Welche gebrauchten Klarinettenmodelle für Saxophonisten?

Dieses Thema im Forum "Klarinette" wurde erstellt von Silver, 4.Oktober.2025.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Unabhängig vom angestrebten technischen Level auf dem jeweiligen Instrument.
    Wenn ich, wie Dir das vermutlich passiert, einen Anruf erhalte, 2 Tage später ein Programm mit einer Big Band zu spielen, ist es sicher hilfreich, einigermaßen sicher auch anspruchsvolle Sachen vom Notenblatt spielen zu können.

    Andererseits, derartige Anfragen sind nicht mein Tätigkeitsfeld.

    Ich benötige grundlegende technische Fähigkeiten, um auch in schwierigeren harmonischen Zusammenhängen etwas musikalisch sinnvolles zu improvisieren.

    Beim Saxophon ist die Herausforderung im Moment sowas wie 5 Kreuz, bei der Klarinette sind es dann halt 3.

    Das, genau angepasst an mein Können und Nichtkönnen zu üben, dazu baue ich mir meine Etüden selbst, bzw. versuche, die mir aus einfacheren Tonarten geläufigen Muster in die schwierigeren zu überführen

    Gruß,
    Otfried
     
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  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

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  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ja, gut, jeder ist da halt anders. Ich habe das Ding rauf und runter geschoben- an der Fingerhaltung hat sich dabei für mich so gut wie nichts geändert, was vorteilhafter gewesen wäre.
    Für die Gelenkbelastung ändert sich damit aber gar nichts, die Hebelverhältnisse auf das Daumengelenk bleiben ja immer dieselben.
    Wenn man ohne Gurt spielen will, gibt es da so ein Sonder-Teil, welches man montieren kann, da liegt das Gewicht dann vile weiter hinten, mehr gegen die Daumenwurzel zu. Ich weiss aber gerade nicht mehr, wie das Teil heisst.

    Wau- auch das schaffe ich nicht... :) Aber bei der Klari dürften die Winkelverhältniss etwas anders sein, mit dem Gurt kann man die praktisch hängen lassen, weil auch das Mundstück anders in der Schnute sitzt als beim Sopran. Bei diesem haben ja auch viele den Eindruck, dass ihnen der Gurt nichts bringt.

    PS: Lesen müsste man- @Bereckis hat das teil ja schon zitiert- sorry :)
     
  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nicht lange genug klarinette gespielt. ;)
    Das geht notfalls auch mit nem Alto.... Allerdings keine 2 Stunden.:finger:

    Nee ernsthaft, kommt auf das Sopi an. Mein altes Conn-stencil (gebogen) hat rückseitig keinen daumenhaken sondern einen daumenring. Damit ist das gar kein Thema.
     
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  5. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Auf Notenpapier deshalb, weil man da mit Bleistift viel notieren kann. Bei den Pinkys rechts rum oder linksrum, Atemzeichen, viel oder wenig Mundstück, Intonationspfeile, etc. So hat das mein Lehrer früher mit mir gemacht und ich habe etwas davon übernommen.

    Warum überhaupt? Das habe ich mich früher auch gefragt, als ich die Etüden besser mal gefressen hätte statt zu nölen. Heute hat das was von der Geisteshaltung eines Kreuzworträtsels für mich. Das muss nicht alles erreicht werden. Der Weg ist das Ziel. Und wenn’s genug ist hör ich einfach wieder auf.
     
  6. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Nachdem ich heute zwar mehr oder weniger wohlklingend aber zuverlässig auch das c4 erreicht habe, ohne mir die Lippe blutig zu beißen, bleibt das Kernproblem des Saxophonisten, die Tonlöcher zuverlässig mit den Fingern zu schließen.
    Der beim ungenauen Greifen entstehende Ton ist nicht das c4… :rolleyes:

    Das Greifen fällt insbesondere dort schwer, wo eine simple C-Dur Leiter den Umgriff von der (korrekt mit der Seite des ersten Gliedes des linken Zeigefingers bedienten) A-Klappe auf das volle Programm aller Finger vorne und hinten plus Registerklappe minus A-Klappe erfordert… ich hoffe, es gibt dazu einen „Trick“ den ich in der Yamaha-Grifftabelle nicht finde, befürchte aber, der „Trick“ liegt im stupiden Üben, bis es klappt.

    Was mich zu den diversen Schulen und Etüden bringt, die genau solche Klippen systematisch auf den Übeplan bringen.
    Am Saxophon bin ich an einem Punkt, wo mich sechs Vorzeichen nur noch intellektuell schrecken, weil die Subdominantparallele (vulgo „die II“) von D-Flat mangels Häufigkeit bewusstseinspflichtig ist und es beim Lesen vom Blatt so furchtbar unübersichtlich werden kann.
    Aber da kann ich meine Wurstfinger auch irgendwie auf die Klappe patschen, wenn es der Sache dienlich ist. Ich muss nicht mal die Pearls so richtig erwischen und kann mir das Übeprogramm für hakelige Stellen musikalisch selbst zubereiten.

    Bei der Klarinette ist C-Dur noch eine Herausforderung. Um die zu meistern, tendiere ich zu den Anweisungen aus dem Kaff in Brandenburg … :)

    Aber hey, ich hab es so gewollt… ;)
     
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  7. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Der Schlüssel, um über den Break zu kommen, sind die richtigen Positionen von Zeigefinger und Daumen.

    Beide kennen 4 Positionen:
    Daumen - Loch zu, Duodezimklappe, beides oder keins.
    Zeigefinger - Loch zu, A, Gis, nix.

    Bei beiden Fingern muss man aus jeder Position mit nur einer Bewegung in jede andere wechseln können, idealerweise auf Tuchfühlung und mit minimaler Wegstrecke. Kein erst hier hoch und dann da runter, sondern immer direkt. Das erfordert etwas kippen und drehen in verschiedenen Gelenken.
    Der Wechsel F-Fis bringt auf der Boehm dann zusätzlich eine Balance-Herausforderung.

    Zum Glück hält jede Klarinettenschule hierfür die richtigen Gemeinheiten bereit mit den Wechseln A-H, B-H, F-Fis, F-B, Fis-B, Gis-H, etc., etc.
    Ich denke die Wege der Finger werden mit der Übung automatisch kürzer.

    Der Wechsel am Sax zwischen mittlerem C und D ist eigentlich auch nicht einfacher. Bei der Klarinette sind es halt mehrere Griffpositionen, die man da üben muss.
     
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  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Wenn man von unten eine Leiter hoch zum "kurzen" A kommt, deckt die rechte Hand schon Löcher und Klappen für das lange C zu und der linke kleine Finger drückt schon die H-Taste. Das A klingt damit voller und zum H sind es nur noch drei Finger, die sich bewegen müssen.

    Ab wann und wie viele der tiefen Löcher und Klappen man schon vorzeitig besetzt, muss man ausprobieren. Ich kann es am Laptop aus dem Kopf gar nicht mehr sagen. Das Wissen darüber ist vollständig ins Fingergedächtnis gewandert und eine Klarinette habe ich die Tage auch nicht zur Hand.
     
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  9. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Kurzes A?
    langes C ?
    Von was redet er?
     
  10. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Na vom a' und dem c''.

    Die Möglichkeit des Abdeckens ist übrigens bei Boehm und Deutsch leicht unterschiedlich meiner Erinnerung nach.
     
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  11. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Ich meinte eher warum das eine lang und das andere kurz ist. :confused::confused:
    Gibt es auch noch ein langes A und kurzes C

    Es beginnt für mich ein wenig kompliziert zu werden das könnte mir den Spaß verleiden...

    :cool:
     
  12. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Als kurze Töne bezeichnen Klarinettisten*innen die Kopftöne - um das A1 herum - also, A/A#- der Wechsel auf die "Langen Töne" ist dann das H1, bzw. C2.
    Bedeutet: bei den Kurzen Tönen schwingt die Luftsäule im kürzesten Teil des Instruments - und bei den Langen - beim langen "B1"(H1) sogar vollständig das ganze Rohr.
    Dieser Wechsel ist wichtig, was Intonation und Sound-Timbre anbelangt. Es entsteht auch phys. ein kleines Delay, was es auszugleichen gilt, wenn man(n)/frau von "kurz" auf "lang" wechselt.
    Da in der Musik kein Delay aber vorgesehen ist, gilt es, diese Wechsel sehr gut zu beüben.

    Leider gibts den nicht. Wenn man vom Sax kommt, ist die Klarinette sehr kompliziert.
    Das Saxophone ist schon eine tolle Erfindung/Weiterentwicklung.
    Ja, daran führt kein Weg vorbei. Nimm Dir Zeit, mach es gleich an Anfang genau, sonst musst dort ewig nachjustieren und kommst nie sauber ins Tempo.
    So ist es - Du schaffst das. Wenn schon C4 ?? gut geht, dann ist das mit dem A1 nicht mehr weit....
    gute Erfolge
    Paco
     
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    upload_2025-11-15_10-9-26.jpeg wir reden von c4 und nicht c3? Hut ab...
     
  14. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Zuletzt bearbeitet: 15.November.2025 um 10:22 Uhr
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  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Einen Quantensprung an Sicherheit und Geläufigkeit beim Registerwechsel habe ich erzielt, indem ich mir angewöhnt habe, nach Möglichkeit immer den ersten und letzten langen Ton beim Registerwechsel rechts zu greifen.

    Bei C-Dur Tonleiter bedeutet das dann, c2 links und h1 rechts.

    Ist zunächst natürlich für Saxophonisten völlig ungewohnt, lässt aber in der linken Hand mehr Spielraum zum Greifen des a1.

    Das Abdecken der rechten Hand bei den kurzen Tönen ist nicht nur bequem, sondern akustisch auch notwendig, vor allem beim Bb, welches ohne ja sehr dünn daher kommt. Macht aber auch A und Ab deutlich kräftiger.

    Gruß,
    Otfried
     
  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

  17. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Die Anregungen sind ja sehr gut aber mir würden echt Bilder helfen von dem was ihr sagt..
    Mir fehlt noch die Vorstellung..
    :(
     
  18. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Ja, Hut ab. Und trotzdem würde ich das nicht ständig machen. Ich vermeide es, als Hobbytröter höher als F oder notfalls G zu spielen, wenn ich übetechnisch nicht gerade voll im Saft stehe. Für mich erfordern die Töne ganz oben so viel Lippenkraft, die man bei fehlen davon durch einen beherzten Biss ersetzen will.

    Und da habe ich zu viel Angst, mich zu verletzen und es auf allen Instrumenten eine Weile auszubaden. Ich erinnere mich an Zeiten, wo ich aufpassen musste, ob ich die Zähne in die vorhandene Kerbe setze oder daneben. Das kann echt alles erschweren.
     
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  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Jep. Ausserdem schadet es meinem Ansatz am Saxophon..... Volle Zustimmung.
    (wobei ich den drang nach oben verstehe. Habe ich auf meiner trompete auch, nur da merke ich, es geht einmal mit Gewalt, das hat dann Konsequenzen, oder mit der richtigen Technik ganz locker, und das braucht Zeit)
     
  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Was die kurzen Töne sind, hat @Paco_de_Lucia ja schon beschrieben.

    Bei g1, g#1,a1 und bb1, eben den kurzen Tönen, gibt es, im Sprung zum nächsten Register, zwei Probleme:

    Zum ersten müssen ganz viele Finger auf einmal ihre Position ändern und zum zweiten klingen diese kurzen Töne etwas stumpf, weil die Röhre auf der kurzen Strecke wenig Resonanz bietet.

    Abhilfe schafft da, schon ab dem g1 (aufwärts spielend), die rechte Hand auf die drei Löcher und die c2-Taste zu legen. Um den Wechsel zum h1 noch geschmeidiger zu machen, sollte auch der linke kleine Finger schon auf der h1-Taste liegen.

    Du spielst also wie gewohnt deine kurzen Töne, machst aber unten schon mal alles dicht. Der Wechsel von a1 zum h1 ist dann nur noch Sache der linken Hand.

    Beim Herunterspielen gilt es adäquat, die tiefen Löcher bei den kurzen Tönen zu schließen.
     
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