Hallo zusammen, ich spiele ein entlacktes Selmer SBA Alto von 1948. Hier kam gerade die Frage auf, ob sich durch Speichel, Kondenswasser, Reinigungsmittel evtl. Schadstoffe lösen können wie z.B. Blei, das man dann über die Haut oder gar Atmung wieder aufnimmt? Hat jemand Ahnung, ob das sein kann?
Aufnahme über die Haut in relevanten Mengen ist eher unwahrscheinlich, zumal Du ja nicht aus der Kanne trinken willst. Im Mund hast Du ja eh nur das MPC. Da der Luftstrom in die „falsche“ Richtung geht, kann man Aufnahme über die Atmung getrost ausschließen. Du bläst ja hinein, statt die Lift durchs Horn an zu saugen. Je nach dem wie innig der Körperkontakt ist, wäre eher eine evtl. vorhandene Nickel Allergie problematisch, für den gesunden Menschen jedoch nicht relevant.
Aus Wikipedia über Messing: „Messing gibt über die Oberfläche kleine Mengen von Kupferionen ab, die desinfizierend wirken. Das wird auch als Selbst-Desinfektion oder Oligodynamiebezeichnet. Messing-Türgriffe, -Türplatten und -Lichtschalter werden teilweise in Krankenhäusern etc. zur Bekämpfung von Krankenhauskeimen eingesetzt.[17][18]Auch Viren werden innerhalb von Stunden inaktiv.[19]„ Ich denke Du brauchst Dir keine weiteren Gedanken machen. CzG Dreas
Schwer zu beantworten. Ein sehr geringer Prozentsatz Blei ist im Messing, je nach Legierung, zugunsten der spanenden Verarbeitung in der Produktion enthalten. Das betrifft vor allem die Mechanik. Mehr Blei (bis 40%) ist in den bis 2006 verwendeten Weichloten vorhanden, mit dem z.B. die Säulchen auf den Korpus gelötet wurden. Aber damit hat man ja kaum Hautkontakt, also irrelevant. Handschweiß und Speichelrückstände, die sich ja zwangsläufig auf dem Sax anreichern, fördern langfristig einen Angriff auf das rohe Messing. Sieht man ja häufig. Zwangsläufig nimmt dabei die Haut eine bunte unbekannte Mischung der Materialbestandteile auf.... Ich würde, bei gesundheitlichen Bedenken : A: Das unlackierte Sax mehr pflegen . ( Rückstände vom Handschweiß mit einem Lappe und ein bisschen Alkohol oder Feuerzeugbenzin abwischen) B: Nach dem Spielen Finger waschen. C: Trotzdem angstfrei Spaß haben am Sax.
... Aufnahme über die Haut geschieht nicht in relevantem Maß. Und, wie bereits @mcschmitz korrekt angemerkt, müsste man das Instrument auslecken, um die durch Speichel freigesetzten Messing- oder Lotbestandteile durch den Mund aufzunehmen. (... daher sind Messing-MPC ja in der Regel vergoldet oder versilbert...) Also wie @tomaso sagt: nach dem spielen die Hände waschen - auch, wenn man den Messinggeruch an den Fingern nicht so mag LG - p-p-p
Ich spiele ein entlacktes Horn und schmuse gerne mit ihm. Als ich zeitgleich viel gespielt habe, wurde mal mein Blut auf Blei getestet. Da schwamm nur sehr wenig Blei im Blutkreislauf herum, das vermutlich auch eher aus den Rohren Berliner Altbauwohnungen stammt, als aus meiner geliebten Knarre. Wieviel inzwischen im Gewebe irgendwo eingelagert ist, weiss ich natürlich nicht. Es sorgt mich auch nicht.
Beim Reinigen meiner Siebträger Espressomaschine, die ich mittlerweile über 25 Jahre nutze, stolperte ich gerade im Filterträger über diese sehr seit langer Zeit nackte Messingoberfläche, über die jeder heiße Kaffee läuft, bevor er in der Tasse landet. Wird in der Gastronomie nicht anders sein; denke auch nicht, dass man besorgt sein muss, insbesondere weil Schadstoffaufnahmen über die Haut noch verschwindend geringer sein sollten. Mir macht auch mein Mundstück in „Messing natur“ nichts aus. Hier weiß ich aber, dass es nicht aus zwei Hälften, die mittels bleihaltigem Lot verbunden wurden, gebaut ist.
Ich blase mit meinem Amalganbehafteten Kauwerk auch in unlackierte Hörnchen - fraglich was da mehr der Gesundheit schadet. Doch eins steht fest: Ohne Musik wäre ich definitiv kränker! LG Guido! P.s: Machen sich Schwertschlucker eigentlich auch Gedanken darüber?
Leider kenne ich keinen Schwertschlucker, den ich fragen könnte. Und selber will ich es lieber nicht probieren. Aber, was mich betrifft, stimmt der "Rest" in deinem Post zu 100 % überein. Außerdem: In ganz frühen Kindheitstagen habe ich auf Sachen herumgekaut, die heute gar nicht mehr in Umlauf sein dürften. LG Mike