Tipp der Woche ..für Anfänger und Interessierte Nr2

Dieses Thema im Forum "Hinweise und Anregungen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 16135, 23.Mai.2025.

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  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Das Thema haben wir natürlich schon oft durchgespielt. Meine Meinung dazu: In einem Forum ist es unmöglich, einem Bauchatmung und Stütze nahezubringen. Schon vis a vis im Unterricht ist das nicht gerade leicht, jemandem seinen gewohnten Atemapparat umzustellen.

    Das Atmen ist ein Automatismus, und wenn man in diesen Automatismus eingreift, passieren die dollsten Sachen, es kommt aber selten eine stabile Bauchatmung dabei raus.

    Man müsste den alten Automatismus durch bewusstes Atmen abstellen und einen neuen Atmungsautomatismus etablieren. Das schafft man wohl seltenst durch ein paar gutgemeinte Tipps im Internet.

    Gute Pädagogen, die ich in der Arbeit mit meinem Chor kennengelernt haben, nehmen Wörter wie Zwerchfell, Bauchmuskulatur, Stütze etc. gar nicht in den Mund, sondern befassen sich auf ganz andere Weise mit dem Körper. Ich rate immer, mal ein paar Stunden bei einem Gesangspädagogierenden zu nehmen. Die kennen sich in der Regel besser damit aus als die Instrumentallehrer (ich schließe mich da durchaus mit ein).
     
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  2. ilikebrecker

    ilikebrecker Ist fast schon zuhause hier

    Für mich ist diese Übung von Bob Reynolds zur Übungsroutine geworden …



    Konzentration auf einen Ton und den geil über einen längeren Zeitraum (so 10-15 Minuten) zu spielen - exaktes Anblasen und Stoppen, kein Flattern im Luftstrom, Intonation etc. und natürlich Kondition.
     
  3. Gelöschtes Mitglied 16135

    Gelöschtes Mitglied 16135 Guest

    @lilikestitt
    Ob Irrtum oder nicht, ich kann nur aus meinen persönlichen Erfahrungen berichten und was für mich mega etwas gebracht hat...
    Dann erstellt sich mir die Frage, warum Stütze überhaupt gelehrt wird und nachweislich zum Erfolg führt ..????
    Aber gut, jeder kann es ja selber mal probieren...erst mit, dann ohne Stütze...
    ZB gestern Mammutprobe...da vorraussichtlich die Letzte...
    Hier aber dann Rockflute...das Stück " Lokomotive Breath " das singe ich und spiele die Querflöte....nun mussten wir ,ab Solo mehrfach ein cooles Endung finden...ergo mehrfach das Solo gespielt ,letzte Strophe und Endings probiert....ohne Stütze würde ich a komisch klingen ..und b das Solo nie hinbekommen...hier ist absolute Kontrolle erforderlich, da Ian Anderson teilweise im Querflötenspiel mitsingelt , damit dieser Rockton entsteht...auch seine rückartigen Phrasierungen, Geräuche usw....da brauche ich eine absolute Kontrolle....
    Dies alles, geht bei mir nur mit der Stütze...Rückartiges stac.Spielen, so möchte ich es beschreiben...ohne Bauchmuskulatur.Unterstützung...uffff keine Chance für mich...

    LG deDoll
     
  4. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    THOMAS GANSCH "Atmen wie Darth Vader"


    Ich glaube zuerst von Günter hier im Forum erwähnt
     
  5. Matthias Wendt

    Matthias Wendt Ist fast schon zuhause hier

    Nachdem bei mir vor ein paar Jahren COPD diagnostiziert worden war, hat mir die Physio beigebracht, das Ausatmen zu kontrollieren, indem ich durch ein kleines Stück Strohhalm puste. Das erhöht den Blaswiderstand ganz erheblich und stärkt die Lunge. Geht auch ohne Strohhalm, indem man einfach die Lippen sehr zusammendrückt. Ich denke, dass dies auch als Übung zur Kräftigung der Stütze taugt.
     
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  6. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Ich kenne diese Übung natürlich auch, wie schon mehrfach geschrieben kommt sie ja in vielen Büchern vor.
    Für mich ist das Gefühl beim Spielen ehrlich gesagt ein völlig anderes, und es ändert sich komplett nach der Baugröße die ich spiele, und auch dem Register.
    Wenn Du so am Sopran spielst kommst Du wahrscheinlich nicht mal in die 2. Oktave.
    Aber vielleicht gibt es Menschen, die sich so überhaupt nicht spüren, dass sie mal kennenlernen müssen, welche Power Atmung hat.

    Da schon eher sowas..

    https://www.thomann.de/at/thomann_70th_anniv._flow_ball_deluxe.htm

    Ja, als Gag.
     
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  7. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

  8. Gelöschtes Mitglied 16135

    Gelöschtes Mitglied 16135 Guest

    Ha, wie cool, heute kommt meine Zugposaune an,( mein neues Instrument zur Luftwaffe) mal eben auf YouTube Tipps geholt und finde doch tatsächlich das ..

    Die Übung, die ich heute Morgen eingestellt habe...mit weiteren Aspekten..und selbst nach 40 Jahren ,ab und zu noch ,als Aufwärmübung mache.. und es ist ja nur" eine "Übung, die mir damals als Rookie sehr geholfen hat...ergo, wird sie mir, da ich sie kenne und praktiziere ,auch bei der ZP sicherlich helfen ..
    LG deDoll
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.Mai.2025
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  9. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Nachdem ich anno dunnemals (Anfang 1990er) den Käse mit „Stütze“ und Bauchmuskeln gelernt und eingeübt hatte, habe ich in meinem zweiten Sax-Leben meine Atmung erst gedanklich und dann schrittweise tatsächlich umgestellt - vor allem Dank dieses Forums und einer kleinen Handvoll wirklich guter Lehrer.

    Dabei ist zuerst der ganze anatomische Unsinn über Bord gegangen.
    Wie @ilikestitt erwähnte, hat @Juju (die ist Gerichtsmedizinerin) damit irgendwann mal fachgerecht aufgeräumt.
    Atmung macht das Zwerchfell und hebt beim Einatmen eher den Bauch oder eher den Brustkorb, am besten beides, anforderungsgerecht.
    Bauch- und Flankenmuskeln versteifen die Produktion eines Luftstroms bestenfalls, laienhaft formuliert.
    Eigentlich hindern sie eher, wenn sie mehr tun, als den Rumpf zu stabilisieren (was sie grundsätzlich immer tun sollten - aber auf keinen Fall statisch sondern dynamisch). @khayman hat den Effekt beim Singen weiter oben beschrieben.

    Ich denke inzwischen nicht mehr an „Stütze“ (zu statisch, gepresst - Bauchmuskeln eben) sondern an „Luftsäule“, die sich je nach Erfordernissen auch mal ändert und ihren gedachten Ursprungspunkt an einer anderen Stelle des Körpers nimmt.
    Gerne auch mal im Beckenboden oder im Solarplexus - anatomisch natürlich ebenfalls eher Unsinn.
    Es steuert aber für mich sehr effektiv das Zwerchfell, dessen einzig unwillkürliche Handlung der Atemreflex ist.
    Ansonsten muss das Zwerchfell und was es in welcher Situation tut, einfach trainiert werden.
    Sprechen, Singen, Sopransax, Tenorsax, Querflöte, Joggen, Radfahren … alles andere Anforderungen an das Zwerchfell, die trainiert werden müssen.

    Für mich funktionieren, wie bei @JES , für Blasinstrumente Longtones und nicht angestoßenes Stakkato besser aber das Wegblasen eines PostIt geht natürlich auch, wenn man das Luftausblasen isoliert üben will.
    Ich persönlich finde aber, dass es ein derart komplexes System ist, dass isolierte Übungen nicht allzuviel Nutzwert haben - außer, man hat beliebig viel Zeit und Muße.

    Alles nur meine unmaßgebliche Meinung. YMMV.
     
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  10. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Und nochmal...
    Das Zwerchfell kann nur einatmen, aber keine Luft hinauspressen.
    Das Ausatmen und damit der Druckaufbau und Luftstrom hat mit dem Diaphragma nichts zu tun. In Ruhe ist dafür die natürliche Elastizität der Lunge verantwortlich. Für eine forcierte Ausatmung ist der Einsatz der Bauchmuskeln und Intercostalmuskeln zwingend notwendig. Fragt bei COPD - oder Lungenfibrosepatienten, wenn ihr euch traut.
    Bin zugegeben ja nur Tierarzt. Immerhin gibt es bei Pferden das Krankheitsbild der Dämpfigkeit. Bei den armen Viechern kann man deutlich sehen, wie angestrengt sie mit den Bauchmuskeln ausatmen müssen. Das geht soweit, dass diese Muskeln hypertrophìeren. Wie in einer Muckibude.
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 16135

    Gelöschtes Mitglied 16135 Guest

    @quax
    Es hat ,glaube ich ,auch jeder verstanden...
    LG deDoll
     
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  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Oh, ich habe nicht nur meine Mutter gefragt, die an COPD elend zugrunde gegangen ist sondern auch gleich ihren Lungenarzt.

    Forcierte Ausatmung ist das eine Extrem, aushauchen per natürlicher Elastizität das andere.
    Besagter Lungenarzt, selbst Blechbläser, hat mir ausdrücklich anempfohlen, weiter tüchtig ins Horn zu blasen, das aber nicht statisch zu „stützen“ sondern eine dynamische Luftsäule und darüber einen variablen Luftstrom zu bilden. Der Hinweis half meinem Klang und hilft meiner Lunge.

    Mir ging es um das Bild der „Stütze“, die durch vermehrte Anspannung der Rumpfmuskulatur bessere Ergebnisse am Sax verspricht, nach dem Motto „mehr ist besser“. Was sie nicht so ohne Weiteres tut und deshalb - meiner Meinung nach - Leute, die sich weniger damit beschäftigt haben, in die Irre führen kann.
     
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  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Dann kauf dir gleich ein kesselmundstück für trompete, gibt's für wenige Euro aus Plastik. Dann kannst du buzzern lernen.... falls du mal doch trompete spielen möchtest.... So'n Liedchen buzzern ist funny.
     
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  14. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Woher kommt das Bild einer "statischen Stütze"? Völlig abstrus.
     
  15. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Optimistelfink.:D
     
  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Falls du noch keine Erfahrungen mit kesselmundstücken haben solltest, dann wirst du jetzt lernen, was man alles falsch machen kann. Mir geht das gerade so. Wie bringt man die Lippen zum schwingen, wie steuert man die Tonhöhe mit luftstrom und lippenspannung, und wenn du das falsch machst endest du in einer Art pressatmung. Spätestens dann merkst du welche Muskeln alle involviert sind bzw sein können (bis hin zu den armen, die den Brustkorb zusammen pressen versuchen) und wie man dabei so richtig verkrampfen kann.
    Zum Glück kenne ich das ja vom saxophon, merke, wenn es nicht locker geht. Ich lerne aber gerade einiges dazu. Andererseits ist mein Lehrer beeindruckt, dass ich durchaus Töne über 5,6 oder 7 Takte aushalten kann (nein, keine zirkulationsatmung... Die kann ich gar nicht).
     
  17. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Wie hoch kommst Du jetzt auf der Trompete?:cool:
     
  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    :) sorry, das ist echt die falsche Frage.
    Sagen wir so, halbwegs reproduzierbar und zuverlässig von ganz unten bis d2. Das klingt mittlerweile auch ganz brauchbar. Noch nicht wie am Sax, aber die Basis ist erkennbar.

    Unzuverlässig, nicht reproduzierbar h2/c3. Da ist dann, dass ich eigentlich was anderes will, und die trompete eben meint, ok, jetzt mal.... Oder so Frustpuster, nix klappt, dann mit Schmackes und plötzlich steht da ein glasklares c3...Hä?!
    Ist auch etwas unterschiedlich zwischen trompete und kornett. Trompete finde ich leichter, kornett klingt aber sauberer, wenn ein ton kommt. Rastet besser ein.

    Nur, ich bin jetzt ca 6 Wochen dran, ich konnte vorher mit kesselmundstück gar nichts. Es treibt mich etwas , dass man jeden fingersatz einzeln lernen muss (man kann sich den zwar herleiten, wenn man weiß welches ventil wie viele halbtonschritte vermindert, und die tonabstände kennt, aber das dauert im kopf).
    Ich finde saxophon viel logischer. Finger mehr=tiefer, Finger weg=höher. Egal, kommt Zeit, kommt Fingersatz. Ich habe schon so viele unterschiedliche Dinge im leben gelernt, das hier kriege ich auch hin. Nur Geduld (damit hapert es bei mir am meisten).
     
  19. Gelöschtes Mitglied 16135

    Gelöschtes Mitglied 16135 Guest

    @JES
    Ne Tonleiter geht schon 2 Oktaven ...Ton wabbelt ab und zu noch ..nur mit dem Mundstück bekomme ich kleine Melodien schon hin.....bin aber erstaunt, wie locker der Ansatz sein muss, gerade in den tiefen Tönen....das mit den Positionen muss noch in den Kopf...hab ja Zeit....dachte tief ,rausziehen ,hoch rein...hahaha nix da...da ich aber Obertonspiel kenne, ging's dann mit der richtigen Position..macht Gaudi
    Da habe ich für Querflöte länger gebraucht...das Biest... Das hatte ich mir leichter vorgestellt damals...Alleine das Halten ...boah...gruß deDoll
     
  20. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich hatte das Vergnügen bei 3 Gesangspädagogen Unterricht gehabt zu haben und zusätzlich an der Uni ein Semester Unterricht genommen zu haben bei Jemandem der als Pädagoge auf Atmung spezialistert war.

    Ich gebe dir recht, das umzustellen ist nicht leicht und selten hilft dabei die Beschreibung was da anatomisch passiert. Oft helfen sogar Beschreibungen, die mit dem wirklichen Ablauf komplett konträr gehen (wie sagte mein Flötenlehrer so gerne: "atme ein runter bis in die Füsse") . Allerdings kann es für das Verständnis trotzdem helfen erklärt zu bekommen was da passiert, auch wenn man es dadurch nicht besser umsetzen kann.
     
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