Pull down beim Bari s-Bogen

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Saxoforte1, 8.November.2021.

  1. Saxoforte1

    Saxoforte1 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Kann man sowas sinnvoll reparieren, wenn es zu einer quer ovalen Verformung gekommen ist? Oder besser Geld in neuen Bogen stecken?
     

    Anhänge:

  2. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Sollte ein guter Saxdoc wieder hinbekommen.
     
    GelöschtesMitglied11578 gefällt das.
  3. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Hat es Auswirkungen auf Ton, Sound oder Intonation? Nein? Dann weiterspielen.

    VG, Sven
     
    GelöschtesMitglied11578 gefällt das.
  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ja, kann man... entweder saxdoc oder Trompeten bzw Blechblasinstrumentmacher.
     
  5. Saxoforte1

    Saxoforte1 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Präziser: hat jemand damit Erfahrung und wenn ja ist das empfehlenswert? Der Fokus meiner Frage lag nicht bei ob das geht, sondern auf “sinnvoll”…
     
    JES gefällt das.
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Mr scheint es sinnvoll zu sein.
     
  7. monaco

    monaco Ist fast schon zuhause hier

    Was ist ein Pulldown? Ich kann leider keinen Fehler auf den Bildern erkennen. Sieht man das im Inneren besser?
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Ein Pulldown ist ein heruntergebogener Bogen. Er bekommt dann, meist in der Mitte, einen ovalen Querschnitt.
     
    monaco gefällt das.
  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Es scheint dich zu stören, richtig?
    Du kannst jetzt ca 200€ und mehr für einen neuen Bogen ausgeben, oder vielleicht 50€ für die Reparatur.
    Was jetzt sinnvoller ist musst du entscheiden.
    Bei einem meiner Tenor hatte der s-bogen auch einen pulldown. Der wurde repariert und spielt wie ein originalbogen des gleichen Modells (ich habe zwei gleiche buffet crampon).
     
    ehopper1 gefällt das.
  10. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Unbedingt....die richtige Innengeometrie jedes S-Bogens ist enorm wichtig für eine gute Intonation
     
  11. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ob es nach der Reparatur so funktioniert wie vor der Reparatur kann Dir niemand garantieren.
    Am S-Bogen wirken sich Feinheiten oft immens aus.
    Trotzdem würde ich es probieren.

    Derselbe Saxdoc hat mir bisher einen Bogen erfolgreich und einen anderen erfolglos (letztlich wieder vermeintlich gerade aber mit deutlichen Intonationsproblemen insbesondere zwischen den Oktaven) repariert.
     
  12. Saxoforte1

    Saxoforte1 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Genau das war die Frage, Danke.
    Man lies ja des Öfteren Verkaufsanzeigen, die suggerieren wollen, dass no pull down wichtig ist…vermutlich nur für Sammler und nicht für Spieler. De facto ist aber Herstellerseitig ein runder Querschnitt nicht ohne Grund beabsichtigt .
     
    JES gefällt das.
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Ein runder Querschnitt ist sicher einfacher herzustellen und auch zu berechnen als ein ovaler. Ich bin mir aber relativ sicher, dass man auch ein Saxophon mit ovalem Querschnitt im Bogen stimmig herstellen kann. Vielleicht fehlt es da an Erfahrung und vor allem an dem Grund, dies überhaupt zu tun.

    Meine Connsaxophone sind übrigens auf Höhe der F-Klappe keineswegs rund, sondern oval.

     
  14. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe schon mehrmals an verschiedenen Instrumenten den pulldown zurückgebogen. Mit Hilfe einer mit Kork beschlagenen Klemmzwinge, sowas hat der Schreiner, auf die Breite Seite des Bogens/Ausbeulung gespannt und vorsichtig mit freier Hand zurückgebogen, und immer die Zwinge neu auf Spannung gebracht. Muss aber dazu sagen, es waren immer sehr alte Instrumente, bei denen das Material sehr dünn und weich ist. Optisch noch sichtbar, aber bei all den kleinen Beulen an solchen Instrumenten nicht störend. Wieweit es die Stimmung beeinflusst kann ich nicht sagen, denn vor dem Richten des Bogens eigentlich nie angespielt. Sollte ich aber das nächste mal machen, obwohl die Überblasklappe sich nie passend mitgebogen hat. Hinterher o.k..
    Claus
     
    tomaso gefällt das.
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Sollten sie sein. Vom fertigungsprozess wird der korpus ja auf einem runden dorn hergestellt. Der dorn ist ein Drehteile, und außer mechanische Genies kann man auf einer Drehbank nur runde, aber keine ovalen, dorne herstellen.

    Zurückbiegen ist das eine, die innenkontur nacharbeiten das andere. Ich denke ein Fachmann weiß, wie er das anstellen muss (mit Kugeln oder..).
    Mein verbogener s-bogen klang nicht schlecht, etwas gedeckt. Die Stimmung war nicht besser oder schlechter als jetzt, nach der Reparatur spielt das tenor freier, dynamischer.

    Durch den pulldown wirst du ev eine Schwachstelle im bogenmaterial behalten. Ev von unten eine strebe khabe ich analog zu conn) oder ein verstärkungsblech setzen lassen. Sonst passiert das gerne mit dem pull down noch mal, dann vielleicht endgültig (oder für @Wuffy)
     
  16. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Der recht kurze Bari-Bogen läßt sich (vergleichsweise zum langen Tenorbogen) recht gut mit den diversen Kugeln bearbeiten, weil man von beiden Seiten ziemlich gut an die Oval-Stelle rankommt.
     
    Gelöschtes Mitglied 11989 und JES gefällt das.
  17. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Nach dem gleichen Funktionsprinzip, wie @elgitano es beschreibt, hatte ich mir mal ein ähnliches "Spezialwerkzeug" angefertigt.
    Die Schraubzwingen sind fix miteinander verschraubt.
    Die mit Teflonplatten belegten, plangeschliffenen Hartholzbacken sind im Winkel zueinander verstellbar.
    Dosierte Vorspannung und händisch zurückbiegen, dabei Vorspannung in Pilgerschritten nachführen.

    Ein wenig Feingefühl und Mut mittlerer Stärke sind dabei kein Nachteil.
    Im Idealfall bleibt sogar der Lack unbeschadet....

    IMG_20200809_132926740.jpg IMG_20200809_132935823.jpg
     
    Tobi-Sax, jabosax, elgitano und 5 anderen gefällt das.
  18. ppue

    ppue Mod Experte

    Sieht sehr gut aus @tomaso.

    Nochmal offtopic zu meinen offensichtlich ovalen Querschnitten an meinen Conns.

    Mir ist schon klar, dass der Konus zur Korpusherstellung rund ist. Auch der Konus, aus dem die Löcher gezogen werden, ist rund. Warum aber sind meine Instrumente im Querschnitt nicht rund? Ich habe mich nicht drauf gesetzt und schließe auch eine Verformung durch einen Unfall aus.

    Ich habe dazu zwei dürftige Erklärungsansätze:

    - Durch den ja fast hundert Jahre langen Druck der Finger auf die Tasten bzw. den Druck auf die Löcher hat sich der Konus verformt.
    - Durch das Herausziehen der Tonlöcher hat sich das Material an der Stelle auseinander gezogen und als es vom Auszieh-Konus herunter war, wieder zusammen gezogen, was zur Unrundheit führte.

    Na, vielleicht auch beides.
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @ppue kann nicht richtig messen? :p
    Du weißt, wer misst misst Mist.
    Deine tonlochausziehtheorie hat was, nur da alle Hersteller (bis auf Martin) ihre Tonlöcher nach dem gleichen Prinzip ziehen, müssten dann nicht andere auch ovale Querschnitte haben?
    Nur mal so. Ich habe einen rel. kräftigen fingerdruck, weswegen ich auch gerne straff eingestellte Mechaniken spiele. Ich habe es aber bisher nicht geschafft einen korpus6oval zu spielen.
    Du weißt ich habe lange nach einer trompete und einem cornet der Firma fe olds gesucht. Das Modell ambassador ist ein typisches Schülermodel, wie es in usA im Unterricht verwendet wird. Wenn du aber siehst, wie die Bengel damit umgehen... mich wundern da verbogene saxophone nicht mehr.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden