Blatt und Bahnöffnung....

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von sexyphone, 2.Januar.2023.

  1. sexyphone

    sexyphone Schaut öfter mal vorbei

    In meinem stetigen bemühen meine Blätter zu verstehen, scheint sich der Nebel einmal mehr etwas zu lichten...
    Nachdem der Reed "Elastolyzer" nicht notwendigerweise eine eindeutige Korrelation zwischen Blatt Elastizität und gefühlter Blattstärke gezeigt hat, habe ich mir mal die Bahnöffnung verschiedener Blätter auf dem gleichen Mundstück angeschaut. Und siehe da: Die Biester generieren tatsächlich unterschiedliche Öffnungen.

    Beim Yamaha 4C ist die "Sollöffnung" 0.17mm.
    Ein für mich angenehm leicht spielbares Beissholz hatte 0.16mm, ein eher schwer empfundener Schallwandler (gleicher Hersteller und Stärke) 1.8mm

    Dieser Unterschied von 0.2mm entspricht in etwa dem Spielgefühl zwischen einem Yamaha 4C und einem 6C...
    Na ja, und der ist ja nun nicht gerade gering...

    Beide Blätter wurden plan in Reedguards gelagert. Das mit der größeren Bahnöffnung war neuer [!?]:rolleyes:

    best
    Markus
     
  2. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Die Bahnöffnung wird immer mit einem steifen Gegenstand (z.B. Glas- oder Metallplatte) auf dem MPC-Tisch gemessen.
    Messungen direkt mit dem Blatt sind fehlerbehaftet !
     
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  3. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Ich nehme an, du meinst 1.6mm und 1.8 mm. Dennoch eigenartig. Da der Tisch ja immer die gleiche Richtung vorgibt, müßten die Blätter, oder zumindest eins, ja vorne bananenartig verbogen sein. Ist mir noch nicht untergekommen. Das müßte man dem Blatt ja direkt ansehen, wenn man daran entlang peilt oder es auf eine ebene Fläche legt. Oder liegt da ein Meßfehler vor und du hast vielleicht bloß die Blattschraube beim Vergleich unterschiedlich angezogen?
     
  4. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Er will ja nicht die Bahnöffnung messen, sondern wundert sich über das verschiedene Verhalten der Blätter.
     
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  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Doch, sieht man. Ein lange gespieltes Blatt passt sich dem Bahnradius an und dadurch verringert sich auch die nominelle Bahnöffnung
    und das Blatt spielt sich leichter…

    CzG

    Dreas
     
  6. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @Blofeld ,
    Eben !
    Ein eingespanntes Blatt verhält sich immer anders.
    Ob man aber am Blatt genau messen kann bezweifle ich.
     
  7. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Habe mal schnell meine Blätter etwas genauer durchgesehen und tatsächlich: Einige sind zur Unterseite hin verbogen, obwohl auf Glasplatte gelagert. Dann ist das wohl das Resultat des Lippendrucks durch das dauerhafte Spielen. Ein neues Blatt ist ja eigentlich immer gerade. Vermutlich ist die allmähliche Verbiegung Richtung Mundstück dann auch ein Grund dafür, daß Blätter im Lauf der Spielzeit immer leichter werden. Ich dachte bisher, der einzige Grund sei die zunehmende Flexibilität der Fasern. Ist aber ja eigentlich auch egal, oder?
     
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  8. sexyphone

    sexyphone Schaut öfter mal vorbei

    mit den 1,6 bzw 1,8 hattest Du wohl recht ...
    Auch damit, dass man es dem Blatt ansieht. Wenn man es auf eine Glasplatte legt, ist die Mitte nach oben gewölbt. Ist dann aber nur 0.1 oder 0.2mm. Dass sieht man nicht so direkt.
    Als ich mal ein neues Blatt aus diesen komischen Vandoren Haltern zum Spielen befreit hatte, war die Spitze etwas nach oben gewölbt (auf der Glasplatte ist dann ein Spalt zwischen Platte und Spitze). Das macht die Öffnung größer.
    War dann schon ein harter Job das zu spielen. Vollbad mit anschließender Streckbank im Reedguard hatte da aber geholfen.
    Warum das so krumm war- keine Ahnung.

    Aufspannen der Blätter wie immer.
    Da das Problem auch ohne Aufspannen (auf Glasplatte) sichtbar wird, wirds wohl an meiner Grobmotorik nicht liegen:hammer:
     
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  9. sexyphone

    sexyphone Schaut öfter mal vorbei

    Im Prinzip ist es egal.
    Aber die Glasplattenmethode ist einfach, und hilft einem ggf. etwas besser zu verstehen, warum sich das Bladle vielleicht etwas leichter, oder schwerer gebärdet.
     
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  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    So ist es.
     
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  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das glaube ich nicht. Blätter werden Blattstärken zugeordnet auf Basis ihres gemessenen Schwinungsverhaltens. Ich würde also nicht erwarten, wenn du auf die Glasplatte lauter neue ungespielte Blätter verschiedener Blattstärken legst sich da von der Wölbung her (die eventuell gar nicht da ist bei neuen Blättern) in Bezug aufs Spielgefühl und die Blattstärke ein Zusammenhang ableiten lässt. Und bei gespielten Blättern sieht man es bereits am Mundstück, wenn es nicht mehr gerade ist.
     
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  12. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich bin zwar an theoretischen Diskussionen immer interessiert, aber ...

    ... ganz pragmatisch: es gibt viele Gründe, warum 2 theoretisch identische Blätter sich unterschiedlich verhalten. Es bringt nicht viel, das systematisieren zu wollen. Es gibt Blätter, die total schlecht geschnitten aussehen und doch super spielen. Und umgekehrt.

    Die guten Blätter findest Du nur durch Ausprobieren ...
     
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  13. wolfsclarinet

    wolfsclarinet Ist fast schon zuhause hier

    Die maschinell hergestellten Blätter müssen fast alle nachgearbeitet werden. Die Unterseite Plan und glatt machen(immer wieder Mal, sich die Seitenkanten)die Seiten angleichen, und einzelnes Register nacharbeiten und Rauschen verbessern, vermindern.
    Ja nach Erfahrung, kann man da einiges bewirken. Kann es selbst nicht wirklich gut. Es gibt aber einige, welche das perfektioniert haben.
     
  14. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Warum komme ich dann komplett ohne Nachbearbeitung seit Jahren klar?
     
  15. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Mal ne ganz bescheuerte Frage:
    Wenn das so ist, dass sich das Blatt im Laufe seiner Benutzung in Richtung Bahnöffnung verbiegt und sich dadurch leichter spielt, könnte man dann nicht das abgerockte Blatt irgendwann auf nem MPC mit größerer Bahnöffnung spielen und somit die Lebensdauer etwas strecken? Hat das schon jemand probiert?
     
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  16. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Oder man dreht es um und spielt es wieder zurück! :duck:
     
  17. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ja, hab ich.

    Das Blatt wird nicht wirklich leichter durch das Verbiegen, das ist m.E. ein großer Irrtum. Aber durch das Spielen verändert sich die Elastizität des Blattes, und damit die Schwingungseigenschaften, es wird muffig. Das kann man nicht ausgleichen, es ist hinüber.

    Allerdings gibt es auch Blätter, die werden nach kurzem Spiel einen Härtegrad leichter, und klingen noch total Super. Aber auch das hat mit dem Verbiegen nichts zu tun. Da würde ein offeneres Mundstück helfen, oder halt der Blattabschneider. Oder man ist so flexibel, dass einem das nichts ausmacht.

    Gruß,
    Otfried
     
  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich habe es gestern tatsächlich geschafft, ein total muffig klingendes Blatt in ein halbwegs brauchbares Übungsblatt zu überführen.

    Ich komme in der Regel ohne Nachbearbeitung klar, aber manchmal spart es dann doch 3,50 €, denn ich wollte es schon wegschmeißen. Hat auch nur 5 min gebraucht.

    Allerdings habe ich schon oft erlebt, auch bei Profimusikern, dass aus dem Einspielen und Zurechtschleifen von Blättern ein wahrer Fetisch betrieben wird.
    Kann man machen, muss man aber nicht ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
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  19. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Durch das Verbiegen wird die Öffnung vom Mundstück kleiner und dadurch wirkt es leichter. Meist ist so dann die ideale Öffnung für so manchen Spieler erst erreicht, wenn das Blatt am Anfang leicht zu hart war. Und glücklicherweise ist die Elastizität oft nach dieser kleinen Biegephase noch eine Weile gut (manchmal auch nicht). Auch wird das Blatt nicht immer muffig in der Anfangsphase des Verbiegens (Einspielphase), sondern meist eher wenn es länger schon gespielt wurde bzw. zum Ende des Lebens des Blattes, wo die Elastizität wirklich deutlich abnimmt.
     
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  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @ilikestitt
    ich spiele ein sehr offenes Mundstück und ein mitteloffenes. Es gibt da keinen Unterschied im zeitlichen Verhalten der Blätter, gleichwohl auf dem sehr offenen die Blätter nach kurzer Zeit Bananenshapiing haben. Daher mein Einschätzungn dazu.
    Aber darf jeder glauben, was er will ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
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