Plastikblätter?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von jazzman, 23.Oktober.2004.

  1. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich streiche die Schnittseite des Blattes immer mit dem Fingernagel glatt. Nach dem ersten feucht spielen, gehe ich noch einmal ganz sanft mit einem 1000er Papier drüber, nur um die aufstehenden Fasern glatt zu bekommen, nicht um Material abzutragen.

    Aber so dauerhaft glatt wie ein Kunststoff Blatt wird das natürlich nicht. Manche stört am Kunststoff ja genau DAS.

    Ich habe seinerzeit nach Anraten meines Lehrers auf Légère begonnen - um zumindest eine sichere Stabilität im Setup zu gewährleisten. Später konnte ich mich kaum davon trennen. Im Moment spiele ich aber nur Holz und finde meine Légère schnell anstrengend und die Lippe ermüdend. Vielleicht brauch ich tatsächlich mal ein neues. Jedes Mal wenn ich Kunststoffblätter kaufe, gibt's schon wieder drei neue Modelle und ich habe längst vergessen, was das alte eigentlich für eine Stärke war... o_O

    Mich würde es schon wieder reizen, aber da müsste ich wieder neu testen und das ist mir als Experiment doch zu teuer. :oops:
     
  2. Mouette

    Mouette Ist fast schon zuhause hier

    Habe ich auch ausprobiert. Bevor ich auf die Signature umgestiegen bin, hatte ich wohl etwa ein Jahr lang auf der Klarinette Holzblätter gespielt, Vandoren und Rico. Die habe ich auch leicht mit einem sehr feinen Papier geglättet. Auch an mangelnder Lippenpflege oder Hygiene der Blätter liegt's nicht. Wie geschrieben, ich gebe die Hoffnung nicht auf, aber der Umstieg auf Holz ist nicht meine vorrangige Baustelle, da hätte ich noch andere zu bieten. ;)

    Bei den neuen Legere ist das jetzt draufgedruckt, vorher klebte ja nur ein kleiner Button auf dem Blatt, der schnell abging. Ich schreibe mir die Stärke und Anschaffungsdatum immer nochmal mit einem wasserfesten Filzstift (z.B. für die Beschriftung für Gefriertüten) drauf. Das hält ganz gut.
     
  3. FraRa

    FraRa Ist fast schon zuhause hier

    Mir druckt jemand ganz einfach Plastik-Blätter am 3D-Drucker aus, die tatsächlich ordentlich spielbar sind und gut zum Üben, denn sie halten lange.
    Für Aufnahmen nehme ich aber Holz.
     
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  4. Mouette

    Mouette Ist fast schon zuhause hier

    Das wäre eine sehr deutliche Kostenersparnis, das Material beim Druck ist, glaube ich, nicht sehr teuer. Musst du die Blätter nicht ordentlich nachbearbeiten? Ich denke, sie werden auch eine rauhere Oberfläche haben, als die Markenblätter.
     
  5. FraRa

    FraRa Ist fast schon zuhause hier

    Wir hatten zuerst einen chinesischen 3D-Drucker. Besser (feiner) wurde es mit dem tschechischen von Prusa.
    Ich muss die Blätter nicht nachbearbeiten. Sie sind erstaunlich gut modulierbar (Vibrato etc.) mit dem normalen Filament, aber ziemlich schmal im Sound.
    Ich kann damit Läufe üben usw., aber, wie gesagt, für Aufnahmen isses nichts.
    Übrigens haben wir auch mal ein Mundstück ausgedruckt, da zeigen sich die klanglichen Mängel des Drucker-Filaments noch deutlicher. Man kann es spielen, aber der Sound ist eher dürftig.
    Ich könnte mir aber denken, dass jemand akustisch gutes Drucker-Filament entwickelt. Dann gehts den 20-Euro-Blättern an den Kragen (meins aus dem Drucker kostet keinen Euro).
     
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  6. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Ich kam durch einen irgendwie seltsamen Effekt zum Kunststoffblatt. Ich habe viele Jahre Holz gespielt und abgesehen von dem nicht unwesentlichen Aspekt, dass meine Intonation sehr schwankend war, war alles in Ordnung. Dann begann das komische, ich habe es geschafft die Blätter irgendwie trocken zu spielen :(. Und dann ging nicht mehr viel. Kennt ihr das?
    Mir Kunststoff kommt das zu nasse langsam wieder, ist aber eher nur mit dem Alt problematisch. Bei Tenor und Bari macht es gar nichts.
     
  7. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Die Fiberreeds sind überhaupt nicht glatt.
    Bis auf die Onyx und Copper sind alle fasrig laminiert und entsprechen eher einer matt rauhen Holzstruktur.
    Die Onyx und Copper sind aus einem kurzfasrigen Werkstoff gegossen und ebenfalls holzartig rauh.

    Die Fiberreeds zu testen kostet übrigens höchstens die Rücksendekosten (Briefporto) und ist überhaupt nicht kostspielig.
    Bestelle direkt bei Fiberreed z.B. 15 verschiedene Blätter und sende nach spätestens 14 Tagen alle zurück die nicht passen.
    Das wars. Schon oft hier geschrieben......:D
     
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  8. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ja, weiß ich. Zweimal gemacht, zweimal nicht mein Ding. Mir gefällt der Klang nicht, nicht wie sie sich spielen und die spürbaren Fasern fand ich eher gruselig. Das erste Wort, das mir da in den Sinn kam, war "Asbestose". Ist natürlich Unsinn, aber ich krieg die Assoziation nicht weg. Da kann ich nicht entspannt spielen.

    Noch einmal tu ich das Harry nicht an, dass er mir sinnlos Blätter sendet.

    Zum Glück gibt's unterschiedliche Vorlieben. Falls ich je wieder Kunststoff Blätter teste, dann eher "Signature" vs "American Cut", nur sind da die Testbedingungen nicht ganz so bequem.

    Man KANN Légère umtauschen, aber sooo leicht geht das dort nicht. Ich habe zu wenige Follower, als dass man mir eine größere Auswahl einfach so zur Beurteilung zuschickt. :rolleyes:

    Was ich brauchen könnte wäre ein offizielles Testsortiment vom lokalen Händler, das man gegen Gebühr eine Woche ausleihen kann. Aber das ging schon vor Corona nicht. Heute traut sich (fast) keiner mehr Blätter zurückzunehmen, zu desinfizieren und wieder auszugeben. Im Restaurant ist das offenbar kein Problem. Da muss man das ausgeteilte Besteck nicht gleich kaufen oder alternativ selbst welches mitbringen.
     
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  9. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Dem Besteck sieht man es offensichtlicher an wenn es falsch behandelt wurde.
    Mein Skrupel wäre nicht die Hygienä. Vollsyntetische noch weniger.
    Bei "Wanderblätter" sollte ich eher unter Mikroscope versteckte mechanische Schäden suchen.
    Mein Laden war kulant, als ich einen Längsriss bei einem Legeré reklamierte.
    Ursache unbekannt.
     
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  10. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Deshalb wäre ja ein offizielles "Testkit" sinnvoll. Das wären die Wanderblätter. Geordert würde ein neues. Das macht Sinn, wenn die Konsistenz wirklich so gut ist wie behauptet. Im Testkit würden die Blätter vermutlich auch eine Weile gut halten. Die Leihgebühr müsste den zu erwartenden Verschleiß, gelegentliche Unfälle und natürlich die korrekte Desinfektion nach der Rückgabe abdecken.

    Da Légère erklärt, dass im Zuge des Umtauschrechts zurückgenommene Blätter nicht wieder verkauft, sondern vernichtet werden, würden sich diese für ein solches Set anbieten. Statt alle zu vernichten. Dann weiß jeder, dass er "benützte" Blätter zum Testen bekommt. Die könnten auch speziell gestempelt werden, um sie kenntlich zu machen. "Muster, nicht für den Verkauf"

    Ist aber Aufwand, nur damit sich ein potenzieller Kunde vielleicht 100€ an Fehlkäufen spart - die dann zusätzlich in der Bilanz fehlen.

    Ich habe also wenig Hoffnung, dass so etwas bald von allen Herstellern angeboten wird. :rolleyes:

    Es würde ja schon helfen, wenn man mal im Laden eine Handvoll verschiedener Blätter anspielen könnte, um Klang, Stärke und Spielgefühl grob beurteilen zu können.
     
  11. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Bin ich voll dabei aber den Vorrat offiziel vernichten geht zu Lasten des Marktpreises.
    Ob die namentlich gleichen Blätter aus der gleichen Marge sind und die gleiche Qualität halten hängt ab von der Kunststoffbaumplantage.

    Die schwindende Hoffnung teile ich.

    Eine Art Tubawareparty ginge mit Saxfreunden leichter in dichtbesiedelten Regionen zuerst. Das ist mein Handicap. (nicht gemeint Telefonmütze)
     
  12. saxchrisp

    saxchrisp Ist fast schon zuhause hier

    Weiß jemand ob man der Vergleichstabelle bei den Fibereeds trauen kann? Die hatten doch mal was geändert an der Blattstärke oder?
     
  13. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Nicht das ich wüsste.
    Ich nutze Fiberreeds seit 2016 von Sopran bis Bariton.
    Bei Nachbestellungen gleicher Stärke bekomme ich die auch.
    Ganz minimale Abweichungen gibt natürlich schon, aber das ist durch die Blatt-Positionierung gut auszugleichen.
    Ich bestelle allerdings auch recht wenig nach, weil die Blätter sehr lange halten.

    Ob die Tabelle von Fiberreed aktualisiert wurde, weiß ich nicht.
    Sie ist sowieso nicht so genau.
    Ich erinnere mich noch: Ein Fiberreed Hemp fühlte sich beim ersten Testen viel leichter an als ein Fiberreed Natural Classic.
    Aber das ist bei Holzblattherstellern nicht anders. Die haben z.T. auch mehrere Sorten, die zwar die gleiche Stärke haben, sich aber unterschiedlich anfühlen bzw. verhalten.

    LG
    Mike
     
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  14. Klavisax

    Klavisax Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    habe mir ein Fiberreed Onyx bestellt.
    Das erste war sehr stark nach Aussen gebogen und hat die Bahnöffnung um mind. 1 mm vergrößert. War unspielbar!
    Hab telefoniert und gleich Ersatz bekommen.

    Das Ersatzblatt war aber auch nicht plan, nicht so krass, aber halt nicht plan.
    Wenns halt schon so losgeht, hat man keine Lust mehr, weiterzutesten und dauernd zur Post zu gehen.

    Ist das bei Fiberreed ein Grundsatzproblem oder habe ich einfach nur Pech gehabt?

    Hat jemand Erfahrung?

    Danke

    Harald alias Klavisax
     
  15. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Spiele seit Jahren nur Fiberreeds und hatte noch nie Probleme.....
     
  16. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    @Klavisax @kokisax
    Komme jetzt seit fast sechs Jahren prima klar.
    Probleme hatte ich nie.

    LG
    Mike
     
    Iwivera* und kokisax gefällt das.
  17. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Das bringt m.E. wenig- die Blätter sind einfach zu wenig konsistent.
    Gerade wieder dieselbe Erfahrung gemacht wie vor Jahren schon. Dieses mal mit Bassklari Blättern. 3 Stück 2.75er, jedes anders, in Klang, in der Stärke. Es ist einfach Mist, macht mich auch hässig- billig sind sie ja nicht.
    Beim Tenor war ich ziemlich schnell wieder zurück auf Holz. Beim Bari war es noch am besten, daher dachte ich, dass "tiefe" Instrumente vielleicht besser funktionieren - scheint auch nicht zu stimmen.

    Ach so: Betrifft Legere...

    antonio
     
  18. catflosse

    catflosse Kann einfach nicht wegbleiben

    HI
    Ich hab auch Legere Blätter für Alto und Tenorsax probiert und auch sämtliche cuts. Weil ich gerne einen dunklen, warmen etwas obertonreichen Klang mag, bin ich wieder davon weg. Plastikblätter sind in der Regel klarer, kontrastreicher, heller, brillianter. Sicher, man braucht sie nicht nass machen und sie spielen gleich los. Meine gut gestutzten Reedblätter sind nach 20sek. auch fit. Ich hobel gerne mal die Kanten etwas ab. Das hilft mir beim leise spielen. Ich setze sehr auf Dynamik und lasse den Ton gern ins Nichts verschwinden und aus dem nichts entstehen. Bei Plastikblättern nicht so einfach für mich. Ich kann die leise spielen und dann gehen sie plötzlich aus bzw. wieder an. Die Reeds kann ich mir individuell zurechtstutzen (Kante) und ich spiele sie auch ein bis zwei Wochen. Meine kleine Tochter hat die Plastikblätter geerbt und in drei Tagen ruiniert.
     
  19. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Was macht Deine Tochter damit? Kaputt spielen ist kaum möglich. :unsure:
     
  20. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    Was verstehst du unter Kanten hobeln?
     
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