Bassklarinetten von Backun

Dieses Thema im Forum "Klarinette" wurde erstellt von altoSaxo, 5.August.2025.

  1. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Von Backun gibt es inzwischen mehrere Bassklarinettenmodelle.

    Zu denen aus Holz, wo man zwischen Grenadill und Cocobolo wählen kann, sind nun auch welche aus Kunststoff hinzugekommen.

    Die Vorstellungen von Michael Lowenstern sind voller Lob. Er war aber auch an der Entwicklung beteiligt und ist nun Backun Artist.

     
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  2. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Spannend, was da gerade auf dem Markt abgeht (zumal ich gerade mit einer schönen alten Serie 9 liebäugle).

    Beim Blindtest hatte die Tosca v.a. im Clarion-Register aber auch insgesamt vom Klang so weit die Nase vorn für mich, dass ich nicht weiß, ob das jetzt erstaunlich ist oder eben nicht. Die Alpha war für mich im Kontrast im Clarion eindeutig das schwächste Instrument, dafür mit einem sehr schönen Chalumeu.

    Die Q könnte die beiden Marktführer schon unter Druck setzten, wenn Sie annähernd so gut ist, wie er sagt. Für den Herrn Backun freut mich sein Werdegang und ich frage mich, ob wir mit Eastman einen künftigen Marktführer im Business hochkommen sehen (die kooperieren noch, oder?).
    Als reiner Hobby-Bassklarinettist ohne Orchesterstelle sehe ich die Entwicklung mit immer mehr Ausgleichsklappen, Stellschrauben und Anbauten ein bisschen skeptisch wie auch beim Saxophon. Aber in klassischer Profi sieht das aufgrund viel höherer Anforderungen an den Ton und die Spielbarkeit bestimmter Passagen vermutlich ganz anders…

    Schön, dass dieses Instrument mal wieder in das Interesse der Hersteller gerückt ist und der Markt etwas aufgemischt wird!
     
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  3. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Es gibt Artikel über die Kooperation und lt. Wikipedia ist die Eastman Music Company an Backun beteiligt.
     
  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @giuseppe
    Vergleichst du da in der gleichen Preisklasse?
    Wie sieht das mit Material aus?
    Sorry, kenne mich damit so gar nicht aus und bin noch geschockt, dass man scheinbar mal eben 15k€+ fur so ein Instrument hinlegen kann.
     
  5. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Ich vergleiche gar nicht, sondern habe den Blindvergleich im ersten Video kommentiert, bei dem für mich beim ersten hören mit Ohrstöpsel halt ganz klar ein Favorit herausstach, und das war leider - oder auch nicht leider, je nach Sichtweise - das 15k-Spitzeninstrument von Buffet und nicht das eigentlich beworbene Einstiegsmodell für einen Bruchteil.

    Nichtsdestotrotz finde ich es gut, dass innovative Hersteller in dieses Segment drängen und man nicht mehr nur die Wahl zwischen Selmer Bundy Eb - Yamaha Plastik Eb - Alte Leblanc Eb oder super teuren Spitzenmodellen von S oder B hat.

    Meine persönliche Kragenweite ist hier eher das günstige (immerhin die Yamaha) oder vielleicht bald auch Vintage. Da sind die Preise bei weitem nicht so absurd wie bei Saxophonen.
     
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  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Noch ne ignorante Frage :
    reicht heutzutage noch tief Eb, oder muss es, wie beim Bari das tief A, heute doch tief C sein? Ich spielte auch mit dem Gedanken....
     
  7. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Ich denke, wenn du im Theater oder Orchester spielst, brauchst du relativ regelmäßig die tiefen 3 Halbtöne. Wie häufig es prozentual bei Noten für Klarinettenquartett oder sowas ist, kann ich nicht sagen, aber bestimmt einige unserer Bassisten hier.
    So wie ich sie nutze ist es egal, deshalb war tief C bisher kein Thema für mich. Früher war tief C = teuer auch in Stein gemeißelt. Und das ändert sich gerade mit nun 3 Anbietern, die einen tief C Bass der Einsteigerklasse anbieten.
     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    warum ist die Frage ignorant ?

    Ich hatte früher eine bis tief-Eb und bin dann auf eine bis tief-C umgestiegen. Nicht wegen dem C, sondern aus anderen Gründen.

    Mein Fazit: Man braucht es nicht, aber wenn man es mal hatte, will man es nicht mehr missen.

    Mich würde die Backun Alpha sehr interessieren. Ich liebe Grenadill, aber so ein riesiges Stück Holz ist leider auch nicht ganz unproblematisch.

    Gruß,
    Otfried
     
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  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Naja, ich habe von bassklarinetten so gar keine Ahnung. Ich habe mal ne normale Bb gespielt mit einem einfachen deutschen system, frag mich nicht nach ringen oder klappen. Ich fand die klanglich toll, leider für blaskapelle mit lautstärkefanatischen trompetern nich konkurrenzfähig. Mit meiner metallboehm werde nicht so wirklich warm. Aber, mir haben die tiefen Töne der Klarinette immer sehr gefallen, daher liebäugle ich schon länger mit den größeren Brüdern und Schwestern meiner kleinen. Ich scheue noch die Preise. Auch hier, die 3 halbtöne kosten knapp 1000€ mehr, wenn ich das richtig behalten habe. Wenn die aber eher Luxus statt notwendigkeit...
     
  10. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ich denke, es kommt drauf an, was man machen will. Im klassischen Bereich ist wohl tief C ein Muss, im Amateurbereich, wenn man sich nicht explizit auf "moderne" Werke eingeschossen hat, sondern vielleicht eher im Bereich Mainstreamjazz bewegt, geht es sicher ohne.

    Ich habe mir das vor ca 4 Jahren auch überlegt, wollte aber von Anfang an ein gutes Instrument haben. Daher tief C, Buffet Crampon Prestige. Damals dachte ich auch an einen Wiederverkauf und daran, wer denn so ein Instrument kaufen würde, wenn ich es mal (altershalber) wieder loswerden will. Es musste also "orchestertauglich" sein.
    Da war dann auch noch die Frage mit den Überblasklappen- bloss eine, oder eben gleich von Anfang an deren zwei- was einfach halt besser ist, aber auch kostet.

    Heute stelle ich fest, dass für meine Bedürfnisse, Ansprüche die tief Eb gereicht hätte. Sie ist auch handlicher, lässt sich auch leichter stehend spielen ohne Stachel. Mit der "langen" geht es natürlich auch, aber das Feeling ist dann definitv nicht mehr so frei wie z.B. beim Barisax.
     
  11. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Das sind ganz entspannte Preise, für eine Tosca (Buffet) ist das noch halbwegs ok, die ganzs aber auch schon mal für 10K€, aber da greift wohl auch die Teuerung.
    Vergleich dazu mal ne gute Deutsche BK - Herbert Wurlitzer, Oscar Adler, Leitner&Kraus, (Frau Kronthaler nimmt schon keine Bestellungen auf Lebenszeit mehr an) - da ist ne Tosca ein ordentliches Schnäpple.
    Nein, brauchst Du nicht, einfach mal die Partituren anschauen - bei Wager und R.Strauss - ja, sogar eine Kontrabass-Klarinette besetzte Herr Wagner gern.
    Sonst reicht das Eb. Zudem kannst Du bei kleineren Orchestern das gern substituieren mit dem Kontrabass, ggfl. gibts auch ein Bass-Bassoon, und ne Tuba ist immer vor Ort. Kann man trickreich gestalten.
    Heute ist oft so, dass aus Kostengründen die BK nicht mehr besetzt wird, oder nur, wenn es zwingend sein muss.
    In der Symphonischen Blasmusik hat man das gern dabei, ist aber meistens auf den Musiker angewiesen, der das Instrument besitzt. Ich kenne nur ein prof. Symph. Blasorchester, da gäbe es etwas Unterstützung beim Erwerb. Wir sprechen da von einer Deutschen BK.
    Das ist zu pauschal, nein, ist kein Muss. Ich helfe ab und an mal aus, und mache auch darauf aufmerksam, dass ich nur eine franz. BK bis Eb besitze. Die ist von der Bohrung auch sehr groß (recht nett für Jazz), aber nicht für symph. Musik bzw. Musiktheater geeignet. Meist bekomme ich dann von einem Kollegen ein ordentliches deutsches Instrument.
    Aber das muss das Orchester regeln.
    Es gibt aber genug KollegenInnen, die dann ein dt. Instrument besitzen, die sind bei der Jobvergabe klar im Vorteil.
    Man findet aber auch gute, deutsche Instrumente im oberen "noch" 4-Stelligen Bereich.

    Generell ist das tief-C nett, aber macht auch gern Probleme, noch mehr Heber, noch mehr Einstellerei, die Bohrung ist viel länger, brauch viel mehr Luft/Stütze, eine tief Eb ist völlig ausreichend.
    Und seht bitte nicht nur das "tiefe Brummen", es geht auch um das Überblasen in die Hohen Register, die Lange Röhre macht das nicht einfach, wenn ich dann mal ein E4 spielen muss.

    Ja, das ist leider allgemein bekannt. Und die Trompeten können immer noch lauter ;-)
    Die Metall-Klarinette ist auch nur eine Klarinette - egal, aus welchem Material, die wird keine Trompete und auch kein Saxophone.
    Ich empfehle Dir, die Literatur anzuschauen - mal in den Partituren lesen, welche Tiefen und Höhen gefragt sind, bzw. ob man das auch mal weglassen kann - (du wirst nicht ein ganzes Stück das Contra-C spielen).
    Und auch mal fragen, was in der Zukunft angedacht ist an Stücken und wie die besetzt werden.
    Dann kannst ja sagen, ich würde eine Bk mir zulegen und das spielen wollen, dann wird Dir der Orchesterleiter schon sagen, was er sich vorstellt.
    Ggfll. unterstützt Dich das Orchester auch finanziell, wenn sie denn unbedingt ein Tief-C haben möchten, Du aber nur ein Eb bezahlen wirst wollen.
    Immer gut verhandeln.

    Das sind alles sehr gute Überlegungen. Bei dem Investment sollte man auch daran denken, was später wird.
    Hat es für mich auch - ich hab auch nur diese - ich hab ein einziges Mal R.Strauß gespielt, da brauchte ich definitiv ständig Tief-C, da hab ich mir eine ausgeliehen bei einem Kollegen, und musste auch einiges Üben, damit ich das gut mit dem dicken Daumen da ständig in den Griff bekam.
    Definitiv!
    Mir ist das heute alles zu schwer und zu groß. Ich spiel lieber Eb-Klarinette und Piccolo-Flöte, passt beides in die Jackentasche, kein Rucksack mehr, kein Geschleppe ;-)
    Das ist ja auch ne ganz andere G'schicht - das Bari ;-)

    Brummig Grüße
    Paco
     
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  12. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Du sagst es :)
    Ich vermisse mein Bar doch immer mal wieder :-(
     
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  13. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Vielleicht noch eine Anmerkung zur Bassklari im generellen in meiner aktuellen Wahrnehmung beim Vergleich Yamaha 221IIS und Selmer 9:
    Der Qualitätsunterschied liegt weniger im Chalumeau, da brummen sie alle recht hübsch wenn Ansatz und Mundstück passen. Und auch die Flageolets sind nicht so das Thema, da will diese Röhre eh immer hin, auch ungefragt.
    Die Qualität (und der Preis) liegt in meiner Wahrnehmung vor allem in einem schönen mittleren bzw. Clarion-Register, und die doppelte Duodezimklappe ist nur ein Aspekt. Ich finde es sehr schön, wenn das nicht luftig, nicht dumpf und nicht krächzig klingt, sondern klarinettig wie bei der Sopranklarinette. Und da sehe ich auch die großen Unterschiede zwischen den Instrumenten.
     
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  14. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Das hast Du super beschrieben.
    Ich hab mir diesen Test jetzt nochmal angehört, und ohne das Ergebnis zu wissen, hat mir die 4.BK im Gesamtpaket am besten gefallen (Kessler).
    Das war nur ein Höreindruck. Wie sie sich spielt, muss dann jeder für sich entscheiden, es braucht also nicht zwingend die Tosca (fürs Orchester oder die Jazz-Bühne).
    Es gibt Experten, die solistisch auf der BK unterwegs sind und unglaublich komplexes Repertoire spielen,
    da macht die Tosca oder auch die aktuelle Selmer sicher Sinn.
    Im Orchester ist eher das Volumen in der Klarinetten-Section gefragt, und da helfen die BK und Altklarinette sehr gut.
    Es wird Dich kein Komponist, der sein Handwerk versteht, in der Altissimolage lange Passagen spielen lassen, was mühelos die Bb/A-Klarinette im Clarionregister abdecken kann, wo sie eh besser klingen wird - viel modulationsfreudiger im Ton.
    Oder gar gleich Eb/D - sound.
    Die Hauptaufgabe der BK ist Volumen, schöner dicker Klarinettenton im Chalmeau. Gern auch solistisch.
    Sicher werden Premium-Orchester das letzte Quäntchen Klangnuance herausarbeiten wollen, da bedarf es dann der Tosca, keine Frage.
    Die ist schon ein tolles Instrument. Die Nutzanwendung sollte aber mMn dann schon sehr im Klarinettistischen Arbeitsbereich liegen, für reines Hobby oder mal Donna Lee drauf spielen, ist der Investitionsaufwand schon sehr hoch.
    Aber das liegt immer im Auge des Betrachters.
    bst rgds Paco
     
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  15. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Wen hast du da neben Backun auf dem Schirm?
     
  16. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Royal Max, Kessler, und hierzulande sieht man noch Lechgold. Alle mit C-Modellen unter 5k. Frag mich aber nicht, wer die alle macht.
     
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  17. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Danke. Thomann hat auch zwei unter 5k (ABS) bzw. für 5k (Grenadill). Ich wusste nicht, ob du Thomann auf dem Schirm hast, denn damit wären es 2 oder 4 Hersteller gewesen. :) Von Lechgold hatte ich glaube ich noch gar nicht gehört.

    Kennst du in Deutschland ein Geschäft, das Royal Max und Kessler verkauft?
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Schau, die zwei Thomann-Tief-Cs hatte ich nicht auf dem Schirm. Macht also 5 Klarinetten bis C unter 5k. Da tut sich echt was.
    Wobei man natürlich ich weiß, wieviele unterschiedliche es am Ende wirklich sind.

    Die Royal gibts zumindest im Euroraum zu kaufen, das hatte ich mal gegoogelt. Kessler weiß ich nicht. Ob in D zum anspielen? Gar Nebeneinander? Vermutlich nicht.
     
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  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

  20. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Nr. 6. Also der Markt ist wirklich erwacht. Früher gab es kein preisliches Mittelfeld. Es gab nur Profi und teuer oder ganz einfach. Auch wenn ich da nichts konkretes suche, finde ich es gut!
     
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