Müssen es teure (und nachbearbeitete) Blätter sein? Oder tun’s auch günstige, unbearbeitete?

Du weißt nicht, wie viele Blätter früher und heute aus einem Meter Arundo Dingsbums gemacht wurden/werden. Aber ich kann dir versichern, dass du die Verbesserungen der Produktion nicht eins zu eins als verbesserte Qualität in deiner Schachtel wiederfinden kannst. Die Variablen der Rechnung dahinter stehen nicht im Beipackzettel.

 

Im übrigen spiele ich öfter mal Blätter direkt aus der Box, wenn ich aber etwas Zeit zum üben habe, dann bearbeite ich sie auch beim üben - ganz einfach deshalb, weil man sie in wenigen Sekunden manchmal ein bisschen optimieren kann. Das geht auch bei Neumond, schnell und ohne Esoterik.

Ich spiele in letzter Zeit wieder öfter unterschiedliche Fabrikate und bin gerade auf dem Entdeckungstrip, dass die Blattauswahl den Sound mindestens so stark beeinflusst wie z.B. ein anderes Mundstück.

Und ich glaube zunehmend, dass „unpassende Blattsorten“, mit denen man nicht so klar kommt, in Wirklichkeit meistens unpassende Härten sind. Wenn man die Härte anpasst, können viel mehr Blätter sehr gut gehen und trotzdem unterschiedlich klingen. Mein Eindruck ist auch, dass gehypte Blattsorten gemessen an den typischen Härtenummern nicht selten einfach leicht „ausfallen“ und dadurch den Effekt erzielen, das Blatt geht besonders ab. Dabei ist es einfach nur eine Viertelhärte leichter, was man spätestens nach zwei Stunden Gig beim fortissimo und bei höheren Tönen merkt…

 

.....
Gelöscht. Es fehlt noch an Kaffee.

 

Hallo,
D´Addario vertreibt unter dem Namen LaVoz Blätter. Ob das auch die sind, die es vorher gab, weiß ich allerdings nicht.
Gruß,
Hajo König

 

Pah, McGyver! Chuck Norris bräuchte nicht mal ein Messer. Ein scharfer Blick von ihm, und jedes Stück Bauholz würde sich auf der Stelle in ein perfektes Blatt fürs Leben verwandeln.

 

Mal ein poetischer Semi-Off-Topic:

Ich würde Euch alle ausnahmslos in den Moment teleportieren wollen, als Ihr zum ersten Mal ein Blatt eingespannt habt, einer bisher unbekannten Marke... Und plötzlich ist es da. Plötzlich ist es anders. Plötzlich kommt bei Dir das Gefühl von unten auf, unbestimmtes, unbeschreibliches. Und Du findest Dich geil. Auch wenn es nach außen Sch..ße klingt... Aber Du findest Dich geil.

"Halt an, Augenblick, du bist so wundervoll!"

 

Und was machst du dann mit den ganzen Leuten in deinem Wohnzimmer, die sich geil finden obwohl sie scheiße klingen?
Klingt nach ner besch… Koksparty…

 

Du weißt ja: wir besiedeln unterschiedliche Welten. Aber auch meine kleine seltsame Welt hat eine Existenz-Berechtigung).
Ich weiß, auch dieser Satz wird den Adressat verfehlen. Und auch dieser).

Einfach unterschiedliche Welten. Mehr nichts.

 

Nein, verorte mich bitte nicht in der Welt, die ich beschreibe!
Für mich war dein Text, obwohl inhaltlich natürlich ganz anders gemeint, eine Steilvorlage, dir die Worte im Mund umzudrehen für diesen Scherz.
Ich weiß, was du meintest und ich kenne den Moment. Aber die Vorstellung, 100 Menschen zu teleportieren, die sich erhabener fühlen, als sie klingen, weckte eben noch eine andere Assoziation. Du musst nur deine Worte lesen und dir den Kontext Saxophon wegdenken. Entschuldige meinen Humor!

 

A das war ein Scherz!!! Dieses rundes kleines blaues Ding mit dem aufgerissenem Maul - auch ein Lächeln?! Vergib mir @giuseppe, ich dachte, Du meinst es ernst. Obwohl ich Dich mittlerweile kenne. Man, bin ich doof.

Ja, Katastrophe, was meine Nachbarn manchmal ertragen müssen, wenn ich in die Rage komme .
Nochmals Entschuldigung.

 

Nichts zu vergeben, hör auf. Ja, bei mir lächeln alle Emojis, ein bisschen.
Mein Humor ist vielleicht manchmal etwas derb, hängt vielleicht damit zusammen, dass ich ständig mit so unterschiedlichen Leuten in Kontakt komme. Nix für ungut…

 

Du bist schwer in Ordnung, mein Lieber. Es ist mir jetzt äußerst peinlich, ich liege schon im Bett. Ich habe es einfach verraft. Lass es uns einfach vergessen.

 

Klingt nach einer guten Beschreibung des Internets.

Zu spät! Das haben jetzt schon tausende Foristen gelesen. Und das Netz vergisst nicht!

In ein paar Jahren beim Forumstreff: 'Schau mal, da drüben steht Alex...' - "Alex? Ist das nicht der, der im Bett liegt und die Witze von @giuseppe nicht versteht?

Spoiler

Alles gut...
DAS WAR EIN WITZ!

 

OK, also vielen Dank für diese erhellenden letzten Hinweise
Ich fasse mal für mich so zusammen:

Teure vs. billige Blätter:

• Die ganz billigen China-Blätter: eher schwierig, weil konsistenter Nachschub fraglich
• Billige Marken-Blätter: Kann passen, aber wenn sie ebenfalls aus China oder anderen von den Produktionsstandards her fragwürdigen Ländern kennen, lieber den Mund da weglassen (Thema Schadstoffe und Co.)
• Ansonsten: Was einem taugt, taugt. Abhängig von Spieltechnik und Soundvorstellung

Nachbearbeiten vs. nicht nachbearbeiten:

• Manche sagen so, manche sagen so
• Wenn man überhaupt nachbearbeitet, glättet man auf jeden Fall die Rückseite
• Wenn man mehr machen will, wird es (etwas) unübersichtlicher
• Ausgelutschte Blätter lassen sich ggfs. noch durch Nachschneiden und Nachbearbeiten wieder flott bekommen

Vielen Dank, das passt für mich erst mal so. Ihr wart sehr hilfreich!

(Womit ich keinesfalls eine weitere Diskussion abwürgen möchte.)

 

Ich würde das Glätten mit dem Reed-Geek machen, das wäre also meinem Verständnis nach eher ein "Schneiden" als ein Glätten mit einem stumpfen Gegenstand, oder liege ich da falsch? Dann sollten doch eigentlich die Kapillaren offen bleiben, oder?

 

Interessant, da habe ich keine Erfahrung, da ich seit ewig kein Holzblatt bis zum Ende gespielt habe.

Allerdings frage ich mich, wo der große Unterschied zwischen dem Abziehen mit dem Messer/Reedgeek ist und dem planieren des Bambusrohlings in der Fabrik.

 

Nein, schneiden kann der ReedGeek nicht. Schaben mit einer scharfen Kante und mit den entsprechend eingefrästen Formen.

 

Ja, so verstehe ich zumindest die Erklärungen des Herstellers. Außerdem sind die Kanten zwar rechtwinklig, aber tatsächlich scharf und es entstehen beim Abziehen winzige Späne (eher Staub, wenn das Blatt trocken ist). Ist also auf jeden Fall ein materialabtragendes Verfahren, wenn auch nur extrem wenig Material abgetragen wird.

Edit: Sehe gerade @Silver 's Post. Ja, schaben trifft es wohl besser. In jedem Fall aber materialabtragend.