Interessantes Phänomen Tenor

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 29.November.2022.

  1. Ernie123

    Ernie123 Kann einfach nicht wegbleiben

    Was mich in Bezug auf die Rückmeldung des Instrumentes beschäftigt: Ist das Dallhammer deutlich schwerer (Gewicht) als das Yany?
     
  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Leichter.
     
  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich kenne das Phänomen vermutlich auch...

    Als ich mein MK6-Tenor (versilbert) kaufte, hatte ich schon lange mein SA II-Tenor gespielt.

    Den Ton des SA empfand ich "kräftig und laut" und beim MK 6 "schlank und leise".

    Irgendwann hatte ich das SA für ein paar Monate weggepackt und nur das MK 6 gespielt. Dass das MK 6 tatsächlich anfangs "leiser" war, merkte ich in der BigBand, weil der Dirigent sich einige Zeit über meine Lautstärke nicht beschwerte. Irgendwann war es aber wieder soweit.

    Als ich dann mein SA wieder testete, empfand ich es als "sperrig" und vom Ton gefiel es mir nicht mehr. Ich habe es dann verkauft.

    Ich vermute, dass wir uns auf Instrumente mehr einstellen, als wir denken.

    @Ton Scott Wenn du beide Instrumente mehr oder weniger gleich viel spielst ... welches der beiden Instrumente kommt denn denn deinem wirklichen Hauptinstrument Selmer BA näher?

    Dies würde auch nach meinen Erfahrungen passen...
     
  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    In wie weit werden deine Erwartungen an den Klang von der Musik bestimmt, die du spielst?
    Ändern sich deine Erwartungen an den Klang mit der Zeit?

    Wie gesagt, ich pendle zwischen SDA und CONN NW. Je nachdem, was ich spiele, wo ich spiele und soliere ich oder bin ich in einer Gruppe, mag ich mal das eine, mal das andere.
     
  5. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele auch 2 Tenöre, von SML, ein Rev A und ein Gold Medal.
    Das Rev A ist das direkteste Saxophon, dass ich bisher gespielt hatte. Extrem Kraftvoll und schwer zu bändigen, aber einfach ein
    unglaublich intensives Spielgefühl. Der Ton ist roh, laut und unverfälscht.
    Das Gold Medal spielt sich ,wie @Ton Scott beschrieb, wie in Watte gepackt, der sound ist ein Sahneklang und eher "hübsch". Gedämpft und ganz leicht zu intonieren.
    Extrem unterschiedliche Hörner, auch wenn gerade mal 20 Jahre zwischen ihnen liegen. Allerdings hat das Rev A die Klappen noch links.
     
  6. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Warum sollte das Phänomen eigentlich nur auf Tenorsaxophone beschränkt sein?
    :duck:
     
  7. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Nachdem ich stilistisch einigermaßen breit aufgestellt sein muss, weil ich von der Sache lebe (und nebenbei von der Reparatur von Saxophonen), spielt das Genre natürlich eine sehr große Rolle, wenn es um den Klang geht. Und gerade bei Pop und Rock ist eine gewisse Durchsetzungsfähigkeit im oberen Register kein Fehler. Ich habe nur jeweils ein Hauptinstrument (Sopran, Alt, Tenor, etc. - meistens bin ich als Tenorist unterwegs), das alles abdeckt, was ich an Sound möchte. Am Tenor ist das ein altes Rampone, das von oben bis unten über einen riesigen Dynamikumfang verfügt und das ich speziell im oberen Bereich so spielen kann, dass es durchsetzungsfähig ist, wenn ich das benötige.

    Die Änderungen in der Klangvorstellung sind ein Kontinuum. Man merkt das erst, wenn man wieder einmal Aufnahmen hört, die schon länger zurückliegen. Ja, da hat sich was verändert, stelle ich fest. Aber es klingt zu jeder Zeit (hoffentlich ;-) ) ziemlich typisch nach mir. Ob das gut oder schlecht ist, entscheiden letztlich diejenigen, die mich buchen. So schlimm kann es also nicht sein :D. War früher der Fokus primär darauf, dass ich das wollte, was man einen breiten und vollen Klang nennt, so hat sich das in die Richtung verschoben, dass es unten immer noch satt klingen soll, aber oben sind mehr Obertöne dazu gekommen.
     
    Spätberufener, JES, giuseppe und 2 anderen gefällt das.
  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hab übrigens einen anderen Bogen für das Dallhammer gefunden, der ein wenig Besserung bringt.
    Trotzdem ist es gegenüber dem Yanagisawa nicht das, was ich mir vorstelle.
    Der originale Dallhammer hat BTW mehr Krümmung als der Yani-Bogen, der um einiges "flacher" ist.

    Ich hab nur das Dallhammer und das Yanagisawa.
    Ich bin mir sicher, das Yani bietet alles und mehr, was ich jemals brauche, hätte aber das Dallhammer gerne etwas näher dran als es jetzt ist.
    Vielleicht tausche ich es auch mal, wenn das nicht geht.

    Cheers, Ton
     
  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Genau diese Fremdwahrnehmung meinte ich nicht, sondern die Eigenwahrnehmung, also wie nehme ich mich wahr.
    Wenn ich so eher klassischere Stücke spiele greife ich gerne zu buescher oder rene guenot (buffet auf tenor), bei anderen Sachen zu Conn oder kohlert57.

    Das mit der Krümmung hatte ich erwartet. Ich nehme mal an der andere Bogen liegt Krümmungsmässig zwischen original und yanagisawa?
    Die zweite Vermutung: hat der Yanagisawabogen ev eine größere Öffnung mundstückseitig?
    Du wirst m.E. die Charakteristik nicht komplett kompensiert bekommen, mindern geht aber. Gerade der Bogen bietet da Möglichkeiten, gerade wenn es ev. Fehlanpassungen gibt. Da m. E. n. Bögen sehr empfindlich sind haben da kleinste "Fehler" große Wirkung. Da müsste man sich den Bogen mal sehr genau ansehen.

    Falls du mal die Gelegenheit hast, versuch mal einen Bogen für ein yts-62, falls der zapfen passt. Oder tatsächlich einen von nem ollen conn. (sorry, das sind so Sachen, an denen ich mich festbeißen kann. Da funktioniert was nicht richtig...).
     
  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das sind die Bögen.
    Yanagisawa, Dallhammer und der extra Bogen von Dallhammer (Neusilber). Falls jemand was rauslesen kann.

    Kann sein, ich sehe es nicht genau und kann es nicht messen. Links Yani im Foto.
    IMG_7544.JPG

    IMG_7541.JPG IMG_7542.JPG
     
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  11. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ich kenne Saxophone, mit denen ich einfach nicht warm werde.
    z.B. Martin Tenöre, habe ich schon verschiedene angespielt... ich finde einfach nichts Charakteristisches im Klang. Ob man das jetzt als wattig bezeichnet oder wie auch immer... das wäre jetzt mal interessant, wenn Du @Ton Scott andere Dallhammer Saxophone anspielst, ob es Dir auch so geht, oder ob es eben an diesem einen Horn liegt.

    Ein Dolnet Alt, eigentlich ein tolles Instrument musste gehen, nachdem ich fast ein Jahr lang versucht habe, mich damit anzufreunden.

    @Lagoona: Mark I oder Mark II? Gerollte Tonlöcher oder nicht?
    Ein Gold Medal (Mark I) ist mein absolutes Lieblingsinstrument, kerniger Klang, tolles Spielgefühl. Ein Rev A konnte ich bisher leider noch nicht anspielen (Noch lieber würde ich mal ein Coleman-Hawkins in die Finger bekommen ;))

    Grüße,

    Wanze
     
  12. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    @Wanze
    Das Gold medal ist noch aus der ersten Serie mit allen Features und auch sehr gut überholt worden. Welches Mundstück spielst Du mit deinem SML? Ich bin noch etwas auf der Suche…
     
  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Damit Ihr Euch vorstellen könnt, wie klein der Unterschied im Output ist....ich denke viele hören nicht, wann ich das Instrument wechsle, und wenn ich es nicht wüsste, worauf ich hören soll, fiele es mir wahrscheinlich auch nicht auf.

    Zuerst Dallhammer (Originalbogen), dann Yanagisawa. Mundstück ist ein Aaron Drake Stubby 7* mit Boston Saxshop 3.
    Der Unterschied im Spielgefühl ist gewaltig, obwohl das Drake am Dallhammer in die richtige Richtung geht.

    Dallhammer-Yanagisawa
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 2.Dezember.2022
  14. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Um den Thread nicht zu kapern, nur ganz kurz: Jody Jazz 7*, mit V16, 3er oder 3,5er Blättchen. In letzter Zeit immer öfter mit einer echten Rarität: einem gut funktionierenden Super-ToneMaster (Kay Siebold, 7*)

    Grüße,

    Wanze
     
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  15. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Wie kommt es, das Yani und Dalli vom Design so gleich aussehen?
     
  16. saxbrain

    saxbrain Ist fast schon zuhause hier

    Schöne Improvisation. Wo genau ist der Wechsel? Am Anfang klingt der Ton für mich klarer und knackiger, wird im Verlauf etwas weicher und geschmeidiger. Das könnte auch durch den Spielfluss kommen.
     
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wie gesagt, der Dallhammer-Bogen sieht aus wie ein Yanagisawa-Bogen, hat aber keine wie auch immer geartete Prägung.
    Vielleicht bestellt der Harald die in Fernost zum Korpus dazu.
    Bei 2:11.
    Ja, die Improvisation ist ok. Ist auch von Dexter Gordon glaub ich :)
    Wobei ich mich jetzt nicht so um Stiltreue gekümmert hab.

    Liebe Grüße, Ton
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Sehr schön gespielt! Wie du schon sagst, ist es eigentlich wirklich egal. Alles andere an deinem Spiel ist wichtiger, als der marginale Unterschied. Und es swingt (sogar die punktierten Zicken im Thema)! ;)

    Ansonsten wäre meine Diagnose, dass bei beiden die Oktavklappe hängt, beim Dallmayer geschlossen und beim Yani offen. Oder sie machen im jeweiligen Register einfach mehr Spaß. Und das könnte man dann auch nachvollziehen.
    Das Anfangshorn klingt unten wahnsinnig geil, phantastischer Sound, gefällt mir da besser, das Horn am Ende glitzert dafür oben gewaltig (Mark VI digitally remastered).
    Falls du doch alles mit dem gleichen gespielt hast, würde ich es behalten.
     
  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Jo, gebördelte Kamine halt :)
    Im Ernst, ich glaub das ist in der Tat dem Bogen/den Bögen geschuldet.
     
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  20. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Für mich Teil 1 abgemurkst im Vergleich zum Klang in der weiteren Einspielung Sax Nr 2, die ich sehr gut im Unterschied höre, fast wie wenn ein Schalter umgelegt wird. Ich glaube nicht, dass es gebördelte Teile am Korpus sind, die hier den Klang sehr beeinflussen (gibt inzwischen einige Taiwan Instrumente mit aufgelöteten und richtig gerollten Kaminen) sondern das Instrument im gesamten einheitlichen Element.
    Für mich auch nicht unvorstellbar, dass evtl mit anderem Bogen etwas mehr in Richtung Sax 2 genähert werden könnte. Durch in letzter Zeit öfters getestete Bogen-Experimente bin ich da etwas optimistischer, mit anderen Bögen auch Grundklang geändert zu bekommen. Wenn es denn einzige Lösung wäre...
     
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