Warum gibt es keine amerikanischen Saxophone mehr?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Saxoryx, 14.November.2025.

  1. Bb7

    Bb7 Ist fast schon zuhause hier

    Okay....andere Saxe kenne ich eigentlich nicht und dass das Buescher 400 eher ein modernes Horn ist, war mir neu und nehme ich dann einfach mal so zur Kenntnis. Bin eher froh darüber als gar enttäuscht!
    Kein Wunder, dass ich keine relevanten Unterschiede zum YTS sehen konnte. Thx für info.
     
  2. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Es gibt doch amerikanische Saxe: LA Sax, Cannonball, Unison etc. Sind halt auch m.W. Mark 6 Klone, aber amerikanisch Firmen.
     
  3. Moritz.M

    Moritz.M Ist fast schon zuhause hier

    Unison sitzt in Taiwan.
    17 Lane 2140 South, Kuang Hsing Rd. Taiping City,Taichung Hsien, Taiwan
     
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  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Cannonball sitzt zwar in Utah, USA. Lt hp kommen die Instrumente aber aus Taiwan und werden bei cannonball nur nachgearbeitet. In den usa gibt es 25 MA dafür für das gesamte Lieferprogramm unter dem Namen Cannonball.... also amerikanischer Saxophonbau Fehlanzeige.
     
  5. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Das ist, wenn ich es richtig verstehe, ein Conn.



    Das ist ein Oldroyd Walker Lineage. (Großbritannien)



    Es ist die gleiche Künstlerin, wahrscheinlich zwei unterschiedliche Mundstücke (oder nur Ligaturen?). Shabaka Hutchins beschreibt Oldroyd Walker Saxe als "Conn mit Selmer-Mechanik".
    Ich finde den Sound von OWL in diesem oberen Vergleich etwas schlanker, obertonreicher und dennoch sehr fett. Mir persönlich gefällt es besser.
    Es war nur ein Beispiel dafür, dass man in diese "amerikanische " Richtung auch heute was macht und zwar was ganz tolles.

    Liebe Grüße, Alex.

    Oh Schande. Das wäre mit Oldroyd Walker Lineage. Sorry

     
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  6. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Sag mal so, in meiner Wahrnehmung werben zB LeMonde, P.Mauriat und Keilwerth mehr oder weniger explizit damit, zumindest keine Selmer-Klone zu sein, was den Klangcharakter anbetrifft. Ob das jetzt wiederum in Richtung Vintage American gehen soll, sei dahingestellt.
     
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  7. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Oldroyd Walker Lineage. Hat das jemand schonmal angespielt?
    Das Eastman von @Silver soll ja auch mehr in die Richtung gehen.
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Sie ist wohl vom Conn auf das Oldroyd Walker umgestiegen. Und das spricht einmal für sich und zum anderen für das Sax, dass @JES sucht.
     
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  9. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ich kenne die Marke, nur weil ein von mir sehr geschätzter Musiker und ein ehemals großer Conn-Liebhaber sich dafür entschieden hat. Aber sie spielen natürlich Sondermodelle, zumindest ShabakaHutchins.
    Ach ja, ich habe noch nie ein OWL zu Gesicht bekommen. Aber sie werden vertrieben. Etwa 8 000 Euro, wenn ich mich nicht irre.
     
  10. Cazzani

    Cazzani Ist fast schon zuhause hier

    Vintage Klang mit modernerer Mechanik: Rampone & Cazzani mit weitem Korpus, warmer sound. Ein Amerikaner aus Quarna? Das Blech ist dicker als bei vielen alten Amis. Aber wie Selmer klingt es nicht.
     
  11. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Bei Nubya Garcia kommt mir sofort die Frage in den Sinn, warum sie von ihrem Conn zu etwas anderem gewechselt hat… Könnte an der Ergonomie liegen :rolleyes:

    Das OWL kenne ich nicht außer von den verlinkten Videos und so ganz schlecht scheint es nicht zu sein. Es kommt aber auch immer darauf an, was man sonst so als Setup hat und in welche Richtung man das spielt bzw. wie der Grundklang des Spielers ist.

    Das Eastman 852 hat ein paar Aspekte, die mich als Spieler stark an das Verhalten meines ehemaligen Conn erinnern, es ist aber keinesfalls direkt vergleichbar. Das habe ich auch nicht bewusst so behauptet. Da steckt viel im Mintzer-Bogen aber der Bogen alleine kann keine große Bohrung und einen steifen, leichten Korpus ersetzen. Mit einem Gloger Mark VI-Bogen wird das 852 eher ein ganz passables Mark VI, als dass es mit dem M zum Conn würde.

    Klanglich am ehesten in Richtung Conn gehen für mich die R&C Tenöre. Obwohl den Exemplaren, die ich selbst geblasen habe der konkrete Druck und die Selbstsicherheit eines frühen 10M völlig gefehlt haben, hatten sie die Grundtönigkeit und den breiten dreidimensionalen Überall-im-Raum-Klang, den ein gutes Conn mitbringt. Leider scheinen die R&C eine derartige Qualitätslotterie zu sein, dass dagegen sogar die schon im Prospekt rostenden Alfasud der 1970er als grundsolide gelten würden. Ausnahmslos alle 4 oder 5 Exemplare, die ich gesehen bzw. gespielt habe, waren mechanisch inakzeptabel (für mich - aber ich bin auch echt pingelig). Schwer fand ich sie auch und die linke Hand war für mich alles andere, als angenehm zu greifen.
     
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  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    @Sandsax hat ein tolles Tenor von R@C, dass ich vor vielen Jahren bei ihm angespielt hatte. Beim letzten Barisax-WS hat es @Toko zur GÜ mitgenommen.

    Mein genereller Eindruck ist aber, dass sie offensichtlich „schlampig“ produzieren. Ein Jammer; denn es wäre ansonsten meine Traummanufaktur für Saxofone gewesen.
     
  13. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Meine Antwort habe abgeschickt, bevor ich dein Statement gelesen habe.

    Der Begriff Qualitätslotterie passt. Ich habe leider auch sehr unterschiedliche Qualität erlebt.
     
  14. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Diese OWL-Saxe werden anschließend von Amati produziert. Da liegt es doch nahe, dass sie baulich bzw klanglich in einer wie auch immer gearteten Tradition des Musikwinkels stehen?
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.November.2025
  15. Cazzani

    Cazzani Ist fast schon zuhause hier

    Das ist der übliche Weg bei R&C Instrumenten: Zuerst zu @Sandsax , dann zu @Toko , danach ist es ein Fest, das Instrument zu spielen. ;-) Diesen Weg ist mein wunderbares Bari gegangen. Bei meinem R&C Sopran hatte ich Glück, das war gleich gut spielbar, und der Klang ist ein Traum.
     
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  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hier wird das OWL beschrieben und in den Himmel gelobt:



    Gruß,
    Otfried
     
  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das Linage klingt interessant, in der Tat. Ich sehe nur keinen Vertrieb. Das scheint nur online zu gehen, auch zu Testzwecken. Mit der Option, entweder neu oder Vorführer (was ich interpretiere, dass es eine miniserie war/ist). Über amati selbst erfährt man nichts, scheint also eine Auftragsproduktion zu sein.
    Bei ConnSelmer habe ich auch mal geschaut. Die werben explizit mit von H.Selmer, Paris, gebauten S-Bögen, die an ihre Instrumente angebaut werden. Das geht aber nur mit einem Selmerclone, also doch kein Conngen übernommen.
    R&C wäre eine Option. Ich habe nur ein Problem damit ein neues und nicht ganz billiges saxophon erst mal zu meinem saxdoc zu schleppen, damit der die italienische Schlamperei korrigiert.
    Bei Expression weiß ich nicht, was aus den big bore/big bell Modellen geworden ist. Probiert habe ich die damals nicht, nur ein normales green hill irgendwas, und das war für den preis qualitativ gut (soweit ich das in einem schnelltest beurteilen konnte). Lag mir auch gut in der Hand.
    Grundsätzlich scheint der Markt aber eher die Selmer/Frankreich-Schiene zu bedienen. Instrumente mit richtigem vintageklang sind eher Nischengeschichten. Schade eigentlich, oder auch nicht. So werden ehrwürdige Originale eben immer wieder aufgepäppelt und die erfahrenen saxdocs haben immer gut zu tun. Hat auch was. Und ich darf mein mittlerweile 104 jahre altes "museumsstück" weiter spielen.
     
  18. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Dieser Weg steht nicht nur wegen der Etappe über @Sandsax den wenigsten offen.

    Von @Toko weiss ich, dass er R&C eigentlich nicht mehr annehmen will.
    Als ich mal mit einem nagelneuen R&C Tenor zu ihm kam, um seine Meinung zu hören, hat er mir -wie soll ich sagen?- „dringend abgeraten“.
    Er hatte kurz zuvor mein R1 Semicurvo mechanisch auf den Stand der Dinge gebracht und fürchterlich darüber geschimpft.


    Das Qualitätsproblem bei den R&C liegt nicht nur im händischen Zusammenbau sondern auch in der einen oder anderen Materialauswahl. Wenn man an einem vergoldeten R1Jazz Tenor den Pfosten, der die lange Achse zum hohen E lagert, ohne Kraftaufwand mit einem Finger um mehrere Millimeter seitwärts bewegen kann, ist es reine Glückssache, ob das dazugehörige Polster deckt. Die Lötstelle war OK…


    Ich finde das, wie @Bereckis , jammerschade. Mit dem Klang und dem Konzept einer Manufaktur hätte ich mich sehr anfreunden können, an die etwas unglücklich zu greifende linke Hand hätte man sich gewöhnen können oder eine kleine Anpassung machen lassen. Aber ich habe nicht den Nerv, ein damals 7k€ Neu-Instrument mit nochmal 1000€ spielbar und zuverlässig machen zu lassen.
     
    _Eb, Sandsax und Bereckis gefällt das.
  19. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier



    Da ist jetzt Shabaka Hutchins mit OWL



    Und hier mit einem Conn und, soviel ich weiß, 10mFan.

    Auch hier habe ich das gleiche Empfinden: fast genauso fett (oder wie @Silver sagt "raumfüllend"), aber schlanker und strahlender.
    Scheint ein tolles Horn zu sein. Aber über mein Budget. Und weitaus über mein Können: ich habe es mir einfach nicht verdient).
     
  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wir hatten das Thema im Forum schonmal...

    Diese damaligen Infos hatten mich damals u.a. abgeschreckt, das gebogene R@C-Sopranino zu kaufen.

    Jetzt bin ich auf dem Yanagisawa-WO20-Trip, habe nach 35 Jahren nun wieder sehr guten Saxofonunterricht. Mein Lehrer (BigBandLeader) hat zuhause ein Selmer MK6 und ein Selmer SBA stehen. In der kleinen städtischen Musikschule spielt er ältere Keilwerth- bzw. Stencilinstrumente und klingt grandios. Was für mich neu ist, wie klanglich flexibel er spielen kann. Da kann ich nochmal viel lernen!

    Seine Philosophie für den Klang ist ein gut funktionierendes Mundstück mit passendem Blatt und weniger das Instrument selber. Ansonsten sich mit dem Klang intensiv beschäftigen...
     
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