verschiedene Mundstücke nutzen

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Elly, 9.April.2020.

  1. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und habe mir für mein Tenor ein Rascher Mundstück zum Testen bestellt. Gestern habe ich damit "rumgemacht". Also Rascher Mundstück vs. Selmer Soloist D.

    Mein Fazit: Das Rascher hat einen sehr schönen, dunklen Klang. Beim Testen mit eher klassischen Stücken gefällt es mir sehr gut. Mit einem eher geswingten Stück gefällt mir mein Soloist D viel besser.
    Genauso war das den Beschreibungen nach ja auch zu erwarten.

    Eigentlich würde ich ja beide gerne behalten und sozusagen nach Lust und Laune benutzen, ABER :

    das Rascher passt nicht wirklich auf meinen Kork. Es ist zu weit. Ich habe damit ich es probieren konnte Zigarettenpapier zusätzlich um den Kork gewickelt, damit ging der Test, aber eine dauerhafte Lösung kann das ja nicht sein. Eine Freundin sagte mir man kann mit Wärme den Kork ausdehnen, aber selbst wenn, dann drückt ihn ja das Soloist wieder zusammen und das Hin - und Her wird langfristig nichts sein.

    Wie macht ihr das denn? Ich lese von vielen, die unterschiedliche Mundstücke benutzen. Habt ihr solche Herausforderungen gar nicht? Habt ihr einen Rat für mich?

    Noch etwas was mir bei diesem Test sehr aufgefallen ist: Wenn ich die Mundstücke wechsle bin ich hörmäßig so durcheinander - ich brauche etwas um mich auf den unterschiedlichen Klang einzulassen. Es ist irgendwie dann komisch, ich erwarte dann einen anderen Klang. Vielleicht bin ich gar nicht der Typ für unterschiedliche Mundstücke?

    Ich bin neugierig was ihr so dazu sagen könnt. Liebe Grüße, Elly
     
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  2. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ja, hin- und herwechseln wird nicht unbedingt empfohlen. Bei dem Rascher sollte man erst mal ein paar Wochen bleiben, ohne zwischenzeitlich auf ein anderes zu wechseln. Zigarettenpapier ist eine temporäre Lösung, besser funktioniert Leukosilk (nicht Leukoplast!!). Außer wenn der Kork schon etwas bröselig ist, kann man das weitestgehend zerstörungsfrei wieder abpfriemeln. Mein Lehrer nutzt Frischhaltefolie, scheint auch zu gehen. (Sieht aber elend aus!)
    Ich hatte genau das gleiche Problem mit einem Selmer S80 vs. Rascher beim Sopran. Und ich wollte auch wenigstens die Möglichkeit haben, zu wechseln. Also hab ich das bei einem Mundstück-Refacer anpassen lassen. Dabei hat sich rausgestellt, eines von beiden hat eine konische Bohrung, das andere zylindrisch. In meinem Fall hat das Jo Schnabel gemacht. Saubere Arbeit und war nicht teuer.

    Grüße,

    Wanze
     
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  3. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich hatte bzw. habe das gleiche Problem mit meinem ESM Heaven Tenor Mundstück.
    ESM sind immer etwas weiter als anderer Mundstücke.
    Inzwischen spiele ich nur noch mit diesem Mundstück, war aber bisher zu bequem einen neuen Korken aufzukleben bzw. aufkleben zu lassen (ein Saxdoc kann das schneller und besser als ich).
    Ich behelfe mir jetzt schon ein paar Jahre mit einem auf den Kork aufgeklebten Streifen Leukosilk.
    Nichts hält länger als ein Provisorium. ;-)

    LG
    Mike
     
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  4. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Danke für den Leukosilk Tipp (ich kenne den Unterschied, Leukoplast verklebt total..., Leukosilk löst sich gut; auf Kork habe ich das noch nicht probiert, nur beim Verbinden :cool:)

    Ich habe mit der Werkstatt des Händlers des Mundstücks telefoniert. Der sagte mir das mit dem Anpassen auch. Dazu müsste ich neuen Kork drauf machen lassen und das Selmer "aufbohren", aber er meinte, dass er das nicht so gerne machen würde...

    Und dann ist da noch die Frage, ob sich der ganze Aufwand wirklich lohnt? Ob Selmer das extra macht mit den engen Aufsätzen? Einmal Selmer, immer Selmer :oops:
     
  5. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    Ja, genau so ist es!

    Selmer ist eine finstere böse Macht die mit düsteren Methoden versucht arme Saxophonisten
    unter ihren Einfluss zu bringen und festzuhalten....

    Ein Mass sie zu knechten
    sie alle zu finden
    ins Dunkel zu treiben
    und ewig zu binden.....

    ;);););););)

    Nee, Spass beiseite, wenn ich so in meiner Mundstückssammlung herumwühle, die Schieblehre
    nehme und messe, dann hat fast jedes Mundstück einen anderen Durchmesser.
    Teilweise beim gleichen Fabrikat.
    Mein Link Tone Master ist enger als das Link Super Tone Master und das wieder enger als mein
    Link Tone Edge.
    Das gilt auch für andere Fabrikate. Keine Ahnung warum das so ist, da gibt es anscheinend
    keine Norm. Noch nicht mal beim gleichen Hersteller. Muss man mit leben oder Korken individuell anpassen oder, wenn man kann, seine Mundstücke falls erforderlich auf eine einheitliche Bohrung aufbohren.
    Die Welt ist halt kompliziert.


    SlowJoe
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.April.2020
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  6. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @Elly eigentlich [wieder nur Theorie] sollten die Innendurchmesser der MPs gleich sein.
    Halten sich aber viele nicht dran.
    statt Leukosil geht sehr gut Teflonband aus dem Klemptnereibedard [Gawasch im Baumarkt]
    kostet lau und reicht sehr lange, klebt nicht und kann endlos gewickelt werden.
    Ne Anmerkung zum Korken - so groß wird der Unterschied nicht sein - neuen Korken aufkleben [lassen] - Maß ist das enge MP,
    gglfs den Korken konisch schleifen; und mit viel Korkfett dann das engere MP draufschieben, Korken nach dem Spielen reinigen - einfach abwischen [Papier, Haushaltsrolle etc.] und dann beim nächsten Spiel wieder fetten - ab und an mal reinigen - mit Aceton. Kork ist wie neu.
    hope that helps
    cheers
    Paco
     
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  7. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ich hatte das selbe Problem mit einerseits amerikanischen Mps (Expression und Link) und französischen andererseits. Habe mir dann am Ende einen zweiten Bogen gekauft, weil der Wechsel mit Zigarettenpapier zu lästig war.
     
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  8. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ich vergaß: Die französischen sind Selmer und Vandoren.
     
  9. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich würde mir einen zweiten S-Bogen dazu kaufen. Dann hast Du es für beide Mundstücke gleich passend. Das Wechseln zwischen beiden Mundstücken sehe ich nach einer kurzen Eingewöhnungszeit als nicht problematisch an.
     
  10. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Manchmal kann es trotzdem funktionieren.
    Ich hab für das Bariton ein BL3 für klassischen Ton , welches sowieso schon lang gebaut ist und weiter ist als mein BB Special .Da es auch weiter auf den Kork muss als das Special , habe ich hinten den Kork etwas dicker gelassen und so kann ich beide mit dem selben Kork spielen.
    Die Soloist sind ja auch meist länger gebaut als nötig, ich hab meines auf dem Tenor hinten abgeschnitten.Wenn das Rascher sehr lang gebaut ist und vermutlich, wegen der großen Kammer, weiter auf den Kork muss, könnte das klappen.Ich kenne die Rascher allerdings nicht.
     
  11. nosi65

    nosi65 Ist fast schon zuhause hier

    Zum Ausgleich nehme ich einen Streifen (kürzer oder längeres Stück Papier) meist Kopien von Programmen nicht Originalnoten ;-).

    Habe Raschers für Sopran Alt und Bari wobei ich zur Zeit am Sopran dauerhaft des Rascher spiele, Bei Alt und Bari nur für die klassischen Momente.

    Ich spiele aber meist auch stärkere und teilweise andere Blätter auf den Raschers.
    Meine Conn's (Alt und Bari) harmonieren prima mit den Raschers auch mein Yani-Sopran (gebogen).

    Beim Tenor spiele ich ein Selmer c* als klassisches Mundstück. Es ist das Originalmundstück zum Sa80 (1).

    Viel Spaß beim klassischen Ton

    Matthias
     
  12. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Habe verschiedene OL, ein Larsten Metall und ein Vandoren HR,
    Alle bis auf eines hatten den gleichen Durchmessser.
    Ein OL New EB habe ich wenige Zehntel mm aufbohren lassen.
    Jetzt passen alle auf den gleichen Kork. :D
    Den Kork würde ich aber immer zylindrisch machen, damit man beim Stimmen in jedem Fall genügend Verstellweg hat.
    Bei konischem Korken, könnte das MPC abfallen, wenn es je nach Fabrikat ev. weit draussen plaziert werden sollte.

    kokisax
     
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  13. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe die Freizeit extrem zum Probieren genutzt und der Wechsel machte mir hezte gar nichts mehr aus. Und das mit Zigarettenpapier ist gar nicht sooo schlecht. Ich glaube ich behalte das MP erstmal und lass mir langfristig Zeit für ein extrem ausführliches Testen. Ich fand das Rascher Mundstück irgendwie "bequem" und konnte damit auf Anhieb lange durchhalten.
    Vielen Dank für Eure Tipps und Erfahrungen.
     
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  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Warum nicht gleich zwei Saxofone?
     
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  15. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @Bereckis ,
    der Trend geht schon zum viert Saxophon.
    Die Wahrscheinlichkeit, das ein PMC auf irgendeine Neck passt steigt dadurch "exponential" :D
     
  16. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Wäre natürlich ideal! Das passende Saxophon für ein bestimmtes Equipment;)
     
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  17. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    Der Thread hat mich dazu verführt, mein kürzlich erworbenes Hess Alto (R. Keilwerth mit dem Pure Tone Logo) mit einem Rascher, einem Selmer Jazz E , dem Originakl Pure Tone und einem Meyer 6M6 Mef´dium Chamber zu testen.
    Ergebnis: Statt einem habe ich jetzt drei grundverschuiedene Saxe.
    Mit dem Rascher klingt es weich wie aus Holz, gut für Klassik,
    Mit dem Selmer laut und scharf bis klirrend, eher für Jazz,
    Meyer eher universell, da kann man am meisten selbst gestalten.
    Das Original war eher dürftig.
    Blätter waren Vandoren V 16 2,5 , beim Rascher Stärke 3.
     
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  18. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ja, geht mir auch so mit den Mundstücken, die ich so habe. Mir kommt der Wechsel von Mundstücken relevanter vor als der Wechsel von Saxophonen ( Buescher 400 und YTS 62 )
    Meine Favoriten sind da Dave Guardala Studio, Vandoren T 45, Buescher True Tone und manchmal den Steamer von HWP. Sehr unterschiedlicher klang von ganz soft und leise ( Buescher True Tone) bis fetzig laut und fokussierter ( DG studio) Geht mit Letzterem aber auch softer. Das Vandoren und das Steamer haben die gleichen Unterschiede, aber nicht so prägnant.
    Mit Ausnahme vom Steamer passen alle Mundstücke auf meine zwei Saxe perfekt, beim Steamer muss ich tatsächlich etwas drumwickeln, bevor es gut sitzt. Benutze dafür Verschiedenes, in letzter Zeit so leicht klebendes Malerpapier, das lässt sich fast rückstandsfrei wieder lösen.
    2 OL STM Mundstücke habe ich auch deswegen verkauft, weil die Öffnung bei beiden noch grösser waren als beim Steamer und das hat mich einfach sehr gestört. Wäre das OL nun mein Top MPC gewesen, hätte ich dafür einen neuen Kork geklebt, aber dem war nicht so.
    Blätter sind fast immer Woodstone 2,5 , gelegentlich ein Forestone Black Bamboo Kunststoffblatt, welches nun seit 1,5 Jahren verlässlich gut und gleich klingt.
     
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  19. RomBl

    RomBl Guest

    Ich bin der Meinung, dass man mit einem Mundstück auskommen sollte, auf dem man sich a) am wohlsten fühlt und b) alle "musikalischen Situationen" meistern kann.
    Ich behaupte einfach mal, dass der, der mehrere Mundstücke benutzen muss, das für ihn richtige noch nicht gefunden hat.
     
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  20. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Das Haupt- und das Backup MPC sollten auf jeden Fall gut auf einen Korken passen.

    kokisax
     
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