Von Legere zurück zum Holzblatt geht auf Alt nicht! Warum?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von altblase, 17.Oktober.2025 um 14:14 Uhr.

  1. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Einen wunderschönen guten Tag zusammen!

    Zur Erinnerung: In einem vergangenen Thread habe ich über das gleiche Thema geschrieben, jedoch auf das Bariton bezogen. Jahrelang auf Legere gespielt, aber um die Tiefe und Sound zu verbessern, bin ich zum Holzblatt (D'Addario Jazz Select) zurückgekehrt. Das Resultat war in jeder Hinsicht sehr überzeugend. Ich konnte auch auf tolle Jody Jazz Mundstücke (DV und Custom Dark) umsteigen, was mir mit Legere so nicht möglich gewesen wäre. Das Spielen fällt mir auf dem Bariton mit Holz leichter.

    Und das Gleiche wollte ich danach auf dem Alt ausprobieren und hatte beim Bestellen der Holzblätter (auch o.g D'Addario Jazz Select 2,0) superhohe Erwartungen.

    Ergebnis? Pustekuchen! Trotz geringer Blattstärke von 2,0 und leichtem Mundstück (Selmer Soloist C**) Schwierigkeiten das Blatt überhaupt in Schwingungen zu bringen. Starkes Rauschen, hoffnungslose Höhe. Mit mehreren von dem o.g. Blatt weitergetestet, ohne bessere Ergebnisse. Blätter wurden vorher sorgsam mit Wodka getränkt.

    Ein paar Wochen später mit einer anderen Blattmarke (Vandoren ZZ 2,0) gegengetestet. Hat D'Addario vielleicht versehentlich Stärke 4,0 statt 2,0 in die Packung gelegt?
    Resultat war jedoch auch mit Vandoren ZZ 2,0 dasselbe.

    Was ist da los? Auf dem Baritonmundstück sind die Holzblätter für mich leichter spielbarer als Legere, auf dem Alt bekomme mit den Holzblättern kein Bein mehr auf die Erde.

    Um es vorwegzunehmen: Ich leide keine Not! Mit den Legere French Cut 2,25 bin ich sowohl von der Spielbarkeit als auch vom Sound her sehr zufrieden.

    Daher nicht schlimm, dass es auf dem Alt mit den Holzblättern (ohne lange Umgewöhnungszeit) nur noch schlecht geht. Mich würde der physiologische Aspekt interessieren, welche Entwicklung da über Jahre stattgefunden hat.:cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Oktober.2025 um 14:28 Uhr
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  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Das sollte vielleicht mal ein erfahrener Saxophonist gegentesten, um überhaupt erst einmal die einfachsten Fehlerquellen auszuschließen und auch zu hören, woran es bei dir scheitert.

    Vielleicht solltest du auch den Wodka lieber trinken, als deine Blätter damit duselig zu machen. Es passiert schon mal, das voreingeweichte Blätter sich an der Unterseite aufwölben. Oben können sie das nicht, weil da die harte Außenschicht ist, Bleibt ihnen nur, nach unten hin zu quellen.

    Was passiert? Die Blätter liegen an den Kanten nicht mehr auf dem Tisch auf und da geht einfach die Luft durch.
     
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  3. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Passiert das bei den Baritonblättern nicht? Mit denen habe ich keinerlei Schwierigkeiten. Die lagern im selben Wodkaglas. Oder spielt das Größenverhältnis auch eine Rolle?
    Gerade geschehen!:cool:
     
  4. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Solche Probleme hatte ich nicht, als ich meine Blätter in Wodka gelagert hatte.

    Gib dir und der Sache einfach nochmal etwas Zeit, du musst dich umstellen und aufgrund der kleineren Bauweise ist das Alto da mit Sicherheit empfindlicher, als das Bariton.

    Als ich nach Wochen Guardala Fusion MP wieder mal mein alstes STM ausprobiert hab, habe ich auf Anhieb keinen Ton herausbekommenen, da sie sich so unterschiedlich anspielen lassen.
     
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  5. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ich vermute, dass ein 2er Blatt auf dieser doch eher engen Bahnöffnung (C**) dicht macht. Vielleicht auch nur, weil du dich an diese Bedingungen nicht gewöhnt bist.
     
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  6. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Hatte von Profis erzählt bekommen, dass der Wodka eben Probleme, die man sonst mit Holzblättern haben kann, im Vorfeld vermieden werden.
    Die Mundmuskulatur musste sich wieder umgewöhnen?
    Hab auch schon überlegt, ob sich im Zentralbereich der Unterlippe, wo das Altsaxblatt aufgesetzt wird, eine spezialisierte "Legere-Muskulatur" entwickelt haben könnte.:cool:
     
  7. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Es ist genau umgekehrt! Ich bekam das erst gar nicht richtig in Schwingungen. Absolut anstrengend. So, als wenn ich es früher mit einem 4er Blatt versucht hätte.:cool:
     
  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Na ja- k.A. aber es kann halt ev. auch scheinbar anstrengend wirken, wenn es zu macht.
    Ferndiagnose wohl schwierig...

    Du hast ja offenbar schon zwei Blattmarken ausprobiert- und dass da gleich bei beiden Fehlbezeichnungen sein sollten ist ja eher unwahrscheinlich.

    Aber mein Einwand ist halt bloss bezogen auf dein Setup Bahnöffnung vs. Blattstärke
     
  9. Bb7

    Bb7 Ist fast schon zuhause hier

    Wahrscheinlich gibt es dafür schon einen thread, aber ich frage hier noch mal:
    Ich verstehe gar nicht, was das "wodkawässern" soll. Ich habe mit Blättern auch kaum Probleme,..... anfeuchten mit dem Mund und vielleicht 15 Min. anspielen reicht mir, um einen guten Ton zu haben. Oder auch mal nicht, dann ist das Blatt Schrott, aber mit Wodka wässern?????? was soll das?
     
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  10. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Blätter ständig feucht zu halten, soll verhindern, dass sie durch ständigen Wechsel von trocken und feucht Schaden nehmen.
     
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  11. Bb7

    Bb7 Ist fast schon zuhause hier

    Seltsam.......und warum in Wodka? Also ich habe noch nie an so etwas gedacht und kein Blatt nimmt irgendeinen Schaden...es sei denn einfach durch Abnutzung.
    Bringt das wirklich was, Blätter in Wodka zu wässern?? also ich mache das ganz bestimmt nicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Oktober.2025 um 19:56 Uhr
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  12. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Dann brauchst du ja auch nichts drüber zu wissen. :D

    Such mal nach „Blätter feucht lagern, Wodka, Listerine“
     
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  13. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Den Tipp vor ein paar Jahren von Thorsten Skringer bekommen Das Blatt ist sofort top spielbereit, kein Wellen, Quietschen oder sonstiges. Und langlebiger.

    Die o.g. Schwierigkeiten mit den Holzblättern hatten mich damals dazu veranlasst zu Legere zu wechseln. Irgendwas war immer.

    Seit dem Wodkabad sind die Schwierigkeiten nie aufgetaucht.

    Wie schon oben erwähnt, habe ich mir nur für das Bariton Holzblätter, inkl. Wodkabad zugelegt. In ein Honigglas wird der Wodka reingegossen und es lagern 4 Blätter.:cool:
     
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  14. Bb7

    Bb7 Ist fast schon zuhause hier

    Na gut.....verbleibe ich halt in Unwissenheit :) Das in Wodka lagern finde ich trotzdem unverständlich. Und ich habe definitiv keine gewellten Blätter. Es sind nicht alle Blätter gut, aber gewellt ist schon ewig lange keins mehr. Komisch, dass es da so unterschiedliche Erfahrungen zu gibt.
     
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  15. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Ob es am Wodka liegt kann ich nicht beurteilen, ich halte die Blätter kurz unter den Wassrhahn, baue dann Sax, Bogen und Mundstück zusammen und dann ist das Blatt auch schon spielbar.
    Ich kenne allerdings das Problem dass @ppue beschrieben hat sehr gut.
    Man kann mit dem "Plopptest" leicht feststellen ob es daran liegt :
    Das Mundstück vorne mit den Lippen umschließen und hinten mit der flachen Hand luftdicht zuhalten. Dann die Luft aus dem Mundstück saugen und dabei das Mundstück (hinten weiterhin zuhalten) aus dem Mund ziehen. Wenn es "Plopp" macht dichtet das Blatt gut ab und sollte spielbar sein.
     
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  16. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Nein, Du bist ja jetzt informiert!:cool:
     
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  17. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    @altblase Manchmal kann das auch an der eigenen Erwartungshaltung liegen, und man iss bereits schon länger in freudiger Erwartung, etwas Besonderes an dem TAG zu erleben, und dann "PUSTEKUCHEN"...:p

    Iss Mir auch schon öfter mal in verschiedenen Kontexten mal passiert..., von daher fahr Ick mittlerweile ganz gut sämtlichem ohne jegliche Erwartungshaltung zu. begegnen...

    Haben denn wie @ppue schon meinte, die Blätter vll. schon einen "sitzen"...? Sind die noch Plan...? Und wie rum liegen die im Glas..., mit der Heftseite nach unten...?

    Ick hab mich von meinem Wodka Projekt direkt nach Beginn verabschiedet, nachdem Ick äußerst zeitnah 3 gute Bariblätter direkt damit geschrottet hab... Von daher gibt es hier Wodka nur noch als "Rachenputzer"...;)

    Mir iss in den vll. 2 Jahrzehnten Holzblätter bisher NIX aufgefallen..., weder Probleme mit quietschen, noch sonstwas..., mach das jetzt wieder
    oldschool... Nicole Johänntgen macht das immer schön per Video vor..., einfach mal von beiden Seiten in den Mund genommen... fertig...;)

    Mit leichteren Blättern wie 2.0 wär für Mich auf dem 6er Lawton schon ne Herausforderung... Spiel da aktuell 2 1/2m Rigotti Gold Jazz drauf...

    Hast DU das mal mit anderen Mundstücken schon mal angetastet..., mit und ohne Wodka..., ggf. Mondkonstellationen berücksichtigen...;)
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Feuchtlagerung polarisiert, die einen schwören drauf, die anderen hassen es. Hab es eine Weile probiert um mitreden zu können. Die Blätter halten länger, verlieren aber subjektiv für mich etwas in den Höhen. Am Wichtigsten für dieses Thema ist aber, dass es sie leichter werden. Ich glaube ich musste eine halbe Nummer rauf.

    Jetzt ist ein 2er Blatt meiner laienhaften Meinung nach eigentlich eh schon sehr leicht für ein C**. Dann noch feucht und der Spalt ist schon vom hinschauen zu. Nimm doch mal ein knackig helles und trockenes Rigotti in mindestens 2,5, besser 3 und schau, wie viel Ton da ganz ohne Beißen rauskommt, wenn man bisschen pustet. Gerade auf dem Alt fand ich die zuletzt immer super.
     
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  19. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Ich habe ein Weile meine Blätter „feucht“ gelagert.
    Ein Schwamm mit Schnaps —jede Sorte über 40%vol. ohne Zucker geht— in ein verschließbares Glas und die Blätter dann in den Plastikhaltern in den Dunst gestellt. Der Reedjuvenator geht genauso, kostet aber verhältnismäßig viele Taler.
    Das hat ganz ordentlich funktioniert, die Blätter neigten aber dazu, sich nach ein paar Tagen vollzusaugen und dann komplett mumpfig zu spielen.
    In etwa der Effekt, wenn man Blätter in den Schnaps schwimmend einlegt.

    Deshalb bin ich davon wieder weggegangen und halte meine Blätter in simplen Reedguards, lutsche sie ein paar Sekunden an, bevor ich sie aufspanne und habe damit keinerlei Probleme. Leichte Schwankungen kann ich mit dem Ansatz ausgleichen —hält flexibel— und die Anzahl echter Schrottblätter ist weit unter 10%.

    In Zeiten, wo ich viel spiele, lasse ich das Blatt gleich so lange auf dem Mundstück, bis es durch ist. Naja, eigentlich nehme ich es ab, um das Mundstück zu spülen und trocknen und spanne das abgewischte Blatt dann wieder auf. Mit der Restfeuchte spiele ich dann bis zu 24 Stunden später einfach wieder los. Dafür gab’s schon Mecker vom Refacer aber das ist ein anderes Thema.
     
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  20. Moritz.M

    Moritz.M Ist fast schon zuhause hier

    Steffen Weber hat mir mal empfohlen, die Blätter in Listerine zu lagern. Allerdings nicht in der zuckerhaltigen Listerine, die man hier üblicherweise kaufen kann.

    Ich habe das eine kurze Zeit einmal probiert und bin schnell wieder davon abgekommen.
    Meine Blätter erhalten keine besondere Aufmerksamkeit. Vor dem Spielen wird das Blatt kurz angelutscht und ist dann spielbereit.
    Und wenn ich am folgenden Tag wieder spiele, bleibt das Blatt auf dem Mundstück. Das Sax wartet dann spielbereit im Ständer.
     
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