Mikrofon Positionierung

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Blofeld, 23.Oktober.2025.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, verschiedene Räume können einen ganz schön narren.

    Warum ist eine Absenkung unter 200 Hz üblich?
     
  2. Nemo

    Nemo Ist fast schon zuhause hier

    Weil da vom Sax sowieso kaum was rauskommt und man so eventuelle Störgeräusche minimieren kann.
    Ich mache es allerdings erst bei den Frequenzen von unterhalb ca. 100 Hz.
     
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Absenkung unter 100 Hz ist ggf. sinnvoll wegen Tritt- und Körperschall. Beim Tenor ist das auch noch unkritisch, beim Bariton schon nicht mehr. Bei 200 Hz beraubt man sich aber der tiefen Töne des Saxophons, seidern man spielt Sopran.

    Gruß,
    Otfried
     
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  4. Nemo

    Nemo Ist fast schon zuhause hier

    Stimmt - ich bin jetzt automatisch vom Tenor ausgegangen, weil das mein Standardgerät ist.
     
  5. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Also bei 200 Hz fängt sie erst ganz sanft an, da merke zumindest ich noch kaum was. Ich hab da einfach eins der Presets von Garage Band für Tenor übernommen, ich dachte, die wissen schon, was sie tun. Außerdem geht das Bändchen Mikro ungefähr ab da allmählich hoch in der Frequenzkurve, das ist anders als bei einem Kondensator. Ich werde das aber noch mal genauer austesten.
     
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  6. tehjay

    tehjay Kann einfach nicht wegbleiben

    ....bezüglich Frequenzband beim recording ist es m.E. eine Frage welchen Aufwand man betreiben möchte; ich würde da jedenfalls direkt bei der Aufnahme noch gar nichts abschneiden, sondern mir die aufgenommene Spur via Spektrumanalyzer erst mal genauer ansehen / anhören, um dann festzustellen was -ggf. auch nur stellenweise- abzusenken oder anzuheben ist. Live ist das natürlich eine andere Nummer...
     
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  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Heißt, bei einer sauberen Studioaufnahme muss man da nichts machen. Ich fragte nur deshalb, weil ich das noch nirgendwo erlebt habe; stolperte über das "üblich".
     
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  8. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Wenn da vom Instrument unterhalb von 100hz nix ist, kann man den Bereich ja auch sicherheitshalber abstellen.
    Ich mache das über den Lowcut meines Interface, das wirkt dann auf den Mikropreamp.
     
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  9. tehjay

    tehjay Kann einfach nicht wegbleiben

    ...naja ist halt eine Frage des Anspruchs und Ausgangsmaterials. Kann sein, dass die Aufnahme "raw" den eigenen Ansprüchen genügt. In der modernen Musik-Produktion werden die Spuren in aller Regel nachbearbeitet. Weitere Effektierungen jetzt mal beiseitegelassen, kann es dann sinnvoll sein vor der Komprimierung (via Kompressor) und Lautstärkepegelregelung sich das Frequenzband anzusehen, um es bei Bedarf zu "würzen". Dadurch kann man Frequenzbereiche abschneiden oder anheben, die
    + ausserhalb des üblichen Frequenzbereich des Instruments liegen
    + muffig / basslastig / schrill klingen
    + die Durchsetzungsfähigkeit im Mix schärfen

    Das ist alles ein "Kann" und in etwa wie das Würzen eines Gerichts. Sind die Ausgangszutaten (hier: inhaltliche Aufnahme, Lautstärke, Raumklang, Aufnahmesetup) bereits schmackhaft brauchts wenig...
     
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  10. tehjay

    tehjay Kann einfach nicht wegbleiben

    ...das kann man selbstverständlich -insbesondere bei Livesituationen oder summierter Aufnahmesituationen mehrerer Instrumente auf einer Spur- machen. Bei isolierter Einzelspuraufnahme, bei der die Spuren ohnehin hinsichtlich des Frequenzbandes nachgearbeitet werden, würde ich diesen Workflow aber nicht empfehlen....
     
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  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Danke für die Info. Ich habe die letzten 50 Jahre so einige Studioerfahrungen gemacht und selber eine Menge Musik aufgenommen, allerdings selten mit digitalen Pulten. Natürlich bearbeitet man die Spuren nach, aber im Studio ist da auf einer Saxspur nichts, was ich unter 200 Hz abschneiden müsste.
     
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  12. Moritz.M

    Moritz.M Ist fast schon zuhause hier

    Was weg ist, kann nachträglich nicht mehr hinzugefügt werden,
    Gilt auch für Noisegate.
    Was schon bei der Aufnahme an Effekten wie Hall oder Kompressor zugefügt wird, kann nachträglich nicht mehr herausgefiltert werden.
    Eine einzelne Tonspur kann ich nachträglich beliebig mit Effekten würzen, kann Frequenzen betonen, sofern sie vorhanden sind oder Frequenzen herausfiltern, um andere hervorzuheben.
     
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  13. tehjay

    tehjay Kann einfach nicht wegbleiben

    ..die Kompetenz des aufnehmenden Toningenieurs verhält sich reziprok zum Aufwand der Nachbearbeitung;)
     
  14. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Habe zwischendurch ein bißchen herumgelesen. LowCut Filter unterhalb 100Hz für Tenorsax cheint absolut gängig zu sein. Auf dem Bild der Standardvorschlag von Sax.co.uk für Tenorsax. Die kleine Delle in den Tiefmitten brauche ich allerdings nicht, ich hab den Sound gerne etwas voller. Der Standard EQ für Tenorsax bei Garage Band hat den Low Cut beginnend bei 200 Hz sowie zwei Dellen bei 1200 und 3500, die ich ebenfalls nicht brauche.
     

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  15. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Warum sollte man aber unter 100hz etwas hinzufügen wollen?
    Ich lerne gerne.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.Dezember.2025
  16. tehjay

    tehjay Kann einfach nicht wegbleiben

    ...ich glaube die Frage sollte eher lauten: was sollte man unter 100hz wegschneiden wollen? Die kann nur beantwortet werden, wenn das Ausgangsmaterial "raw" ist...
     
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich schrieb ja, dass ich als alter Mann früher natürlich meist mit analogen Mischpulten gearbeitet habe. Und da hatte ich meinetwegen 4 Regler, deren Frequenzbereich ich einstellen konnte, die ich dafür gebrauchte, den Saxsound einzustellen und nicht dafür, etwas wegzumachen, was nicht da ist.

    Das ist heutzutage natürlich schicker mit low cut Filtern und 32-Band-oder-was-auch-immer-Equalizern. Das hat mit der Kompetenz nichts zu tun.

    Apropo Nachbearbeitung: Die Kompetenz des Toningenieurs macht sich eher daran fest, dass er Musiker und Mikrophone so plaziert, dass er möglichst wenig nachzubearbeiten hat.

    Wir hatten mit einer Band (Hammond, Drums, Gitarre, Cello, Vokal, Bass, Sax) für drei Tage ein Musikstudio im Deutschlandfunk und einen Toningenieur, der sagte: Wenn ich euch aufnehme, dann ist die Aufnahme fertig gemischt, wenn ich die Bandmaschine wieder anhalte. Ja, und das hat er dann verwirklicht. Ich wollte das nicht glauben, aber der hatte das tatsächlich drauf.
    Klar, der hatte viel Klassik aufgenommen, aber auch Riesenohren für die "moderne Musik-Produktion". Ich fand ihn kompetent.
     
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  18. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Bei mir z.B. hängt das Mikro an den Schreibtisch geklemmt. Der Boden ist Parkett.
    Tenor oder Alt ist da unten ohnehin nix. Daher hatte ich ihn immer an.
    Aber ich will jetzt keine WIssenschaft daraus machen, ich kann besser spielen als aufnehmen.
     
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  19. tehjay

    tehjay Kann einfach nicht wegbleiben

    ...ich kann weder gut spielen noch gut aufnehmen, allein diese Unzufriedenheit treibt mich an;)
     
  20. Moritz.M

    Moritz.M Ist fast schon zuhause hier

    Da gibt’s normalerweise nichts hinzuzufügen. Eher abzuschneiden. Da bin ich ganz bei Dir. Ich bin eben Purist und möchte eine möglichst nackte unverfälschte Tonspur zur möglicherweise erforderlichen Bearbeitung haben.
     
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