wann sollte ich auf ein Profisax upgraden?

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von christoph_sax, 5.Mai.2025 um 20:42 Uhr.

  1. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Preisverhandlungen vor dem Gig:
    " ich koste 80€ die Stunde. Wenn ich mit dem Selmer spielen soll, sind es 100€.
     
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  2. Argonrockt

    Argonrockt Ist fast schon zuhause hier

    …es ist eher andersrum - mit einem gammeligen Jazzclub Mark VI wird es im Eventbereich eher eng…
     
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  3. saxchrisp

    saxchrisp Ist fast schon zuhause hier

    Habe jetzt nicht 8 Seiten Streitigkeiten verfolgt.
    Komplett subjektiver Erfahrungsbericht:
    Als ich von meinem Roland Meinl Sax auf ein Selmer gewechselt habe, klang ich für mich 10 mal besser und habe 10 mal mehr geübt.
    Die Motivation war so viel größer als vorher und ich hatte so viel mehr Spaß am Spiel.
    Also wenn die Kohle da ist, gönn Dir.
     
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  4. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Hast du vorher kaum geübt oder hast du das dann zum Beruf gemacht? 10 mal mehr klingt für mich extrem. Wenn es vorher z. B. 20 min pro Tag, wären es danach 220 Min. gewesen, was schon sehr ambitioniert ist. Auch ohne Goldwaage wäre der Sprung enorm, etwa wenn es "nur" fünf mal mehr gewesen wäre.

    Und so unterschiedlich sind die Erfahrungen! Bei mir blieb das Üben beim Wechsel am oberen Limit, was ich zeitlich hinbekam und wie lange der Ansatz bei einer Session hielt.
     
  5. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Kann mir schon vorstellen, dass ein edles Teil bei vielen das Übepensum befeuert. Da gäbe es gleich mehrere mögliche psychologische Motive:
    - Das schöne neue Instrument hat klanglich, haptisch und optisch seine Reize, man nimmt es einfach gern zur Hand, um darauf zu spielen.
    - Man hat viel Geld bezahlt, nun muß das Ding auch genutzt werden, ansonsten wäre das Geld ja rausgeschmissen und der Kauf im Nachhinein ein Fehler gewesen. Kognitive Dissonanz, sehr unangenehm. Wer würde das gegenüber sich selbst zugeben wollen?
    - Man will sich nicht der Peinlichkeit aussetzen, vor anderen als ein schlechter Spieler mit einem teuren Instrument zu gelten. Also muß am Spiel was gemacht werden, und zwar schnell.
     
  6. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Wenn ein 280er das einzige Horn ist, spielt man meist noch nicht sehr lange und hat Unterricht. Für den übt man doch normalerweise eh schon und wenn man so motiviert ist, dass man ein besseres Horn kaufen möchte, in der Regel doch erst Recht. Am Ende bleibt es eine individuelle Geschichte, selbst wenn man hierzu eine Statistik machen würde, wie sich das Übepensum nach dem Kauf eines teureren Horns verändert und ob die Änderung wirklich nachhaltig ist.

    Was bei mir einen kleinen Schub brachte, war der Einstieg in eine Band (Funk), weil ich ab da für den Unterricht (Jazz) und die Band üben musste, weil der Inhalt überwiegend unterschiedlich war.
     
  7. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Klar, solche Motivationsschübe gibt es immer wieder, aus ganz unterschiedlichen und individuellen Ursachen, und der Kauf eines neuen Horns ist nur eine davon. Am gesündesten und nachhaltigsten ist es meiner bescheidenen Lebenserfahrung nach immer, wenn die Schübe intrinsisch motiviert sind, zum Beispiel aus Liebe zur Musik oder zur Kreativität.
     
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  8. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Blofeld
    Endlich bringt mal jemand die psychologischen Aspekte
    beim Thema -Neuanschaffung eines Sax- in's Spiel.

    Gut so !

    Ist ja eigentlich mein Job, .... so als "Forum eigener Hauspsychologe" (Spaß ) :D

    Aber egal.:)

    Wir wissen doch alle,
    wie motivierter und mit wieviel mehr Freude
    man in sein altes Sax bläst, wenn es frisch von der Durchsicht beim Sax-Reparateur kommt.

    Und das gute Stück wieder butterweich läuft.

    Von tief Unten bis strahlend in die Höhe.

    Da sollte doch der positive Effekt für einen Neueinsteiger,
    wenn er sich ein Saxophon Update gönnt, ähnlich sein.

    VG
     
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  9. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Und wie viele Monate oder vielleicht nur Wochen hält dieser positive Effekt an? Sicher nicht bis kurz vor der nächsten GU.
     
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  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Oder kauft man das bessere Horn mit der (meist unbegründeten) Erwartung, dass die bisherigen Fehler dem Instrument zugeschrieben werden können? Blöd halt, wenn man dann auf einem 62er noch schlechter klingt als auf dem 280er.
     
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  11. Rick

    Rick Experte

    Du darfst Dich wundern - in der Regel sind es andere Saxer. :cool:

    Das X-Old Tenor, das ich seit Jahren als Hauptinstrument spiele, war noch NIE beim Doc, und von "Finger verbiegen" kann keine Rede sein, so masochistisch bin ich nicht.
     
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  12. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Dann hat man einen schlechten Lehrer oder nimmt dessen Expertise, was ein anderes Sax bringt, nicht in Anspruch oder hat beim Kauf des neuen Horns die rosarote Brille auf.
     
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  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Warum auch immer. Ich lerne gerade Trompete (kornett), habe mit einer FE Olds Ambassador aus den 60ern ein gutes, solides Instrument und Exemplar. Es gab einige Profitrompeter, die zumindest zeitweise mit dem Modell professionell unterwegs waren. Trotzdem zuckt es bei mir, wenn ich eine Studio oder Recording, ev eine Méndez, sehe (das sind, neben der Opera die Spitzenmodelle). Mein Lehrer steht auf der bremse. Ich bin infiziert, zumal die Dinger etwa so viel kosten wie ein yas280. Noch verlockender, EMO world (deluxe). Das Modell soll Louis Armstrong begeistert gespielt haben, statt Selmer. Die kosten so viel wie ein gutes Saxmundstück.
    Spiele ich damit besser, wo ich nicht mal ne grade Tonleiter hinbekomme? Vermutlich nicht, trotzdem ist die Versuchung da.
    Würde mich das motivieren, mehr zu üben? Vermutlich nur so lange, bis die Realität mich einholt, dass ich auch auf einer spitzentrompete keine gerade tonleiter spielen kann, ohne zu üben. Nur habe ich jetzt keine ausrede mehr (eigentlich auf der Ambassador schon nicht, weil schon die ist verdammt gut, insb. für den Preis).
     
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  14. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Warum? Weil wir nicht erkennen wann du Sarkasmus benutzt und eine Übertreibung machst, weil du es nicht ausreichend für schriftliche Kommunikation gekennzeichnet oder dargestellt hast? Dir ist schon klar, daß Sprache etwas anders funktioniert in Schriftform? Sei doch froh, daß wir dich ernst genommen haben, die Alternative wäre, daß wir bei allem was du schreibst es für Unfug und Übertreibung halten, das wäre doch viel schlimmer oder?. Wenn du übertreiben willst, mach es so, daß es erkennbar ist in Schriftform oder setz ein Smiley dahinter, so wie es die meisten hier machen, weil sie verstanden haben, daß schriftliche Kommunikation sehr sehr viel Platz lässt um eine Person falsch zu verstehen. Deswegen fragte ich ja nach, was ich mir das nächste Mal spare......

    Nur wenn du entsprechend gepolt bist. Mir macht Luxus keinen Spaß, wenn das Preis-Leistungsverhältnis nicht stimmt. Luxus garantiert dir nichts, erst recht keine Qualität. Wenn einem also Luxus so viel Spaß macht, sollte man sich vielleicht mal fragen warum?

    Oh, entschuldige, daß wir nicht Gedanken lesen können. Das nächste Mal frag ich die Glaskugel was du meinst.:) Sag doch einfach das nächste Mal was du sagen wolltest, dann müssen wir nicht raten und dich falsch verstehen.

    Ich weiss nicht in welchen Kreisen du dich bewegst aber in meinem Profiumfeld interessiert es Niemanden, ob du Selmer spielst oder nicht. Und in dem Amateurumfeld wo ich manchmal dazu gebucht werde, kommen damit nur die Leute an, die über das Thema nicht wirklich etwas wissen und nur mal zeigen wollen, daß sie den Namen schon mal gehört haben.
     
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  15. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Dann liegt es vielleicht an den Leuten mit denen Du spielst? Denn ich erlebe das nie, da interessiert es keinen. Du kannst spielen oder nicht, alles andere ist uninteressant.
    Und Leute, die glauben, daß man eine bestimmte Sache nur mit einer bestimmten Firma spielen kann, würde ich als Musiker nicht ernst nehmen können.
     
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  16. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Nur ebbt das meist genauso schnell wieder ab mit der Motivation und dem Üben. Spätestens wenn ein Gewöhnungseffekt da ist und das Horn eben nicht mehr das "neue" ist.
    Wenn die intrinsische Motiviation (die du in einem späteren Post richtig nennst) nicht da ist, hilft das langfristig nicht.
     
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  17. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    O.k., ich wundere mich. Selbst ein Laie wie ich erkennt das am S-Bogen.:D


    Das mit den Fingern war auf ältere Saxe bezogen. Nicht auf Dich. Deine ist ja relativ modern. So wie ich Dich einschätzen kann würdest Du Dir das nicht antun .
    Passt.

    Grüße Gerrie
     
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  18. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ein Fallbeispiel und eine Frage:
    Ich habe es mit meinem JTS 700 ordentlich schwer, zum Beispiel die Verbindung Es1 F1 As1 sauber zu spielen. Es gelingt mir nur, wenn ich guten Ansatz, gute Stütze und eine exakte Hand - und Fingerstellung habe. Beim TWO10 habe ich dieses Problem so gut wie gar nicht. Und auch sonst habe ich bei Yani das Gefühl, dass ich viel weniger tun muss, um das Gleiche zu erzielen.
    Jetzt ist die Frage: Ist es gut, im Larvenstadium) weniger tun zu müssen? Ist es gut, die Probleme, die man an einem "Schülerhorn" (das wie gesagt von meinem Lehrer einwandfrei in allen Belangen und Lagen bespielt wird) hat, durch den Kauf von einem "besseren " Horn zu lösen?
    P.S.: Wir wissen ja nicht, wie der Threaderöffner spielt. Was wir wissen: 51 Jahre, 2 Jahre Spielerfahrung, Jazz, Pentatonikas, ein bisschen Impro. Und dass kann bedeuten: ein Virtuose - dann steht dem Kauf vermutlich nichts im Wege. Oder so ein Schüler wie ich: Haufen Baustellen, für die man eventuell einfach Zeit, Aufmerksamkeit, zusätzliche Übungen für Problemzonen, aber nun nicht primär ein "besseres" Instrument braucht.
     
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  19. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Es ist immer gut, wenn man so viele Hindernisse wie möglich aus dem Weg räumt, um an den richtigen Baustellen arbeiten zu können.

    Wer mit einem dichten, gut eingestellten und ordentlich konstruierten (auch ergonomisch - das ist aber sehr individuell!) Instrument alle Töne, die so ein Saxophon als Tasten bietet, in allen Dynamiken aus der Stille anspielen kann, wird mit auch mit einem weniger zugänglichen Horn* zurecht kommen.

    So lange der Bediener aber noch mit der Tonerzeugung (und oft auch mit dem Musikalischen) an sich ausgelastet ist, gibt es weder Raum, die vielschichtigen Möglichkeiten eines - als Beispiel! - Mark VI auszuloten noch die Fähigkeit, mit einem undichten oder sonst nicht optimalen Horn eine kleine Weile zu überleben.

    Wie schon mehrfach erwähnt, sind „Schülerinstrumente“ nicht per se schlechter.
    Sie sind häufig deutlich preiswerter, um den finanziellen Schaden im Zaum zu halten, wenn das neue Hobby doch nichts ist.
    Da gilt aber auch: wer billig kauft, kauft zweimal.


    * Vintage, zusammengelötete Raviolibüchsen, Jupiters und andere :p
     
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  20. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ich mit einem Horn ernsthafte ergonomische Probleme hätte (und mit einem anderen im Vergleich nicht), wäre das für mich, auch wenn ich mich noch im fortgeschrittenen Anfängerstadium befände, ein legitimer Grund zu wechseln. Man muß sich ja nicht quälen bis zur Sehnenscheidenentzündung. Wenn es aber nur um ein bißchen mehr Anstrengung beim vorhandenen Instrument geht, würde ich es vermutlich ein paar Jahre aushalten.
     
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