Welche gebrauchten Klarinettenmodelle für Saxophonisten?

Dieses Thema im Forum "Klarinette" wurde erstellt von Silver, 4.Oktober.2025.

  1. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ist der Riss bereits repariert? Die meisten Risse kann man rel. gut reparieren. Hoffe es ist kein Tonloch betroffen...
     
  2. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Off-Topic zu Metallinstrumenten:

    Der implizierten Aussage zur Lebensdauer bei Metallinstrumenten möchte ich nicht widersprechen, aber einschränkend ergänzen, dass in einer Doku über einen Trompetenhersteller erklärt wurde, dass bei Trompeten mit der Zeit die Klangqualität abnimmt. Das muss natürlich nicht das Ende der Trompete bedeuten, begrenzt aber möglicherweise je nach Höhe der Ansprüche die Dauer der Nutzung beim jeweiligen Besitzer.
     
  3. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Compositmaterial oder Kunststoff kann eine Alternative sein. Allerdings halte ich Composit für eine Marketingsache. Wie bitte soll denn Sägemehl in Kunstharz schwingen? Die Struktur von Holz geht vollständig verloren bei diesem Material. Buffet recycled die Abfallspänne, die bei der Klarinettenproduktion sowieso anfallen und verkauft sie für den gleichen Preis wie Grenadille Instrumente obwohl das Ausgangsmaterial deutlich günstiger sein sollte. Die Witterungs-/Feuchtigkeitsstabilität ist das Hauptargument für Composite und natürlich die zunehmende Knappheit von Grenadille. Vermutlich würde eine baugleiche Klarinette aus Kunststoff genauso klingen, liesse sich aber kaum verkaufen zB eine Kunstoff Tosca für 7000 €. Die Evolution Version der neuen Selmermodelle sind im Oberstück mit Kunstoff ausgekleidet, die Yamaha 450M die komplette Bohrung und die Magoo Modelle von RZ sind komplett mit einem Messing/Kunstharz Composit ausgekleidet. Kunststoff ist also schon eine Option, wenn auch nicht so verbreitet.
     
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  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ein kleiner, ganz alter Riss wurde mal repariert, die neuen, die ich da reingemacht habe, nicht. Konkret, Becher komplett, birne komplett, Oberstück stückweise. Toko hat mir erklärt, wirtschaftlich nicht sinnvoll. GÜ käme noch dazu.

    Wer sagt, dass der Korpus überhaupt schwingen soll? So gewaltig sind die Druckunterschiede in so einer Schwingung nicht und ne normale Klarinette hat was, 10mm Wandstärke. Ich glaube die Bohrung und deren Geometrie (die ist nicht rein zylindrisch) ist da viel Tonbestimmender.
     
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  5. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Da sind wir uns einig. Trotzdem versucht das Marketing häufig den Eindruck zu erwecken, dass Grenadillstaub so etwas wie Feenstaub ist, der besondere Klangeigenschaften verleiht. Gibt es auch in ganz günstig, Thomanns günstigste Böhm ist daraus gefertigt.
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Tja, was da anders schwingt, mitschwingt oder eben, genau andersherum, nicht mitschwingt, ist meines Erachtens bei den Blasinstrumenten noch gar nicht geklärt.
    Ich hatte zwei recht baugleiche Bassklarinetten, eine aus Grenadill, die andere aus Plastik. Die Holzklarinette klang eindeutig besser. Warum auch immer.

    Kennst du die?

    Ich kann mir vorstellen, dass es gar nicht um den gesamten Korpus geht, sondern sich die entscheidenden Klangunterschiede fast! auf atomarer Ebene abspielen und sie sehr stark von der Mikrostruktur der Korpüsse abhängen.
     
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  7. rumigdirk

    rumigdirk Kann einfach nicht wegbleiben

    Wie schön, der Herbst - die Zeit der Körpüsse - kommt.
     
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  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich kann mir das nicht vorstellen. Für mich wäre das dann wie Globuli und Bachblüten in der Medizin.....egal.
    Ich hatte mal kurzzeitig einen saxlehrer, bis covid alles stoppte, der hat meine metallklarinette mal mit seiner selmer konzertboehm verglichen. Gleiches mpc, blatt etc., nur umgesteckt. Der Unterschied war marginal. Wenn du dann bedenkst, seine selmer hat mehrere tausend Euro gekostet, mein metallding 100US plus ne GÜ bei toko... Für nur den Klang hätte ich das Mehr nicht bezahlt.
    Wenn man Intonation und handling dazu nimmt, sieht das anders aus. Das hat dann aber nichts mit dem korpusmaterial und dessen schwingungseigenschaften zu tun.
     
  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Für mich ist der wesentliche Unterschied zwischen Holzinstrumenten und denen aus anderem Material die unterschiedliche Oberfläche der Materialien. Dies beeinflusst über die Reibung die Dämpfung der Schwingung.

    Bestes Beispiel: Eine Quena besteht ja nur aus einem zylindrischen Rohr, Besteht sie aus Glattholz ist der Klang deutlich obertonreicher als wenn sie aus Bambus besteht, mit einer rauhen Oberfläche.

    Bei meiner Holzquerflöte kann ich das genau so nachvollziehen im Vergleich zu allen metallenen Flöten.

    Die Korpusschwingung ist sicherlich auch vorhanden, aber deren Auswirkung auf den Klang, mmh, nach wie vor für mich fraglich, ob relevant oder nicht. Aber man müsste es mal vernünftig messen, wie hoch die Abstrahlung über den Korpus ist. Wäre mal ein Thema für eine Masterarbeit :rolleyes:

    Gruß,
    Otfried
     
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  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Da habe ich meine Zweifel. Der Markt wird nicht das gleiche Geld bezahlen für ein Stück Plastik (sorry) wie für edles Holz. Damit fängt das an.
    Wenn ich als Hersteller aber nicht den gleichen Preis verlangen kann, dann muss ich irgendwo sparen. Das wird dann an der Mechanik passieren, im Zusammenbau, in den Toleranzen etc. Vielleicht sogar in der konstruktiven Auslegung, wie aufwendig die Bohrung klangoptimiert wird. Mit all dem dürfte es schwierig werden hier einen tatsächlichen Vergleich nur der Materialien zu bekommen.
     
  11. rumigdirk

    rumigdirk Kann einfach nicht wegbleiben

    Spart mann denn nicht bereits enorm, wenn man edle Hölzer durch Plastik ersetzt?
     
  12. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Davon abgesehen,dass mir deine Komentar gefällt, ist Holz wärmedämmend, das Instrument hält die Temperatur und damit die Stimmung besser

    Claus
     
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Was ist für dich "enorm"?
    Ich habe im Netz mal nach Tonholz Grenadillholz geschaut. Danach komme ich auf etwa 3-500€ für das Material (als Privatkunde/Endverbraucher). Ganz für lau bekommt man mit Grenadillholzfasern angereicherten Kunststoff auch nicht, zumal die Mischung für musikinstrumente schon besser sein muss als ev für industrieanwendungen. Mit Kleinstmengenaufschlag würde ich da etwa 100€ erwarten. Macht also 2-400€ Differenz, vermutlich weniger.
     
  14. rumigdirk

    rumigdirk Kann einfach nicht wegbleiben

    gut
     
  15. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Wie werden denn Kunststoff Klarinettenkörper hergestellt? Herkömmlich, gebohrt gefräst und gedrechselt oder einfach nur gegossen?
    Claus
     
  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich denke das hängt vom Kunststoff ab und von den Stückzahlen
    Bei den green-lines von buffet (also holzfasern mit epoxid) und klarinetten aus ebonit gehe ich davon aus, dass die ähnlich hergestellt werden wie vollholz auch. Da ist dann der preisunterschied marginal, weil den preis bestimmt überwiegend der arbeitsaufwand.
    ABS-Korpi weiß ich nicht. Eigentlich ist sowas ein typischer spritzgusskunststoff, allerdings sind Formen teuer und lohnen nur bei größeren Stückzahlen.
     
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich will das noch einmal genauer schildern mit den beiden Bassklarinetten. Die Hölzerne habe ich jahrelang gespielt, bis sie runter war und eine GÜ gebraucht hätte. Finanziell nicht sehr gut aufgestellt, war es damals billiger für mich, mir eine gebrauchte Plastikklarinette bei Ebay zu schießen. Mit der war ich sehr zufrieden, hatte aber manchmal das Gefühl, die wäre ein klein wenig kühler im Klang.

    Zu Ruhm und Geld gekommen habe ich Jahre später die Holzklarinette überholen lassen. Und dann war sie wieder da, die wohlige Wärme. Hätte ich jemandem die Instrumente mal eben zum Vergleich angespielt, hätte der Zuhörer wahrscheinlich gesagt, der Unterschied sei marginal, wenn er ihn überhaupt wahrgenommen hätte.

    Wenn du jahrein, jahraus das gleiche Instrument spielst, wird das zu deinem Körperteil und spürst feinste Nuancen. Auch solche, die man mal eben in einem fünfminütigem Test gar nicht registrieren kann. Das ist dann das Ding, wo man von außen sagt: Was soll der Aufwand, soll der Preis?, es klingt doch gleich. Wenn du aber täglich diesen 0,5 % besseren Klang auch nur spürst, wirst du den nicht mehr missen wollen. Für die Außenstehenden grenzt das an Voodoo, für den Spieler wird der lebensnotwendig.

    Das sieht man als Profi vielleicht etwas anders.

    Genau das war meine Idee, denn wir suchten bisher meist bei den materialeigenen Eigenschaft und dem Gesamtkorpus nach dem Phänomen des besseren Klanges, weniger bei der Oberflächenbeschaffenheit.

    Läuft man barfuß über einen Holzboden, so spürt man etwas völlig anderes, als wenn man über PVC, Plastik oder Metall läuft. Klar, zu allererst ist es ein Wärmeunterschied, daneben aber auch spürt man eine andere Haptik. Warum sollte es der stehenden Welle anders ergehen?
     
    Silver und Otfried gefällt das.
  18. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    ich bin ja unbedarft ..... aber "Anzahl der Birnen" bei Thomann wirft irgenwie fragen auf .... werde ich in zukunft öfter Obst kaufem müssen ?
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das hat nichts mit dem Material zu tun, sondern von Gewohnheit oder Widerstand gegen Veränderung. Ausserdem mischt du gerade, was ich mühsam versucht habe es zu trennen, Klang bzw Haptik/Spielgefühl. Also Aussenwahrnehmung vs Eigenwahrnehmung.

    Ich habe von mir gesprochen... bezogen auf den Punkt Außenwahrnehmung (der Typ hat gespielt und ich habe davor gesessen und zugehört).
    Bzgl Innenwahrnehmung ist meine Metallklari Sch.., und mir wäre eine hochwertige Schwarzwurzel auch lieber (bessere intonation, haptik, gewicht (ja, ist ein faktor)). Deshalb habe ich weiter oben von einer Metallklari abgeraten. Die Dinger haben ihre Berechtigung, aber "you get what you pay for".
     
  20. ppue

    ppue Mod Experte

    @_Eb: Welche Frage wirft es denn auf? Die Birne bei der Klarinette ist das, was des Saxophon S-Bogen ist. Die Birnen sind verschieden lang, auf dass man mit ihnen das Instrument stimmen kann.

    Danke für deine mühselige Anstrengung, die Dinge zu trennen. Ich würde die eben nicht trennen, denn ein besseres Eigengefühl schlägt sich immer auf mein Spiel und somit auch auf das außen Wahrnehmbare.
     
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