Bob Malach - ein zu Unrecht nicht sooo bekannter Tenorist

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von GelöschtesMitglied1589, 26.Juli.2015.

  1. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    "Half of the people can be part right all of the time
    Some of the people can be all right part of the time
    But all of the people can't be all right all of the time
    I think Abraham Lincoln said that
    "I'll let you be in my dreams if I can be in yours"
    I said that."

    Bob Dylan: Talkin' World War III Blues

    "But I got the crystal ball"

    Mystery man in "Cosmik Debris" (Frank Zappa)
     
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  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich habe Bob Malach als einen bescheidenen, angenehmen und eher ruhigen Menschen persönlich kennengelernt.

    Seine Spielweise ist technisch sehr versiert, kreativ aber nicht unbedingt aufdringlich.

    Ich mag sein Spiel.
     
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  3. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest



    ein gutes schlusswort.
    lg
     
  4. a.g.

    a.g. Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    ich frage mich wieviel Takte, oder Stücke man hören sollte um einen Musiker dann ganz allgemein beurteilen zu können.

    Herzliche Grüße

    Andreas
     
  5. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest


    das kann ich dir nicht beantworten. es kommt auch wie wir gesehen, gelesen haben, auf geschulte ohren an. bist du in der lage das gehörte zu theoretisieren, dann ist es etwas anderes als wenn du die musik "nur" fühlst, lg
     
  6. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Ich glaube nicht, dass es wirklich nur mit "geschulten Ohren" zum Genuss von Brecker, Malach und Kollegen reicht. Es gibt definitiv Hörer, die Tritonus für eine exotische Frucht oder eine besonders schlimme Version des Tinnitus halten, aber auf Bob Malach abfahren. Ästhetische Wahrnehmung fragt erst einmal nicht nach intellektuellem Hintergrund, und ich fände es sehr verkürzt, Genuss nur einer "hörenden Elite" zuzuschreiben und damit manche Musik mit dem Attribut des Elitären zu versauen. Musik ist nicht elitär, Punkt. Musikalische Neugier wird aber durch Besonderes geweckt und fragt dann irgendwann nach Wissen.
    Beispiel: als 15-jähriger Beatles Fan hörte ich "If I Fell". Ich hatte zwar mit 8 mal zwei Jahre Klavierunterricht, war aber noch fauler als die Pechmarie und hatte dann wieder aufgehört und keine Ahnung von Harmonielehre außer rudimentären Grundbegriffen.
    Als ich die Coda des Beatles Liedes hörte, war ich sofort begeistert, wusste aber nicht warum, bis ich viel später lernte, dass es der Mollakkord der 4.Stufe (g-moll) mit einer hinzugefügten Sexte, also kurz gm6 war, der mir bei der Grundtonart D-Dur diesen ästhetischen Genuss bescherte. Also, genießen konnte ich es, ohne es zu wissen. Später aber konnte ich diesen Genuss in die musikalische Tat umsetzen, sprich dieses Lied spielen, als ich es wusste. Wissen ist also wirklich Macht, da man was draus machen kann. Übrigens finde ich es ganz schön schade, wie vereinfacht viele Beatles-Songs daher kommen, wenn man die Lead-Sheets im Internet sucht. Mann, ist das zum Teil flach.
    Anderes Beispiel: ich habe schon immer wirklich geil gefunden bei Bach und Händel, wenn eine absteigende Basslinie vom Grundton aus als zweiten Akkord die Dominante mit Terz im Bass bescherte, ohne zu wissen, was ich da geil fand (Beispiel: A-E/gis-f#m-A/e...). Als ich das raushatte, war ich trotzdem nicht zufrieden, weil es nicht so klang wie bei den Meistern. Warum, lernte ich erst im Musikstudium: die Terz durfte im barocken basso continuo nicht verdoppelt werden in den oberen Stimmen, auch Quinten und Oktaven durften nicht parallel geführt werden. Aha, gehört hatte ich es vorher schon, jetzt wusste ich es auch noch und konnte es bei Bedarf spielend umsetzen.
    Letztere beiden Regeln (Quinten bzw. Oktaven) waren mir übrigens schnuppe, gab es doch auf der Gitarre so wunderbare Oktav- und Quint-Parallelen, z.B. bei "You Really Got Me" von den Kinks oder allen Power-Riffs, bei denen Grundton-Quinte-Oktave auf der Gitarre grundsätzlich von I auf IV, zurück und dann auf V geschoben wurden.
     
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  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Mehr als nur 1-2 Stücke. Nehmen wir Parker, da gibt es ein paar Aufnahmen da spielt er fürchterlich und man hört wie zugedröhnt er ist, die ertrage ich selber kaum (und ich mag Parker sehr gern hören). Von diesen Aufnahmen kann man aber keinen Rückschluss auf Parker generell ziehen. Und das ist denke ich mit den meisten Musikern so.

    Lg Saxhornet
     
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  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es hat nichts mit theoretisieren zu tun. Wenn Du weiter bist, hörst Du anders, Du entwickelst Dich weiter, verstehst und hörst Melodien, die andere als solche noch nicht hören. Das ist ähnlich wie bei Essen oder Wein, mit der Zeit schmeckst Du mehr raus als der Durchschnittsesser und -trinker, der sich damit nie beschäftigt hat. Das ganze fühlt sich so an als wenn Jemand einen Vorhang wegnimmt, der Dir vorher die Sicht versperrt hat und durch den alles nur verwaschen und in Form von ungenauen Schatten, wenn überhaupt, gesehen werden konnte. Dafür ist eine intensive Auseinandersetzung mit Musik notwendig und auch mit bestimmten Stilistiken. Deswegen muss man allerdings immer noch nicht alles mögen, was man hört. Aber wenn Du Dich intensiv mit etwas auseinandersetzt kann es durchaus sein, daß Du auch das was Du anders plötzlich verstehst auch anders fühlst, weil Du dazu ein anderes Verhältnis entwickelst. Das kann zum positiven hin sein aber auch manchmal zum negativen.

    Lg Saxhornet
     
  9. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Zurück zum Startbeitrag dieses Themas: damit die Kölner nicht an meiner geistigen Unversehrtheit zweifeln, dass ich Bob Malach vom Alten Wartesaal zum Breslauer Platz fuhr......Robben Ford spielte zwar auch im Alten Wartesaal, dieses Konzert jedoch war im Luxor auf der Luxemburger Straße, und als ich vor dem Konzert reinkam, versuchte der Drummer Tom Brechtlein gerade, am Flipper einen neuen Highscore zu zaubern.
     
  10. flar

    flar Guest

    Moin, moin zusammen

    Ich kann die Meinung von Zappalein Herrn Malach betreffend auch nicht so ganz teilen, mir gefällt was er macht.
    Was sicherlich stimmt ist das Frank Zappa oft ähnliche Wendungen spielte und das vorzugsweise auch noch sehr oft in irgendeinem Zusammenhang mit Dm, was das ganze aber so interessant macht, für mich zumindest, ist der rhythmische Kontext in dem er das macht. Den entsprechenden Drummer und dessen und seiner persönlichen Tagesform als Grundvoraussetzung entstanden da teilweise äußerst tolle polyrhythmische Verschiebungen. Zappa hatte immer sehr gute Schlagzeuger aber erst mit Vinnie Colaiuta und danach mit Chad Wackerman hatte er Drummer gefunden die das auch über längere Strecken durch hielten.

    Viele Grüße Ralf
     
  11. Macsax

    Macsax Ist fast schon zuhause hier

    zu #10:

    Wer Interesse an der Transkription hat, diese ist hier zu finden.

    Macsax
     
  12. saxer66

    saxer66 Ist fast schon zuhause hier

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  13. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

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  14. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich muss noch irgendwo eine CD von BM und Michel Petrucciani rumliegen haben....
    Ich hab das auf Soundcloud gefunden, wie das wohl da hinkommt?



    Wenn das nicht schön ist, weiß ich's nicht.

    Cheers, Guenne
     
  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Bei dem Duo-Konzert war ich für die Technik verantwortlich.

    Zwei Dialoge mit ihm bleiben für mich unvergessen.

    Bob, hast du schonmal in Dortmund gespielt? - Ja. - Hier im Club? - Nee in der Westfalenhalle mit Stevie Wonder.

    Bob zu mir:Spielst du auch Saxofon? - Eh ja, aber nur als amateurhaft. - Ich bin auch auch nur Amateur!

    Lustig war, dass Jasper van't Hof vor Lachen fast aus dem Sessel gefallen ist.

    Bob hatte dann mit mir auf Augenhöhe über Musik und Saxofone diskutiert.
     
  16. Mugger

    Mugger Guest



    Das hat schon eine gewisse Kraft, das Solo bei 6:30.
    Aber Saxophon und Orchester hat immer was, finde ich.

    Cheers, Guenne
     
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  17. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Die Sängerin ist übrigens die Niederländerin Fay Claassen,
    verheiratet mit Paul Heller dem Tenoristen der WDR Bigband.
     
    Zuletzt bearbeitet: 1.August.2015
  18. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    .....paul heller und fay pfennig. auf heller und pfennig.....

    :-D

    lg

    mixo
     
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