Billigsax Aliversand

Ich kann mir nicht vorstellen, daß bekannte Firmen parallel Billosaxophone bei Aliexpress abstoßen.
Was sollte das für ein Geschäftsmodell sein ?
Sie sind auch im Detail oft anders , als die Vorbilder , ähneln sich eher untereinander.
Auch total unseriös , daß die Händler, die 10-15 Saxophone anbieten von allen Fotos in ganz unterschiedlichen Aufnahmesituationen haben ?
Das Jupiter JSS1100SGQ Sopran Saxophon Fake von meinem Bekannten hatte nicht den abnehmbaren Hals vom Original.
Die Klappen waren in Form und Lage unterschiedlich , die Gravuren an anderen Stellen.
Auch entsprach das geliefrete Teil nicht dem von den Fotos der Online Anzeige.
Es wurde einfach das verschickt, was gerade da war...

 

M.W. nicht. Der gewerbsmäßige Handel allerdings schon. Nur musst du ja eine juristische institution finden, die deine Rechte auch durchsetzt. Wird in einigen asiatischen Ländern schwierig, zumal dort eine ganz andere Grundeinstellung gegenüber kopieren von Originalen besteht.
Letztlich ist das in Deutschland auch so, zumindest in einigen Bereichen. Das reversengineering hatte ich schon angesprochen, also man baut etwas nach. Ist legal.
Bei Noten bin ich mir nicht sicher. Ich denke mal, wenn ich ein Stück kaufe, dann darf ich es abschreiben. Damit umgehe ich das Urheberrecht und copy-right des Erstellers. Definitiv, wenn ich kleine, unwesentliche Veränderungen vornehme.
Ich darf meine Abschrift besitzen und sogar privat spielen, da es jetzt "mein" Dokument ist, sogar verkaufen, nur öffentlich spielen darf ich es nicht (jedenfalls nicht so ohne weiteres), weil die Idee zur Musik beim Komponisten liegen.
Das war in meiner Firma früher auch immer ein riesen Thema. Wir haben andere Firmen beauftragt für uns technische Dokumente zu erstellen oder Berechnungen. Wem gehört die Konstruktion, wem das Dokument, noch übler, wem die Berechnung bzw das Ergebnis der Berechnung. Das wurden sehr komplizierte Verträge, wenn du da was international regeln willst.
Bei hifi-verstärkern scheint das ähnlich zu laufen. Die werden nicht nach original-schaltplänen nachgebaut. Da wird einfach anhand eines real existierenden originalexemplars ein schaltplan "konstruiert". Noch beschränkt man sich auf ältere Modelle, da ist es dann häufig so, dass es originalteile nicht mehr gibt und man auf ersatztypen ausweicht, gerade im bereich Halbleiter. Schon jetzt wäre das dann eine Eigenkonstruktion. Um sicher zu gehen bastelt man dann in der Peripherie, also ausserhalb des klangpfads, noch ein paar Modifikationen hinein, bspw Bluetooth oder drahtlose Lautstärkeregler o.ä., oder man packt Vorstufe und Endstufe in ein Gehäuse, wo es im original zwei separate Geräte waren, und schon ist es was Eigenes. Wie willst du da was nachweisen oder kontrollieren?
Mit den Saxophonen wird das ähnlich laufen. Originale werden vermessen, materialproben genommen und analysiert, kopiert, minimal verändert, und schon ist es deine Konstruktion. Wenn der kopierende noch Ahnung hat und weiß, was er tut, kommt da sogar ein gutes Produkt heraus, wenn nicht kannst du froh sein, wenn das Teil nicht auseinander fällt oder sich überhaupt spielen lässt.
Technisch bin ich mal gespannt, ob und wie KI dieses reversengineering verändern wird. Damit wird es m.E. leicht markante Merkmale und Eigenschaften zu erkennen, zuzuordnen, zu kombinieren und in neue Produkte zu übertragen.

 

Hi,
bezahlt habe ich mit PayPal und Käuferschutz...nun bietet Aliman eh 30 Tage Rückgaberecht...somit sehe ich da kein Problem. zoll?? Schau mer mal....und bezahlt sogar nur 249€ die hauen ja mit Gutscheinen um sich...

Ich hab ja nun auch schriftlich, dass ich im Auftrag des Herrn unterwegs bin....und sogar die Firmen kontaktieren möchte....alsoooo..."seht ihr dieses Licht."
Nen entspannten Abend Euch... .... LG Ralf

 

Ob man so was macht oder nicht muss jeder selbst entscheiden.

Mein ehemaliger AG hat regelmäßig Tonnen von Wälzlager aus dem Verkehr ziehen lassen. Mit großen Aufwendungen.
Diese wurden dann verschrottet.
Wird so ein Teil für ein Inliner verwendet kann das ja noch lustig sein wenn der Kraftaufwand höher ist bedingt durch schlechte Geometrie und miserablen Oberflächen.
Da sind jedoch auch Lager für Bremsen und Luftfahrt aufgetaucht.
Spätestens wenn man selbst zu Schaden kommt oder Familienmitglieder betroffen sind ist es vorbei mit dem Spaß.

Grüße Gerrie

 

Problematisch sehe ich an solchen Plagiaten, wenn sie auf den Gebrauchtmarkt kommen. Bei Ebay habe ich mal eine Auktion beobachtet, bei der ein gefälschtes Reference 54 versteigert wurde. Das ging für weit über 1000€ weg, obwohl es so ein Ali-Teil für 300€ war. Ich habe Ebay angeschrieben und anhand von Details erklärt, dass das Angebot eine Fälschung ist, aber es ist nichts passiert. Der arme Käufer.

 

Wenn's so schlimm klingt, dass meine Hunde leiden, geht es eh zurück...na ja, der Vergleich hinkt ein wenig. Das Teil kommt später bestimmt nicht in ein Triebwerk oder Flügel...
Eigentlich mache ich es um auch Schülern abzuraten....und evtl davor zu warnen...Günstig Saxophone sind nicht immer übel und da ich eh selber repariere und überhole...wie gerade das" La Grave."... ,ist es reine wissbegierige Zeit..die ich investiere....lG Ralf

 

Also ich hab von Symph. Westerwald ne Querflöte bestellt, bei der schlossen die Klappen nicht - ich schickte sie ein und die wollten 50,- € dafür von mir haben, das müsste man bei Instrumenten immer machen am Anfang - Alter Schwede, was für eine üble Masche - - Da bin ich sooo zickig und laut am Telefon geworden, dass sie mir die olle Flöte etwas besser wieder zurücksendeten... Nie wieder diese Firma...

 

Ich hab mir vor 3 Monaten so ein AltSax für 160€ geholt. War nach 3 Tagen da, aus CZ. Paar kleine Einstellungen, z.B. war die gis Klappe nicht richtig justiert … und das Ding spielt. It in meiner Pendlerwohnung, damit ich das YAS nicht durch die Gegend kutschen muss oder vergesse mitzunehmen. Ist aber nicht fakegebrandet, sieht aber wie ein Yamaha aus. An Details sieht und spürt man aber den Unterschied. Wenns Pendeln vorbei ist, werde ich damit basteln um mich als SaxDoc für den Heimbetrieb schulen.

 

Es ist egal weshalb man bei alitemumüllerzeuger bestellt. Es ist unnötig und erzeugt im wesentlichen Abfall und verschwendet Ressourcen.
Deshalb nein zu temu ind Co immer grundsätzlich unverhandelbar.
Zumindest für mich.

 

Noch übler finde ich, dass inzwischen ganze Dienstleistungs Branchen zur Finanzierung ihrer super billigst Kampfpreise, derart miese Löhne zahlen, dass die Mitarbeiter zwingend aufs Trinkgeld zur finanzierung ihres Lebensunterhalts angewiesen sind (Uber, Essens Lieferungen, Friseure, Gastro…). Statt freiwillig Preise zu zahlen, die eine gesunde Kalkulation erlauben, legt man auf den Superbilligsparpreis liebr nochmal 10-20% „freiwillig“ drauf, die dem Personal dann aber letztlich bei Arbeitslosen- und Rentenversicherung fehlen werden.

 

Die letzte "gesunde" Kalkulation, die im Bereich Gastro gesehen habe war:
Preis=Materialeinsatz*4, weil ist so üblich.
Da kommt dann für ne Portion Pommes mit Mayo so 8€ raus (und natürlich setzt man für die Materialkosten auch Preise aus dem Supermarkt und dem Großhandel ein, und noch fein nach oben gerundet).
Die Bratwurst für 5€, die man im 5er-Pack im Edelsupermarkt für 2.50€ kaufen kann (wie war das mit Materialeinsatz mal 4?). Und dann geh mit 2 Kindern.
Glaubst du da zahlt noch einer Trinkgeld? Die Leute sind doch nicht blöd, jedenfalls nicht, wenn es um das eigene Geld geht.

Dann wird argumentiert, ja, die Mehrwertsteuer und die hohen Energiekosten.
Mmm, als die Mehrwertsteuer ausgesetzt bzw reduziert wurde, wurden die Preise, ohh wunder, angehoben, weil ja corona zu Umsatzeinbußen geführt hat, und die muss man kompensieren. Warum kostet der Döner to go dann immer noch das gleiche wie der, den ich im Restaurant auf einem Teller mit Bedienung esse, und der doch nur 7% Steuer kostet?
Saubere Kalkulation?

Ähnlich mit Energiekosten. Angepasst wird nur nach oben. Ja, Energie ist teurer als vor 5 Jahren, sie war aber auch schon deutlich teurer als heute. Korrigiert wird nur nach oben.
Und da kommt man mit seiner Methode irgendwann an den Punkt, dass der Kunde das System durchschaut, nicht mehr mitspielt oder auch mitspielen kann, und sich seine TK-Pommes mit Fertigschnitzel und Soße aus der Tüte doch lieber zu Hause selber in die Mikrowelle schiebt.

Mein Friseur hat mich während covid vergrault. Haare habe ich sowieso nur noch wenige, also eine Aktion beim Friseur ist nach 10 bis 15 Minuten mit der Maschine beendet. Dafür einen Termin für in 3 Wochen... Nope. Ne Maschine hat weniger als 2 Friseurtermine gekostet (waschen und schneiden) , seit dem spare ich das Geld jeden Monat und wasche und schneide selbst (ok, die ersten Male gingen schief, so mit links-rechts im Spiegel hat gedauert) . Nach was, 4 jahren, kommt da ein nettes saxophon der Mittelklasse zusammen (vermutlich mehr, die letzten preisanpassungen habe ich nicht mehr mitbekommen).

 

Das war kein Vergleich. Nur ein Hinweis wozu es teilweise führen kann. Motivation ist immer mit weniger Aufwand mehr zu kassieren.

Prinzipiell habe ich nichts gegen kostengünstige Produkte.

Nur mag ich nicht wenn es ein Label trägt das nicht dem Produkt entspricht. Das ist Betrug.

Grüße Gerrie