

    Gut, dann kann man sich eben auch damit abfinden, dass kein Mensch GOTT wirklich erfassen kann. Wäre GOTT nur ein Konstrukt, nur eine Idee, dann hätte man "ihn" doch wesentlich logischer und widerspruchsfreier "erfinden" können.

    Das Konzept der "Menschenrassen" ist relativ neu, auch wenn man in der Antike bereits Sklaverei hatte und manche Hautfarben bevorzugte.

    Aber es ging ja um die Wirkung der Aufklärung, hierzu aus Deinem Link:
    "Ich kenne mehr Menschen, die Kant und Hegel als Leuchtfeuer der Zukunft zelebrieren, als solche, die wissen, dass Kant das Konzept „Rasse“ nach Deutschland trug, um, wie Hegel, Sklaverei und die Tötung von Schwarzen zu rechtfertigen."

    Ja, das sprachliche Unvermögen...
    Jesus bezeichnete GOTT als "Vater", um sein Kindschaftsverhältnis zu zeigen, gleichzeitig dürfen sich alle Menschen als Kinder GOTTES fühlen. Das geschlechtsneutrale "Elter" gab es weder im Aramäischen (Umgangssprache zur Zeit von Jesus) noch im Altgriechischen (Sprache der Evangelien) und auch nicht in Luthers Deutsch.

    Das Buch Hiob ist theologisch nicht leicht verständlich: Es geht um den absoluten, bedingungslosen Gehorsam eines schwer geprüften Mannes. Man betrachtet es heute eher als eine Art "Gleichnis", also eine Erzählung, um etwas zu verdeutlichen.
    Jedenfalls ist das Zitat eine Aussage von Hiob, stellt seine persönliche Sichtweise dar, und ist keine allgemeine Aussage über das Wesen GOTTES.
    Tatsächlich hat GOTT in dem Zusammenhang nichts genommen, sondern der Satan, insofern ist die Aussage Hiobs sachlich falsch und eignet sich deshalb nicht unbedingt für christliche Grabreden.

    GOTT lässt zwar zu, dass Menschen sterben, aber da wird kein "Lebensfaden abgeschnitten" oder so, das ist wieder eine heidnisch-antike Vorstellung wie auch "Schicksal" oder "Bestimmung".
    Es klingt tröstlich, dass GOTT jemanden "zu sich holt", aber ich wüsste jetzt wirklich keine biblische Aussage, die dieses Bild bestätigt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.Dezember.2020
  20. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    das war zu einer Zeit, in der die moderne Logik allerhöchstens was für eine kleine Elite im alten Griechenland war. Man hat meiner Meinung nach Gott so erfunden, daß man ihn benutzen kann um die Menschen gleichzeitig klein halten kann und ihnen Hoffnung auf persönliche Wertschätzung und ein Leben nach dem Tod zu geben. Gleichzeitig hat man das schlechte Gewissen immer als Druckmittel, denn „der liebe Gott sieht alles“
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden