3 Mundstücke zur Auswahl, welches nehmen?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Hoppii, 22.März.2019.

  1. Hoppii

    Hoppii Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo liebes Saxophonforum,

    ich habe mir drei Mundstücke gekauft und bin nun am rätseln, welches mich auf Dauer eher glücklich macht. Ich spiele zwar schon länger Saxophon, beschäftige mich aber nun zum ersten Mal mit dem Thema Mundstück und kann für mich keinen klaren Sieger erkennen, da alle Mundstücke ihre Vor- und Nachteile haben. Prinzipiell mag ich mehr den jazzigen, dreckigeren und lauteren Sound (Richtung BigBand oder Solo), dennoch haben auch ruhige und weichere Stücke seinen Reiz.


    Hier mal eine kleine Aufstellung der Mundstücke und deren Spielweise aus meiner Sicht:

    1. Selmer S80C*: Hier gefällt mir der weiche Sound und die leichte Ansprache durchweg (auch mit stärkeren Blättern). Gerade die hohen Töne bis zum fis kommen wunderbar leicht. Flageoletts hingegen leider nicht, ich vermute das liegt an der engen Kammer und der kleineren Bahn. Behalten würde ich es nur, wenn ich doch mal was klassisches spielen möchte.

    2. Vandoren V16 A5M: Im Vergleich zum Selmer deutlich lauter und jazziger, stärkere Blätter sind jedoch schwerer als beim Selmer zu spielen. Mir gefällt, dass es eher tief klingt, sowohl in den Tiefen als auch in den Höhen, dadurch fehlt es aber etwas an Brillanz meiner Meinung nach, der Ton ist nicht ganz so sauber. Außerdem sind die tiefen Töne bis runter zum b ganz leicht zu spielen, das habe ich so noch nicht erlebt. Flageoletts kommen ganz gut.

    3. Meyer USA M7M: Gefühlt vereint dieses Mundstück hier beide Welten aus den oben genannten Mundstücken. Es klingt heller als das Vandoren und jazziger als das Selmer. Man kann die Lautstärke hier sehr gut anpassen, der Blaswiderstand ist relativ gering. Wohingegen ich Probleme habe sind die tiefen Töne. Ab dem C und tiefer kommen die Töne eher schlecht als recht und neigen zum flattern. Flageoletts kommen hier mindestens so gut wie beim Vandoren, insgesamt ist der Ton sauberer als beim Vandoren. Stärkere Blätter spielen sich hier einfacher als beim Vandoren.

    Ich hab mal gehört, dass ein tiefer Sound beim Saxophon auf Dauer angenehmer ist, da ein schriller irgendwann nerven kann. Andererseits mag ich auch die Brillanz des Tons beim Meyer, nur da hab ich Probleme bei den tiefen Tönen. Beim Selmer finde ich es schade, dass Flageoletts nicht funktionieren.

    Wozu würdet Ihr mir raten? Natürlich kann man sie alle behalten und je nach Situation wechseln, aber eines für den Alltag, welches ich Solo und im Musikverein benutzen könnte, hätte ich dann schon ganz gerne.

    Vielen Dank im Voraus.
     
  2. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Was soll man dir denn da raten? Du kennst dich ja aus und diese oder jene Erfahrung mit den Mundstücken ist doch immer sehr speziell und nicht übertragbar.
    :) Ich würde sie wohl alle behalten, sind ja nur 3.
     
  3. Hoppii

    Hoppii Kann einfach nicht wegbleiben

    Ein paar Erfahrungswerte wären gut, wie z.B.: Wenn die tiefen Töne von Anfang Probleme machen sollte man die finger von dem Mundstück lassen, flageoletts sollten schon funktionieren oder für Jazz ist ein geringerer Blaswiderstand besser.

    Das war jetzt natürlich ziemlich überspitzt, aber sowas in der Richtung würde mir weiterhelfen.
     
  4. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    etwas wichtiges fehlt -welches saxophon?
     
  5. Hoppii

    Hoppii Kann einfach nicht wegbleiben

    Altsax..

    Auf dem Tenor spiele ich übrigens ein Berg Larsen 120/2.

    Könnten die tiefen Töne auf einem Meyer M6M besser klappen? Oder ist der Unterschied nicht so groß?
     
    Zuletzt bearbeitet: 22.März.2019
  6. hiroaki

    hiroaki Ist fast schon zuhause hier

    Nun, ich würde das 4. nehmen.
    Du scheinst ja mit keinem wirklich zufrieden zu sein. Dann gibt es vielleicht noch ein anderes MP, das für Dich optimal passt.
    Also weiter probieren.
     
    Pil gefällt das.
  7. Hoppii

    Hoppii Kann einfach nicht wegbleiben

    Die Richtungen stimmen ja zumindest.. Könnten größere oder kleinere Bahnen den Erfolg bringen? Beim V16 gibt es ja noch die S+ Serie oder beim Meyer M5,6,8 usw.

    Oder wäre es besser noch mal was ganz anderes dazu zu nehmen? Ich liebäugle ja schon länger mit einem Jody Jazz Jet.
     
  8. summertime

    summertime Ist fast schon zuhause hier

    Eingrenzen würde ich auch über die Intonation. Offene MPCs klingen oft besser, sind aber schwieriger zu spielen.
     
  9. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    nur damit es jeder versteht - was ist ein OFFENES mundstück?
     
  10. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Z. Bsp. Link 13
     
  11. Hoppii

    Hoppii Kann einfach nicht wegbleiben

    Würde also bedeuten, dass das Meyer besser klingt als das Selmer jedoch auch schwerer zu spielen ist? Also die schwer erreichbaren Töne für die große Kammer des Meyers normal ist? Daher nochmal die Frage: Könnte das M6M hier den Kompromiss für guten Ton und Handling bilden?
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    „Große Kammer“ hat nichts mit „großer Öffnung“ zu tun.

    CzG

    Dreas
     
  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Where you can park your car.

    @Hoppii: Nicht falsch verstehen bitte. Aber einerseits spielst Du im Flageolett-Bereich am Alt, andererseits fehlen Dir Grundkenntnisse.
    Irgendwie passt das für mich nicht ganz zusammen. Man spricht hier gerne trotzdem drüber, aber ob es Dir wirklich hilft?

    Vielleicht mal so: Viele Altisten spielen - soferne sie nicht grade im Rock- oder Smooth-Jazz Bereich unterwegs sind Meyer oder Meyer-Klone.
    Die Meyer, die man so im Handel kriegt, sind leider oft von bemitleidenswerter Qualität. Ein Freund hat im Laden 5 vermessen - 4 waren zum in die Tonne kloppen.

    Wenn Du was investieren kannst, kauf Dir ein gutes 5er oder 6er Meyer. Etwas von Phil Engleman (wird glaub ich auch gebraucht grad ein 5er angeboten). Oder sein neues MPC Le Son, ein "Meyer-Klon".
    Damit deckst Du von Blasorchester bis Jazz oder Pop alles ab - wenn Du spielen kannst.
    Hier mal Gospelrock mit 5er Meyer:



    oder hier eine Klasse drunter (immer noch sauhoch :)), dafür weniger processed:



    Für Kammermusik würde ich es nicht spielen wollen, aber sonst deckt es ein sehr breites Feld ab.

    Möge die Auswahl gelingen,
    Ton

    P.S.: Wäre das S80 im Flageolett-Bereich ungeeignet, hätten nicht Tausende von Saxophonisten in der Klassik damit gespielt.....ganz im Gegenteil, zumindest mein C* geht oben trotz der kleinen Öffnung wahnsinnig gut. Im Moment ist es leider orange, weil es ein Schüler, dem ich es geborgt hab, heiß abgewaschen hat :-(
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.März.2019
    saxhornet gefällt das.
  14. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Das V16 wäre ja so ein Meyerklon. Ich find sie vom Sound etwas trockener und heller. Meines hat allerdings ein Quietschproblem, da ist wohl der Tisch verzogen.

    Phil-tone kann ich sehr empfehlen. Spiele ein refaced Meyer von ihm - großartiges Teil.
     
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Eh traurig, dass man Geld auf den Tisch legen muss, um ein nicht mal so billiges Mundstück spielbar zu machen.

    Eh, spielen muss man können :) Das ist ein 5er (mit ZZ 2,5)

     
  16. Hoppii

    Hoppii Kann einfach nicht wegbleiben

    Vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort, Ton Scott. Das hilft mir sehr weiter. Ich schaue mich nun mal nach bearbeiteten Mundstücken um.

    Viele Grüße
     
  17. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich weiss nicht, ob dieses MPC als Meyerklon gilt, aber ich fand das Yanagisawa Kautschuk (ich habe es mit einer 5er Öffnung probiert) phänomenal gut. Ist dem Meyer und dem Vandoren von der Kammergeometrie ähnlich.
    Kannst du ja auch nochmal einen Blick drauf werfen.

    Liege ich falsch, mögen mich die Profis korrigieren.
     
  18. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich hatte als Gelegenheits-Altist einigermaßen Schwierigkeiten ein passendes Mundstück zu finden. Meyer und einige andere konnten mich nicht überzeugen. Glücklich bin ich dann schließlich mit einem Expression geworden. Ich bin zwar der Meinung, ein brauchbares Mundstück kostet auch einiges an Geld, aber bei diesem Mundstück gilt dieses Naturgesetz mal nicht. :)
     
    saxhans und bluefrog gefällt das.
  19. Hoppii

    Hoppii Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich bin fündig geworden bei dem Phil-Tone Meyer (S6M) welches hier im Forum angeboten wurde. Ein klasse Mundstück!
    Vielen Dank noch einmal für die Ratschläge, nun freue ich mich auf die Zeit mit dem neuen Mundstück.
     
    jabosax und GelöschtesMitglied11524 gefällt das.
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