Erfahrungen mit Supreme Tenor

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von woomezz, 23.August.2023.

  1. Onkel D

    Onkel D Ist fast schon zuhause hier

    Also:
    1. Du warst gar nicht spezifisch gemeint. Aber sehr engagiert trittst Du beim Supreme schon auf. Warum eigentlich? Ist's Dir so wichtig dass alle einsehen, dass das Supreme nicht das beste Sax der Welt ist? Verstanden, geschenkt.
    2. Welchen Werbespruch fändest Du akzeptabel: Das zweitbeste Selmer aber Zeiten? Oder: Das neue ist auch nicht schlecht? Das ist doch Blödsinn. Wie reden hier bloß über Werbung. Mehr als ein Schulterzucken gibt's dafür nicht. Oder ärgerst Du Dich über die fehlenden Flügel nach dem Genuss von Red Bull? Und ich denke übrigens, dass Selmer und viele Saxophonisten schon und mit gutem Recht das Supreme für das beste Selmer aller Zeiten halten. Müssen ja nicht alle so sehen.
    3. Genau. Bei Messing und Lot nicht und bei Holz und Leim schon. Gerne mal eine Werkstoffkundevorlesung besuchen. Hier reden wir übrigens nicht über kategorisch ausschließen, sondern über relevante Größenordnungen der Effekte und eben doch beim Bespielen. Darum ging es ja.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.August.2025
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  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das supreme als tenor kenne ich nicht, nur ein Exemplar als alto.
    Die Ergonomie lasse ich mal weg, da muss jeder selbst wissen...
    Klanglich und von der Stimmgenauigkeit fand ich das Teil überraschend gut. Recht neutral, formbar, auch einen guten dynamikbereich. Ok, an mein Conn kommt es nicht ran, aber groß ist der Unterschied nicht.
    Kaufen würde ich es mir nicht. Nicht, weil ich etwas zu bemängeln hätte, oder doch, indirekt schon.... der Preis. Da geht es mir wie @Silver, ich finde da bei Mitbewerbern Instrumente, die mir besser, oder zumindest genau so gut, gefallen und weniger kosten. Mir, das muss nicht für andere gelten.
    Da ich aus der vintage-ecke komme....
    Das beste selmer ever ist für mich immer noch das SBA-Tenor.

    Ob jemand das supreme kaufen soll oder nicht muss jeder für sich entscheiden. Ich glaube von der Verarbeitung und Haltbarkeit ist es kein Fehler, wenn einem die Mechanik gut passt und sich bequem spielen lässt, sind die objektiven kriterien abgefrühstückt.
    Klang und Spielgefühl sind subjektiv, da rede ich nicht rein. Und was andere sagen... wen interessiert das? Ich muss mit dem Instrument spielen, viel Zeit damit verbringen, mich muss es die Freude bringen. Wenn es das kann und das Budget vorhanden ist....
     
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  3. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Hattest du das M. VI kurz nach dem 850 gekauft und beide behalten oder durfte das 850 doch nicht bleiben? Ich habe es nicht mehr genau oder gar ganz falsch in Erinnerung und es interessiert mich wg. der Marke Eastman, wenn auch in Bezug auf die Baugröße Alto.
     
  4. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Ich empfinde das gerade als genau umgekehrt, wenn ich über meine generell als „positiv aber nicht überragend“ kundgetane Meinung hinaus sachlich auf Nachfragen und Gegenargumente reagiere.
    Dass ich selbst mich mindestens zwei Mal gegen ein Supreme im direkten Vergleich entschieden habe, lag nicht, bzw. nicht vordringlich am Preis. Am Ende des Tages spielt der aber selbstverständlich auch eine Rolle.

    Wer von uns Amateuren was spielt, ist mir dabei komplett wumpe.
    Mir fiel halt nur auf, dass keiner der Stars, die für das Supreme werben, eins mit auf seine Bühne nimmt (soweit ich das mitschneide).
     
  5. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Zur Aufklärung: ich habe ein ETS852 „52nd Street“, das mir mit dem „M“ Bogen sehr gefällt. Ob das langfristig bei mir bleibt, muss ich noch entscheiden - ich habe gerade einfach zu viele Instrumente und mehr als zwei Tenöre sind Quatsch.


    Als ich das Geschwister ETS850 „Rue St. Georges“ probiert habe, hat mir das mit dem „R“ Bogen einen kleinen Tick besser gefallen, als ein zum selben Termin angespieltes Selmer MK VI 140k. Ebenfalls zu diesem Termin hat mir der Händler ein Supreme und ein MK VI 77k in die Kabine gestellt. Das letztgenannte war dann wirklich überragend.
    Zwischen dem Supreme und dem 850 hätte ich mich für das 850 entschieden.
    Zwischen dem 140k und dem 850 hätte ich mich für das 850 entschieden.
    Gekauft habe ich letztlich das 77k Mark VI.

    Jetzt klarer?

    Zu den Altos kann ich leider rein gar nichts sagen, würde aber erwarten, dass ein entsprechender Vergleich dort nicht komplett anders ausgeht. Wobei das 52nd Street beim Alto noch das Vorgängermodell EAS652 sein müsste während das „Rue“ schon die DS-Mechanik hat und EAS850 heißt. Angaben zu Altos ohne Gewähr…
     
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  6. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    @Silver
    Vielen Dank für die weiteren Details.

    Ich hatte es verwechselt und erinnere mich jetzt auch: du hattest ja das 852 gekauft, nicht das 850. Darum passte irgendwas für mich nicht zusammen. Jetzt ist alles klar. :thumbsup:
     
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  7. Onkel D

    Onkel D Ist fast schon zuhause hier

    Also, mal jenseits der Supreme-Frage: Nennst Du dann in der Baugröße Tenor jetzt ein Eastman, zwei Yanis und ein Selmer Dein Eigen? Oder habe ich da noch ein paar übersehen...? In jedem Fall wäre das eine recht beeindruckende Sammlung des Who is who der Tenöre. :)
    ...also, bis auf das fehlende Supreme, natürlich.
    :duck:
     
  8. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Versteh ich jetzt nicht, das ist halt Werbung, was sollen sie denn sonst schreiben? Solchen bullshit schreiben doch in ähnlicher Form alle Hersteller…. Ob Selmer Yamaha Yani oder Eastman. Das wird doch wohl niemand auch nur im Entferntesten Ernst nehmen….
    Ich spiele eine Serie III Tenor, das Beste der Welt beste Ergonomie ever, mein Ref 54 Alt ist natürlich alles überragend, viele Saxofonisten halten nach Yamaha das von mir angespielte 875 als das beste der Welt und Mintzer träumt sicher seit 50 Jahren von einem Eastman…. Wow
    Die Tröte muss halt zum Spieler und dessen Vorstellungen passen und gut ist…
    LG
    Thomas
     
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  9. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Ein Freund betreibt ein traditionelles Kaffeehaus bei uns.
    Der hat einen überregionalen Preis für den besten Kaffee bekommen. Darüber war er gar nicht so happy.
    Es kommen nämlich dauernd Leute die bewerten den Kaffee als eigentlich gar nicht so gut für das Tamtam.

    Mir geht es mit dem Supreme ähnlich. Die Erwartungen sind ob des Marketings und vor allem ob des Preises hoch.
    Ich hab das Gefühl - ja es ist meines - dass das Eastman zum nicht mal halben Preis im Gegensatz tatsächlich einen Mehrwert bietet.
    Vielleicht ist es Einbildung, aber dieses DS-Ding funzt für mich. Das es ähnlich einem SBA liegt passt mir ebenfalls. Und gemessen an den Mark VI, die ich jemals in den Fingern hatte frage ich mich, warum Selmer ergonomisch-technisch nicht was Ähnliches auf die Reihe kriegen will. Da gefällt mir auch jedes Yamaha besser.

    Soundmäßig finde ich das Eastman ebenfalls spannender, unter dem Vorbehalt, dass ich mich mit dem Supreme nicht in aller Tiefe beschäftigt habe - ich habe es nur ein paar Tage zu Hause gespielt und dann retourniert.
    Der Wille und die Risikobereitschaft waren bei mir sicher auch größer, weil ich für das Eastman 4700,- bezahlt hab - beim Supreme wären es damals 9000,- gewesen.
     
  10. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Ja, da hast Du (leider) richtig mitgeschnitten… es hat sich so ergeben, weil manchmal eben das passiert, was man bei aller Vernunft nicht planen kann.

    Eins der Yanis (T-WO10 im Neuzustand plus @Toko - Überarbeitung) ist sofort zu haben. Das war nur so lange vernünftig, wie ich zwischen Hamburg und Frankreich fliegen wollte.

    Das Mark VI ist mir praktisch in den Schoß gefallen und wird mich lange begleiten. @Toko hat es dann noch von „sehr gut“ nach „perfekt“ gebracht und was @Analysis Paralysis zum Thema Ergonomie der Supreme (und anderer aktueller Hörner) sagt, kann ich nur unterschreiben.

    Schwierig wird es beim T-WO20 und dem Eastman -
    Das Yani ist mir ans Herz gewachsen, ein modernes No-Nonsense Horn, das in jeder Lebenslage “liefert“, ergonomisch aber nicht mit dem Eastman und seiner DS-Mechanik mitkommt.
    Dafür hat das Eastman eben so einen gewissen Conn-Vibe, kommt aber an ein echtes 10M nicht entfernt heran: ich saß die letzte Woche direkt neben einem im Workshop… Das 852 ist somit für mich eine Art „Impersonator“.
    Da fand ich das 850 viel näher am Mark VI-Vorbild (dem, des normalverteilt guten 140-180k Mark VI)

    Wie auch immer, mindestens eins von den beiden muss gehen. Alleine wegen der Vielseitigkeit hat das Yani die Nase leicht vorne - es gibt Situationen, da willst du nicht mit einem 5-Digit auflaufen, dem man die Jahre ansieht und…
     
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  11. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    Bei Yanagisawa habe ich „solchen Bullshit“ noch nicht gelesen (die werben eigentlich gar nicht und sind trotzdem ziemlich ausverkauft).
    Yamaha hält sich auch verhältnismäßig sachlich.

    „Solchen Bullshit“ liest man vor allem bei den in Taiwan oder China gedengelten und dann in USA oder sonstwo „veredelten“ Hupen.
    Bei denen ist selten allzu viel Substanz dahinter…

    Und man liest „solchen Bullshit“ bei Selmer… :rolleyes:
    Das ging schon bei den Superlativen zum Serie III los und hörte gerade bei den Reference nicht auf.
    Nicht immer konnte Selmer diese Versprechen einlösen.

    Dem ist nichts hinzuzufügen.
     
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  12. Onkel D

    Onkel D Ist fast schon zuhause hier

    Na, das Marketing von Selmer scheint ja Eindruck hinterlassen zu haben. Da habe ich wohl was verpasst. :)

    Nur gut, dass es am Ende doch immer noch um die passende Tröte geht und nicht um den besten (oder schlechtesten) Webespruch und jeder mit seiner Tröte glücklich wird. :cool:
     
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  13. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Die Motivation ein bestimmtes Instrument zu spielen, ist schon sehr individuell.

    Inzwischen spiele ein WO20-Bari und ein WO-20-Sopran. Sie haben gemeinsame Eigenschaften, die ich sehr schätze.

    Mein MK6-Tenor von 1965 kaufte ich damals gebraucht, hauptsächlich weil es versilbert und als MK6 „werterhaltend“ war.

    Mein Ref54-Altsax kaufte ich aus damaligen beruflichen Frust „blind“ als Rückläufer. Aufmerksam wurde ich damals durch ein Testbericht von Klaus Dapper, den ich persönlich kannte. Der MK6-Style (nur Marketing?) spielte sicherlich eine Rolle.

    Durch meine positiven Erfahrungen mit der WO20-Serie hatte ich mein Ref54 mit dem A-WO20 zweimal verglichen und für mich entschieden, beim Ref54 zu bleiben.

    Das MK6-Tenor spiele ich schon ewig und steht daher nicht mehr zur Disposition.

    Selmer baut auch heute noch sehr gute Instrumente, schafft es aber nicht, sich vom MK6-Hype zu lösen. Mich erinnert dies an einen Künstler, der einen Welterfolg hatte und nun ewig daran gemessen wird.

    Bei Yanagisawa habe ich den persönlichen Eindruck, dass die Instrumente tatsächlich immer „besser“ werden.

    Dennoch: Auch wenn mein SC-WO20 für mich spielerisch im „Notenensemble“ deutlich besser beherrschbar ist, hat das ältere SC-800 in meiner improvisierteren Musik einen „Vintage-Reiz“, der mir besser gefällt.

    Wie gesagt:
    Die Motivation ein bestimmtes Instrument zu spielen, ist schon sehr individuell.

    Wichtig ist, dass man mit seinem Instrument zufrieden ist, sich intensiv hiermit beschäftigt und was an Musikalität umgesetzt wird.

    Auch wenn ich kein Supreme getestet habe, kann ich sehr gut verstehen, dass es von einigen geliebt und gerne gespielt wird. Es ist das aktuelle Spitzeninstrument von Selmer.
     
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  14. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    die Homepage von Selmer find ich ganz OK. Man hat sofort die Übersicht welche Modelle pro Kanne angeboten werden.

    Die Ergonomie von Mark VI ständig zu vergleichen mit den aktuellen Hörnern ist aus meiner subjektiven Sicht irgendwie etwas
    daneben. Es hat sich halt doch einges weiter entwickelt. Und aus meiner Sicht auch die Ergonomie. Für mich persönlich liegt
    ein Ref54 Tenor im Vergleich zu meinem Mark VI Tenor deutlich besser vorallem in der rechten Hand. Außerdem kann man einges
    durch Einstellen optimieren. Wenn jemand bereit ist die Kohle abzudrücken für ein Supreme, warum nicht. Das einzige nervige
    bei Selmer (und auch nicht OK) ist, das der Händler die Kanne eventuell mehrmals nachstellen muss. Bei meinem Sopran
    ist sofort ein Polster aufgequollen was getauscht werden musste, die Gis Klappe etc. Und das wars dann. Hörner fürs Leben,
    kannste eventuell ohne Verlust wieder verkaufen.
     
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  15. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Räusper. Das gibts halt nicht mehr neu zu kaufen. Deshalb Schwamm drüber. ;)

    Aber abgesehen davon finde ich die Frage des Threads durchaus interessant, weil ich noch keines angespielt habe. Kommt schon noch, aber gerade habe ich kein Bedürfnis, mich in einen Laden zu stellen und neue Hörner zu testen.

    Die entscheidende Frage für mich ist auch gar nicht, ob das Supreme was taugt - natürlich können die Hörner bauen, natürlich wird das ein Spitzeninstrument sein. Und auch nicht so sehr, ob - nach welchen Kriterien auch immer - dem einen das Supreme besser gefällt als die Konkurrenz, oder das eigene Vintage oder andersrum. Letzteres wäre natürlich interessant, wird aber nie repräsentativ zu erheben sein, wenn wir nicht ein paar hundert Leuten ein Supreme zusätzlich zu ihrem vorhandenen Horn schenken. Natürlich finden sonst alle das Horn am besten, für das sie sich entschieden haben.

    Was mich am meisten interessiert ist die Frage, ob Selmer seinen hundertjährigen Kurs gewechselt oder weitergeführt hat, ob sie sich den Spielern zuwenden, die ihre alten Hörner bevorzugen, oder ob sie das nur aus Marketinggründen immer wieder sagen und eigentlich andere Ziele verfolgen, da es natürlich auch genug Leute gibt, die die Eigenschaften der neuen Hörner bevorzugen, vielleicht sogar mehr.

    Wenn ich neben meinem 10M ein SBA in die Hand nehme, verstehe ich schon. warum damals so viele Spieler letztlich doch zu Selmer wechselten. Die Ergonomie und die Action sind da eigentlich schon ziemlich perfekt, die Hörner sind leicht und sie singen und schwingen in der Hand. Man pustet rein und denkt sich „hui, da geht was!“ Bei moderneren Selmers genau wie anderen modernen Hörnern habe ich dieses Gefühl nie im gleichen Maße. Da sind die Drücker natürlich auch alle perfekt positioniert, aber es wirkt alles oft etwas schwerer und auch verhaltener. Die Hörner sind spürbar auf Intonation, Homogenität und Kontrolle getrimmt, und bestechen mit anderen Qualitäten. Manche Linien, die früher eine „Mission Impossible“ waren, sind dank der zahlreichen Selmerinventionen jetzt gut spielbar. Das ist die Linie, die Selmer die letzten hundert Jahre gefahren ist, optimierte Kontrolle, Intonation und Spielbarkeit, problemlose Einstellbarkeit.

    Spannend wird es (für mich), wenn man ein 60 Jahre altes Selmer ausprobieren kann und feststellt, dass es in technischer Hinsicht dem nagelneuen eigentlich nur ganz wenig unterlegen ist, in seiner Schlichtheit aber Qualitäten hat, die dem neuen fehlen, insbesondere in Sachen Klang und Spielgefühl. Und ich mag mich täuschen, aber es entsteht über die Jahre der Eindruck, dass man technisch offenbar nicht beides haben kann, Luxuswagon auf Schienen und Roadster.

    Und ich frage mich, ist das Supreme jetzt wieder mehr in diese Richtung, leicht, leichtgängig, singend, gewaltig? Oder ist es doch eine Serie IV, ein Uhrwerk mit allen Schikanen? Oder geht doch beides?
     
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  16. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Sehr guter Vergleich.

    Da kommen Menschen mit einer anderen Vorliebe. Die verstehen warum er den Preis bekommen hat. Bevorzugen evtl. trotzdem eine andere Sorte. Schätzen den Aufwand und den Herstellungsprozess.
    Bezogen auf das Sax fällt die Entscheidung zwischen Selmer, Yana, Yamaha oder Eastman.


    Dann kommen evtl ein paar Kunden die sagen:
    Kaffee, Hauptsache schwarz. Tamtam, der vom Discounter schmeckt genauso gut.

    Beim Sax würde es bedeuten, Tenor für 500 € bringt auch Töne hervor. Reicht. Der Rest ist überflüssig.
    .

    Wer die letzten % sucht muss meist tief in die Tasche greifen und wird auch öfter was Neues ausprobieren und anschaffen.

    Wer mit einer 80 oder 90 % Lösung leben kann wird beim Tenor irgendwo zwischen 500 und 9.000 € landen.

    Am Ende des Tages hat jeder die Wahl.
    Oder die Qual.:D

    Grüße Gerrie
     
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  17. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Eins jedenfalls muß man Selmer lassen. Ein Selmer Horn kannst du 10,20 oder 30 Jahre spielen und dann mehr Geld dafür bekommen,wie du neu bezahlt hast. Das ist letztendlich auch eine Wertanlage.
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Inflationsbereinigt geht das mit echtem Gewinn bisher nur bei Hörnern vor ca. 1965 würde ich sagen. Mein schönes 1990er Jahre Selmer kann ich heute vielleicht für etwas mehr Euro verkaufen als ich neu dafür in Mark gezahlt habe. Auf dem Papier wäre das mehr als verdoppelt. Was die Kaufkraft betrifft ist es bestenfalls ne Nullnummer, also keine echte Rendite. Aber immerhin, andere schaffen das nicht…
     
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  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar


    Es sind andere Zeiten und die Mitbewerber bauen wie Selmer moderne Saxofone.

    Mit den Reference-Modellen hatte Selmer eine gewisse Rückbesinnung versucht und nun die Sonderserien mangels genügender Nachfrage eingestellt.

    Ich glaube, wenn Selmer mit dem MK7 keinen Designmissgriff gehabt hätten, wäre der MK6-Hype nicht so groß. Ansonsten war das MK7 ein gutes Instrument. Die SA80 II wurden mehr und länger als die MK6 verkauft und sind eigentlich die erfolgreichsten Saxofone von Selmer. Es sind hervorragende Saxofone, aber sie haben keine Alleinstellungsmerkmale mehr.

    Mit Supreme versucht Selmer ein Spitzenprodukt für Jazz und Klassik zu etablieren. Vielleicht von der Zielgruppe vergleichbar mit Yanagisawa WO30er-Instrumenten. Da spielt der Preis keine Rolle mehr…
     
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  20. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Dagegen spricht grundsätzlich nichts, wobei ich der Meinung bin, dass die Anforderungen an das optimale Jazz- und Klassikhorn durchaus verschieden sind.
    Und ich stimme dir auch zu, dass das SA80II eigentlich ein ganz großer Wurf war.

    Nichtsdestotrotz wollen viele Leute lieber ein altes Selmer als ein neues und sind bereit mehr Geld dafür zu zahlen. Und wenn ich ein altes und ein neues vergleiche, dann geht es mir oft (nicht immer) so, dass ich den Hype nachvollziehen kann.

    Selmer hat davon natürlich nichts, wenn ihre alten Hörner immer wieder hohe Preise erzielen von denen sie nichts bekommen. Deshalb ist die Rückbesinnung nicht erst seit den Reference ein Marketing-Thema. Das SA80 hat ja schon den Namen der 40er Jahre Serie bekommen die immer falsch bezeichnet wird. Serie II und III waren im Marketingsprech verbesserte Mark VI, die Reference waren „quasi“ Nachbauten (not!) und im Supreme kulminiert der ganze Klang der legendären Serien. :)
    Aus meiner subjektiven Sicht war das immer nur (sehr logisches und konsequentes) Marketing und sie haben halt gute neue Hörner so gelabelt, die den Weg der optimalen Mechanik, Tonkontrolle und Intonation gehen, entsprechend den Anforderungen des Marktes. Ich meine auch eine Linie im Sound zu hören, der sie treu bleiben. Nur ob es schon mal eine Rückbesinnung gab, da bin ich mir nicht sicher. Das wollen sie vielleicht auch nicht. 90% der Kundschaft heute sind lernende Amateure, die wollen vielleicht gar keine Rückbesinnung. Das finde ich alles ok.
    Angesichts des Marketings fragt man sich aber doch immer wieder, was für eine Sorte Horn das ist, ob man es im Vergleich zu anderen neuen und alten einordnen kann.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.August.2025
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