Welche Rolle spielen Bahnlänge und Öffnung für den Klang?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von mfey, 28.Juli.2023.

  1. mfey

    mfey Schaut nur mal vorbei

    Höre allenthalben, dass nach ersten Erfolgen man sich ein gutes Mundstück gönnen sollte und man hierbei einfach viel ausprobieren muss.
    Sind bestimmte Charakteristika wie Öffnung und Bahnlänge limitierend, wenn man selbst noch in den Anfängen steckt?
    Sind die Mundstücke die man vom großen Händler sich schicken lassen kann, grundsätzlich gebraucht? Immerhin wird ja Werbung damit gemacht, dass man fast beliebig viele 4 Wochen lang testen kann.
    Diese werden jedoch als Neuware verkauft bzw. nicht als gebraucht gekennzeichnet.
    Wie ist das unter hygienischen Gesichtspunkten zu bewerten?
    Danke im voraus
    Martin
     
  2. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Für Anfänger sind sehr offene Mundstücke selten hilfreich. Bahnlänge ist eine Sache des Geschmacks. Ich würde Anfängern eher zu einer mittleren Bahnlänge raten. Allerdings gibt es viele Modelle nur in einer Bahnlänge und noch seltener efährst du wie lang die ist.
    Und selbst wenn die Mundstücke schon von anderen Personen gespielt wurden, würde ich mich da nicht verrückt machen. Die Chance, daß du dir was holst, wenn du eine Türklinke oder irgendwas von der Toilette anfässt ist höher. Solange keine Schäden am Mundstück vorliegen, würde ich mich da nicht verrückt machen.
     
  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das stimmt so nicht ganz.
    Wenn ein Mundstück zu einem Versandhändler zurückkommt, wird es geprüft und dabei meistens auch gereinigt.
    Falls es sich nach der Prüfung nicht von einem gleichen, neuen Modell unterscheiden lässt, kann es als neu verkauft werden.

    Das entspricht auch der Praxis im stationären Handel: Dort werden noch viel mehr Mundstücke ausprobiert und teilweise sogar aus mehreren, nominell identischen, einzelne Stücke ausgewählt. Alle einmal Ausprobierten dann als gebraucht zu betrachten wäre wirtschaftlich nicht darstellbar.

    Wenn ein Mundstück beim probieren Schaden nimmt (z.B. Kratzer durch Blattschrauben oder Bissspuren weil ohne Schutz gespielt - ja, solche Dummköpfe gibt es…) wird es als B-Ware angeboten. Die Differenz trägt dabei allzu häufig der Händler, gerade im Versandhandel.
     
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  4. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Im Restaurant legte man mir immer wieder Löffel vor, auf denen schon ungezählte andere Leute rumgelutscht hatten. Der Reinigung sei Dank, bisher keine Probleme. ;)
     
  5. Klavisax

    Klavisax Kann einfach nicht wegbleiben

    Das Thema Hygiene hatten wir ja schon mal im Forum.

    Aus medizinischer Sicht braucht man da keine Bedenken haben.
    Die Händler werden die Mundstücke sicher desinfizieren und wenn nicht, ist es auch kein großes Problem.
    Man muss bedenken, dass die meisten Keime auch nicht sehr umweltrresistent sind und daher nach kurzer Zeit auch nicht mehr infektiös sind.
    Schliesslich hat man da ja auch keine biologischen Kampfstoffe wie Milzbrandsporen zu erwarten, die Jahrzehnte z.B. im Boden überdauern können.

    Wenn Du unsicher bist, kaufe Dir ein Fläschenchen Octenisept in der Apotheke, sprühe das Mundstück ein, danach klares Wasser drüber und der Test kann beginnen.

    Wie der Vorredner schon bemerkte ist das Risiko anderweitig im täglichen Leben pathogenen Keimen zu begegnen, um Dimensionen höher.

    Das Leben hat halt generell Risiken und endet immer mit dem Tod (kleine Mediziner-Witz ;-)).
     
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  6. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Nochmal zum Thema Bahnöffnung und -länge:

    Bei großen Bahnöffnungen ist der Effekt, dass "mehr Luft" durch das Mundstück geht. Für Anfänger kann das problematisch sein, weil sie in der Regel noch nicht so gute Kontrolle über die Luftführung haben. Die Bahnöffnung hat auch mittelbar Auswirkungen auf die Blattstärke. Als Grundregel gilt: je offener das Mundstück, desto geringer die Blattstärke. (Klassiker spielen daher recht enge Mundstücke und ziemlich starken Blättern - so bekommen sie die maximale Kontrolle über den Ton). Ein offeneres Mundstück führt zu mehr Lautstärke und einem flexibleren (und damit schwerer zu kontrollierendem Ton). Für Anfänger eignen sich daher engere Mundstücke besser.

    Die Bahnlänge bestimmt wieviel vom Blatt tatsächlich schwingt. Lange Bahn bedeutet also ein großer Teil des Blattes schwingt und dementsprechend ist auch hier vom Spieler wieder mehr "Arbeit" nötig.

    Große Öffnung mit langer Bahn ist also die "anstrengendste" Variante.

    Die meisten - auch viele Profis - spielen irgendwas in der Mitte (Tenor: 7er oder 7* Öffnung und 2,5 -3,0 Blätter bei mittlerer Bahnlänge).

    Individuell gibt es Ausreißer in beide Richtungen. Man muss tatsächlich viel probieren, um festzustellen, was zu einem passt und das mag sich über die Jahre auch verändern.

    So long
    Stevie
     
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  7. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Erst mal die wichtigste Frage,warum willst du ein neues Mundstück? Was stört dich denn an deinem jetzigen ?
     
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  8. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Herzlich willkommen zur Mundstückodyssee!:cool:
     
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  9. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    lt. John O'Neill:
    Eine längere Bahn erleichtert die Ansprache, eine zu lange Bahn erschwert jedoch die Intonation.
     
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  10. mfey

    mfey Schaut nur mal vorbei

     
  11. mfey

    mfey Schaut nur mal vorbei

    Nun ja, Geschirrspüler laufen meist mit 60 Grad. Bei Mundstücken allenfalls lauwarmes Wasser und mechanische Reinigung.
    Ich selbst hab hygienisch kein Problem, aber viele meiner Bekannten seit Corona durchaus, einige wollen mir immer noch keine Hand geben!
     
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  12. mfey

    mfey Schaut nur mal vorbei

    Habe ich mir so zusammengereimt, bei Thomann wollte mir der Service dazu aber nichts Genaues sagen, ist mir jetzt auch wurscht. Konnte 6-7 Mundstücke probieren und zwei werde ich wohl behalten.
     
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  13. mfey

    mfey Schaut nur mal vorbei

    Meine Saxophonlehrerin hatte mir dazu geraten. Mittlerweile habe ich 2 Vandoren in der engeren Wahl. Mit beiden kann ich viel müheloser spielen, insbesondere hohe und tiefe Töne.
    Ein metallisches Vandoren V16 Tenor Metal T5-L, das sich super leicht spielen läßt und für etwas härtere Klänge auch gut geeignet ist, sowohl in hohen als auch tiefen Lagen.
    Und ein Vandoren V16 Tenor Sax T 6-L mit schönem weichen Klang. Beide haben deutlich unterschiedliche Klangcharakteristik, beide gefallen mir sehr gut. Werde beide behalten.
     
  14. GelöschtesMitglied5507

    GelöschtesMitglied5507 Guest

    Ich hatte bei Thomann vier Jody Jazz HR bestellt, zwei kamen als Neuware, zwei hatte ich als B-Ware bestellt, eines davon war heftig verfärbt (zu heiß gewaschen?) das andere tipptopp, nur ohne Bißplatte.

    Ich habe null Probleme mit gebrauchten Mundstücken, früher war es auch Gang und Gäbe aus einer Flasche oder Glas zu trinken und sich mal eine Zigarette zu teilen und ich lebe immer noch. Gebrauchte Mundstücke wasche ich gut ab und leg sie in Corega Tabs, fertig.
     
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  15. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Bei Mundstücken gibt es so viele Aspekte... Selber komme ich da gar nicht richtig draus.
    Schlussendlich würde ich Dir raten, das zu Spielen, auf dem Du Dich am Wohlsten fühlst.
    Danach bleibe eine gute Weile bei dem Neuen, bevor Du wieder etwas anderes kaufst.

    Ansonsten läufst Du eben in Gefahr, eine Mundstückodyssee zu geraten, und das bringt nix.

    kindofmyopinion
     
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  16. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Oft wird gesagt, daß eine lange Bahn die Ansprache der tiefen Töne, eine kurze die Ansprache der hohen Töne verbessert. Sollte aber jeder für sich selbst probieren.
     
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  17. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Was gar nichts bringt, wenn sie dir dann näher als 5 Meter stehen und keine ffp2 Maske tragen (und generell keine beim Einkaufen, beim Arzt oder in den Öffis tragen). Corona verträgt wohl wie die meisten Viren nicht so gut Seife, wenn man also sehr unsicher ist, mit kaltem Wasser mit Seife abspülen und gut ist.
     
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  18. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Macht wenig Sinn zwei Mundstücke zu kaufen, wenn du Angänger bist, denn dauernd hin und her wechseln ist am Anfang gar nicht so gut (und auch später nicht sinnvoll). Jedes Mundstück intoniert etwas anders, spielt anders und es dauert eine Zeit bis man sich auf das Teil richtig einschiesst, dauernd zu wechseln kann suboptimal für die Entwicklung eines guten Ansatzes und einer guten Intonation sein. Deine Lehrerin sollte dich beim Test und der Auswahl begleiten und dich dabei beraten. Ich würde immer zu einem Mundstück greifen mit dem ich verschiedene Klänge abrufen kann ohne zu wechseln. Und zu anderen Mundstücken passen öfters auch eher andere Blätter als die, die man gewöhnt ist.
     
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  19. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das solltest du dann aber nach dem Kauf machen. Irgendein Refacer riet mir von sowas bei Kautschukmundstücken ab, weil der Kautschuk wohl schaden nehmen könnte....
     
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  20. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    Eine laengere Bahn erleichtert auch das subtoning. Ich habe ein paar Berg Larsens mit extra-langer Bahn, refaced von Brian Powell bzw. Theo Wanne (ersteres Stahl, letzteres Kautschuk), und beide meinten, dass dies einem Hauch von "foofoo" selbst im hohen Register zutraeglich ist. Und genau so isses auch, zumindest bei mir und meinem jeweiligen setup.

    -j.
     
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