Der Thomann-Thread

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Saxoryx, 9.Februar.2017.

  1. Saxhams

    Saxhams Schaut nur mal vorbei

    Will mich auch mal wieder melden...also ich kaufe schon viel bei Thomann, einerseits aus Bequemlichkeit und andererseits auch, weil ich nicht so ein toller Musiker bin, dass ich im lokalen Shop z. B. ein Sax oder eine Klarinette wirklich sinnvoll testen könnte. Bei einer Gitarre gehts gerade noch so ;-). Allerdings habe ich bisher das allermeiste behalten, nur paar Synthies vor ca. 15 Jahren waren solche Flops, das sie zurückgingen. Und ich war bisher immer mit dem Service und auch der Kulanz zufrieden.

    Um auf mein Altsax TAS-350 zurückzukommen - klar ist ein Lackfehler nicht das Problem (gut, ich habe schon jede Menge korrodierten Messings gesehen, das möchte ich nicht gern haben), aber es passt nicht zum 3jährigen Garantieversprechen (oder wie auch immer man das nennen will), wenn man dann sagt, die Lackierung gehört nicht dazu. Dann sollte man gleich den Eigenmarken nur 2 Jahre geben, dann wüsste man Bescheid. Aber dann halt ohne und aber.

    Im Übrigen - ich weiß, dass die Meinungen weltenweit auseinandergehen - bin ich mit Instrument an sich ganz zufrieden. Da klappert nun (nachdem ich den fehlenden Kork ersetzt habe) nix mehr und die Intonation und Dichtheit funktionieren.

    Und - die Frage konnte mir Thomann zu meiner Verwunderung auch nicht beantworten, da war ich schon ein bisschen enttäuscht - weiß jemand, wie man so eine Goldlack "reparieren" könnte (mit was)? Ich habe schon an Klarlack für Metalliclackierungen von Autos gedacht, funktioniert das? Es gibt zwar bei Amazon und bei Fachhändlern "Goldlacke", aber ich glaube, die mache auf einem Sax keinen Sinn...
     
  2. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Lieber Jens, ich hoffe, ihr müsst es nicht.

    Ich hab nichts gegen T, ganz im Gegenteil. Wenn ich aber hier mal als Nerd nebenbei berichte, dass ich am liebsten Links auf meinem Conn spiele, dass aber vom Intonationsverhalten ein Conn Eagle oder Rascher mit einem Volumen von mehr als 17 ml die ausgewogenste Intonation erzielt und eigentlich noch besser wäre (ich aber vom Sound und der Öffnung keins spielen will), dann hört das bei Thomann keiner. Und würde ich es ihnen am Telefon erzählen, würde es den Hobbytrompeter und selbst den Profi-Saxdoc dort wahrscheinlich nur so mäßig aus der Reserve locken. Alles andere macht für die auch keinen Sinn.

    Du dagegen hast mir ungefragt geschrieben, dass dich das Thema von der praktischen Seite als Mundstückbauer und Refacer interessiert und mir mal eben den feinsten handgefertigten Early-Babitt-Nachbau als Sondermodell mit der großen Kammer eines Conn-Eagle zum probieren zugeschickt - natürlich habe ich den bis heute nicht mehr hergegeben!

    Dieser Mehrwert in fachlicher Sicht steht in keiner Relation zu dem, was mir der Versandhandel bieten kann und die einzige Schande ist wohl, dass du mir das Teil nicht als Abo verkauft hast. Nur so als Beispiel.

    Drum kann ich immer nur an alle appellieren, ihre Groschen gleichmäßig und mit Bedacht zu verteilen. Auf Läden wie den deinen will ich nicht verzichten.
     
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  3. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Die Billighausmarken sind von den Produktionskosten so runteroptimiert, dass du sie mit deutschen Lohnkosten vermutlich nicht reparieren kannst, ohne einen wirtschaftlichen Totalschaden zu erleiden. Ich vermute, dass sie bei größeren Garantiefällen mit Funktionsbeeinträchtigung gut darüber nachdenken, ob sie die Kanne reparieren oder besser austauschen.

    Natürlich kannst du im Baumarkt oder Lackhandel was passendes suchen. Und aufpassen, nichts kaputt zu machen. Aber ich garantiere dir, die besten Saxophone auf diesem Planeten haben im Schnitt mehr als 50% ihres Lacks ab - und es interessiert keine Sau. Wenn du mit so einem Horn gut klar kommst und keinen technische Ärger hattest, würde ich versuchen mit dem Zahn der Zeit einfach in Einklang zu kommen.
     
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  4. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Nunja, jeder Laden muss das. Durch die Spezialisierung auf Blasinstrumente konnte sich die Triole bisher halten, aber die Luft wird auch da dünner. Das liegt v.a. daran dass es keine Margen mehr gibt um sowas sicher und gewinnbringend zu betreiben. Weil der Versandhandel die Preise drückt. Und dann eben doch nicht die Qualität der Feinjustage der Instrumente liefern kann, welche der Laden mit Werkstatt zum gleichen Preis (!) anbietet und anbieten muss.

    Ich selbst bin nur ein im Laden angestellter Saxdoc und bin froh nicht der Chef zu sein. Die Mundstücke baue ich in meinem eigenen Kleingewerbe. Für mich hat es Vorteile mehrgleisig unterwegs zu sein, da blickt man entspannter in die Zukunft.

    VG
     
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  5. Onkel D

    Onkel D Ist fast schon zuhause hier

    Alles gut. Ich mag auch gar nicht großen Unternehmen hier das Wort reden. Es hat nur mit Monopol oder Monopolisierung nichts zu tun. Für die Monopolisierung fehlt hier einfach das Ziel des Monopols. Aber es macht sicherlich keinen Sinn, hier über die Definition von volkswirtschaftlichen Begriffen zu diskutieren.
     
  6. MathieuR

    MathieuR Kann einfach nicht wegbleiben

    Unabhängig vom verkauften Produkt bzw. der Branche, bin ich schon seit Jahren etwas „genervt“ von dem Gejammere der Einzelhändler. Meine persönliche Meinung (die natürlich nicht allgemeingültig und die zwangsläufig richtige) ist, dass der Onlinehandel so erfolgreich ist weil er die Kundenbedürfnisse besser befriedigt und die Schwäche des stationären Handels nutzt. Ich habe so viele schlechte Erfahrungen mit dem lokalen Einzelhändler gemacht, dass es mich nicht wundert, dass immer mehr Menschen online einkaufen. Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder stationäre Einzelhändler, der einen Kundennutzen schafft und einen Mehrwert bietet auch erfolgreich ist. Gelingt ihm das nicht, hat er sein Geschäft bzw seine Kunden nicht verstanden.
    Glücklicherweise kenne ich aber dennoch auch einige sehr positive und erfolgreiche Beispiele, unter anderem auch im Muskalienhandel.
     
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  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Nein, das dürften wir ja gar nicht und als Moderator müsste ich sofort einschreiten.

    Sinn macht es für mich dennoch.


    Ich sehe weniger, dass ein Monopol ein Ziel hätte. Es ist ja kein Mensch und das wäre allzu menschlich gedacht.
    Nein, das Monopol ist ein Kind des Kapitalismus. Es ist die Konsequenz eines Prinzips. Sorry, das mit dem Kind ist jetzt auch wieder vermenschlicht gedacht (-:

    Grob gesagt, hat die Familie Thomann ja klein angefangen auf ihrem Bauernhof, und der Vater hatte ein Herz für die Musik und die fahrenden Musikanten. Und irgendwann war der Bauernhof, den seine Frau bewirtschaftete, um ihrem Mann für seine Reisen den Rücken freizuhalten, eher ein Musikalienhandel denn ein Bauernhof.
    Und aus den wenigen Leuten, die nun vordringlich einen Musikalienhandel betrieben, wurden mehr und immer mehr. Und immer mehr wurde gebaut und der Handel und die Häuser immer größer.

    Wie aber kann etwas immer mehr und immer mehr wachsen? Aus sich selbst heraus? Gut, clevere Ideen gehören dazu und die Strategie des Unternehmens war sicherlich eine der besten in der Branche.

    Dass der Betrieb seine Verkaufsfläche in den letzten Jahren verdoppeln konnte, ist also der Idee der Gründer und der Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter zu verdanken. Gute Arbeit!

    Aber eigentlich gehörte der Großteil des gesamten Betriebes dann auch den 1660 momentanen und den in der Vergangenheit ausgeschiedenen Mitarbeitern. Denn die haben das Wunder vollbracht, sicherlich in der Zusammenarbeit mit den Ideen der Familie Thomann, die ich in keiner Weise kritisieren möchte. Da ist nichts Böses dran und es steckt sogar große Verantwortung der Familie für die vielen Arbeiter dran.

    Dennoch, den Mitarbeitenden gehört nichts vom Betrieb, noch haben sie Einkommen, das einem erwirtschafteten Betrag von über 800.000,-€ per anno pro Person gerecht würde. Der Mehrwert geht nicht an sie, sondern geht in die Expansion der Firma.

    Großes Glück für die nächste Thomann-Generation und für uns, die wir Instrumente zu Spottpreisen kaufen dürfen.
     
  8. tehjay

    tehjay Schaut nur mal vorbei

    ...also nix für ungut, aber frage für einen Freund;)
    Wie nennt sich das, wenn sich Profiteure des Kapitalismus, mit einem Musikinstrumentenportfolio welches vermutlich für kleinere Blasmusikbesetzungen reichen würde, beim wohlverdienten Kosten- und Leistungsführer des Musikalienhandels hinsichtlich dessen sozialen Gerechtigkeit der Belegschaft sorgen? Ich denke da gibt es andere Hot Spots in der Supply Chain.

    Gerecht ist, dass jeder -auch aus der Belegschaft- das Risiko nehmen kann (und konnte) das Geschäftsmodell von Thomann z.B. im Nachbarort von Treppendorf zu "tackeln". Und wenn die Beteiligungsmodelle für MA dort attraktiver sind, entsteht auch dahingehend Wettbewerb.
     
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  9. Onkel D

    Onkel D Ist fast schon zuhause hier

    @ppue Nicht das Monopol hat das Ziel. Was ich sagen wollte ist, dass der Prozess der Monopolisierung das Monopol zum Ziel hat. Das ist hier nicht der Fall, daher ist es auch keine Monopolisierung.

    Was die anderen Meinungen angeht, mag ich die Diskussion hier nicht weiterführen, da sind wir hier einfach im falschen Format. Aber wir berühren da natürlich ganz grundsätzliche Fragen. Zum Beispiel die, woher Innovationen kommen sollen, die der Gesellschaft nutzen, wenn derjenige, der die Innovation schafft und dafür sogar bereit ist, hohe persönliche Risiken einzugehen und über jedes für einen normalen Angestellten vorstellbare Maß Kraft und Zeit in diese Innovation zu stecken, nicht die Aussicht auf einen hohen persönlichen Vorteil hat.

    Ich habe jedenfalls großen Respekt vor den Menschen, die hier innovative Unternehmen gründen, aufbauen und gerne auch zu Weltmarktführern machen. Ohne die sähe es schon ganz anders aus, was unseren Wohlstand und den Respekt, den wir international genießen dürfen, angeht.

    Und auf einen Wechsel weg vom Kapitalismus bzw. von der sozialen Marktwirtschaft hin zu ??? habe ich - bei allen Defiziten die damit verbunden sind - erst dann Lust, wenn mir jemand eine Alternative zeigen kann, die glaubhaft besser ist. Darauf warte ich noch. :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.August.2025 um 07:44 Uhr
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  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wirtschaftlich hat thomann als erster den onlinehandel als marktnische erkannt und konsequent umgesetzt. Jeder andere hätte diese Möglichkeit auch gehabt.
    Ich finde, dass thomann auch ein gutes und modernes Marketing betreibt, vom Newsletter bis influencer auf social media.
    Ausserdem fördert thomann den Einstieg in die Musik, indem sie in vielen Bereichen über hausmarken günstige Modelle für den Anfang anbieten. Es mag sein, dass Saxophone da nicht ganz die Erwartungen erfüllen, die wir stellen, im Bereich Blech sieht das anders aus und bei e-gitarren bekommt die hausmarke durchaus gute Rezession hinsichtlich Klang und Verarbeitung.
    Thomann hat mittlerweile eine Größe erreicht, bei der das ganze zum selbstläufer wird. Ein großes, breit gefächertes Angebot für jeden Geldbeutel, und über die umgesetzten Mengen eben auch marktbestimmende Preise.
    Was eigentlich nur noch für den Einzelhandel spricht, sind so oldies wie ich, also Leute, die gerne persönlich beraten werden wollen von einem Fachverkäufer in persona, und dem das hin-und her per Post mit Verrechnung etc. einfach zu blöd ist, die auch einfach mal in einen Laden gehen zum Appetit holen, obwohl eigentlich alles da ist. Die zahlen dann aber auch für den Luxus gerne nen Euro mehr. Das sind aber nur wenige, und die werden immer weniger..
     
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  11. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Moderne Transportsysteme (DHL, DPD, Hermes usw.), Globalisierung und Internet haben die Rahmenbedingungen für den Handel verändert. Früher zog der Tuchhändler noch mit seinem Sortiment über das Land ( z.B. Brenninkmeijer), irgendwann kamen die großen Kaufhäuser auf, dann verschickten Neckermann und Co. die Kataloge für den Versandhandel, heute nutzen die meisten das Internet, um auf ein zentrales vielfältiges Angebot zugreifen zu können. Das Internet ersetzt die Kataloge für den Versandhandel; Kaufhäuser, die einstmals den Einzelhandel bedrängt haben, ziehen heute gegenüber dem Versandhandel mit seinem vielfältigen, auf dem Sofa auswählbaren Angebot und seinen Retourmöglichkeiten den Kürzeren. Große Fach“häuser“ mit in etwa vergleichbarem Angebot wie Music Store in Köln rentieren sich nur, wenn ein entsprechend großes Einzugsgebiet, neudeutsch Catching area, vorhanden ist, und haben dennoch als zweites Standbein den Versandhandel. Diese Entwicklung gesellschaftspolitisch zu begründen, erscheint mir etwas gewagt. Der technische Fortschritt hat vergleichbar die Entwicklung von Handwerksbetrieb zum Fließband bewirkt. Ich ziehe es auch vor, in einen Laden zu gehen und mich vor Ort beraten zu lassen, sehe aber auch ein, dass ich die Entwicklung nicht aufhalten kann.
     
  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Geht es jetzt eigentlich noch um Thomann oder schon um Volkswirtschaft?

    In Sachen Volkswirtschaft empfehle ich den Blinden, nicht über Farbe zu diskutieren. :)
    Das geht regelmäßig in die Buxe - zuletzt im großen Massstab, als versucht wurde, die hypothetischen Schriften eines deutschen Volkswirts, die vorwiegend in exklusiven Londoner Gentlemen‘s Clubs des 19. Jahrhunderts entstanden sind, in die Realität umzusetzen.

    Ich habe BWL und VWL studiert und würde - die Rückfragen eines selbst Betroffenen auf dem Behandlungsstuhl ausgenommen - mit meinem Zahnarzt nicht über das zu verwendende Material für die Füllung sowie deren optimale UV-Dosis zum Härten diskutieren.

    Eine allgemeine Diskussion, wie man Gesellschaften so organisiert, dass es allen gut geht, sich aber auch Anstrengung lohnt, warum das oft verteufelte „Wachstum“ ziemlich sozial und demokratisch ist, wenn man es richtig anpackt und es trotzdem Menschen geben darf, die dadurch stinkreich werden… und noch ein paar wenige Grossthemen mehr, die untrennbar damit verbunden sind…
    … so eine allgemeine und breite Diskussion wäre mal sehr hilfreich. Allerdings nicht in einem Forum für Saxophon-Enthusiasten.

    Man müsste auch eine Art Spielregel einführen, dass verbohrtes Beharren auf der eigenen Position, verbreiten bewusst falscher Fakten und Ignorieren der Argumente der „Gegenseite“ verboten sind… :rolleyes:
     
  13. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Ein Vollsortiment vor Ort im Laden vorzuhalten lohnt für die Wenigsten und funktioniert auch nicht immer. Bestes Beispiel ist Just Music. Die hatten mehrere Filialen, u.a. hier in München. Mein Yanagisawa AWO2 hatte ich dort gekauft, weil lokal und anspielbar. Den kostenlosen Check hat es dann dort nicht mehr bekommen, weil Just Music die Münchener Filiale, wie auch alle anderen Filialen geschlossen hat. Heute gibt es nur noch das Stammhaus in Berlin, ohne Bläserabteilung.
    Hieber-Lindberg in München ist eben umgezogen. Ich war noch nicht im neuen Laden, sieht aber auf der Homepage nach Verkleinerung aus. Die Bläserabteilung ist eher mittelmässig sortiert.
    Will ich eine gute Auswahl, muss ich zu Reisser in Ulm, knapp 200 km und 2 h Fahrzeit oder Thomann gut 3 h Fahrzeit. Den Luxus guter Läden vor Ort gibt es vor allem in Berlin und Hamburg. Für den Rest der Welt hat der Onlinehandel durchaus Vorteile.
    Ich hätte vor Ort einen Holzblasspezialisten. Der herbe Charme der Inhaber, das Geschäftsgebaren und auch die Preisvorstellungen für Werkstattleistungen hat dazu geführt, dass ich fernbleibe. Andere sehen das anders, denn zumindest die Werkstatt war über die Jahre immer gut gebucht.
    Ich persönlich nutze den Onlinehandel ohne Gewissensbisse so lange es keine greifbare Alternative gibt. Dagegen kaufe ich Bücher mit Preisbindung grundsätzlich nur im stationären Handel.
     
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  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Woliko
    Womit du das begründest ist völlig latte. Thomann hat die Zeichen der Zeit erkannt und genutzt. Die anderen haben sich darauf verlassen, das der Berg zum Propheten kommt und haben mit Jammern darauf reagiert, dass der Berg nicht gekommen ist.
     
  15. ppue

    ppue Mod Experte

    Ihr seid ja rührig in der Verteidigung der "freien Marktwirtschaft". Dabei hat sie gar keiner angegriffen. Ich sage nur, was ich sehe, berichte über die Entwicklung hin zu Monopolen, die man in allen wirtschaftlichen Bereichen sieht. Wer das leugnen will, soll mir entsprechende Tatsachen präsentieren.

    Ob diese Entwicklung nun gut oder schlecht ist, beurteilte ich nicht. Insofern gehen mir Vorwürfe wie "verbohrtes Beharren" gänzlich am Allerwertesten vorbei. Möchte man meine Zeilen kritisieren, so tue man das in der Sache und nicht an meiner Person.
     
  16. Onkel D

    Onkel D Ist fast schon zuhause hier

    Hmm, für einen Mann, der einen Hammer hat, ist die Welt voller Nägel. Ich hatte ja versucht, Dir zu erklären, warum ich die Entwicklung bei Thomann nicht als Monopolisierung sehe, aber ok, die Sicht musst Du ja nicht teilen. Die Anzahl der Unternehmen in Deutschland ist stabil, eher steigend. Das spricht gegen Deine Einschätzung, dass man in allen wirtschaftlichen Bereichen die Entwicklung hin zu Monopolen sieht.

    In der Volkswirtschaft (ein paar Semester habe ich das auch mal studiert :)) wird das etwa so beschrieben:
    Neue Märkte ziehen viele kleine Unternehmen an. Einige wachsen schnell, es kommt zur Konsolidierung – weniger Unternehmen, dafür größere Player. Später schrumpft der Markt oder wandelt sich, Firmen werden kleiner oder verschwinden. Gleichzeitig entstehen neue Märkte, und der Zyklus beginnt von vorn. So wechseln sich Wachstum, Konzentration und Neuanfang ständig ab – ohne dass zwangsläufig eine Monopolisierung entsteht.

    Wenn man nur den Markt in der Wachstumsphase anschaut, mag das wie ein Trend zur Monopolisierung aussehen, gesamtwirtschaftlich betrachtet ist das aber eher nicht so.

    Aber damit bin ich endgültig aus der Diskussion raus. Weil, wie gesagt, das hier im Forum vermutlich nicht zu viel führt. :)
     
  17. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Richtig !
    Meine Rede seit vierzig Jahren.

    Und bis dahin:
    Sax spielen, um nicht völlig durchzudrehen.

    BTW:
    Die eigene Lust spielt in diesen Zusammenhängen absolut keine Rolle.
    Da wirken Gesetzmäßigkeiten.

    Damit wären wir beim alten Marx.
    Dem früheren, nicht dem aus Hollywood.

    VG
     
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  18. Bb7

    Bb7 Kann einfach nicht wegbleiben

    [QUOTE="Aerophon, post: 816101,..............weil Just Music die Münchener Filiale, wie auch alle anderen Filialen geschlossen hat. Heute gibt es nur noch das Stammhaus in Berlin, ohne Bläserabteilung. [/QUOTE]

    Ich meine, dieses "Stammhaus" von just music gibt es auch nicht mehr....falls ich mich irre, wo ist es denn?
    Gelegentlich bin ich bei just music am Moritzplatz gewesen, habe da sogar mal ein keyboard gekauft, aber ansonsten eher nur Kleinkram. Die Plektren, die ich spiele, die Saiten und auch die Gitarren gab`s bei just music nicht. Ich fand auch die Beratung nicht so dölle.
    Das mir die Beratung von Fachläden hier in Berlin nicht zugesagt hat, ist mir relativ häufig passiert, möchte aber doch betonen, dass ich mit den Holzbläsern sowie dem Saxophon Service recht zufrieden war und ich dort auch gerne mal mein Sax durchchecken lasse. Sollte ich bald mal wieder machen, letzter Check ist schon paar Jahre her.:eek:
     
  19. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Falls Du mir „Ihr“ mich mitmeinst, hast Du entweder „freie Marktwirtschaft“ missverstanden oder das, was ich extrem vereinfacht zu skizzieren versucht habe und das glatte Gegenteil davon ist (wenn man dirigistische Wirtschaftsformen ausnimmt - 5 Jahres-Pläne und so einen Kappes).

    Lass es uns also lieber lassen sonst kommst Du nur als Moderator in Nöte und als Diskutant in Bedrängnis - Volkswirtschaft geht nun mal nicht ohne Politik, sollte aber nicht Staats- und Wirtschaftsformen vermischen* und hat wesentlich komplexere Zusammenhänge, als wir im Format eines Frettchens im Saxophonforum sinnvoll erörtern könnten.

    * Es gibt aktuell eine nationalistisch-wirtschaftsliberale, gesellschaftlich illiberale Demokratie und einen staatsdirigistischen-globalen Kapitalismus in einer vorgeblich kommunistischen Diktatur. Die beiden belegen Platz eins und zwei der globalen Hitliste für Wirtschaftskraft…

    Nur hierzu, weil ich es mir nicht verkneifen kann:
    Die eigene Lust einer ausreichenden Anzahl von Menschen ist das einzige, was in diesem Zusammenhang eine Rolle spielt.
    Man nennt es Demokratie und es sorgt dafür, dass genau die Politik gemacht wird, die eine Mehrheit der Wahlberechtigten möchte.

    Gelegentlich führt die Demokratie in eine andere Richtung. Wir erinnern uns an Weimar und die 1000 Jahre zwischen 1933 und 1945.

    Wir erinnern uns auch daran, welcher gesellschaftliche Großversuch zwischen 1949 und 1990 im Herzen Europas stattfand und wie dieser Versuch ausgegangen ist. Trotz oder wegen massiver „Unterstützung“ aus Ost und West konnten die Bürger der DDR gar nicht schnell genug frei und demokratisch (zum ersten Mal seit 1933) den Beitritt zur BRD und die D-Mark herbeiwählen. Das wird im ostalgieseligen Diskurs heute gerne unterschlagen.

    Womit wir genau wieder beim theoretischen Volkswirt Karl M. wären, dessen Hypothesen die Geschichte letztlich widerlegt hat.
     
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  20. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Silver
    Kann's mir auch nicht verkneifen:

    Wir erinnern uns:
    Dieser Großversuch war überhaupt erst möglich, weil "irgendwer" Europa
    in ein Trümmerfeld verwandelt hatte.

    Und Karl M. hat sich meines Wissens dafür interessiert und danach geforscht,
    was bis 1842 die prägenden Gesetzmäßigkeiten für ökonomisch-gesellschaftliche Entwicklung waren.

    Daraus Hypothesen für die Zukunft abzuleiten, hat er den Nachgeborenen überlassen.

    VG
     
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