Mundstücksuche für Vintage-Alto

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von EddietheSax, 5.April.2024.

  1. EddietheSax

    EddietheSax Schaut nur mal vorbei

    Hallo zusammen,

    das ist mein erster Post hier - ein herzliches Hallo in die Runde!

    Ich bin aktuell auf Mundstück-Suche und weiß nicht so richtig weiter, vielleicht hat hier ja jemand einen Rat für mich. Zum Kontext, ich spiele seit kleinauf Saxophon, allerdings definitiv nicht auf Profi-Niveau, in der Teenie-Zeit war ich leider auch recht übefaul. Seit einigen Jahren spiele ich jetzt allerdings wieder sehr aktiv (ist auch Nebenfach im Studium), bisher immer am Tenor.

    Jetzt besitze ich ein (sehr) altes Keilwerth-Alto aus dem Jahre 1939 und möchte mich damit dem Alt spielen annähern. Ich habe gelesen, dass auf so alten Hörnern für die Intonation große Kammern bis hin zu Vintage-Mundstücken aus der entsprechenden Zeit empfohlen werden, allerdings haben ein befreundeter Altist und ich es vor dem Kauf beide mit seinem V16 angespielt und durchgecheckt und es intonierte damit für sein Alter bei uns beiden ziemlich gut.

    Jetzt kommt der Punkt, für den ich vielleicht gesteinigt werde - ich stehe trotz des alten Horns auf den modernen, poppigen Sound mit vielen Höhen. Ich würde gern so klingen wie die Saxophonisten in den Soli älterer Rockmusik - hell, viel Raum, vielleicht in manchen Augen kitschig. :D

    Ich habe mit dem Keili im Laden vorhin ein Jody Jazz Jet MPC angetestet und hatte tatsächlich ziemlich Spaß damit… :S hab mich aber gleichzeitig auch gefühlt, als würde ich einem Oldtimer Formel1-Reifen aufziehen, wenn ihr versteht, was ich meine. :D Ich habe halt leider auf dem Alt noch keinen nennenswert entwickelten Ansatz und begrenzte Erfahrungen mit der Materie, deshalb: kann sowas funktionieren, so ein MPC auf nem so alten Horn zu spielen? Beim ersten Anspielen ohne Erfahrung mit dem Horn und generell mit Altsaxophonen ist mir das schwer gefallen, zu beurteilen. Worauf sollte ich achten?

    Ein anderes Thema sind auch die Bahnöffnungen. Im Laden gab’s leider nur ein Jet 5, die anderen von mir getesteten MPCs (V16 M und S+ sowie einige andere) hatten alle größere Öffnungen. Hat den Vergleich leider auch etwas schwer gemacht.

    Dann habe ich hier im Forum wiederum gelesen, dass man auf High Baffle MPCs eh eher kleinere Öffnungen wählt, um Kontrolle über die Intonation zu behalten.

    Was mir gerade sehr helfen würde wäre, etwas mehr Licht ins MPC-Know-how-Dunkel zu kriegen. :D Wie würdet ihr mir empfehlen, da ne Entscheidung zu fällen? Ich habe in meiner Nähe auch leider nur begrenzte Optionen, alles mögliche in allen möglichen Ausführungen anzutesten… :/

    Bin für jeden Tipp dankbar! :)
     
  2. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Wenn du nicht gleichen Unsummen für ein Mundstück ausgeben willst und noch Infos sucht, nicht vor Mundstücken aus dem 3D Drucker zurückschreckst, kann ich dir https://syos.co/en/pages/saxophone wärmstens empfehlen. Hier gibt es in deren Blog tonnenweise Infos und Beispielvideos. Viele Syos Saxophonisten haben ihre, teils recht ungewöhnlichen Zusammenstellungen und alles ist gut beschrieben. Ich habe selbst zwei Stück und bin sehr begeistert.

    Ach ja, und herzlich willkommen:)
     
    Witte gefällt das.
  3. EddietheSax

    EddietheSax Schaut nur mal vorbei


    Danke! :)

    ah stimmt, von denen habe ich auch schon viel gehört. Ich weiß nur nicht, ob mir das intonatorisch zu risky wäre, wenn ich sie vorher nicht anspielen kann… Da haben sich die verschiedenen MPCs im Laden vorhin auf jeden Fall auch sehr verschieden verhalten. Aber ich werd mich auf jeden Fall mal einlesen!
     
  4. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Wenn dir das Jody Jazz gut gefallen hat und du das Gefühl hattest, dass die Intonation damit in den Griff zu kriegen ist. Dann nimm es doch.
     
  5. wolfsclarinet

    wolfsclarinet Ist fast schon zuhause hier

    Hallo EdditheSax,
    vielleicht kann für dein Freud ein Mundstück leihen. Zum üben. Oder du kaufst ein günstiges erst Mal zum üben. Vor allem Ansatz. Das g1 frei spielen vi iiiiiiiil Luft. Das der Ton immer besser wird. Dann die ganz tiefen Töne mit viel Luft. Dann überblasen.f2 spielen(viel Luft) und dabei dann das kleine, tiefe Bb greifen. Mit der Octav-Klappe. Dann sollte das f2 etwas anders, aber weiterhin klingen. Dabei jetzt chromatisch von kleine Bb nach oben greifen. Dabei erhöt sich das immer noch hörbare f2 chromatisch nach oben.. Ab dem e2 kippt es meist weg. Bis du mehr Übung hast.
    Dadurch verbessert sich der Ansatz für sie Töne. Das ganze erst Mal eine Woche lang durch halten. Dann sollte es besser werden. Wenn du dich dann irgend wann musst den Ansatz wirklich sicher fühlst auf den Alt, dann kannst du Mal andere Mundstücke probieren.
    Grüße
     
  6. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Du kannst die Mundstücke 30 Tage lang testen.
    Mein eines Syos hat eine große Kammer, das zweite eine mittlere Kammer, aber längeren Schaft. Beide intonieren auf meinem Conn 16M sehr gut. Ich hatte auch mal ein Jody Jazz HR, das war deutlich schwieriger zu kontrollieren.
     
    Witte und EddietheSax gefällt das.
  7. EddietheSax

    EddietheSax Schaut nur mal vorbei

    mit dem Gefühl war ich mir etwas unsicher :D denke das mit der Intonation wird sich so richtig auch erst dann zeigen, wenn ich länger intensiv am Spielen bin. Aber ja, vielleicht sollte ich es nicht so sehr zerdenken :)
     
  8. EddietheSax

    EddietheSax Schaut nur mal vorbei

    Danke für die Tipps und Übungen!
     
  9. EddietheSax

    EddietheSax Schaut nur mal vorbei

    Ich hab mich jetzt ein wenig eingelesen und -gehört und bin doch sehr versucht, mir eins zu bestellen. :D Werde es vielleicht erst mal mit einem Signature versuchen.

    Ich habe gesehen, dass die ein MPC extra für Vintage-Baris anbieten, das ein Stück länger zu sein scheint, um zu hohe Stimmung auszugleichen. Da meins tatsächlich insgesamt auch recht hoch gestimmt ist und ich alle Mundstücke bisher recht weit „hinten am Kork“ platzieren musste, wäre sowas natürlich auch top… oder hängt das auch mit der Größe der Kammer zusammen? Ich bin auf dem Gebiet echt noch Laie :D
     
  10. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Es hängt ursächlich mit der Größe der Kammer zusammen; ein Herausziehen und noch mehr ein Verlängern des Mundstücks vergrößert das eigentlich zu kleine Kammervolumen symptomatisch mit dem Nachteil dass sich hierdurch Knotenpunkte der Luftsäule verschieben, da deren Anfangspunkt verändert wird.
    Das muss dann irgendwann nicht mehr zur Konstruktion des Instruments passen.
    (…wenn ich das so richtig verstanden hab)
     
    giuseppe gefällt das.
  11. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja, aber Alt ist nicht so schlimm wie Tenor, wie ich von dir gelernt hab. :)
    @EddietheSax:
    Nimm zum ausprobieren Stimmgerät und Drones und du wirst schon sehen, wie steil du auf dem Keili gehen kannst!
     
    Witte und Sandsax gefällt das.
  12. Joachim 1967

    Joachim 1967 Schaut öfter mal vorbei

    Ich empfehle Rico Metalite, die gibt es mit 3 verschiedenen Kammergrössen. Da kannst Du ausprobieren welches MPC von der Intonation am Besten passt. Und das Beste ist: Sie sind sehr günstig und m.E. zum Anfangen sehr gut geeignet. Ich habe mir für mein Keilwerth Tenor vor 2 Wochen gleich 4 verschiedene zum ausprobieren gekauft...und der Gesamtpreis ist noch weit von einem Jody Jazz weg. Wenn sich Dein Ansatz dann gefestigt hat kannst Du Dir immer noch was Teureres kaufen...ja, auch in meiner Schublade liegt schon ein Jody Jazz Jet7*...:rolleyes: Ich weiß wovon ich rede...;)
     
  13. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich dachte 3 Bahnen, nicht Kammergrößen?
     
  14. Joachim 1967

    Joachim 1967 Schaut öfter mal vorbei

    elgitano gefällt das.
  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    1 Kammer.

    Verschiedene Kammern.

    Nur welches empfiehlst du?
     
    altoSaxo und Sandsax gefällt das.
  16. Joachim 1967

    Joachim 1967 Schaut öfter mal vorbei

    Du hast recht, da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen...Metalite 1 Kammer, Graftonite 3 Kammern.
    Ich würde die zuerst große Kammer versuchen (wobei ich keine Ahnung von so alten Saxen habe) . Bei unter 30 Euro sind die Kosten ja überschaubar. Und beim großen T hat man ja die 30 Tage...einfach ausprobieren ;)
     
    giuseppe gefällt das.
  17. EddietheSax

    EddietheSax Schaut nur mal vorbei

    Ahhhh ja das ergibt vollkommen Sinn, erklärt auch, warum bei den Mundstücken, die ich getestet hab die tiefen Töne ab C rollten. Ich wusste zwar, dass das mit der Position des MPC auf dem S-Bogen zusammenhängt, aber nicht, dass die Kammergröße die gesamte Intonation ändert. Dachte immer das würde sich auf einzelne ausschlagende Töne oder Lagen beziehen. Ach Mensch, dann ist ja die Frage, ob ich meiner Klangvorstellung auf diesem Horn überhaupt so nah kommen kann :/
     
  18. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Hi Eddie,

    ein paar schnelle Gedanken auch von mir (und herzlich Willkommen):

    - ein Sax von 1939 ist nicht so extrem Vintage
    - kann mir gut vorstellen, dass ein routinierter Spieler den von Dir gewünschten Sound auch auf einem solchen Sax hinbekommt.
    - eine Binse: den Sound machst Du - das Mundstück kann dabei nur unterstützen.
    - ich habe auf Workshops Profis jeden Sound ohne Wechsel des Set Up spielen hören - von super smooth bis kreischend …
    - und gerade in der von Dir genannten Stilistik „ältere (?) Rockmusik“ wurde bestimmt auch heftig mit Mikro und Mischer gearbeitet…
    - vielleicht hilft es auch zu recherchieren, welches Set Up Deine Vorbilder gespielt haben / spielen und sich daran zu orientieren.

    Viel Spaß beim Saxen und Stöber
    So long
    Stevie
     
    wolfsclarinet gefällt das.
  19. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Es hängt extrem vom jeweiligen Horn ab. Ich probiere ja selber gerne viel aus und dann auch verschiedene Mundstücke. Manche alten Saxophone sind da klanglich flexibler als andere. Aber jeden Sound bekommt man sehr selten raus und dann geht es gerne auch zu Lasten des Spielgefühls (weil du sehr viel bei Ansatz und Spielweise ändern musst um diesen Sound dann umzusetzen). Und bestimmte Sounds lassen sich mit bestimmten Set Ups nicht machen (Sanborn Sound mit altem Conn und Otto Link Mundstück z.B.). Am flexibelsten ist man als Spieler mit einem Mundstück, das bei Kammer und Baffle eher in der Mitte der Möglichkeiten angesiedelt ist, bei den anderen wird es dann schwieriger.
     
    elgitano und giuseppe gefällt das.
  20. wolfgang26

    wolfgang26 Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe auch ein MexiConn Tenor (leider -gefühlt- eine Ewigkeit in der GÜ). Welche Mundstücke (Bezeichnung) hast Du da genau und welche Blättchen spielst Du damit?
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden