Erfahrungen mit Supreme Tenor

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von woomezz, 23.August.2023.

  1. woomezz

    woomezz Schaut öfter mal vorbei

    Wahrscheinlich hab ich einen Thread übersehen, aber bislang hab ich überwiegend Diskussionen darüber gefunden, ob das Supreme überteuert ist, was Finanzmarktinvestoren mit dem Unternehmen machen und ab welchen Können man sich so ein Instrument kaufen 'darf'. Mich würden Eure Erfahrungen mit den Supreme Tenor interessieren, also tatsächlich Erfahrungen mit dem eigenen Spielen, weniger Gerüchte aus dem Netz. Ich hatte gerade die Gelegenheit ein Supreme Tenor auszuprobieren (bei Bastein in Hamburg) und im Vergleich zu meinem SA II aus den 80ern zu spielen. Mein Eindruck ist: Vor allem obere Register (also ab c'') spielt sich phantastisch, das ist im Vergleich zu allen meinen anderen Saxophonen ein wirklicher Technologiesprung; mit der Mechanik komme ich sehr gut zurecht, gerade mit dem Palmkeys, die bei Selmer für mich immer zu niedrig, bei Yamaha zu hoch sind. Die Frage ist bloß: Wie klingt es eigentlich? Ich finde das sehr schwer zu beurteilen, wenn man in anderen Umgebungen spielt und vor allem, wenn man von "hinter" dem Saxophon hört, also selbst spielt. Im Vergleich zum SAII kam es mir irgendwie offener vor, aber nicht heller. Insgesamt erscheint mir das Instrument sehr flexibel (wie das SA II auch) - man kann also sehr Unterschiedliches klanglich damit machen. Meine erste Bilanz also: Spielbarkeit extrem gut für mich, Klang ist mir noch unklar.
    Hat jemand von Euch andere oder ähnlich Erfahrungen? Oder auch mal als Zuhörer "mitgehört'?
    Gruß womez
     
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  2. AvusTTR

    AvusTTR Schaut nur mal vorbei

    Ich bin total begeistert von meinem Selmer Supreme Tenor. Ich spiele es mit einem Otto Link Vintage Tonemaster 7* und einem Organic Selected Jazz 3S. Die Intonation ist perfekt. Besser geht es nicht. Ich muss garnicht viel tun: Es stimmen alle Töne auf Anhieb. Lediglich das mittlere D ist etwas zu hoch, aber immer noch im Toleranzbereich. Alle anderen Töne stimmen auf dem Punkt, mit Stimmgerät gemessen. Im Vergleich zum Reference 54, liegt es mir besser Hand. Selmer hat die Ergonomie spürbar verbessert. Den Klang finde ich auch klasse. Sicherlich spielt beim Klang auch Mundstück und Blatt eine große Rolle. Die Gravuren aus quadratischen und floralen Motiven sind mit sehr viel Liebe zum Detail gefertigt und über das ganze Rohr verteilt.
     
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  3. woomezz

    woomezz Schaut öfter mal vorbei

    Ich hab immer etwas Angst, von mich von meinen spielerischen Defiziten durch das Kaufen von neuem Material abzulenken und das Üben zu vernachlässigen... aber auf dem Supreme hab ich spontan auch besser intoniert als auf meinem braven Kutschenpferd SA II, an das ich gewöhnt bin.
    Viele Freude mit dem neuen Instrument!
     
  4. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ergonomie war gut, Sound fand ich ok aber etwas langweilig. Intoniert nicht besser als andere Saxophone (was für mich eh kein Problem ist). Nach ausgiebigem Test kam nicht das Gefühl auf, daß ich mit dem Teil besser fahre als mit meinem Mark VI oder meinem Yanagisawa oder so manch anderem Tenor, das ich schon in der Hand hatte.
     
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  5. martinpahnke

    martinpahnke Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich spiele seit ein paar Monaten ein versilbertes Supreme Alt. Da es hier um Tenor geht nur soviel: Sturzverliebt!. Ich wollte nur mein damaliges Alt zur Überholung bringen und gehe mit einem Supreme wieder raus……muss man sich auch leisten können….ich weiß. Aber wenn Klang und Ergonomie so optimal stimmen, dann muss man springen.
    Jetzt ist 4 Monate später und ich hab immernoch die gleichen Gefühle. Großes Glück.
     
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  6. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Und das ist doch, was zählt! :)
     
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  7. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Ich konnte neulich ein Supreme anspielen.

    Sicher ein tolles Horn, ganz ohne Frage - ich fand es nur in keiner Weise „besser“ (nur „anders“) als meine Yanagisawa T-WO10 bzw. 20, die zusammen weniger kosten, als ein Supreme, die mir ergonomisch besser liegen, die sich für mich genauso präzise anfühlen, die ähnlich sauber intonieren und die ehrlicherweise ganz oben und ganz unten für mich noch mal besser ansprechen (bin aber auch darauf eingespielt. Auf das Supreme natürlich nicht).

    Klanglich hat mir das Supreme recht gut gefallen, ohne mich zu begeistern.
    Es hatte - hinter dem Horn - das typische „Selmer-Obertonsingen“ mit eher trockenem Low-End und starkem ersten und zweiten Partialton.
    Da finde ich meine Yanis „grundtoniger“ und im Low-End saftiger (20) bzw. erdiger (10). Natürlich alles kein Vergleich zum Low-End bei einem alten Conn…;)

    Im Gegensatz zu meinem ehemaligen Mark VI und einigen anderen Selmer war das (dieses) Supreme obenrum nicht so „schlank“ (manche würden „fokussiert“ sagen) aber auch hier finde ich Palmkeys und Altissimo bei meinen Yanis ähnlich offen und voll wie beim Supreme.

    Will sagen: es mag persönliche Vorlieben für das Supreme geben, vielleicht muss oder will jemand genau diesen Sound abliefern; für mich gab es keinen Anreiz 10k auszupacken.

    Edith sagt gerade: Ich soll mal nicht vergessen, die Hörerseite zu erwähnen!
    Vor dem Horn ist es „just another Selmer“ - Rick Margitza z.B. hört sich auf dem Supreme fast genauso gut an, wie auf seinem Mark VI.
    Die zwei oder drei Mal, wo mir ein Supreme optisch aufgefallen ist (weil die Dinger ja noch so neu blitzen) konnte ich keine Besonderheiten feststellen. Die Spieler konnten es, oder auch nicht - das lag garantiert nicht am Instrument.

    Wie immer sind all die Adjektive nur unzulängliche Näherungen an das, was ich beim Spielen höre oder empfinde.
    Ich glaube es beschreibt die Tendenz und mehr soll es auch nicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.Dezember.2024
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  8. Gelöschtes Mitglied 16158

    Gelöschtes Mitglied 16158 Guest

    Bei den Preisen, die für ein neues Supreme aufgerufen werden, würde ich mich eher nach einem MK VI umschauen.
     
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  9. Jaysax

    Jaysax Schaut nur mal vorbei

    Vor einem Jahr habe ich als Tenor ein Supreme, ein Signatur und ein Yamaha YTS 82Z nacheinander angespielt. Als Mundstück habe ich jeweils das Jody Jazz HR Custom Dark und das Ambika von Theo Wanne verwendet. Für mich war das Supreme wirklich herausragend was Ergonomie und vor allem den Klang betrifft. Warm dunkel rund und satt in allen Lagen. Das Signatur kam mir etwas brillianter vor, von der Ergonomie genau so gut aber nach meinem Empfinden etwas farblos. Das 82Z fand ich auch sehr warm aber auch sehr resonant, crisp farbig vielleicht etwas kantig. Was mir auch gut gefallen hat, dass es extrem freiblasend ist. Daher habe ich mich am Ende auch für das 82Z entschieden. Zugegeben der große Preisunterschied hat auch eine Rolle gespielt, ich bin aber sehr froh über die Entscheidung, da mich der resonate dunkle Ton immer wieder begeistert. Für mich haben sich ganz neue Möglichkeiten eröffnet, weil der Blasewiderstand so gering ist kann ich die leisen Passagen stabil spielen und ohne große Mühe voll aufdrehen. Für mich ist das wichtigste, dass ein Saxophon die eigene Soundvorstellung möglichst gut entspricht, dafür würde ich so viel antesten wie möglich bzw. nötig.
     
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  10. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Habe ich getan und sowohl beim Neuinstrument (als das Süprehm rauskam - siehe weiter oben) als auch kürzlich, als ich etwas ganz anderes probieren wollte.
    Da standen dann ein Supreme, ein Eastman 850 und zwei Mark VI nebeneinander.

    Das Supreme durfte als erstes wieder zurück in die Vitrine.
    Beim - allerdings preislich im gleichen Bereich liegenden - Mark VI konnte ich nicht widerstehen.
    Fünfstellig… bei Preis und Seriennummer :rolleyes:

    Aber ich hätte das Supreme auch gegen die beiden anderen nicht genommen.
    Ich fand das Eastman ETS850 „Rue St. George“ war das zweitbeste Mark VI von den vier… und das 140k auf Platz 3 fand ich eigentlich auch ziemlich gut (und im Top-End deutlich besser, als das 200k Mark VI, das ich diese Woche kurz angespielt habe, weil dessen Besitzer gerne mal in mein 77k blasen wollte… Irre unter sich, halt.)

    Ich plauderte vorgestern mit Alan Barnes, der von einem Erlebnis erzählte, als er ein Alto spielen durfte, dessen Besitzer das Horn an Charlie Parker ausgeliehen hatte. Der hat es wohl eine Weile gespielt - wahrscheinlich hatte der Besitzer Probleme, seine Hupe zurückzubekommen…
    Als er es schließlich zurückbekam, war es ein anderes Instrument.

    Es scheint also so zu sein, dass Instrumente, die viel gespielt wurden, sich „freischwingen“. Dahingehend besteht eine gewisse Einigkeit.

    Es scheint darüber hinaus so zu sein, dass sich Instrumente zum Positiven verändern, wenn sie besonders kompetent bespielt werden.

    Ich hörte, dass ein Flötenhersteller alle Exemplare seines Topmodells von Top-Profis bespielen lässt, bevor sie verkauft werden.
    Hab aber vergessen, welcher Hersteller das ist. Jedenfalls preislich die Liga um die zwei bis drei Süprehm Tenöhre aufwärts.
     
  11. Gelöschtes Mitglied 16158

    Gelöschtes Mitglied 16158 Guest

    Ich bin auch (wieder mal) "auf der Suche" und kann mit gut ausmalen, wie das wieder enden wird ;-)
     
  12. Onkel D

    Onkel D Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele das Supreme Tenor und bin nicht so esoterisch unterwegs. Das Freischwingen kenne ich aus ganz eigener Erfahrung von Geigen. Da kann man das gezielt einsetzen, um neue oder Jahrzehnte nicht gespielte Geigen klanglich zu öffnen. Das macht bei Holz auch physikalisch Sinn. Die Qualität des Spiels ist dabei vollkommen wurscht. Bei der Geige gibt es dafür eigens "Vibratoren", die man am Steg anklemmt. Das klingt dann ganz furchtbar, aber wenn man das ein paar Stunden macht, ist die Geige eingespielt.
    Bei Metall halte ich das für kompletten Blödsinn, wie so vieles, wenn es um legendären Klang oder Seelen und Vorbesitzer geht.
    Zurück zum Supreme finde ich es sehr erfrischend, mal einen Thread zu starten, in dem es nicht um die Kohle geht und um das, was man sich sonst so als dafür kaufen kann. Ist natürlich ein wenig hoffnungslos, weil es für alle, die sich eben gegen ein Supreme entschieden haben, DAS Argument ist, das unbedingt genannt werden muss.
    Ich habe mich für das Supreme entschieden, weil ich Selmer mag und weil es sich super spielt. Ich möchte mich eben nicht mit Vintage-Ergonomie oder -Intonation oder ungleichmäßigem Klang in den verschiedenen Registern rumärgern, sondern mich voll und ganz auf mein Spiel und meinen Ausdruck konzentrieren können und das kann ich damit.
    Klanglich finde ich das Supreme superflexibel. Der Grundsound des Mundstücks wird super angenommen und ab da reagiert das Supreme ganz durchlässig auf das eigene Spiel.
    Ist zum Glück alles persönliche Vorliebe und eigener Geschmack. Für mich passt es perfekt.
     
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Die andere Umgebung kann ich verstehen. Da hilft halt nur das Teil mal auszuleihen..
    Aber, wichtig ist doch, wie es für dich ist, wie du es hörst, fühlst, wie es auf dich reagiert... Wenn das passt und dir gefällt, dann ist das doch das Kriterium. Du kaufst doch für dich und nicht für andere. So, wie ich dich verstehe, passt für dich alles, also such nicht zwanghaft nach gründen eine Entscheidung nicht zu treffen.
     
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  14. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Nur, damit das, was ich zum Supreme schreibe nicht falsch verstanden wird:

    MEIN Argument gegen ein Supreme ist schlicht, daß ich es für mich nicht spannender fand, als meine Yanagisawas, insbesondere das T-WO20.
    Als ich das WO20 gekauft habe, war das Supreme gerade frisch auf dem Markt - mit einem gewaltigen Marketing-Aufschlag (alleine der Name ist eine gewollte Provokation), der für mich glatt ins Aus geknallt ist.

    Für sich genommen ist das Supreme Tenor einfach ein sehr gutes, flexibles Horn, dessen größtes Problem die überzogenen Werbesprüche, der sehr selbstbewusste Preis und die - ich bitte um Verzeihung - meist gut betuchte Spät- und Wiedereinsteiger-Klientel im fortgeschrittenen Lebensalter ist, die genau das eisern verteidigt.

    Wer so breitbeinig beansprucht der/die/das überragend Beste zu sein, muss sich daran messen lassen.

    Ich habe dem Supreme auch mehrere Chancen gegeben, mich zu überwältigen.
    Die insgesamt drei Exemplare bei drei verschiedenen Händlern haben das aber nicht geschafft.
    Das Yana T-WO20 dagegen schon, zum damaligen Zeitpunkt.
    Dass es nur die Hälfte eines Supreme gekostet hat, darf ich schon noch erwähnen, ohne, dass mir gleich das „Totschlagargument“ unterstellt wird, oder?

    Am Ende ist mein Interesse, ein möglichst gut zu mir passendes Instrument zu finden.
    Das habe ich mir von denen abgeschaut, bei denen ich hin und wieder ein bisschen was lernen darf.

    Von denen spielen alle Selmer aber keiner ein Supreme, obwohl sie es, bis auf einen, alle bei Selmer endorsen oder zumindest in einem Video „echt gut“ finden.
    Ich weiß aus gesicherter Quelle, dass der Kaufpreis in diesen Fällen keinerlei Rolle spielen würde (sondern eher symbolisch wäre, Hauptsache, es würde endlich mal einer das Ding mit auf eine Bühne nehmen…)


    Dazu darf ich berichten, dass die Vintage-Ergonomie meines 1958er Selmer mir geschmeidiger und flüssiger unter den Fingern liegt, als die aller Neuware, die ich gespielt und/oder besessen habe. Egal welche Marke. Supreme liegt im oberen Drittel für mich.

    Das Gleiche gilt - mit Ausnahme des Kleinfingertischs links, für den Rest dafür um so mehr - für mein Conn 10M, dem ich immer noch ein bisschen nachweine...


    Die Vintage-Intonation ist nicht zuletzt eine Sache des Erhaltungszustands.
    Aktuell freue ich mich über eine Vintage-Intonation, die mir so nicht einmal bei den für Intonation als Messlatte gelobten Yanas und Yamahas gelingt.

    Das Problem bei den Vintages ist, dass man nicht einfach loslaufen und irgendein wahlweise glitzerblankes oder „street credible“ Mark VI kaufen kann.

    Die Suche ist lang und der Weg manchmal steinig und das Lehrgeld schmerzhaft.
    Mein jetziges Mark VI würde ich aber nicht einmal gegen drei Süprehm tauschen wollen.

    Sagt der vor 10 Jahren Wiedereingestiegene der zum Glück nicht auf jeden Euro schauen muss.


    Ja, also, ich wäre da nicht ganz so resolut.

    Ich hatte mal mit einem Betrieb zu tun, der Teile für einen Kampfhubschrauber zulieferte.
    Flexible Metallelemente mit sehr genau einzuhaltenden Vorgaben in absolut jeder Hinsicht - vor allem, an welcher Stelle des Teil das Metall bzw. die Komponenten aus verschiedenen Legierungen wie spröde bzw. zäh sein durften.

    Um das zu erreichen, wurde viel experimentiert und schließlich eine bizarr anmutende Prozedur von mehrfachem Härten, Enthärten und Vibration in genau festgelegten Frequenzen und zeitlichen Abläufen entwickelt.
    Der Kunde konnte den Erfolg messtechnisch überprüfen (und hat das auch sehr akribisch bei jedem Teil getan).

    Natürlich ist so ein Saxophon kein Kampfhubschrauber…
     
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  15. Onkel D

    Onkel D Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde nicht, dass die Selmer- oder Supremespieler ihre Instrumente „eisern“ verteidigen. Mir ist das wurscht, was andere spielen und ich verstehe jeden, der was anderes besser findet als ich und ich finde es eher amüsant, wie verbissen manche Selmerkritiker zu Werke gehen.

    Dass das Supreme mit seinem Preis eher nicht den 14-jährigen Schüler anspricht sondern älteres Publikum, stört mich nicht. Jedes Ding hat seine Zeit. Gleiches gilt übrigens für die Vintage-Saxophone mit ihren Eigenheiten. Da siehst Du auch wenig Teenager mit spielen. Ich nehme halt lieber den Preis in Kauf als die Eigenheiten. Jeder, wie er mag.

    Die Werbesprüche kenne ich nicht. Wären mir auch egal. Ich habe von Selmer nur gelesen, dass es das beste Selmer aller Zeiten ist. Und das finde ich eine relativ normale Aussage für das aktuelle Topmodell einer Firma.

    Dass Metall durch Härten, Wärmebehandeln und mit Schwingung Beaufschlagen in seinen Eigenschaften beeinflusst werden kann, stimmt. Aber nicht Messing bei Raumtemperatur nur durch die Schwingungen, die beim Spielen entstehen. Da geht nix. Zum Glück.
     
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  16. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Hattest Du so wie ich auch das Gefühl, dass die sehr unterschiedlich waren?
    Ich hab auch 3 bei sehr guten Händlern probiert - Einstellungsfehler gröberer Art schließe ich damit aus.
     
  17. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe nur eins bei Music World in Brilon angespielt und dieses hat mir eine Gänsehaut beschert.Sie haben es vor meinen Augen ausgepackt und es war perfekt, Out of the Box. Selbst mein Saxdoc ist begeistert von dem Instrument.
     
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  18. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Ja, schon. Ich wollte das auf unterschiedliche Räume schieben (um dem allfälligen Anwurf in dieser Richtung zu entgehen). Probiert habe ich bei sehr renommierten Händlern.

    Das erste, als das Modell auf den Markt kam, hat mir ganz gut gefallen und ich erinnere recht flüssige Mechanik, es hat mich aber nicht vom Hocker gehauen. Ich fand es mehlig im Ton (auf dem angestrebten, „überragenden“ Niveau) - das T-WO20 hatte side-by-side mehr Strahlkraft, mehr Farbigkeit und viel mehr Fundament. Dafür natürlich keinerlei Selmer-Sing (danach habe ich zu dem Zeitpunkt auch nicht gesucht). Intonation darf in dieser Klasse sowieso nur noch eine Geschmacksfrage sein.

    Zum zweiten habe ich mich Anfang Dezember 2024 (weiter oben #8) ausgelassen.

    Das dritte, in Paris angespielt, war ziemlicher Matsch unter den Fingern und von der Tonproduktion. Meine Frau - völlig unanfällig für große Namen und gnadenlos in ihrem Urteil - hat mich aufgefordert, das Probespiel einzustellen. Über dieses Exemplar schweige ich im allgemeinen lieber.

    Das eigentlich vierte, war wieder ein gutes Exemplar mit mehr Blingbling im Ton aber ohne jeden willhaben-Faktor für mich.
    Zugegeben, neben dem inzwischen meinen 5-Digit war alles andere echt farblos, eindimensional und langweilig … aber die großen Worte schwingen sie ja trotzdem.
     
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  19. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Ähemm, wenn Du aus dem „Selmerkritiker“ in meinem Fall einen „Süprehmkritiker“ machen könntest, würde ich mir den Schuh sogar zur Not anziehen.

    Das „beste Selmer aller Zeiten“ ist alleine schon eine Provokation der eigenen Geschichte.
    Wäre es das, würde man es auf jeder Bühne sehen.
    Chris Potter, Josh Redman, Ravi Coltrane und ein paar andere würden sogar Geld dafür bekommen, ein Supreme zu spielen… sie tun es nicht.


    Bitte, versteht mich nicht falsch:
    Es soll doch jeder genau das Saxophon spielen, das ihn/sie/es glücklich macht.
    Für mich wird dieses Instrument dem Namen und Anspruch „Überragend“ nicht gerecht. Das ist alles.


    Bei Messing und Lot nicht aber bei Holz und Leim schon?
    Ich sage ja gar nicht, dass es mit dem Bespielen durch wen auch immer so ist.

    Den möglichen Effekt für den einen Werkstoff kategorisch auszuschließen und für den anderen Werkstoff als ganz normal hinzunehmen finde ich aber schon ein bisschen ambivalent.
     
  20. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Das Alto fand ich schon echt gut. Vor allem die Intonation war gegenüber allen Vorgängermodellen und auch gegenüber meinem Yanagisawa wirklich top. Der Klang war aber nicht
    besser. Und ergonomisch ist es immer noch, für mich, unterlegen. Es wäre auf jeden Fall der Platz 2 unter den Instrumenten die ich bisher getestet habe.

    Was mich wundert ist, dass man das Risiko eingegangen ist evtl. mit dem Label Supreme
    vor Gericht zu landen.
    Das wäre was, wenn dann auf allen schon beim Händler stehenden Instrumenten der Name ausradiert werden müsste. Oder ein neuer Trichter zu installieren wäre.

    Das gabs mal bei dem Parfüm Champagne.
     
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