Welches Mikro für Live (kein Clip)

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Silver, 21.Dezember.2025.

  1. saxchrisp

    saxchrisp Ist fast schon zuhause hier

    In welcher Größenordnung sind eure Auftritte?
    Welche PAs stehen dort in der Regel?
    Ich werfe mal folgenden Gedanken in den Raum:

    Wenn hinter dem Mikrofon ohnehin kein High-Class-Equipment steht und – noch wichtiger – kein Mensch, der weiß, was er tut, wirst du mit einem SM57/58 auch keinen großen Unterschied zu einem teureren Mikrofon hören.
     
  2. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Tontechniker in Gemeindesälen und Schulturnhallen??? Lustig…

    Da gibt es bestenfalls einen Hausmeister, der den Strom anschaltet.
    Die „PA“ ist entweder nicht vorhanden oder aus den 1970ern - wenn man was braucht, wird es gemietet.


    Über die Band habe ich jetzt schon dreimal geschrieben.
    Tontechnik? Einer aus der Band mit Spieltrieb oder Selbstbewusstsein…

    Das RE20 ist mir optisch eher unsympathisch. Kann gar nicht sagen, warum. Donkey Dick irgendwie…
     
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  3. Tröto

    Tröto Strebt nach Höherem

    Jetzt geht aber die Phantasie mit Dir durch...
     
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  4. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Der Gedanke ist genau der Richtige.
    Die PA ist in der Regel entweder uralt oder nicht vorhanden und dann gemietet.
    Es gibt im Umkreis zwar Spielstätten mit Top-Ausstattung und eigenen Tonis - aber die bespielen wir nur dann, wenn wir die Bude samt Personal mieten.
    Es ist eine Amateurband in der tiefsten Provinz!

    Das M201 ist mir wegen Form und Preis sympathisch, es dürfte aber auch gerne günstiger und besser werden
    Wenn ich mir schon ein eigenes Mikro zulege, dann eher kein SM57/58 (die werden gerne mal „aus Versehen“ vertauscht und man geht mit einem Wrack nach Hause, hörte ich) aber ganz sicher auch kein 441 für 1100€.

    Unter dem Strich holt aber ein guter FoH aus einem Billigteil mehr heraus, als ein Stümper aus einem Superdupermikro. Also, falls der/sie/es auch Lust hat ;)
     
  5. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Dann eben Elefantenpimmel.
     
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  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das ist das eine.
    Das andere, was dir den Tag so richtig... ist die "gute" Akustik in vielen Sälen oder Räumen. Da nutzt dann auch kein hochwertiges Equipment mehr, und meistens auch kein durchschnittlicher Tontechniker....
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

  8. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    So sehr ich zustimmen mag (dass man nicht am falschen Ende Abstriche machen sollte) bin ich mir in dem Fall nicht so sicher. In meiner Erfahrung gibt es Mikros, die klingen einfach topfig-eklig oder wahlweise schrill-bescheiden, da klirrt es bei ner guten PA nur noch mehr in den Ohren und der Toni kann es nicht sauberbügeln, so sehr er auch schraubt. (Und damit meine ich nicht die alten Shure57/58. Ich weiß, die mögen die meisten nicht und als audiophiler Jazzer gehört es zum guten Ton, hier die Nase zu rümpfen. Ich sehe sie aber im echten Leben nicht am unteren Ende der Skala.)

    Klingt das Mikro aber gut und clean, klingt es auch an einer bescheidenen Kette oft zumindest noch halbwegs ausgewogen. Es muss ja nicht 4stellig sein. Von daher muss man ja nicht Perlen vor die Säue werfen, aber ein passabel klingendes Mikro dass ohne viel EQ was hörbares liefert ist immer nützlich.
     
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  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Es gibt genügend preiswerte dynamische Markeninstrumente mit wenig Nahbesprechungseffekt, die hierfür vernünftig geeignet sind.

    Das SM57 (ca. 100 Euro) habe ich lange im Proberaum gelagert bzw. genutzt und war klanglich völlig ausreichend.

    Meine RE20 sind ein anderes Level, aber ob man es beim Liveauftritt wirklich hört, bezweifle ich.

    Wenn man ohne externen Tontechniker u.a. in Turnhallen … spielt. ist man froh, wenn man die Lautstärke im Griff bekommt.

    Mit der 6-köpfigen Rockband hatten wir immer externe Tontechnik. Mit der 4-köpfigen Rockband kamen wir in kleineren Räumen mit der Beschallung alleine klar.
     
  10. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Nimmst du dann auch nur das billigste Chinasax mit auf die Bühne,weil deine teuren könnten ja auch was abbekommen oder gar den Besitzer wechseln ?? Mir verschließt sich ehrlicherweise die Logik dahinter,wenn du doch die Möglichkeit hast (im rahmen deiner Möglichkeiten) besser zu klingen,warum nutzt du sie dann nicht,und wozu hast du denn dann ein teures Mikro :eek:
     
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  11. neubi100

    neubi100 Ist fast schon zuhause hier

    Naja, ich hab mir vor einiger Zeit auch ein P.Mauriat (generalüberholt bei @Dr_JD_Sax ) besorgt, weil ich bei einem Auftritt eine Weißbierdusche befürchtet hatte... Also, ich kann den Ansatz schon verstehen ;)

    NACHTRAG: bei dieser Gelegenheit hätte auch niemand einen Unterschied zu meinem Hauptinstrument wahrgenommen...
     
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich habe kein Chinasax, da muss ich dich enttäuschen. Allerdings habe ich mehrere, einige Modelle doppelt. Ja, ich mache es von der Art des Auftritts abhängig, ob ich eher ein 08/15 mitnehme oder ein Flaggschiff. Weil, im Gegensatz zu "seelenlosen" modernen Japanern oder Taiwanesen (heutige Franzosen passen nicht zu mir) kann ich mir nicht mal eben im Laden um die Ecke Ersatz kaufen.
    Was den Sound angeht bin ich der Meinung bzw ist es meine Erfahrung, wenn du in einem Saal mit mieser Akustik mittels schlechter PA ohne guten Toni spielst, das Publikum ev auch schon leicht einen im Tee hat, ist das Mikro völlig egal und meine Tröte ebenfalls. Da geht es eher um Stimmung und Spaß.
    Das wird anders, wenn es ein "Konzert" ist, die Leute wirklich wegen der Musik gekommen sind, das Event halbwegs strukturiert und organisiert ist. Dann ist aber auch die Location entsprechend, das Equipment, und es gibt einen, der mit dem Kram auch umgehen kann.... Da brauchst du dann aber nicht unbedingt ein eigenes Mikro bzw hängt da meist etwas vor dir, was zumindest mein Budget für sowas übersteigt.
    Aber, macht was ihr wollt. Ich kann über das Shure 57 beta nicht meckern. Für o.g. Zwecke finde ich es völlig ausreichend. Das ist nicht das billigste Mikro aus China (daher ist der Vergleich daneben) sondern "Industriestandard", über Jahre bewährt. So wie das yxs 275/280 als Einsteigersax. Ist das für die Bühne ungeeignet? Man kann sein Mikro notfalls farblich markieren, Farbe gibt's im Baumarkt, und dann vertauscht da niemand nix. Oder nach Gebrauch sofort einpacken...
    Wer das Shure nicht will oder mag findet ähnlich konzipierte Mikros von anderen Herstellern in ähnlicher Preisklasse (z.B. SE Electronics V7, das ich sehr neutral aber detailreich finde; AKG D-5, auch sehr neutral, m.M.n sehr gut für laute bzw stark soundende Umgebung).

    Klanglich muss man sich die, wie beim Sax auch, selbst raustesten. Da habe ich Glück, Musik Produktiv ist nicht weit weg, und wenn die irgendwo kompetent sind, dann bei Bühnentechnik. Nachteile: den wirklichen Billigkram überlassen die T oder S, und wenn man richtig testen möchte sollte man einen Termin ausmachen. Dann hat ein Fachmann wirklich auch Zeit...
     
  13. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Ich habe bei dem Thema immer einen Mikrophonshootout im Hinterkopf, den ein befreundeter Musiker, Toningenieur und Studiobetreiber auf einer Party mit seinem Partypublikum aus der Musikszene veranstaltet hat. Da wurde verblindet gesungen und gemeinschaftlich abgehört und zum Einsatz kam alles was das Herz begehrt von vintage bis modern. Eindeutiger Sieger der Ohren war dann ein <100 Euro Chinakracher Großmembrankondensator, zwischen all den Neumännern und Konsorten.

    Da kommt man schon ins grübeln. Ich glaube jetzt nicht, dass der Chinakracher in jeder Situation das geeignete Mikrophon ist und vermutlich ist es anderen qualitativ haushoch unterlegen. Vielleicht war es auch frequenztechnisch ein günstiges und gefälliges Match zwischen Mikro und Abhöre. Vielleicht waren es genau diese Stimmen. Aber es zeigt einem schon, dass man immer die Ohren aufsperren muss.
     
  14. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Yeah - endlich sind wir bei der Meta-Diskussion angekommen. Hat diesmal aber lange gedauert :D

    Zwischen dem Neumann 170 und dem „China-Kracher“ unter 100€ (was ist ein SM57 eigentlich sonst?) gibt es also keinen Unterschied und ein Mauriat übersteht die gefürchtete Bierdusche… Alles klar. Keine weiteren Fragen, euer Ehren.

    Ich habe jetzt ein M201 im Zulauf und eine Auswahl 441 U (XLR und verbesserte Halterung) im Gebrauchtfokus. Der erste Gig mit Verstärkung ist frühestens im Februar. Bis dahin liefert AliExpress mir auch noch einen Chinakracher.

    Wird schon.
    Den Konstruktiven danke ich für den Input.
     
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  15. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Please. Das ist das Wort im Mund verdreht und polemisch dazu. Erst mal nen Kaffee bitte!

    P.S.; Der Studiobetreiber hat meines Wissens die Neumänner, AKGs und Telefunken nicht verscherbelt oder verschenkt und benutzt sie immer noch. Die Moral von der Geschichte war eigentlich eine andere.
     
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  16. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Gerne geschehen :p

    Du warst bei meiner Polemik (war es wirklich polemisch…?) am wenigsten gemeint, hattest nur eben das Pech, ein schönes Stichwort gegeben zu haben. Wer in ein geöffnetes Fass seinen Senf hineinkippt, muss manchmal beim Auslöffeln helfen … :D
     
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  17. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Industriestandard für was? Doch nicht etwa für live Abnahme von Bläsern? Wenn es keine Gitarrenverstärker gäbe, würde das SM57 wahrscheinlich kaum jemand kennen.

    Und ja, ich höre einen Riesenunterschied zwischen einem SM57 und einem relativ linearen Mikrofon wie dem MD441 oder M201. Für das Bari in der Funkband früher, hab ich das SM57 sogar gerne verwendet, aber für Tenor und dann auch noch Jazz, nein danke.
     
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  18. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich finde die alte Acrylhalterung als „Sollbruchstelle“ eigentlich ganz praktisch. Ob die aber bei den aktuellen Modellen noch passt, weiß ich nicht. Dafür braucht es für die Verriegelung der Klammer eine kleine Einwölbung am Schaft.
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nun ja, vielleicht. Nur ist etwas, nur weil es in China/Fernost produziert wurde, nicht automatisch schlecht. Und etwas, was teuer ist, automatisch gut. Gerade im Bereich Elektronik können die Chinesen durchaus, besonders, wenn dann noch ein namhafter Hersteller oder Importeur auf Konstruktion und Qualitätskontrolle achtet.... Wenn "made in Germany/USA" so überragend wäre, hätten wir/die USA eine florierende Wirtschaft. Haben wir/hat die USA ????

    Ich auch, auf meinem Monitor, auf meinem Kopfhörer oder unter vernünftigen akustischen Bedingungen. Daher war meine Aussage die Qualität des Mikro an die Qualität der Veranstaltung bzw der akustischen "Umgebung" anzupassen.
    Wenn ich in bspw in der Kölner Philharmonie oder Carnegie Hall in New York spielen dürfte, dann wäre mir das beste Mikro gerade gut genug, und das wäre ganz sicher kein shure, egal welches. Da wäre dann aber die komplette Kette high end bis hin zum musikalischen Anspruch des Publikums.
    Beim Jazz/Bluesfrühshoppen im Biergarten mit zweifelhaften Bedingungen sähe das anders aus. In unserer Stadthalle auch, die ist akustisch bescheiden, nur betonwände, keine vernünftige PA etc. Oder unser Gemeinderaum, in dem alles an die vorhandene Anlage gestöpselt wird, die rauscht, knistert und deren Lautsprecher billige Industriebreities sind. Die sind für Sprache noch halbwegs brauchbar, Musik kommt da eher nicht raus (war halt billig). Zusätzlich hat auch der Raum selbst eine unterirdische Akustik. Glaubst du ein hochwertiges, ultralineares und ev teures mikro rettet da irgendwas (ausser ev. das eigene monitoring)?

    Nur mal grundsätzlich. Warum hat die Band, in der @Silver spielt, kein eigenes vernünftiges Equipment? Wenn ich mit etwas Geld verdienen möchte, muss ich da nicht erst einmal investieren? Wäre es nicht vernünftiger als band ein Gesamtpaket zusammenzustellen, was passt, was jemand wirklich bedienen kann und bei dem die Komponenten zueinander passen, aufeinander abgestimmt sind? Ist nicht das Ziel, dass die Band insgesamt gut klingt, und nicht nur der saxophonist akzeptabel, weil sein gutes eigenes mikro dann am minderwertigen bandequipment scheitert? Ist nur so ein Gedanke....
     
  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Die Kausalität von Bier, großem Saal, schlechter Akustik, mieser Anlage, ungeübtem Tontechniker ... ergo billiges Mikro und Ersatzsaxophon verstehe ich nicht.
     
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