Cannonball Tenor Saxophone

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von MrSaxoMan, 27.November.2020.

  1. MrSaxoMan

    MrSaxoMan Schaut öfter mal vorbei

    Hallo liebe Saxophonfreunde,

    in meiner Sammlung fehlt mir unbedingt noch ein Tenor Saxophon (Alt und Sopran bereits vorhandenen). Ich mag es ja eher Funky und Richtung Smoth Jazz. Also ein obertonreicher fetter Sound.
    Bzgl. Eines Tenor Saxophones ist daher die engere Wahl auf ein Cannonball Big Bell gefallen.

    Mal davon abgesehen, dass die Marketingstrategie ja mehr als fragwürdig ist, ist mir der Preis hier in Deutschland oder auch in den Niederlanden einfach viel zu hoch. Die wollen doch tatsächlich über 5000 Euro haben! Was ist den da los!? - Die Dinger werden nicht in der Schweiz gebaut sondern in Taiwan! :banghead:

    Gibt es eine Möglichkeit direkt aus den USA eins zu bestellen? Hat da schonmal jemand Erfahrung gemacht bzw. Auch Tipps/Tricks für mich? Ist es deutlich günstiger?
     
  2. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Müsstest Du doch auf den Seiten der dortigen einschlägigen Händler einfach ermitteln können?
    Versand, Zoll und Einfuhrumsatzsteuer draufschlagen und Du weißt Bescheid.

    Es bleibt ein Transportrisiko, also Geldeinsatz für das fachgerechte Einstellen vor Ort solltest Du vielleicht auch noch berücksichtigen.

    Aus den von Dir genannten Gründen halte ich die Cannonballs auch für absolut uninteressante Instrumente, bei denen das Preis-Leistungsverhältnis doch eher ungünstig ist.
    Aber das hast Du nicht gefragt, ok…
     
  3. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ein Freund im Saxophonquartett hatte (nein, hat er noch, denn für den Weiterverkauf bekommst Du nicht mehr so arg viel) ein Cannonball Sopran unlackiert in adrettem hellen Vintagefinish.
    Er intonierte damit nicht unbedingt gut und hin und wieder musste ich ihm eine Feder wieder einhängen, die einfach spontan raussprang. Jetzt hat er ein Yanagisawa und alles ist perfekt.
    Aber das hattest Du ja auch nicht gefragt. Entschuldige :facepalm:

    :topic:
     
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  4. MrSaxoMan

    MrSaxoMan Schaut öfter mal vorbei

    Wenn das mal so einfach wäre. Die Dinger dürfen ja anscheinend nichtmal offiziell beworben werden. Die Preise kann anscheinend auch jeder so gestalteten wie er Lust und Laune hat.
    Mein Frage war dann eher nach dem Motto: "Wer hat dort gute Kontakte bei einem Händler" bzw. Gute Erfahrungen mit einem Händler gemacht, den er mir epfehlen kann.

    Ich bin auch gern für andere Alternativen aufgeschlossen. Gut, ich hatte vergessen zu schreiben, dass mir die Optik auch sehr gut gefällt. Ein schwarzes Tenor Saxophon mit silbernen S-Bogen hat schon was :biggrin:

    Ich würde mir auch niemals ein Sopran Saxophon von Cannonball kaufen. Hab selbst ein Yanagisawa und die haben einen entsprechend guten Ruf was Sopran Saxophone anbelangt. Über die Cannonball Tenor Saxophone habe ich zumindest bisher nur gutes gelesen. Aber auch da wäre ich über Erfahrungen aus dem Forum dankbar.
     
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  5. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht meldet sich @Florentin Der spielt ein Cannonball Tenor, wenn ich mich recht erinnere.

    Aerophon
     
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  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich habe so einige Cannonball Saxophone aus den USA gekauft und war durchaus angetan von der Qualität. Am besten fand ich unlakierte Alt und Tenor. Die Soprane fand ich gutklingend und gutintonierend. Insgesamt sehr solide Instrumente.

    Das ist aber ungefähr 10 Jahre her. Die Gebrauchten, aber durchaus noch fast neuen Instrumente kosteten damals 1300 bis 2300 Euro incl. Steuern. Ein guter Ruf ist Goldes wert und so nimmt es mich kein Wunder, wenn sie heute sehr viel mehr kosten.
     
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  7. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Nach Stilistik und Optik fällt mir spontan ein altes King Silversonic ein. Kraftvolle Instrumente, je nach Ära auch mit viel Liebe zum optischen Detail, auch von Funk Spielern geschätzt. Ähnliche Preiskategorie. Muss natürlich nicht passen, aber wenn du auch alten Kram magst, würd ich so eins mal in die Hand nehmen.
     
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  8. Jazzica

    Jazzica Ist fast schon zuhause hier

    Hallo MrSaxoMan,

    ich habe Ende 2016 bei Session Music in Walldorf ein Cannonball Vintage Reborn Tenorsaxophon für (wenn ich mich recht erinnere) EUR 3.200 gekauft. Session Music in Walldorf hat einen sogenannten "Cannonball Flagship Store" wo man eine große Auswahl an Cannonball-Saxophonen (alle Baugrößen, verschiedene Baureihen) testen kann.

    Ich bin mit meinem Vintage Reborn sehr zufrieden. Es hat von Anfang an gut geklungen, gut funktioniert und gut angesprochen. Ich spiele erst seit dem Sommer 2015 Tenorsaxophon und das Vintage Reborn hat es mir sehr erleichtert, das Saxophon-Spielen zu lernen und Fortschritte zu machen, weil es gut funktioniert und einen schönen Grund-Klang hat. Es ist auch bisher kaum etwas daran zu reparieren gewesen, obwohl ich 4 Jahre lang sehr intensiv darauf gespielt habe (Minimum 1 Std. täglich, oft mehr wegen Bandproben / Workshops). Nach diesen 4 Jahren habe ich es neulich mal zu Armin Weis gebracht, und er musste nur an den beiden B-Klappen etwas einstellen, ansonsten war an dem Instrument nichts verstellt / kaputt / verschlissen.

    Im Sommer diesen Jahres habe ich bei einem sehr netten Forumsmitglied ein Martin Committee III "The Martin" gekauft, in das ich mich total verliebt hatte. Seitdem spiele ich das Cannonball weniger, aber ich behalte es, nicht nur weil man beim Wiederverkauf kaum noch etwas dafür kriegt, sondern auch weil ich es immer noch gut finde und sehr gerne darauf spiele. Das Cannonball ist in seinen Reaktionen berechenbarer und besser kontrollierbar und vom Klang her neutraler als das Martin. Ich kann mir sehr gut vorstellen, es einzusetzen, wenn ich z.B. mal etwas Klassisches spielen will. Meistens spiele ich jedoch Jazz-Standards und die Stücke aus dem Repertoire meiner Big Band, da passt das Martinshorn ganz gut.

    Mein Vintage Reborn ist vom Gewicht her ein ziemlich schweres Saxophon (schwerer sogar als das Martin Committee). Ich spiele es grundsätzlich mit einem Freeneck-Gurt. Das wollte ich als Info noch dazusagen. Die Big Bell sind vermutlich nicht viel leichter.

    Viele Grüße von

    Jazzica
     
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  9. GelöschtesMitglied14341

    GelöschtesMitglied14341 Guest

    Da ich auch seit ca. 7 Jahren so ein Horn spiele, kann ich Dir gratulieren dazu. Ich liebe meine Kanne auch sehr.
    Vor ca. 4-5 Jahren habe ich mir noch einen silbernen S-Bogen von Karsten Gloger dazu geleistet. Das war sound- und auch spieltechnisch eine Offenbarung und eine echte Aufwertung des Instrumentes.
     
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  10. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Es muss kein Silversonic und auch keins in diesem hervorragenden Zustand sein.

    Aber das sind deutlich bessere, deutlich besser verarbeitete Saxophone, die ihren Wert behalten und noch von Generationen spielbar sind.
    Die Mechanik (nicht die Ergonomie!) ist zwar kompliziert aber sehr robust, die Ansprache ist extrem gut und der Klang ist unvergleichlich und passt in Dein Anforderungsprofil.

    http://www.hummelsaxofoons.com/product/king-super-20-7/
     
  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,
    mal vorausgeschickt dass Du das kaufen sollst, das Dich am meisten inspiriert...

    Ich könnte über diese Dinger (Taiwansaxophone) ein Buch schreiben.
    Ich hab auch vor zwei Jahren mal ein Cannonball gehabt, es schnell wieder (und gottseidank ohne großen Verlust) wieder verkaufen können.

    Das Buch in Kurzform, und nur meine persönliche Meinung:
    Es gibt sicher Ware, die den Preis rechtfertig. Cannonball gehört nicht dazu.
    Ich hab mir eingebildet, dass es Hörner von dort gibt, die halt günstig sind, wenn man mehr will, muss man halt mehr investieren.
    Inzwischen gibt es Saxophone von dort, die vom Preis über Yamaha und Yanagisawa liegen, von der Qualität her den Preis aber nicht rechtfertigen.

    Da Du hier einen Thread eröffnet hast und Meinungen einholen willst:
    Nur weil sich ein paar Smooth-Jazzer sich in der Öffentlichkeit mit den Dingern zeigen heißt das nicht, dass die besonders für Smooth-Jazz geeignet wären.
    Vielleicht vom Finish her.
    Überleg mal, was der König der Smooth-Jazzer spielt.

    Ich hab übrigens für meines (ein Mad Meg) 3700,- bezahlt, ich glaub die Big Bell sind ein wenig teurer, aber nicht wesentlich, soweit ich mich erinnere.
    Klar kann man drauf spielen, aber für 2000,- kriegt man ein gebrauchtes Purple Logo generalüberholt, und dann gehen sich noch 15 Lessons mit dem Smooth-Jazzer Deiner Wahl aus.

    Cheers, Ton
     
  12. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Ich weiß nicht, ob alle Cannonballs so sind, bei meinem ist die Mechanik aber recht gewöhnungsbedürftig. Die ist extrem weich eingestellt, mit nur sehr wenig Widerstand (Gewicht / Federn)

    kindofresistance
     
  13. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Von Cannonball gibt es im Prinzip 2 Bauarten der Tenöre: Das "Big Bell" (modelliert nach den alten Conns, mit wuchtigerem Sound) und das "Vintage Reborn" (nach dem Selmer Mark VI, schlankerer Sound). "Gerald Albright" und "Pete Christlieb" sind Sondereditionen davon, mit etwas zusätzlichem Schnickschnack. Jeweils in vielen verschiedenen Finishes lieferbar (z.B. "Mad Meg"). Die Big Bell kommen mit 2 verschiedenen S-Bögen, einer davon versilbert und mit "underslung" Mechanismus. Die Instrumente sind sehr liebevoll und hochwertig bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Auch das Zubehör ist sehr hochwertig (Koffer, Mundstück). Sie werden übrigens in den USA designt und dort auch endkontrolliert und -getunt. Dadurch also erheblicher Zusatztransport und -aufwand.

    Ich habe seit mehr als 10 Jahren ein Big Bell Tenor, damals auch gekauft bei Session in Walldorf. Es ist mein einziges Tenor. Ich bin hoch zufrieden, es hat mich nie im Stich gelassen und keinerlei Reparatur oder Wartung war bisher nötig. Ist mechanisch auch gebaut wie ein Panzer (auch ähnlich schwer ...). Bis auf ein paar abgenutzte Lackstellen (sehr schöner dunkler Goldlack, siehe Avatar) sieht es aus wie neu. Ergonomisch hatte ich (nach einem YTS 62) keine Probleme, habe allerdings Palmkeyrisers aus Sugru draufgepappt.

    Allerdings hatte es damals (neu) weniger als 2500 Euro gekostet. Damit war es das billigste von mehreren Tenören, die ich damals verglichen hatte. Für mich ein sehr gutes Preis- / Leistungsverhältnis. Ich halte es nach wie vor für ein sehr hochwertiges Instrument.

    Dass die Preise dermaßen angezogen sind, ist schon verblüffend. Aber offensichtlich werden sie bezahlt. Die Nachfrage scheint zu stimmen.

    Was ist mit "fragwürdiger Marketingstrategie" gemeint? Dass man sie nicht online oder bei Thomann kaufen kann? Das war erklärte Absicht der Firmengründer, um die lokalen Musikgeschäfte zu schützen. Dadurch sind die Preise auch nicht offiziell bekannt und verhandelbar.

    Mit Import aus den USA habe ich keine Erfahrung, auch nicht mit den dortigen Ladenpreisen. Ich habe gelesen, dass die Firma in den USA einen sehr guten Ruf zu haben scheint. Da sie hier noch so unbekannt ist, könnte ein Wiederverkauf schwer sein. Wegen der so gestiegenen Neupreise allerdings vielleicht auch nicht.

    Gern verweise ich immer auf diese sehr ausführliche Rezension.
     
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  14. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Nachtrag: Ich hatte auch mal die Cannonball Soprane angespielt. Die hätte ich mir nicht gekauft. Schon allein wegen des hohen Gewichts.
     
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  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Entscheidend is auf'm Platz.
    Wenn Du sagst, dass Dein Horn so lange durchgehalten hat - super.
    Ich will die Dinger auch nicht schlechtreden.
    Angeblich - ich war nicht dort - ist schon mal ein großer Unterschied, dass Cannonball die Fabrik in Taiwan selbst betreibt. Ich hab ein wenig Einblick, wie das so mit Asien abläuft, und das ist sicher ein gewaltiger Vorteil.
    Bei der verblüffenden Ähnlichkeit der Modelle von dort - bei oft um 100% differierendem Preis - nimmt es mich wunder. Aber ich glaub es mal.
    Meines war nicht gut eingestellt. Total harte Federn bei recht hohem Aufgang, und rechts und links ungleich. Da war ich schon mal sehr enttäuscht.
    Ich hätte das Horn gleich nicht kaufen MÜSSEN (der Händler musste es vom Europa-Importeur beziehen), und das hätte ich besser auch gemacht.
    Jedes Yamaha Schülerhorn ist mechanisch hochwertiger - tut mir leid, das ist so. Über den Sound kann man diskutieren.
    Den einen stört so etwas halt nicht, mich schon.
    Dann lieber ein Expression oder ein Schagerl der mittleren Preiskategorie, das kostet gut die Hälfte und ist auch bunt.

    Cheers, Ton
    .
     
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  16. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Das wage ich zu bezweifeln. Aber scheinbar haben wir unterschiedliches Verständnis von Mechanik.

    Wenn ich mich richtig erinnere, gab es eine Zeit, wo die alle etwa gleich viel kosteten. Warum die Cannonballs dann so abgehoben sind, weiß ich nicht.

    Ein Cannonball muss nicht bunt sein. Ich wollte auch kein buntes.
     
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Scheint so. Meines ist in den Fingern, und da spüre ich einen Unterschied.
    Ich hatte noch keines in der Hand, wo die Mechanik so scheiße war wie ausnahmslos bei allen (unbearbeiteten) Taiwanhörnern.
    Und ich hatte einige, auch teure.
     
  18. ppue

    ppue Mod Experte

    Wieso Zusatztransport? Ob man nun die Teile transportiert oder die fertigen Saxophone, das ist doch egal, oder?

    Natürlich ist es ein Mehraufwand, wenn die Hörner dann nach Europe geschippert werden.
     
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  19. MrSaxoMan

    MrSaxoMan Schaut öfter mal vorbei

    Vielen Dank bisher. Mir scheint es so als gehen die Meinungen bei Cannonball Saxophonen weit auseinander
    Ich bin auf jedenfall nicht bereit für ein Big Bell über 3000 zu bezahlen und da gebe ich euch Recht, dass das Preis/Leistungsverhältnis momentan absolut nicht mehr stimmt.

    Ich habe vorhin Mal auf eBay geschaut und hätte zumindest von der Optik mein persönliches Wunsch-Cannonball gefunden:

    https://www.ebay.de/itm/Cannonball-...865343?hash=item2f4f5b96bf:g:azUAAOSwIs9fWheN

    Aber wenn ich dann sehe, dass der Lack auf der Daumenablage für die Oktavklappe abgegriffen ist, macht mich das echt stutzig über die Verarbeitung/Qualität. Hab noch bei keinem von meinen Saxophonen eine derartige Abnutzungserscheinung (gut die sind auch nicht vernickelt). Ist das normal? Es gibt ja z.B. auch das "Shadow" von Keilwerth. Passiert das da auch?
     
  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wenn Du viel spielst, sieht man das auch.
     
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