Durch Klavier fürs Saxophon profitieren?

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von Saxoryx, 25.Juli.2021.

  1. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Wie ich schon sagte, habe ich jetzt auch wieder mit Klavier angefangen. Verglichen mit dem Wenigen, was ich auf dem Klavier "kann", beherrsche ich das Saxophon mittlerweile schon recht gut. Wenn ich dasselbe Level auf dem Klavier erreichen könnte, wäre ich froh. :rolleyes:

    Nun habe ich überlegt, wie ich das Klavierlernen optimal mit dem Saxophonlernen kombinieren kann. Denn beides hintereinander ... Da bin ich mir nicht sicher, ob meine Zeit auf dieser Erde noch dafür ausreicht. Aber ich erhoffe mir da Synergie-Effekte. Vor allem, was die Akkorde betrifft. Denn auf dem Klavier sind die so offensichtlich, und man kann die Töne auch gleichzeitig spielen, dass es mir nicht so schwerfällt wie auf dem Saxophon, in Akkorden zu denken. Zumal der Unterricht auch so abläuft, dass man alle Stücke erstmal in Akkorden spielt. Das kann man auf dem Saxophon so natürlich nicht nachmachen, da man da immer nur einen Ton gleichzeitig spielen kann. Das wären also dann höchstens alles Arpeggien, was nicht dasselbe ist. Auch wenn es sicherlich helfen kann.

    Was ich mir so dachte, ist, ich könnte die Stücke, die ich jetzt auf dem Klavier spiele, Etüden, Bach, Mozart, Haydn, Chopin, Beethoven usw., auch gleichzeitig immer auf dem Saxophon üben. Die Stücke sind bis jetzt meistens noch recht kurz. Die musikalische Gestaltung sollte sich auf Klavier und Saxophon ähneln, und ich könnte da vielleicht sowohl durch das Saxophon fürs Klavier als auch durchs Klavier fürs Saxophon profitieren. Hat das schon mal jemand so gemacht?
     
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  2. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Saxoryx
    Aus eigener Erfahrung:
    Ja, sich mit Klavierspielen beschäftigen, hilft beim Saxophon Lernen/Spielen ungemein !!

    Ich hab' das so unkonkret formuliert: "ich beschäftige mich mit ...."
    Weil, ich würde im Leben nicht sagen, das ich Klavier spielen lerne.
    Es wird immer mehr und immer besser, aber ....

    Ich mach' das, seit ich mit dem Sax angefangen habe (2012)
    Meine erste Lehrerin gab mir den Rat, um so Musiktheorie leichter zu verstehen.

    Am Klavier spiel' ich TL- und Akkord Übungen, neue Melodien, neue Sachen vom Blatt,
    Improvisations Ansätze ansehen/verstehen
    (z.Z. Umspielungen, Targeting, HG und GG Tonleiter)

    Tonarten von "Lieblingsstücken" beim Mitspielen zur CD raushören .... lauter solche Sachen.

    Das hilft alles beim Sax:

    #1 - übers Hören.
    Mein Ohr weiss vom Klavier her, wie die Tonabstände richtig klingen müssen.

    #2 - übers "geistige" Auge
    Wenn ich z.B. bei TL-Übungen ins Stocken gerate, rufe ich mir den Lauf von der Tastatur her
    ins Gedächnis.

    Also wegen Klavier und Sax zusammen üben:
    Klares "Daumen hoch" !

    Mit welchem Ziel und mit wieviel Ehrgeiz ..... ?
    Das ist "Ein weites Feld", um mit Fontane zu sprechen !:)

    VG
     
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  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Das ist auf jeden Fall gut- wie auch immer. @bthebob 's Auslegeordnung liefert schon viele Ansatzpunkte. Ich hatte mir das vorgenommen, aber leider nie geschafft- leider.

    antonio
     
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  4. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ich finde,Klavier zu spielen hilft beim Saxophon spielen lernen nicht. Aber es hilft ungemein,Harmonielehre,Theorie , Akkorde und sonstige zusammenhänge besser zu verstehen.
    Nur,ich kann 10000 Stunden Klavier spielen,dadurch wird mein Sound auf dem Saxophon nicht besser,meine Atmung nicht gezielter und mein Timing auch nicht genauer. Aber das ist nur meine persönliche Meinung
     
  5. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ob's hilft oder nicht wäre mir egal.
    Klavier ist toll und es wäre mein Instrument, wenn es nicht das Sax geworden wäre :inlove:

    Beide gleichzeitig - unrealistisch für mich, wenn man möchte, dass es nach etwas klingt.

    Ich bleibe bei Sax und einem anderen unmusikalischen Hobby :)
     
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  6. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    [QUOTE="Jacqueline
    Klavier ist toll und es wäre mein Instrument, wenn es nicht das Sax geworden wäre :inlove:

    /QUOTE]


    Geht mir ganz genau so. Ich wollte immer schon Klavier lernen, aber es hat sich aus unterschiedlichen Gründen nie so richtig ergeben, bzw. habe mich dann auch bewusst anders orientiert. Erst Gitarre, dann büschen Querflöte und dann auch nur ein bisschen Sax. Wobei dann das Sax mit Umzug nach Berlin immer wichtiger wurde und ich auch paar Jahre in einer Band gespielt habe. Dann kam die 30 jährige Pause :)
    Dabei habe ich mir vor paar Jahren extra ein E Piano gekauft, um wenigstens bisschen was zu lernen und zu spielen, aber es ist bislang weniger als bisschen.
    Vielleicht kommt es ja noch. Gitarre und Querflöte sind ja auch noch da, wobei die Querflöte so allmählich aus dem Schattendasein tritt.
    So ein Klavier oder eben piano ist wohl ganz gut, um Musiktheorie besser zu verstehen und umzusetzen, hört und liest man immer wieder mal und wird schon stimmen.
     
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  7. Fbuckert

    Fbuckert Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe vor ein paar Jahren mit Klavier angefangen, als ich mit dem Sax ein Zwangspause machen mußte. Bis heute bin ich dabei geblieben.
    Das Klavier ist mental und von der Motorik her naürlich ein völlig anderes Instrument und in dieser Beziehung deutlich anspruchsvoller. Dafür ist die körperliche Anstrengung ist geringer. An das Klavier setzt man sich auch mal eben für 5 Minuten.
    Am Klavier muss man sich mehr konzentrieren und muss zwangsläufig mehrere Noten gleichzeitig und in verschiedenen Notensystem erfassen. Ich persönlich nehme mir am Klavier auch mehr Zeit Rhythmik zu erarbeiten, wo ich am Sax eher mal so drüber huddel.
    Insgesamt sehe ich durch das Klavierspielen zumindest indirekte musikalische Vorteile für das Saxophon.
    Gruß
    Friedrich
     
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  8. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Alle
    So weit ich weiss, musste früher "im alten Osten" ;) jeder Musikstudent
    als Zweit - Instrument Klavier belegen.
    Egal, welches Insrument er/sie als Hauptfach studiert hat.

    Da wird man sich schon was bei gedacht haben !
    Keine Ahnung, wie das heute ist.

    VG
     
  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Das war und ist im Westen auch nicht anders. soweit ich weiß.

    Grüße
    Roland
     
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  10. ppue

    ppue Mod Experte

  11. Moni64

    Moni64 Ist fast schon zuhause hier

    Na, so ganz egal wird‘s wohl nicht sein - bei Hauptfach Klavier!?
     
  12. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @antonio
    Na dann, auf geht's !
    "Now is the time"

    Dazu passt:
    Ich habe grade ein Fachbuch (600 S.) über den Psychotherapie Ansatz Namens: -ACT- begonnen.

    Darin gleich auf den ersten Seiten die Aufforderung:
    "Sie müsen das Gelesene praktisch anwenden !"

    "Nur durch das Lesen eines Backbuches entsteht kein Kuchen"

    :applaus:
     
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  13. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich vermeine bei mir eine Verbesserung festzustellen, wenn ich regelmäßig Klavier Übungen mache. Eine Verbesserung insofern dass ich bei ungewohnten Griff Kombinationen weniger Widerstand verspüre. Sie sind immer noch ungewohnt, aber die Finger weigern sich nicht ganz so beharrlich, sie zu greifen.

    Ich stelle mir vor, dass die Fingerübungen am Klavier als eine Art Wellenbrecher agieren auch einmal andere als die gewohnten Griff Kombinationen anzunehmen.

    Gerade am Klavier müssen die Finger ja in allen möglichen Kombinationen synchron gebeugt und gestreckt werden.
     
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  14. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich habe zwei positive Effekte durch das Klavier. Der erste ist mehr Geläufigkeit und der zweite ist ein besseres Ohr für die Intonation. Inzwischen hör ich besser, wie schief ich spiele. :)
     
  15. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @bebob99
    ich würde aus meiner Sicht ergänzen ..... die "Kopplung" - Hirn, Hand, Ton, - ....
    wird super trainiert und verbessert.
    Obwohl die konkreten Fingerbewegung ja bei Sax oder Klavier völlig andere sind.

    Aber ...
    Am Sax ist seit Jahren eine meiner "Einspiel-Übungen": Quintenzirkel linksrum.
    C - F - Bb usw.

    Hab' diese Übung jetzt am Klavier übernommen.
    Mit deutlichem Gewinn für meine "Meisterschaft" auf beiden Instrumenten . :)

    VG
     
  16. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Nein, eben nicht :) Hab keinen Bock wieder zu arbeiten. Jetzt jedenfalls nicht. ich spiele nur noch fürs Gemüt. Arbeiten mag ich nicht mehr. Das hab ich lange genug getan. Zudem ist gerade eine Bassklarinette zu Besuch und scheint bleiben zu wollen. Hartnäckige Tante.

    antonio
     
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  17. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @mato
    Genau !!
    Geht mir auch so.

    Lustig, ich hab' beim schnellen -Überfliegen- was anderes gelesen.

    Deshalb erlaube ich mir, (sorry, ist -zwanghaft-) dich zur positiven Sicht hin zu verbessern. :)

    Und da muss dein Satz richtig heissen:
    "Inzwischen hör ich besser, wenn ich mal schief spiele." :)

    VG
     
  18. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Ich würde beide Instrumente weiterhin getrennt betrachten. Das Spielen von Klavierstücken auf dem Saxophon wird dir für das Klavier nicht so viel bringen. Nur vielleicht in dem Fall, wenn du unsicher bist, ob du den Notentext richtig umsetzt - dann kannst du es ein Mal auf dem Saxophon spielen, um die Tonfolge oder auch den Rhythmus zu hören, damit du dann am Klavier hörst, ob du richtig bist. Aber die Stücke richtig zu üben auf dem Saxophon würde ich nicht empfehlen.
     
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  19. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Gerade habe ich schon sehr profitiert, nämlich bezüglich Auswendiglernen. Das konnte ich noch nie. Ich habe auch auf dem Saxophon immer versucht, die Stücke auswendig zu spielen, aber es ist mir nie gelungen. Ich habe wochenlang dieselben Stücke geübt für die Band, und trotzdem brauchte ich immer noch meine Noten. Es blieb einfach nicht hängen. Nun habe ich mir dieses Video angeschaut und kann jetzt also Der Mond ist aufgegangen auswendig. :) Was jetzt allerdings auch nicht so besonders schwer ist.



    Was aber hochinteressant ist, ist, dass ich danach meinen Fauré auf dem Saxophon gespielt habe, und was ist passiert? Ich konnte es zumindest teilweise auswendig. :eek: Wie kann das denn auf einmal sein? :confused: Ja, okay, das neue Mundstück hat mich so begeistert, dass ich vielleicht vor lauter Euphorie keine Selbstzweifel hatte, und das Spielen war auch auf einmal völlig mühelos. Mein Gehirn war frei und aufnahmefähig.

    Auf jeden Fall ist es so, dass ich diese Übestrategie jetzt sowohl fürs Klavier als auch fürs Saxophon anwenden werde, um endlich meine Stücke auswendig zu können. Das Weihnachtskonzert dieses Jahr möchte ich auf dem Saxophon dann auswendig spielen, ohne Noten. Das erste Mal in meinem Leben.
     
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  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Das Lernen des Auswendigspielens hat ein sehr positive Eigenschaft. Je mehr du lernst, auswendig zu spielen, desto besser und desto schneller geht das.

    Ich glaube, es ist ein Lernen, was durch große Blockade, aus Angst oder was weiß ich, erschwert wird. Es war für mich wie ein Durchbruch, hatte ich erst einmal zwei drei Stücke geschafft.

    Zu meinen besten Zeiten hatte ich vier abendfüllende Programme im Kopf, das macht mindestens sechs Stunden Musik und Text. Vor dem Text hatte ich nochmal mehr Bammel, aber es verhält sich mit ihm wie mit den Tönen. Je mehr, desto einfach.

    Wenn man sich jede Woche zwei Takte eines Stücks vornimmt, sollte das doch zu machen sein. Hängt die Erwartung tief, lasst euch Zeit und probiert es immer wieder. Bei jeder Note, die dazu kommt, gewinnt man Selbstvertrauen.
     
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