Bassklarinette

Dieses Thema im Forum "Klarinette" wurde erstellt von Bereckis, 20.November.2016.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mal die frage an die Runde :
    Mit dem Gedanken mir eine Bassklarinette zu kaufen, spiele ich schon lange. Ich habe mal deutsches System gelernt, boehm eher nicht.
    Was wäre ein solides Modell für den Einstieg? Man bekommt die dinger neu aus Kunststoff für 1500€,oder eher doch gebraucht aus Holz und dann, worauf achten?
    Das teil wird nie mein hauptinstrument und nur für den Hausgebrauch sein. Wenn ich mal lust drauf habe..
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Deutsch zu dem Preis?
    Ich fürchte, das kannst Du vergessen.

    Gruß,
    Otfried
     
  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Deutsches System... Ich habe nur gesagt, dass ich das mal gelernt habe, nicht, dass ich nicht auch Boehm lernen möchte. Bassklarinette mit deutschem System wäre m. E. teuer und schwer gebraucht zu bekommen. Eher nicht.
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Sorry, da habe ich dich missverstanden.

    Bei Boehm würde ich eine gebrauchte Holz einer aus Kunststoff vorziehen, kommt aber darauf an, wie gut erhalten sie bei dem angesetzten Preis ist.

    Auf jeden Fall siehe zu, dass sie zwei Registerklappen hat. Manche Billigheimer haben nur eine.

    Gruß,
    Otfried
     
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  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Gibt es da auch Unterschiede, wie weit die runter gehen? Tiefster Ton? Was braucht man?
    Mit Registerklappen meinst du das Pendant zu den Oktavklappen beim Saxophon, allerdings dann für die duodezime?
     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Bassklarinetten gehen bis tief Eb oder C, seltener bis D.
    Tief Eb reicht meist, gleichwohl Tief C schon geil, aber teurer ist.
    Ja
     
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  7. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Nicht unbedingt.

    Ich habe mit der Yamaha 221 I begonnen (Böhm, Kunststoffkorpus, vernickelt, tief-Es). Super Preis-Leistungsverhältnis. Der Kunststoffkorpus hätte mich nicht gestört. Klang war kräftig und kernig. Vorteile sind leichteres Gewicht und Unempfindlichkeit. Was mich letztlich am meisten gestört hatte: fehlende 2. Überblasklappe (dadurch sehr schwere Ansprache der Töne a" - c"') und fehlender Es-Heber links.

    Ich bin später dann doch auf ein viel teureres Instrument gewechselt. Weil ich gesehen habe, dass ich ernsthaft dabei bleibe. Aber auch nur tief-Es.

    Ein Kollege hatte sich etwa zur selben Zeit eine gebrauchte Holz mit Vollausstattung gekauft. Er ist damit nicht glücklich geworden, weil der Zustand nicht gut war. Als er meine 221 probiert hatte, ist er tatsächlich auch zu der gewechselt. Und der spielt professionell Musicals und Theater (aber BCl natürlich nicht als Hauptinstrument).

    Das Lernen der Böhmgriffe in meinem fortgeschrittenen Alter war nicht ganz so einfach. Jetzt, nach etwa 5 Jahren, bin ich soweit, intuitiv vom Blatt die richtigen Alternativgriffe zu spielen.

    Kommt aber ganz drauf an, welche Musik man spielen will.
     
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  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das Problem habe ich auch :o o:
    Die finger wollen gemäß deutschem System etwas tun, aber da ist dann auf boehm nix oder gleich mehrere Hebel. Und wo früher 1 griff reichte, ev. mal eine Alternative, sind es jetzt immer mindestens 2 Griffe, oder mehr. Damit muss ich das Stück viel vorausschauender lesen um im Zusammenhang den besten Griff zu bestimmen.
     
  9. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Genau.

    Dazu kommt, dass die Böhm-Bässe einen viel kräftigeren, fetteren Klang haben. Das dürfte den meisten Saxophonisten entgegen kommen.

    Auch abgesehen vom Preis würde ich keine deutsche BCl wollen, obwohl ich mit dem deutschen System aufgewachsen bin.
     
  10. ppue

    ppue Experte

    Nach Jahrzehnten wollte ich dann auch mal umsteigen auf das deutsche System und habe mir ein Uebel-Bassklarinette, ein Messemodell, geleistet. So um die 7000,-€, so genau weiß ich es nicht mehr. Beim Anspielen dann die große Enttäuschung. Ein geradezu mikriger Ton gegenüber der Böhmklarinette. Da musste die Deutsche schnell wieder verschwinden.
    Das Geld habe ich dann in eine noch ältere, stillgelegte Buffet Holzklarinette investiert, die dann neu versilbern und revidieren lassen. Die klingt, obwohl der Korpus ja nichts am Klang ändert, nochmal geiler als das Plastikrohr, was ich lange spielte.

     
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  11. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Otfried,
    ist dann immer eine der beiden Registerklappen am S-Bogen oder gibt es auch Modelle, wo beide Registerklappen am Korpus sind? Ich frage, damit ich weiß, wie ich sie am einfachsten erkennen kann.
    VG
    altoSaxo
     
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  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Bei manchen Modellen, bspw. meine Leblanc, die ich zunächst hatte, sind beide Registerklappen am Korpus. Damals gab es sogar eine Leblanc, die hatte nur eine Registerklappe, und benutzte die Schaukelmechanik für eine extra Bb-Klappe. Das Bb klang damit natürlich wunderbar, aber die Ansprache im Mittelregister war nicht so dolle.

    Zur Griffweise Böhm - Deutsch
    Ich habe nach der Querflöte meine allerersten Schritte mit Reed Instrumenten auch auf einer deutschen Klarinette gemacht. Das System hat mir das Klarinettenspiel völlig versauert, so dass ich mich erst mit 60 wieder getraut habe, eine Bb-Klarinettte zu versuchen, und uiiiih, mit ner guten Boehm geht es.

    Die Bassklarinette hingegen war immer schon mein Traum, und man muss halt darauf achten, immer alle Griffe gleichwertig mit links und rechts zu üben, bzw. alle Griffarten zu benutzen. Meine Leblanc hatte eine geniale Mechanik für ein Gabel-Eb-Ab, das fiel mir deutlich leichter, als das Eb-Ab mit dem linken Finger zu spielen, aber auch da kann man sich daran gewöhnen.

    Zu Holz vs Kunststoff
    Ich sagte ja, man muss bei gebrauchten Holzinstrumenten sehr darauf achten, wie gut sie in Schuss sind, sonst kann man böse reinfallen. Bei entsprechend schmalem Etat halt dann doch lieber eine Kunststoff Bassklari, wenn sie denn zwei Registerklappen und ein zweites Eb-Ab hat.
    Ich hatte das Glück, meine Selmer Bassklarinette zu kaufen, als ich es mir noch leisten konnte. Das heutige Nachfolgemodell könnte ich nicht mehr aufbringen. Mechanisch ist das Privilege Modell eine Klasse besser, klanglich fand ich meine aber schöner, tiefer, satter.

    Ein Klangbeispiel dazu habe ich ja im Jazz TOTM Februar hier eingestellt, gerne hier nochmal:


    Ach ja, die halbe Miete ist ein gutes Mundstück, da sollte man auch etwas Mühe und ggf. auch Geld investieren.

    Gruß,
    Otfried
     
  13. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Danke, @Otfried
    für die vielen Infos

    Gruß
    altoSaxo
     
  14. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich hab mir vor einigen Jahren eine YCL 221 II gekauft und bin immer noch überrascht, wie gut das Teil geht. Die fehlende Registerklappe ist etwas schade. Sie lässt sich mit (Oberton-)Übung einigermaßen kompensieren. Aber das 2. Register bleibt der Schwachpunkt. Wenn das Blatt mal K.... ist, schmiert es da schon mal nach oben ab. Das 3. Register geht wieder wie Schmidt's Katze. Die 4. Oktave ist easy-peasy, hab da aber keinen Vergleich zu anderen Bässen.
    Was bei mir den Ausschlag gegenüber alten Leblancs gegeben hat war, dass ich zum einen nicht konzertant damit spiele sondern nur zur Gaudi und zum anderen öfter mal im Freien spiele, auch bei unchristlichen Temperaturen. Da trauen sich viele mit ihrem Holzbass nicht vor die Tür. Der Sound ist ziemlich gut, der geht schon als original durch, trotz des Materials.
    Jetzt hab ich auch noch ein Rumberger im Mundstück und ein Multieffektgerät dran und kann damit Acid- oder Heavy-Metal-Bass spielen, wenn mir danach ist. Eins der besten Spielzeuge in meinem Besitz...
     
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  15. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich muss mal einhaken zum Thema zweite Registerklappe. Wenn das Mundstück und Blatt funktioniert, dann sollte es auch mit einer Klappe kein Problem sein, die Töne im Überblasregister sauber zu bekommen. Selbst im Piano komme ich gut mit einer Klappe zurecht, wobei ich ganz bestimmt kein besonders versierter Bassklarinettist bin.
    Für mich wäre das überhaupt kein Kriterium, mich für oder gegen eine bestimmte Bassklarinette zu entscheiden.
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Betreff die Yamaha ycl 221 gibt es hier Interessantes zu hören :



    Gruß,
    Otfried
     
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  17. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Hallo altoSaxo,
    es gibt wenige Hersteller, die beide Registerklappen am Körper haben. Ich spiele einen Pedler Bass (hat beide am Körper), Holz für drinnen, und wenns mal klimatisch problematisch wird, einen Kautschuk (Hardrubber) für draussen. Im Klang empfinde ich keinen Unterschied.
    Wie schon vorher von jemanden geschrieben, du musst dein Mundstück für dein Instrument finden.
    Neben den Pedlern noch meinen alten Braude Bass aus Holz (zweite R-Klappe am S-Bogen) und einen Vito Kunststoff Bass (eine R-Klappe). Alle bis tief Eb.
    Jedes Instrument will sein Mundstück, oder mindestens sein Blatt haben. Und das nicht nur was Ansprache betrifft, sondern auch Klang und Intonation. Habe das Gefühl der Bass ist da ein wenig sensibel (oder ich?). Am Mundstück nicht sparen und Zeit in die Auswahl stecken.
    Ich spiele aber eigentlich nur die beiden Pedler, auch weil die Mechanik robuster ist. Bin kein Profi und liebe den Bass, damit du meine Aussage ein wenig werten kannst.
    Claus
     
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  18. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Hey Claus,
    besten Dank für deine Erfahrungen! Die Marken kannte ich noch gar nicht. Wieder was gelernt. :)
    Der Kauf einer weiteren BKL steht bei mir nicht an, weil ich mit meiner Kunststoff von Thomann sehr zufrieden bin, aber weil mich die Konstruktionen sehr interessieren, hatte ich wegen der Registerklappen gefragt.
    Andere MPC will ich auf jeden Fall ausprobieren, aber aktuell will ich mich auf dem vorhandenen, günstigen Kunststoff-MPC erst noch etwas entwickeln, um dann später diverse andere von Selmer, Vandoren, Yamaha, etc. besser einschätzen zu können.

    Aktuell habe ich erst mal versucht, herauszufinden, mit welchem Blatt ich am besten klarkomme, was aktuell Vandoren Classic 1,5 ist, 2,0 geht jedoch auch. Ich werde auch noch Kunststoff-Blätter probieren, aber vermutlich erst nach dem MPC-Wechsel. Dazu sollte ich erwähnen, ich bin auch eigentlich nicht besonders anspruchsvoll bei Blättern, z. B. beim Alto waren aus zwei Packungen Select Jazz letztendlich alle für mich spielbar und meine Tagesform ist für mich entscheidender als das Blätterexemplar. :cool: Aber bei bei der BKL, wo ich gerade am Registerwechsel arbeite, wo meine Technik noch rudimentär ist, macht es sich schon bemerkbar, wenn mir ein z. B. zu starkes Blatt wie V12 in 2,5 nicht liegt.
    VG
    Torsten
     
  19. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Wollte jetzt nicht extra einen neuen Faden aufmachen mit meiner Anfängerfrage :)
    Ich habe mir jetzt mal eine Bassklari gemietet, auch eine YCL 221. Möchte einfach mal herausfinden, ob das was für mich wäre. Vor zig Jahren habe ich Sopranklarinette gespielt, jetzt aber nur noch Saxe.
    Beim Mietinstrument war das altbekannte 4c Mundstück dabei- Ui, dachte ich, das dürfte schon recht eng sein, da ich ja auf dem Tenor z.B. meist 7* oder 8 spiele.
    habe dann trotzdem mal eins der beiliegenden Blätter, 2.5er genommen. Das ging, aber ich habe mehr am Mundstück gelutscht als dass es sich um einen Ansatz gehandelt hätte :)
    Bin dann auf ein 4er Vandoren gegangen, was noch rumlag bei mir. Das ging schon besser, aber ich bin mir einfach unsicher, ob ich nicht doch von Anfang an ein offeneres MPC haben sollte. Kann das schlecht beurteilen, weil ich bei Bassklari null Erfahrung habe. Bei diesem 4er Blatt habe ich weiterhin noch das Gefühl, dass es noch härter sein sollte...aber vielleicht ist das Einbildung, bzw. Nichtwissen mangels Erfahrung.

    Kann mir da einer mit Rat aushelfen?

    Habe gesehen, dass gängige MPC's ja schon so um 2- 2,3mm Oeffnung liegen, das 4c hat ja gerade mal 1,7mm.

    Oder sollte ich einfach mal froh sein, dass ich mit 4c und 4er Blatt Töne hinbekomme und halt erstmal so weiter üben?

    Grüsse
    antonio
     
  20. ppue

    ppue Experte

    Ich denke, das darf schon etwas offener sein für dich. Mit dem 4er-Blatt kompensierst du nur die schmale Öffnung. Würdest du auf dem Sax auch nicht so machen.
     
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