Syos Mundstücke: Eure aktuellen Wahrnehmungen/Erfahrungen

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von altblase, 15.August.2025.

  1. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

  2. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Schon wieder. Wurstfinger oder Bug? :)
     
  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ok, so weit.
    Jetzt folgendes Problem. Ok, mehrere.
    1. Warum klingen dann alte saxophone (also nicht @ppue 's definition von vintage oder modern), sagen wir einfach vorkriegsinstrumente, anders als heutige, aktuelle Modelle.
    2. Warum brauche ich für alte saxophone andere Mundstücke?
    Leider habe ich die Rohdaten hinter den graphen nicht, aber auf meinem Bildschirm sehe ich auch keine Veränderung im konuswinkel. Damit hätte ich nur eine Erklärung für großvolumige mpc an alten instrumenten.... die waren kürzer.
    Bzgl Klang habe ich keine Idee. Ich sehe weder in der korpusgeometrie noch im konus systematisch signifikante Veränderungen, die eine andere klangliche Auslegung erklären. Änderungen könnte man ev im S-Bogen und im Knie sehen. Ob das aber reicht bzw die unterschiede erklären.
    Ich will nicht nerven sondern verstehen, was S. Rascher zu seiner Haltung veranlasst hat. Bisher sehe ich nur, Buescher hat ihm gefallen bzw hat seine Vorstellungen erfüllt, also ist er dabei geblieben. Nur, es fehlt mir die Erklärung.
    Wenn es keine gibt hieße das, dass quasi jedes saxophon geeignet wäre, sofern es mit einem passenden mpc ausgestattet wird.
    Habe ich einen Denkfehler oder etwas übersehen?
     
  4. Anna

    Anna Schaut öfter mal vorbei

    Zur konisch-parabolischen Bohrung kann ich dieses Kapitel aus der Dissertation von Andreas van Zoelen empfehlen: https://www.academia.edu/125603582/The_parabolic_cone

    Es ist schon länger her, dass ich es gelesen hatte, aber ich würde für mich die Erkenntnis daraus so zusammenfassen, dass es sich um einen Mythos handelt, der auf einer sprachlichen Formulierung beruht, mit welcher der sich parabelartig aufweitende Konus von einem Konus mit linear zunehmendem Durchmesser unterschieden wurde.
     
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  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hallo Anna,
    Da sich dein link letztlich auch auf die Messungen von M.Postma bzw auf die Daten bezieht, die er auf seiner hp nutzt, hilft das wenig.

    M. E. geht die Konfusion eher auf den Patentierungsvorgang zurück. A.Sax hatte eine Idee. Die wollte er schützen. Eine Idee ist aber keine fertige Konstruktion. Er ist also hingegangen, hat patentiert, was er wusste, und Bereiche, in denen er konstruktiven Spielraum brauchte, hat er kreativ beschrieben. Das ist eigentlich üblich und hat 2 Gründe :
    1. Wenn sich etwas ändert (bspw er hätte nur den Konus beschrieben, aber keine abweichende geometrie davon), hätte er ein neues patent einreichen müssen
    2. Patente sind öffentlich. Damit hätte jeder loslegen und rumprobieren können. Je enger bzw genauer mein ein ungeprüftes konzept patentiert, um so wahrscheinlicher sind änderungen und um so höher das Risiko, dass mit dem geänderten Entwurf dann einer schneller ist.
    Wenn er also, mehr oder weniger, sagt, der korpus kann alles ausser zylindrisch sein (übertrieben), und das Patentamt schluckt das, dann sind die Optionen für Mitbewerber gering. Ihm bleiben aber alle Möglichkeiten offen zu experimentieren bzw optimieren.
     
  6. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Grundsätzlich habe ich Probleme damit, wenn jemand 1 Exemplar hiervon und 1 exemplar davon nimmt, diese subjektiv vergleicht und daraus dann allgemeingültige Behauptungen aufstellt. Ok, er empfindet es so und er erklärt es sich so. Gut.
    Was bedeutet das für syos?
    Wenn er schon einem homogenen, stark vernetzten material wie ebonit eine schwächere schwingungsübertragung attestiert im vergleich zu metall, wie schlecht muss dann ein inhomogener werkstoff sein, der letztlich aus kleinen plastiktropfen besteht, die oberflächlich miteinander verschmolzen sind (inhomogener werkstoff)?
    Erklärt das dann, dass viele hier den Klang als dimensionslos, matt bezeichnen?
     
  8. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

  9. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    @JES - hast Du den Post auf SOTW überhaupt gelesen?
    Also den ersten Link von @Sebastian , nicht den letzten.
     
  10. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Hihi, ich hatte einen Post oberhalb sogar zunächst den Beitrag von Ben Allen überlesen, der wieder noch mehr "on-topic" (und konsistent mit seinem Blogpost) ist, als die Patrick-Bartley-Anekdote: https://www.saxontheweb.net/posts/4778655/
     
    Zuletzt bearbeitet: 1.September.2025
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  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich habe den link genutzt, der zur Dissertation führt, habe mir diese runtergeladen und gelesen. In dieser werden zwei angeblich baugleiche Mundstücke, bewertet, eines aus ebonit und eines aus messing. Aus diesem (subjektiven) Vergleich wurden Schlüsse gezogen, warum sich das Ebonitmundstück anders spielt als das Metallmundstück.
    Die Schlüsse der d8ssertation habe ich akzeptiert und auf syos übertragen.
     
  12. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Da wir eh schon off-topic und mit Syos offenbar erstmal durch sind…

    Was den Sound der Hörner ausmacht? Details der Bohrung, vor allem im Neck- und evtl. Kniebereich, Materialdicke und evtl. -Beschaffenheit, Masse (Aufbauten, Blechdicke, Bördelung, etc.). Ich habe das für mich weitgehend an den Nagel gehängt. Was soll ich tun fürs bessere Verständnis? 100 Hörner kaufen, wiegen und vermessen? Nicht in diesem Leben. Also bleibt mir nur, die Hörner zu spielen, deren Sound ich mag und mit dem wenigen verfügbaren Wissen und der kleinen Anzahl an Vergleichen, die ich anstellen kann (und den Vermutungen daraus) zu leben. Ich glaube (manche) Hersteller haben das ganz gut raus, aber das wird nicht bereitwillig geteilt.

    Warum man andere Mundstückkammern für verschiedene Hörner braucht? Das ist einfacher und nur indirekt mit der ersten Frage verknüpft. Ich kann unterschiedliche Saxophone mit allen erdenklichen Mundstücken und Ansätzen so stimmen, dass sie für den jeweiligen Spieler sauber zu überblasen sind um in sich stimmen. Wenn ich nichts kompensiere, werden sie aber auf unterschiedlichen Stimmungen landen, mein altes Conn wird ein Stück höher intonieren als mein nicht so altes Selmer. Also brauche ich ein anderes Mundstück oder (und) einen anderen Ansatz. Sie sind halt in der richtigen Tonhöhe auf eine Mundstückgröße hin optimiert. Indirekt wirkt das natürlich auch auf den Sound, dass man tendenziell andere Mundstücke verwendet und sie bei gleichen Mundstücken anders spielen muss, aber ich denke nicht, dass das alles ist, was den Soundunterschied bedingt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 1.September.2025
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  13. Anna

    Anna Schaut öfter mal vorbei

    Meine Aussage hier war nicht wirklich präzise, deshalb möchte nochmal genauer darauf eingehen, wie sich mir die Thematik mittlerweile darstellt.

    Das eigentliche Problem ist ja, dass nicht klar ist, was genau Sax mit dem Ausdruck "parabolischer Konus" in seinem Patent überhaupt gemeint hat. Trotzdem wurde/wird in der Raschèr-Tradition auf einen solchen Konus Wert gelegt, um näher am ursprünglichen Design von Adolphe Sax zu sein als mit modernen Instrumenten, denen die Parabolik (angeblich) fehlt.
    Beim Versuch, hinter die Bedeutung des Begriffs "parabolischer Konus" zu kommen, sind dann wohl auf rein optischen Betrachtungen basierende Vermutungen in Umlauf gekommen, denen man als Mythen auch heute noch begegnet. Mir selbst hat beispielsweise mal ein Buescher-Spieler erzählt, dass man davon ausgehe, das Hauptrohr würde stellenweise linear (konisch) und stellenweise quadratisch (parabolisch) verlaufen wie in Abbildung a) skizziert. Das sähe man, wenn man an der S-Bogen-Aufnahme ins Saxophon schaue daran, dass man den Wandverlauf mit dem Auge nicht an jeder Stelle des Umfangs bis zum Knie hinunter verfolgen könne. Das konnte meines Wissens aber nie reproduzierbar mit Messungen belegt werden.

    Nach heutigem Verständnis, begründet anhand von Literaturstellen und den Messungen von Postma, ist die folgende Erklärung zum Begriff "parabolischer Konus" am wahrscheinlichsten. Der Saxophonkorpus lässt sich grob in drei Bereiche einteilen: S-Bogen, Hauptrohr und Trichter, wobei die Aufweitung am Ende außen vor bleibt. Wenn man den Verlauf des Rohres in diesen drei Bereichen jeweils durch eine Gerade approximiert, kann man erkennen, dass die Steigung dieser Geraden bezüglich der Rohrachse vom S-Bogen zum Trichter hin abnimmt. Der Konus als Ganzes hat damit wie in Abbildung b) skizziert einen Verlauf, den man als "parabelförmig" bezeichnen kann.

    IMG_20250903_220405_375_1.jpg

    Wie die Messungen von Postma zeigen (Anhänge 18 und 19 bei van Zoelen), trifft diese Eigenschaft offenbar auch auf modernere Saxophone zu. Die konisch-parabolische Bohrung als solche kann also nicht der Grund für besondere Klangeigenschaften historischer Saxophone sein. Van Zoelen schreibt, dass seiner Meinung nach hauptsächlich großkammerige Mundstücke und Blattwahl dafür verantwortlich sind.

    Das hast Du schon öfters sinngemäß so geschrieben. Wie kommst Du auf True Tone? Raschèr spielte ja selbst ein The New Aristocrat.

    Sorry fürs Off-topic :)
     
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  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    "Die Modellreihe Buescher „True Tone", die in den zwanziger Jahren gebaut wurden, war die erste professionelle Modellreihe von Buescher. Saxophone aus dieser Reihe wurden zum Beispiel von Sigurd Rascher, einem der berühmtesten Vertreter des klassischen Saxopohons verwendet. "
    https://www.saxophon-service.de/online/da9707x5.htm

    Hieraus geht hervor, dass Rascher das Instrument mit der S/N 36 bevorzugte. Das wäre sogar ein extrem frühes truetone.
    https://saxproshop.com/sax-proshop/glamour-shots/adolphe-sax-36/adolphe-sax-36-history/

    Buescher hat den korpus(bore) quasi nicht geändert (irgendwann hat man die split bells aufgegeben...), sondern nur eine leicht veränderte Mechanik aufgelötet... Ausnahmen zumindest die 400er-Serie.
    Das Thema "parabolic bore" wird auch hier http://www.saxpics.com/?v=mod&modID=1 und den darin eingebetteten links diskutiert.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.September.2025 um 08:03 Uhr
  15. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Ist fast schon zuhause hier

    Back to topic:

    Ich hab mal welche zum testen für meinen Blog bekommen und fand die damals fürchterlich bis unspielbar.
    Seit dem muss sich einiges getan haben, vielleicht können mir diejenigen, die da in letzter Zeit drauf gespielt haben, sagen, ob das noch immer so ist:

    -sehr dickes Material, daher muss der Mind ungewohnt weit geöffnet sein beim spielen (Maulsperre wurde hier schon ein paar mal angesprochen)

    -ABS Plastik: ich finde den Soundaspekt durch den Körperschall als ziemlich Hohl und unangenehm

    -sehr skurrile Innendesigns mit so Noppenrails im Dach.

    -teils auch mit deutlichen Artefakten/Druckungenauigkeiten

    -deutlich sicht- und fühlbare Drucklinien über die Rail und Tisch.
    Was mich tatsächlich etwas sauer gemacht hat, als ich bei der Firma deswegen nachfragte, dass dann als Antwort kam, dass das kein Problem bei der Performance macht. Natürlich ist das Suboptimal, aber Gaslighten muss ich mich da wirklich nicht.

    -und wahrscheinlich daher, besonders schlecht passend mit Synthetic Reeds.

    Ich war richtig erschrocken, was man mir da geschickt hatte und dass das damals schon Fans hatte. Hab dann deswegen und wegen der sonderbaren Kommunikation keinen Test mehr darüber geschrieben...

    War dann etwas verwundert, dass die Firma dann doch Erfolg hat. Vielleicht kann ja jemand noch was dazu sagen, ob diese Punkte inzwischen verbessert wurden. Muss ja.
    Allerdings kenne ich bisher nur ein 3D Druckmundstück, dass mich überzeugt (mit Einschränkungen, (aber mehr dazu später mal aif meinem Blog))
     
  16. ilikebrecker

    ilikebrecker Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele SYOS-Mundstücke auf dem Sopran und dem Bariton, wobei das Bariton-MPC ca. 1 Jahr und das Sopran-MPC ca. 3 Jahre alt sind.
    Vom Material her finde ich HR bzw. Metall schon angenehmer, aber beide Mundstücke weisen keinen Deiner beschriebenen Probleme auf, insbesondere Druckungenauigkeiten und fühlbaren Linien.

    Die Komptabilität zu Plasteblättern kann ich nicht beurteilen, da ich ausschließlich Holzblätter spiele - und das ist auch gut so :)
     
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  17. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Mein erstes Syos war ein gebrauchtes, älteres, danach hatte ich mir noch zwei aktuelle bestellt.

    Bei dem alten war der Druck tatsächlich noch sehr grob, aber die Rails waren okay und diese Noppen Rillen, oder auch Ridges genannt, kann man ja so bestellen oder es eben auch lassen.

    bei allen dreien habe ich den Tisch noch mit feinem Sandpapier auf Glas abgezogen. Da auch die neuen durch die kleinen Rillen sehr schnell schmuddelig wurden und ich mit dem Sound, siehe oben, nicht zufrieden war, habe ich sie auch wieder verkauft.
     
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  18. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Apropos "Kommunikation": Ich fühle mich deutlich unentspannt, wenn ich keine deutsche Seite auf der Homepage finde.

    Ok, Google hat die Seiten übersetzt, aber natürlich in sehr hakeliger Sprache, z.T. mit Begriffen, die es nicht gibt.

    Spannend daher das Zurückschicken. Mit Hilfe von Google weitergestöbert zum Thema Rücksendung. Hat eine Zeit gedauert. Gedanklich sah ich das Mundstück schon in Ebay Kleinanzeigen.

    Gottseidank richtige Seite und Link gefunden. Retourschein wurde per Mail zugesendet.
    Einpacken, zur Post, 11 Teuronen bezahlt und ab nach Paris.

    Nach ca. 2 Wochen Retourbestätigung erhalten.
    Hoffe es zumindest, dass sie es ist. Google übersetzt nicht die Mail. Französisch raten angesagt.

    Keine Katastrophe. Abwicklung korrekt, aber beim großen T. fühle ich mich in dieser Hinsicht wohler und entspannter.:cool:.
     
  19. ilikebrecker

    ilikebrecker Ist fast schon zuhause hier

    Verwende DeepL, das ist meinem Dafürhalten der deutlich bessere Übersetzer.
     
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  20. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ja, aber auch ohne Zugriff auf das Email Programm?

    Aber davon mal abgesehen erwarte ich bei einer Homepage auch eine Version auf Deutsch. Mir einen Kopf darum machen zu müssen, welches der bessere Übersetzer ist und wie er installiert wird, habe ich einfach keine Lust.
    Wie sagte noch dunsemal meine Oma? "Bleibet im Lande und nähret Euch redlich!"

    Aber letztendlich ist mit der Retoure komplett alles klargegangen. Eben gerade von Paypal die Nachricht bekommen, dass Syos den Betrag zurücküberwiesen hat.:cool:
     
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