Welche gebrauchten Klarinettenmodelle für Saxophonisten?

Dieses Thema im Forum "Klarinette" wurde erstellt von Silver, 4.Oktober.2025.

  1. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Vielleicht hat es auch mit der Power zu tun. Bari und Klarinetten gehen zwar sehr laut und durchsetzungsfähig, mit egal welchem Setup aber auch unangestrengt flüsterleise.

    Beim Tenor (egal mit welchem) finde ich das kammermusikalische Wohnzimmersetting am unnatürlichsten und anstrengendsten, es sei denn ich spiele auf nem Sehringen Mundstück, das da bremsen hilft. Es ist einfach die flexibelste, schlagkräftigste und vom Sound anspruchsvollste Baugröße, finde ich.
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Komisch, mir fällt das Leisespielen auf dem Tenor viel leichter als auf dem Alt, trotz ziemlich weiter Bahn.
    Auch der letzte Satz scheint mir sehr individuell geprägt;-)

    Gruß,
    Otfried
     
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  3. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Ich hatte heute das Vergnügen mit Sylvain Beuf.



    Vor dem Hintergrund der Frage, wie für mich Sopransax vs. Klarinette funktionieren kann, hat das ein paar Gedanken angeregt.
    Das Album Long Distance ist eine Hommage an Wayne Shorter und absolut hörenswert.

    Eine Erkenntnis an der Seitenlinie:
    Das Solid Silver Yanagisawa Tenor, das der spielt, strahlt etwa 80% direkt nach vorne ab.
    Steht man direkt im Strahl, klingt es toll. Dreht sich der Trichter nur 45 Grad vom Hörer weg, ist der Glanz vorbei. Hörabstand 15 Meter.
     
  4. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Da stecken Widersprüche drin… entweder ist es flexibel oder unnatürlich und anstrengend, leise zu spielen … :rolleyes:

    Für mich ist die Flexibilität beim Tenor am größten und dabei - soweit es innerhalb „meines“ Sounds* stattfindet - am leichtesten Umzusetzen. Auch sehr leise auf dem ganz normalen Setup.
    Das Sopran auf der Spur zu halten finde ich viel anspruchsvoller obwohl es mir insgesamt weniger Möglichkeiten bietet, als das Tenor und für mich am schwersten wirklich leise zu spielen ist.
    Die Klarinette, soweit ich das nach der kurzen Zeit überhaupt überblicken kann, ist klanglich leichter in einem relativ weiten Korridor zu kontrollieren.

    * Sound ist für mich mehr, als nur was als Longtone rauskommt. Wie ich mit Dynamik, Intonation, Artikulation usw. umgehen kann (i.S.v. der Möglichkeit, die mir ein Instrument öffnet aber auch meiner Fähigkeit und meinen Eigenheiten) gehört unbedingt dazu.
     
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  5. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Es ist schwer zu erklären, was ich meine, da es offensichtlich andere anders empfinden. Und eigentlich ist es auch gar nicht wirklich wichtig das zu erklären.
    Flexibel meinte ich nicht unbedingt bzgl. der Dynamik, sondern der gesamten Bandbreite, was für Geräusche da rauskommen können.

    Ich habe kein Problem damit, im Satz oder Quartett mit dem Tenor zu flüstern. Technisch gesehen. Manchmal spiele ich aber Musik im Wohnzimmer mit singenden oder blödflockenden Kindern und der Oma. Und da ist von allen Instrumenten das Tenor am wenigsten schön, es hat keine besonders gute Stimme in Zimmerlautstärke. Es ist wie ein Sportwagen in der 30er-Zone, der blüht auch erst auf der Bergstraße auf. Selbst das Bari ist da viel besser, auch mit offenem Mundstück.
    Ich denke das Tenor ist bauartbedingt vom Dynamikumfang und Ansprache ein bisschen anders als die anderen. Deswegen ist es auch eine so prägnante Solostimme aus meiner Sicht.

    Ich würde sagen das Tenor ist ein weißes Blatt Papier. Das Bari ist liniert, die Klarinetten sogar kariert. 30 akkurate Zeilen lassen sich mit den Hilfslinien viel leichter aufs Papier bringen, dafür kommen die großen Linien und Kleckse auf dem weißen Blatt besser.
     
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  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ein schönes Bild:)
    Allerdings glaube ich trotzdem, dass das davon abhängt, wie man mit den jeweiligen Instrumenten unterwegs ist.

    Gruß,
    Otfried
     
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  7. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Meine Lehrerin hat mir für das Ziel das Büchlein von Reiner Wehle „ Fit in 15 Minuten ; Warm-ups und Basisübungen für Klarinette“ mitgegeben. Ich denke da aber mehr in Monatszeiträumen, nicht in Minuten ;).
     
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  8. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Ich muss den Faden nochmal hochholen...

    Irgendwie bin ich between a rock and a hard place - wenn ich den Kooiman Daumenhalter montiert habe, gehen die meisten Sachen um den Break herum relativ gut.
    Nur die Fummelei am A - Bb Daumen + Zeigefinger wackelt wie ein Lämmerschwanz, was die Treffsicherheit auf den nächsten, meist langen Ton erschwert.
    Bb als A + Seitenklappe ist eine Alternative, die im Moment noch mehr wackelt (aber viel besser klingt).

    Zurückgebaut auf den originalen Daumenquäler mit Gummiüberzug habe ich keine Wackelei aber dafür völlig verkrampfte Finger, weil die Position für meine groben Pfoten überhaupt nicht passt.

    Frage an die Experten: Wackelt bei so einem Kooiman Etüde 3 das Auslegerteil immer so oder mache ich was falsch mit dem Ding?
     
  9. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Kein Expert ... aber bei mir wackelt nichts. Wenn Du den Daumenhalter etwas höher oder weiter positioniert, wird es dann besser?
     
  10. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Auch kein Experte und ohne wackeln, aber aus meiner Erinnerung heraus hat das gedauert. Meiner Meinung nach (ohne Instrument zur Hand) sitzt die Klarinette nur mit Schneidezähnen und rechtem Daumen einigermaßen stabil oder sollte es. Ähnlich wie die Flöte mit rechtem Daumen. Kleinfinger, linkem Zeigefingergrundglied und Unterlippe alleine fixiert sein sollte. Das erfordert ein bisschen Druck, bei der Klarinette gegen die Zähne, deutlich mehr als das Sax.
    So ein Baugerüst für den Daumen habe ich nie probiert, möchte aber nicht ausschließen, dass es mal erforderlich wird. Vermutlich lässt dann bei dir der Druck etwas nach und das Ding wackelt.
     
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  11. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    der hier ? https://www.bastein.de/ton-kooiman-etude-3-daumenhalter
    also der ist zwar sau teuer aber der Überzeugt mich mechanisch mehr
    https://www.thomann.de/de/ton_kooim..._2.htm?gad_source=5&gad_campaignid=1576042951
    weil du dann das Gewicht auf das Daumengelenk verlagern kannst....

    BTW mein B&C poree ist heute gekommen ....
    (bundle vom grossen T) mit einem Kunststoffblatt...
    also das orginal MPC hat mich nicht so begeistert, aber mit den Kunststoffblatt unten rum echt satter Klang
    und oben bin ich noch nicht so griffsicher das ich es bewerten
    kann. Mit dem Yamaha von meinem Kirschenkern macht sie echt Freude
    Aber wir müssen uns noch aneinander gewöhnen ....

    ist halt wie immer wer mit mir arbeiten muss sehr an sich arbeiten :rolleyes:
     
  12. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    Der Daum muß gerade gerichtet sein für die Stabilität, und sicher nicht nach oben (noch lieber ganz leicht nach unten).

    IMG_2419.jpeg
     
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  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Bei den kurzen Tönen die ersten 3 Finger der rechten Hand auf die Klappen, dann wackelt da auch nix.

    Gruß,
    Otfried
     
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  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, mehr sollte nicht von Nöten sein.
     
  15. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Ich habe mich offensichtlich so falsch ausgedrückt, dass es nur der Niederländer verstanden hat… :p:D

    Auf dem Foto von @jthole sieht man den Ausleger über das zweite Daumenglied beim Kooiman.
    Dieses Ding wackelt wie ein Lämmerschwanz, genauer: es dreht sich um die Achse, an der es an der Daumenauflage befestigt ist und mit der es in der Höhe verstellt werden kann.
    Das finde ich lästig, weil eben damit genau das nicht so ist:
    Jedenfalls, wenn wenig Finger im Spiel sind.
    Ich hatte gehofft, jemand hätte einen Trick um das Ding wenn schon nicht zu fixieren dann vielleicht wenigstens zu dämpfen.
    Dann wäre das
    eigentlich genial. Hartmannpunkte hole ich mir woanders… ;)


    Ich fürchte, dass @Otfried den richtigen Hinweis hat - wenngleich das eine zusätzliche Ebene der Komplexität in meine eh immer noch ziemlich bewusstseinspflichtigen Finger einbringt.
     
  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Bei mir ist die Beweglichkeit des Auslegers nur gegeben, wenn ich diesen bewusst bewege.

    Sie ist eher schwerfällig.

    Bewegt sich bei dir der Ausleger, wenn du nur die Klarinette bewegst?

    Der Hinweis von @Otfried zur Griffweise entspricht meiner Spielweise, hat aber eigentlich nicht mit der Art des Daumenhalters zu tun.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Dezember.2025
  17. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Vielleicht würde es Dir auch helfen, die Klarinette mit einem Gurt zu spielen, der die Haltung des Instrumentes stützt. Ich habe so einen elastischen dünnen Gurt, da könnte ich auch ganz ohne Daumenhalter spielen. Zudem ist mein Daumenhalter einstellbar, d.h. ich kann ihn an eine Position schieben, an der die rechte Hand tatsächlich ergonomisch richtig und entspannt sein kann.

    Dieses Monstrum an Daumenhalter, welches Du benutzt, würde mich eher behindern. Und ich denke, er muss etwas beweglich sein, da man (ich jedenfalls) die Hand leicht drehen können muss, um an alle Knöpfe für den rechten kleinen Finger zu kommen, bzw. auch an die Seitenklappen.

    Gruß,
    Otfried
     
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  18. jthole

    jthole Ist fast schon zuhause hier

    @Silver sogar der Niederländer versteht es nicht :p Das Teil ist bei mir völlig fest, ich möchte nur die Daumenhaltung zeigen.

    Ton Kooiman hat mir damals gezeigt wie er es gemeint hat; der Daum sollte gerade gehalten werden, oder leicht nach unten, um die Klarinette im Hand zu fixieren. Wenn der Halter von sich selbst bewegt, dann gibt es irgendwie zuviel Spiel.
     
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  19. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Also mein Klarinetten Lehrer achtet sehr darauf das ich die Klarinette nicht mit den Zähnen festhalten.
    Und ich finde den Ansatz als angenehm.
    Auch funktioniert der für das Sopran Sax gut...
    Mit dem Daumen bin ich aber auch noch nicht fine bei der Klari.. ich habe nach einiger Zeit unangenehme Schmerzen im Daumen Gelenk..
    Und die Entkopplung von kleinem Finger und Ringfinger finde ich schwieriger als beim Sax.
     
  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Du kannst also deine Klarinette nur mit dem rechten Daumen halten? Das sollte ja wohl schwerlich gehen.

    Nein, die Klari hat zwei Fixpunkte: Den rechten Daumen und den Schädel, mit dem die obere Zahnreihe fest verbunden ist. Den dritten, variablen Haltepunkt bildet die Ringmuskulatur der Lippen. Variabel deshalb, weil damit verschieden starker Andruck aufs Blatt ausgeübt wird.
     
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