Schlechter Geschmack

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Rai57, 22.November.2025 um 22:45 Uhr.

  1. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ich wüsste nicht, dass neue Saxophone auch innen lackiert werden...

    Mit anderen Worten: Ich glaube, jedes Saxophon ist innen blank. Aber nicht jedes müffelt.
     
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  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Seid doch nicht so unkreativ. Machste halt nen Stück Lappen über deinen Wischer oder ziehst sonstwie einen Lappen durch.

    Natürlich sind alle Saxe innen unlackiert, aber vielleicht ist dieses besonders aggressiv gereinigt worden.
     
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  3. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Sollten wir den gleichen Verdacht haben, würde es mich nicht wundern, wenn nur das Allernotwendigste gemacht worden wäre und da irgendwo ein Polster vor sich hin schimmelt.

    Ich hatte, ca. 1h nördlich von Bochum, mal ein "generalüberholtes" Hohner Tenor gekauft und schnell wieder zurückgebracht.
    Das schimmelte nicht, Klang sehr schön, war aber sonst leider handwerklich unterirdisch "gemacht" worden.

    Das wäre mal eine Fährte, die ein Saxdoc in wenigen Minuten verfolgen könnte.

    Kontaktallergien starten nach wenigen Sekunden und wenn @Rai57 nicht einen ganz speziell basischen Speichel hast, ist das durchschnittliche Messing eigentlich ausreichend inert.
     
  4. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ändert nichts daran, dass das Öl wieder rausgewischt wird. Und ich kenne jetzt auch kein (an der Luft beständiges) "gesundes" Öl.

    Blanker als blankes Messing geht nicht. Allerdings bleibt Messing nicht blank, insbesondere bei Feuchtigkeit, sondern oxidiert/ läuft an/ bekommt eine Patina.

    Ich hab jetzt gerade in meine versilberten geschaut: kann es sein, dass die innen auch versilbert sind? Kann dann das vernickelte auch innen vernickelt sein? Man sieht ja nur in den Trichter gut rein.
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Darum geht es doch erst einmal nicht. Zuallererst muss man wissen, woran es liegt. Kannst du danach ja immer noch oberflächenbehandeln.


    Wie gesagt, habe ich wenig Ahnung von Chemie, denke aber, dass es, ja nach Behandlung, ganz verschieden große Oberflächen hat. Schon, wenn du es schmirgelst, vergrößerst du die Oberfläche enorm. Wenn es um um einen Austausch auf atomarer Ebene geht, wird die Oberflächenstruktur mit Sicherheit eine Rolle spielen.
     
  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Genau. Gleich einmal mit (gesundheitsschädlichem) Öl zu kommen, bevor man weiß, woran es liegt, ergibt keinen Sinn.

    Ja, eine raue Oberfläche ist eine größere Oberfläche. Bei einer chemisch aggressiven Behandlung werden aber zuerst die erhabenen Stellen der Unebenheiten angegriffen, bei Oxidation auch, weil sie dem angreifenden Medium stärker ausgesetzt sind. Dann sind die aber "verbraucht" und abgestumpft. Und mit jedem Durchwischen (was ja mit einem weichen Tuch passiert) wird tendenziell geglättet, also loses Erhabenes abgetragen.
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich bin hier raus ...
     
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  8. tehjay

    tehjay Schaut öfter mal vorbei

    ...zumindest diesen Satz möchte ich so nicht unkommentiert stehen lassen, da er scheinbar auf einer gewissen Unwissenheit gründet.

    Öle, wie z.B. Walnuss- oder Leinöl (die aushärten können und insofern nicht ranzig werden) gemischt mit Bienenwachs, ergeben die natürlichste und gesundheitlich unbedenklichste Endbehandlung von Oberflächen wie:
    + Holz
    + Leder
    + Baumwollstoffen (->Wachsjacke, Zeltplanen)
    + Metallen (rostempfindliche Kohlenstoffmesser, alte Traktoren mit Patina,....)
    +...

    Da würde ich mir bei JEDEM wasserfesten Lack mehr sorgen machen. Hätte ich ein Vintage-Saxophon mit schöner Patina, wäre ein Wachsöl aussen exakt mein Mittel der Wahl. Ich kann nicht einschätzen, welchen Effekt das innen hat bzw. wie der Auftrag sauber gelingt, aber abwegig ist das keinesfalls......

    P.S. Disclaimer: Vorsicht mit der Entsorgung von leinölgetränkten Lappen -> Selbstentzündungsgefahr!
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.November.2025 um 21:10 Uhr
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  9. Bb7

    Bb7 Ist fast schon zuhause hier

    Gut, dass du darauf hinweist. Das Leinöl in einem Lappen brennt nach paar Stunden und wenn man das nicht weiss, kann das üble Folgen haben.
    Also mit Leinöl, so gut es auch ist, aufpassen.
     
  10. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Paraffin ist nicht für besondere Giftigkeit bekannt.
     
  11. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Kann man nicht einfach Speiseöl nehmen ? Dann ist das unverträglichkeitsproblem doch gelöst
     
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Härten nicht aus => werden ranzig. Dann ist der Geschmack ein anderer ;)
     
  13. Moritz.M

    Moritz.M Ist fast schon zuhause hier

    Bedenkenträger argumentieren, dass das halt irgendwann ranzig werden kann, wenn die ungesättigten Fettsäuren mit Sauerstoff oxidieren.
    Ich wäre diesbezüglich ziemlich tiefenentspannt. Bevor das ranzig werden könnte, wäre es m.E. längst wieder rausgewischt.

    edit: hätte ich das Problem, würde ich carnaubahaltiges Bienenwachs mit einem Lappen dünn im Instrument verteilen. Das hätte ich sowieso da, da ich damit alle paar Jahre meine Holzmöbel behandle.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.November.2025 um 22:41 Uhr
  14. tehjay

    tehjay Schaut öfter mal vorbei

    ...naja, ich will und werde für diesen Tipp jetzt keine Verantwortung übernehmen (do it on your own risk).......

    .....aber wenn Du davon überzeugt bist, dass der Geschmack von der Innenseite kommt, würde ich ganz pragmatisch einen / zwei zusätzliche Wischer organisieren und einen sparsam in Walnussöl oder anderes Nussöl (=Speiseöl) tunken, um dann im trockenem Zustand des Saxophons diesen getränkten Wischer "durchzuziehen". Verwende bitte kein Ölivenöl, Sonnenblumenöl oder ähnliches.... Wie sich ein zuölen der Klappen und daraufhin klebriges Verhalten auswirkt - keine Ahnung!
     
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  15. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger wahrscheinlich erscheint es mir, dass das Metall selber beißend in die Augen dampft - außer vielleicht, wenn es zwischen Korpus und nicht-passendem Bogen ein galvanisches Element gibt. Dann würde man aber auch irgendwann die Korrosion sehen.

    Ich hatte aber etliche Hörner aus altem blanken Messing mit viel und wenig Korrosion, mit Silber innen oder teilweise Gold. Nur Nickel meide ich zugegebenermaßen. Aber keins der Hörner hatte so ein scharfes Geschmäckle.

    Was ich aber öfter hatte bei alten Hörnern sind muffige Koffer, manchmal so schlimm, dass auch das Horn muffig riecht und dann auch die Finger. Wäre es denkbar, dass das einfach mit einem scharfen Putzmittel übertüncht wurde, das sich dann wieder bemerkbar macht, wenn es feucht wird? Vielleicht muss es geduscht und nicht eingecremt werden.
     
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  16. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Danke für diese Info! Das hatte ich nicht am Radar.

    Der Auftrag innen (Polster...) und der Erhalt der Konservierungsschicht mag auch bei dieser Behandlung ein Problem sein. Aber ich halte mich zu denen, die der Meinung sind, dass nicht die Korpus-Innenseite das Problem ist.
     
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  17. Moritz.M

    Moritz.M Ist fast schon zuhause hier

    Das kenne ich auch und es scheint mir plausibel, dass das das Problem ist.
     
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