Plastikblätter?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von jazzman, 23.Oktober.2004.

  1. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Die neuen Fiberreed RPL und G-Sax reeds sind hervorragende Blätter ohne die bisher übliche "Schärfe" der Carbon und Carbon Classic Blätter.
    Sie produzieren weniger Obertöne und dürften vielen Spieler entgegen kommen die einen "runderen" Klang bevorzugen.
    Es bleibt aber jedem selbst überlassen, ob er den hohen Preis bereit ist zu bezahlen,
    oder ob er nicht doch mit den erheblich preisgünstigeren Modellen wie Copper Carbon Classic und Onyx klar kommt.
    Diese beiden Reeds sind inzwischen den anderen Fabrikaten von der Stärke her angeglichen worden und sind etwas härter als ursprünglich.
     
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  2. Tom.66

    Tom.66 Ist fast schon zuhause hier

    Das Onyx hatte ich auch zum testen, war aber auch nicht mein Fall.
    Dir RPL haben etwas mehr Schärfe, als die Onyx und Holz Blätter, aber nicht ganz so stark wie die fiberreed carbon classic. Für mich der beste Kompromiss.
     
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  3. manne

    manne Ist fast schon zuhause hier

    @kokisax
    Hast du eine Ahnung, wann das passiert ist. Bei den letzten Blättern (Kauf vor knapp einem Jahr) hatte ich gerade den umgekehrten Eindruck.
     
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  4. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @manne ,
    muss demnach kürzlich passiert sein.
    Hatte mir noch zwei Blätter zum alten Preis besorgt, bevor diese verteuert wurden.
    Kaufe ja nicht ständig, da die Reeds bei mir mehrere Jahre halten.
    Meine alten Onyx und Copper spielete ich früher in "MH" oder "H", jetzt eine Stufe weniger.
    Empfehle sowieso mehrere Blätter der gleichen Stärke direkt zu bestellen und diejenigen, die ev. etwas abweichen zurück zu senden.
     
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  5. Klavisax

    Klavisax Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Leute,

    habe auch lange mit Plastik-Blättern rumgetestet und bin nun schliesslich beim Fiberreed G-Sax M.
    Finde ich super im Klang und er beste Kompromiss bisher?

    Spiele ein Selmer Axos Alto Sax seit ca. 2 Jahren mit Jody Jazz JET 6er Mundstück.

    Bin nun nochmal auf Legere zurückgekommen und finde den American Cut auch sehr geeignet für Funk, Pop, Rock. (2.0 bzw. 2.25)
    Es spricht in der untersten Lage deutlich besser an als das Fiberreed.
    Mit dem Fiberreed wabert bei mir das B und H immer.

    Das Legere ist dagegen in der unteren Lage viel besser, sonor und weich.
    UND: Leider pfeift aber das Legere in der hohen Lage und zwar beim Anstossen des Tons mit der Zunge. Ohne Anstoßen ist es besser, aber ich will ja nicht meine Spieltechnik ändern.

    Kennt jemand das Problem bzw. eine mögliche Lösung?

    Ich weiß, das ist alles sehr individuell, ein ständiges Optimierungsproblem und der Ansatz des Spielers hat den größten Einfluss.

    Danke für Hinweise.
     
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  6. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Das weichere Legere spricht unten besser an, pfeift dafür aber oben herum.
    Das ist normal wenn die unteren Klappen schlecht decken.
    Würde das Horn unten auf Dichtigkeit prüfen lassen.
    Dann klappt es auch mit dem Fiberreed von unten bis oben.....
     
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  7. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Legere hat einen Austauschprogramm. Gibt es bei andere Hersteller auch so etwas? Sonst wird es ein teueres Experiment ;-)
     
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  8. Klavisax

    Klavisax Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke für Eure Antworten,

    habe mehrere Legere Blätter und der Effekt mit dem Pfeifen tritt bei allen mehr oder weniger auf.
    Es ist also kein defektes Blatt oder liegt nur an der Blattstärke.

    @kokisax
    Denke Deine Erklärung ist wohl die Richtige.
    Die großen unteren Klappen kann man physikalisch bedingt anhand der Größe der Tonlöcher und der Mechanik natürlich nicht so dicht bekommen wie die oberen kleinen Klappen.
    Auf der anderen Seite ist das Selmer Axos mit einem Alter von knapp 2 Jahren sicher kein Schrott. Das Wabern spricht schon für relative Undichtigkeit.

    Ich denke, es ist aber auch eine Kombination von Blatt und Mundstück.

    Das Jody Jazz JET hat eine hufeisenförmige Kammer und eine hohe Baffle. Das macht auch den Sound den ich mag für Funk und Pop. Klingt also nicht klassisch und auch nicht wirklich nach Jazz.
    Vielleicht kommt das Legere mit diesem Mundstück nicht gut zurecht.

    Glaube, ich werde mal ein anderes Mundstück testen. Habt Ihr Vorschläge?

    Nochmal Danke an insbesondere die erfahrenen Teilnehmer an diesem Forum. Man bekommt immer schnelle und hilfreiche Antworten!
     
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  9. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @Klavisax ,
    auch wenn das Sax relativ neu ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es Undichtigkeiten gibt.
    In seltensten Fällen werden neue Hörner (auch Selmer) mit top eingestellter Mechanik und Klappen ausgeliefert.
     
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  10. schmaler1968

    schmaler1968 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo liebe Saxophonistinnen und Saxophonisten,
    ich bin mit einem Jahr Saxophon lernen ja noch nicht in der Lage wirklich eine Entscheidung zu fällen aber meine Ohren haben ja schon über 30Jahre Musikerfahrung...

    Ich finde die Kunststoffblätter zum üben recht praktisch. Zumindest kann ich dann auch mal eine halbe Stunde bis Stunde Pause pause machen und dann weiter spielen...mehr als eine halbe Stunde packe ich noch nicht ohne zu verkrampfen...was vielleicht auch am zu offenem Mundstück (Yamaha 6C) liegt...

    Ich hatte mir für mein Thomann "antique" 350 Tenor ein Legere 1,75 gekauft und das tut seinen Dienst ganz gut. Auch das Monster-Reed vom großen "T" ist sehr cool. Gefällt mir fast noch ein wenig besser, zu mal es fast nur die Hälfte kostet.

    Klar, mit dem Klang eines hochwertigen Holzblatt wie z.B. von Syos (2 oder 2,5er) kann das Plastik nicht mithalten, keine Frage.
    Aber ich kaufte anhand guter online Bewertung Gonzales Holzblätter, die sind mit Sicherheit schlechter als ein Legere oder Monster-Reed.

    Eigentlich müsste man das mal Aufnehmen und dann vergleichen...

    Danke Euch,
    Groovigen Gruß Kay
     
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  11. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich würde das für eine Frage des Ansatzes, der Luftsäule („Stütze“) und der Kombi aus Blattstärke und Mundstück halten.
    Die Legere sind da meiner Meinung nach anspruchsvoller als andere Blätter.
    Mit der Dichtheit der Klappen hat die hohe Lage nicht viel zu tun. Eventuell sind Zapfenpassung, Gis-Kopplung oder die Oktavklappenkopplung nicht optimal - aber ursächlich ist „obenrum“ allermeistens der Spieler, nicht das Material. Das stört vor allem „untenrum“.

    Das dürfte jeder Saxdoc, der etwas auf sich hält, vehement bestreiten.
    Selbstverständlich kann man jede Klappe am Saxophon dicht bekommen - sogar beim Bass.

    Mit Sicherheit anders aber ganz sicher nicht „schlechter“.
     
  12. Gelöschtes Mitglied 15173

    Gelöschtes Mitglied 15173 Guest

    Warum geht das mit einem Holzblatt nicht?
    Diese Aussage erschließt sich mir nicht so ganz.
     
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  13. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Hartmann hat ein „Geld zurück“ Versprechen - das dürfte aufs Gleiche hinauslaufen.

    Es gibt inzwischen immer mehr Händler, die verschiedene Hersteller und Stärken im Sortiment haben und bei denen man im Laden ausprobieren kann.

    PMS in Hamburg, Duchstein in Berlin und der Saxofoonwinkel in Deventer fallen mir da auf Anhieb ein. Beratung gibt es gratis dazu ;)
     
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  14. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Es gibt verschiedene Arten von González Reeds. Welche meinst Du mit „schlechter“? Die Regular Cut? Die Classic? Die Local Jazz oder die Malbek?
     
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  15. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Öh. Nö. Wir haben hier schon "Blindverkostungen" durchgeführt, die dies nicht bestätigt haben.
     
  16. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wir müssen jetzt nicht die regelmäßig wiederkehrende Plaste vs. Schilfrohr (kein Holz!) Diskussion neu auflegen.

    Plastikblätter sind inzwischen auf einem Stand angekommen, der sie sehr vergleichbar zum klassischen Schilfrohrblatt macht und die Unterschiede sind eher im Spielgefühl (= hinter dem Horn) als im Klang (= vor dem Horn).

    Beide Materialien haben Vor- und Nachteile, die man kennen und kompensieren können sollte.

    Wo Plaste eine unerreichte Konsistenz hat (obwohl auch hier keineswegs ein Blatt dem anderen 100% gleicht), viel langlebiger ist und nicht angelutscht oder feucht gelagert werden muss, birgt das Material einige Tücken bei der Intonation und Ansprache - speziell bei Spielern mit ungeübtem Ansatz und/oder zu offenen bzw. sonstwie vogelwilden Mundstücken (ein High Baffle Mundstück ist auch mit einem Schilfrohrblatt schwieriger zu kontrollieren und vor allem zu intonieren…).

    Die Schilfrohrfraktion plagt sich mit aufquellenden Blätterschäften, der natürlichen Schwankungsbreite des Naturmaterials und dem daraus erforderlichen Nachschnitzen (oder Wegwerfen…) von Blättern die viel kürzer halten oder aufwendig feucht gelagert werden müssen.

    Wenn man allerdings mal ein „Traumblatt“ aus Schilfrohr erwischt, geht die Sonne auf - was das an Dynamik und Nuancen im Ton erlaubt, habe ich noch bei keinem Plasteblatt erlebt.

    Trotzdem gehe ich gerade wieder auf meine bewährten Hartmänner zurück weil meine Lieblingsrohrblätter aktuell für mich nicht gut funktionieren und die Konsistenz der Hartmann Hemp für mich im Moment wichtiger ist, als die Erwartung irgendwann ein Traumblatt aus der nächsten Packung zu ziehen.

    Spielern mit Tonproblemen würde ich aber trotzdem ein Kautschukmundstück wie OL Tone Edge, Meyer, Vandoren etc. mit kleiner Öffnung, niedriger Baffle und ein Schilfrohrblatt empfehlen. Wenn sich irgendwann mal der Ansatz und die Intonation damit ausreichend gefestigt haben, kämen Experimente mit Kunststoffblättern oder Jody Jazz Jet (das ist ein Paint-Peeler!) in Frage.
     
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  17. Klavisax

    Klavisax Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke Silver,

    kann Dir zum letzten Beitrag nur zustimmen!

    Ist "Paint-Peeler" nun positiv oder abwertend gemeint, denn ich finde das Jody Jazz JET Mundstück prima.

    Zu Deinem vorletzten Beitrag als Antwort zu meiner Frage habe ich Nachfragen:

    1.
    Meinst Du "untenrum" ist meist das Material das Problem oder Teil des Problems?

    2.
    In der Tat hatte ich am Anfang ein Problem mit der unteren Oktav-Klappe, die verzögert aufgesprungen ist.
    Der Sax-Mensch (wo ich das Sax gekauft habe) hat dann kostenlos hier ein Gore-Tex-Polster eingesetzt, um Kleben zu verhindern.
    Dann war es in Ordnung.
    Ich sagte noch, hoffentlich habe ich hier kein Montags-Horn erwischt, er meinte aber, dass das schon mal sein kann.

    => Was kann man hier optimieren, wenn es das Problem ist?

    Hab gerade mal noch getestet: Das Pfeifen tritt auch bei offener oberer Oktavklappe auf (C,H,A).

    => Ich fahr mal zu Sax-Mensch und der soll das mal komplett überprüfen.

    Danke für Dein Feedback.
     
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  18. Silver

    Silver Strebt nach Höherem


    Der Reihe nach…

    „Paint Peeler“ (manchmal auch Pea Shooter) nennt man Mundstücke, die sehr laut, sehr hell (obertonreich) und scharf klingen - so, dass man damit „die Farbe von den Wänden abschälen“ kann. Das ist weder positiv noch negativ gemeint. Wenn ein Spieler damit umgehen kann und die Eigenheiten solcher Mundstücke beherrscht, ist alles bestens.
    Leider trifft das nur auf sehr wenige, sehr erfahrene Profis zu, die vorwiegend im R&B, Rock, Funk gegen E-Gitarren „auf 11“ anspielen müssen - denn diese sehr scharfen Mundstücke klingen eigentlich nur bei Vollgas gut, dafür sind sie konzipiert. Alles andere erfordert sehr viel Aufmerksamkeit und noch mehr Kompromisse, auch, wenn sich die Dinger „so schön leichtgängig“ anfühlen.

    „Untenrum“ vs. „obenrum“

    Dichtigkeit von Klappen spielt in der unteren Oktave und den tiefen Becherklappen (Tief Bb bis C# ohne alles) eine Rolle - je tiefer, also je mehr Klappen geschlossen sind, desto mehr.
    Ab dem Einsatz der Oktavklappen (es sind zwei, die zwischen G und A umschalten) ist ohnehin eine „Undichtigkeit“ in das System eingebaut und andere undichte Klappen fallen wesentlich weniger ins Gewicht, weil die Oktavklappen eigentlich ein Überblasen provozieren. Es gibt zahlreiche Übungen, bei denen die Töne ab dem mittleren C# nach oben ohne Oktavdrücker gespielt werden.
    Wenn also Probleme bei der Tonerzeugung im unteren Register auftreten, liegt es häufig an undichten Klappen (oder mangelnder „Stütze“) während im oberen Register meistens der Spieler den Fehler verursacht.

    Untere Oktavklappe mit Neoprenpolster???

    Ich halte es für unwahrscheinlich, dass ein „Sax-Mensch“ eine schlecht bzw. verzögert öffnende untere OK mit einem Neoprenpolster ausstattet. Eine kleine Änderung an einer Feder löst so ein Problem viel schneller und vor allem sachgerechter.

    Wahrscheinlicher ist, dass der „Sax-Mensch“ eine klebende G#-Klappe mit einem Neoprenpolster behandelt hat. Ich persönlich würde das bei einem neuen Instrument nicht ohne Weiteres akzeptieren. Warum und wieso würde hier zu weit führen.

    Wie auch immer: Ich weiß nicht, wer Dein „Sax-Mensch“ ist und welche Qualifikation er mitbringt.
    So wie Du es beschreibst, wäre meine dringende Empfehlung, einen Holzblasinstrumentenmacher-Meisterbetrieb aufzusuchen.
    Bei einem neuen Instrument in der Preisklasse eines Axos ist es natürlich naheliegend, den Verkäufer bei Problemen anzusprechen. Leider kann das ziemlich nach hinten losgehen.

    Ich habe mir zum Beispiel gerade ein nagelneues Tenor einer sehr renommierten Marke bei einem renommierten Ladengeschäft gekauft, die ein gutes Setup vorgenommen haben (kein Versand - ich war vor Ort und habe probiert) - ein anschließender Besuch beim Saxdoc meines Vertrauens hat mich zwar ein paar Euros gekostet aber die sind mir die inzwischen perfekte Einstellung mehr als wert. Es ist ein spürbarer Unterschied zwischen „gut“ und „perfekt“.

    Wenn Du mit uns teilst, in welcher Gegend Du wohnst, können wir Dir zum Thema Saxdoc Hinweise geben.
     
    schmaler1968, Rick und kokisax gefällt das.
  19. Gelöschtes Mitglied 15173

    Gelöschtes Mitglied 15173 Guest

    Och doch - bitte bitte :D:D:D
     
  20. Klavisax

    Klavisax Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke @Silver,

    für Deine lange Antwort.

    Ich hab dem damals auch gesagt, dass vermutlich die Feder zu schwach eingestellt ist.
    Er meinte aber grosszügig, er tauscht mir auf seine Kosten das Polster gegen ein sehr teures Goretex-Polster aus und das löse das Problem.

    Ich wohne im Raum München und habe das Sax gekauft bei:

    https://www.stefan-brandl.de/
    in München

    Ich hatte da einen guten Eindruck, aber vielleicht gibt es ja Instrumentenbauer, die sich noch viel besser auskennen.

    Ich habe noch die Garantie und werde da nochmal hingehen, aber vielleicht hast Du eine bessere Empfehlung für den Raum München.

    Nach ca. 2 Jahren bin ich natürlich noch Anfänger, aber gerade als Anfänger muss doch das Material optimal sein, damit man sich nicht mit Problemen rumschlägt, für die man an sich nichts kann.

    Schöne Grüsse
     
    schmaler1968 und Rick gefällt das.
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