Stellt ihr euer Leben bewußt auf Nachhaltigkeit um? Selbst mit kleinen Schritten...welche?n

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 24.September.2019.

  1. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Rufdienste und Bereitschaftsdienste zählen da übrigens nicht mit rein. Die sind nochmal obendrauf.
     
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  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Zunächst mal sind in Deutschland 48h regelmäßige Arbeitszeit erlaubt, nämlich 6 mal 8h. Dann gibt es eine Regelung, dass dies auf 60h erhöht werden kann unter gewissen Voraussetzungen. Die treten dann plötzlich ein, was für eine Überraschung, wie oft prüft niemand.
    Das nächste Spiel ist, was denn zur Arbeitszeit zählt. Gerade nachts diese "Nachtbereitschaft" wird dann nur teilweise gerechnet.
    Und ja, dann wird man mal nach Hause geschickt, Überstundenabbau, nur ist kein Ersatz da. Damit landen die Stunden dann als Mehrarbeit bei den Kollegen. Wenn dann einer "krank" ist, weil er sein eigentlich freies Wochenende verplant hat und plötzlich dann eine sonder(halb) schicht aufgedrückt bekommt, wird es eng.
    Dann klingen 3000€ erst mal toll. Wenn du aber mal nachrechnest, welche Realstunden dahinter stecken, kommst du auf mindestlohn. Ein Schelm, der dabei böses denkt.

    Das ganze ist perfide, hart an der Grenze zur Illegalität, und wenn es doch über die Grenze geht, immer irgendwie zu rechtfertigen. Gerade, wenn keine instituition kontinuierlich dem AG auf die Finger schaut.
    Wo ein deutscher vielleicht mal was von arbeitszeitgesetz gehört hat, nachliest und ggf misstrauisch wird, ist das bei Ausländern, aus welchen Gründen auch immer, nicht so (selbst erlebt im maschinenbau mit Ukrainern und Ex-Jugoslawen, vor dem Krieg).
     
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  3. tango61

    tango61 Ist fast schon zuhause hier

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    nun ich sehe da schon große Unterschiede. Dazu kommt dann noch das im privaten Bereich selten Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld gezahlt wird, von ortszuschlägen und Zusatzversorgung ganz zu schweigen. Beispiel mein Bereich, Kostenträger war bis vor kurzen der Landschaftsverband. Dann wurde ausgesourct und schwups waren die ganz zusätzlichen Einkommen weg
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  4. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ich wünschte, es würden solche Themen-Ausritte öfter mal ausgelagert werden.
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Sehe ich das falsch?

    Die Bezahlung ist gar nicht schlecht. Ja es gibt private Träger, die schlecht zahlen, aber auf Grund des Fachkräftemangels wird sich das auswachsen.

    Ja, die Arbeitsbedingungen sind anstrengend. Weiss man aber, wenn man sich für den Bereich entscheidet.

    Arbeitsbedingungen sind auch in anderen Branchen fordernd (übrigens auch bei Ärzten), Polizei, Energieversorger, Schichtbetrieb in der Industrie, Sicherheitsunternehmen, Gastronomie, Veranstalter, Musiker, Schauspieler, Politiker….

    CzG

    Dreas
     
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  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das hat doch alles schon lange nichts mehr mit "Nachhaltigkeit" zu tun. Kann nicht wer wenigstens ein Zitat in ein neues Thema mitnehmen, damit dort weiterdiskutiert wird?
     
  7. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

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  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

  9. mcschmitz

    mcschmitz Strebt nach Höherem

    Die Bezahlung ist besser als z.B. im Tischlerhandwerk. Und die Tischler gehören bei den Handwerkern durchaus immer noch zu den etwas besser verdienenden. Ich komme auf 3.100€ brutto. 40h/Woche, Knochenjob, der der Belastung in der Pflege nicht nachsteht. Die wenigsten Tischler halten bis zur Rente durch, vorher sind die Knochen kaputt.

    Ich kenne die Situation in der Pflege recht gut, schließlich arbeitet meine Liebste seit Jahrzehnten im Altenheim.
    Warum so viele Pflegende immer noch bei den privaten Ausbeutern arbeiten statt in eine Einrichtung mit ordentlichem Tarif zu wechseln ist mir angesichts des Personalnotstands schleierhaft.
    Aktuelles Beispiel: Eine ehemalige Kollegin meiner Frau hat den Arbeitgeber gewechselt, von privatem Heimbetreiber zur Caritas, die nach AVR zahlt. satte 580,-€ brutto mehr für den gleichen Job, bei besserer Personaldecke.

    Zur Zeit streiken mein Bruder und meine Schwägerin wieder für mehr Gehalt (Beide Erzieher). Meine Schwägerin arbeitet 30h/Woche und verdient trotzdem mehr als ich in einer 40h Woche.

    Mal ehrlich: Unterbezahlt stelle Ich mir anders vor...

    Nun aber
    :topic:
     
  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Viele haben gar nicht neben der Arbeit die Zeit sich da zu engagieren und zu organisieren. Ich kenne selber Fälle wo der Betriebsrat eher darauf geachtet hat seine Schäfchen ins Trockene zu bringen als sich für die Belegschaft einzusetzen. Ist immer einfach den Leuten zu sagen, daß sie selber schuld sind, wenn man selber nicht in der gleichen Situation ist wie diese.
     
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  11. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Mit 17?

    Ja, ich finde, du siehst es falsch.

    Aber nun genug davon hier im falschen Thread.
     
  12. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Sicherlich. Aber vergiss den Schichtdienst nicht, der geht an die Substanz.
     
  13. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Trinke gerade meinen Morgenkaffee mit Hafermilch. Voll Bio und so :D
     
    mcschmitz und zwar gefällt das.
  14. mcschmitz

    mcschmitz Strebt nach Höherem

    am Arbeitsplatz meiner Frau (und in allen Einrichtungen, in denen sie bisher gearbeitet hat) gibt es Früh- und Spätdienst im Wechsel, die MA haben Einfluss darauf, wann welcher Dienst ansteht. Nachtdienste werden ausschließlich von den Nachtwachen gemacht. Diese arbeiten ausschließlich nachts um die negativen Folgen von Wechseldiensten zu vermeiden. Dafür mehr Freizeit und Geld.
    Alle Nachtwachen machen das freiwillig ind die Vollzeitkräfte verdienen deutlich mehr als meine Frau, die die Verantwortung für 38 Mitarbeiter und 84 Bewohner trägt und langwierige (und teure) Weiterbildungen zur Wohnbereichs- Pflegedienst- und Heimleitung absolviert hat.
    Wohlgemerkt, es läuft vieles falsch in den Sozialberufen, aber das lffentlich vermittelte Bild von der Pflegekraft, die von der Hand in den Mund lebt und sich nach 14h Dienst für 6h schlafen legen darf stimmt so auch nicht (zumindest nicht überall).
    Und es gibt gute Chancen auf bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Pflegekräfte werden händeringend gesucht!
     
  15. mcschmitz

    mcschmitz Strebt nach Höherem

    Hafermilch für‘s Müsli is lecker. Im Tee mag ich nur „the real stuff“
     
  16. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Bio ist aber noch längst nicht nachhaltig.
    ... klug:poop:...
     
  17. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Kommt darauf an. Mein Vater hat Zeit seines Lebens im Schichtdienst gearbeitet. Wöchentlicher Wechsel zwischen Früh- Spät- und Nachtschicht. Ihn hat das ziemlich gestresst.
    Ich selbst habe während meiner Bundeswehrzeit als Fluglotse täglich wechselnd Früh- und Spätschicht gemacht.
    Mich hat das überhaupt nicht belastet. Im Gegenteil. Jeden zweiten Tag (nach der Frühschicht) hatte ich gefühlt unendlich viel Zeit, bis es am nächsten Tag mit der Spätschicht wieder weiter ging. Den Schichtdienstzuschlag nahm ich auch gerne mit. :)

    Schichtdienst muss nicht per se negativ sein. Es kommt sehr auf die Zeiten an und vor Allem auch auf die Arbeitsbedingungen. Und die sind in der Pflege bekanntermaßen extrem belastend.
     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Als Betriebsrat machst Du das nicht „neben der Arbeit“ sondern
    die Betriebsratstätigkeit ersetzt die normale Arbeit.

    CzG

    Dreas
     
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  19. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Die Arbeitsbedingungen haben schon was mit Nachhaltigkeit zu tun.

    Gute und motivierte MA zu vergraulen ist nicht nachhaltig.

    Das zieht durch viele Branchen.

    Bei meinem letzten AG haben wie Produktionslinien mit Maschine incl. Automation gebaut.
    Früher mit geplanten Backup über eine Schleuse. Wir waren Marktführer.
    Dann kam ein Wettbewerber und hat gesagt, brauchen wir nicht. Bei uns kostet das entsprechend weniger. Verfügbarkeit 95 %. Service innerhalb 24 h. 24/7. D. H 24 h 7 Tage die Woche.

    Was wird gemacht? Machen (Müssen ) wir auch.
    Service kommt nicht nach, Mitarbeiter aus dem Werk müssen raus. Geplante neue Anlagen müssen trotzdem raus.
    Mehrarbeit.........

    Die Anwender ( nicht die Einkäufer ) haben nur den Kopf geschüttelt. Früher mit den Reserven konnte man unter der Woche die Wartung machen. Wenn was kaputt geht ebenfalls. Jetzt sind regelmäßig Wochenendaktionen angesagt.

    Es muss alles immer schneller und "wirtschaftlicher" gehen.

    Im oben genannten Fall werden die Mehrkosten für Wochenendaktionen die Einsparungen bei der Anschaffung auffressen.
    Diese Wahrheit kommt erst später ans Tageslicht. Da hat der Einkauf bereits die Lorbeeren geerntet.


    50 oder 60 h die Woche war nicht mal mein Problem. Eher das Gefühl etwas tun zu müssen das nicht zum gewünschten Ergebnis führt. Die Diskussionen mit irgendwelchen Entscheidungsträger die zig Rhetorik Kurse belegt haben und etwas rundes eckig quatschen konnten und umgekehrt.

    Ich bin froh das ich aus der Mühle raus bin.

    Das mit den Kastanien werde ich probieren. :D

    Grüße Gerrie
     
  20. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    @Bernd

    Der wöchentliche Wechsel ist aus arbeitsmedizinischer Sicht nicht zu empfehlen.

    Dein mehrmaliger Wechsel in der Woche ist zu bevorzugen.

    Grüße Gerrie
     
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