Hallo zusammen, ich habe, wohl in einem Anfall geistiger Umnachtung , ein Selmer Bundy II Tenorsax in der Bucht ersteigert (für knapp 300 € ... :/ ), obwohl ich im Besitz eines recht neuen Yamaha (denke, ein Einsteigermodell, wie alt genau weiß, ich allerdings nicht) bin. Nun ist das Sax da. Optisch sieht es natürlich alterbedingt nicht sooo schön aus wie das Yamaha. Ließe sich aber sicher mit ein wenig Mühe und gutem Willen wieder etwas aufbrezeln. Nun kommen wir aber zum eigentlichen Grund, warum ich hier die Frage stelle, die Technik: Die Polster scheinen alle bis auf eines dicht und in gutem Zustand. Das eine könnte ich selber tauschen, wäre also kein großes Problem. Ein etwas größeres ist allerdings die Hebemechanik für die Oktavklappe am Bogen. Hier ist das letzte Teil der Mechanik, das die Klappe hebt verbogen. Sieht unschön aus und verlängert den Weg, den der bedienende Daumen zurücklegen muss. Funktionieren tuts allerdings. Hier ist die Frage, ob man das wieder etwas zurückbiegen kann, ohne dass gleich was bricht. Weiterhin wären hier und da noch neue Filze nötig, um das klappern und die langen Hebelwege etwas zu mindern. Auf der Haben-Seite dagegen steht, dass es einen sehr schönen, warmen Klang hat, viel weniger aufdringlich als das Yamaha. Es spricht (bis auf das tiefe C und H --> liegt glaub an mir, ist beim Yamaha auch so) echt gut an und alle Töne kommen. Zusammenfassend: es hat einige Macken, aber der Sound gefällt mir. Also eher Mühe, Zeit und noch etwas Geld investieren oder wieder (evtl. mit Verlust) verkaufen?
Für 300 Euro kannst du nicht mehr erwarten. Mein Sax-Doc würde die Kleinigkeiten vermutlich für wenig Geld richten. Die Bundys sind recht gute Hörner, wurden bei Buescher gebaut, und der Sound gefällt dir ja wie du selber schreibst. Wenn die Kanne überholt ist hast du ein gutes Zweitsax mit einem Top-Sound. Gruß Hans
"Abstoßen" heißt mit Verlust verkaufen. Dann lieber für eine überschaubare Summe herrichten lassen und nach einer Zeit des Testens dich für eins entscheiden und das andere als gut spielbares Instrument verkaufen - z.B. hier im Forum. Herman
Kann saxhans nur recht geben. Ich würde das Tenor von einem Experten richten lassen. Wenn ein Bundy II gut eingestellt ist, klingt es wirklich sehr gut. Lg Mike
Vielen Dank eucht allen erstmal für eure Antworten. Ich denke, ich werde das Bundy mal in die Werkstatt bringen und nachfragen, was überhaupt an Kosten auf mich zukommen könnte. Das Yamaha kann ich leider nicht verkaufen, weils gar nicht mir gehört. Ist nur eine zeitlich nicht begrenzte Leihgabe Und bis das Bundy nicht mehr klappert, kann ich ja auch darauf weiter spielen. Ich habe etwas hier im Forum gestöbert und gesehen, dass es hier auch viele Tips und Tricks für Schrauber gibt. Könnte auch noch nützlich sein. Viele Grüße
Hallo, ...kurz meine Erfahrungen mit einem Bundy Alto. Aus Blödsinn bei 60 € das Bieteknöpfchen gedrückt, gar nicht mehr daran gedacht,ein paar Tage danach die mail gefunden...Herzl. Glückwunsch....für 56 € ein richtiges Sax. Zwar hatte ich die Selbstabholung in Bonn total übersehen, aber ein sehr netter Kollege von dort, hat es mir dann abgeholt und zukommen lassen. Die Erwartungshaltung war eher skeptisch, die ersten Töne, nach kurzer Selbstüberholung waren jedoch absolut überraschend positiv. In einem kleinen Soundvergleich hier im Forum mit 4 anderen Altos schnitt das Bundy sogar mit am besten ab. Das Bundy spicht sehr gut an, hat einen großen runden Sound, der mir pers.sehr liegt und stimmt überrschend gut bezügl. der Intonation. Die Mechanik ist jetzt nicht allererste Sahne, aber es läßt sich fast besser greifen als andere Vintages (das ist aber eh reine Gewohnheitsache) Gib es also nicht so schnell her, den Vergleich zu Deinem Yamaha kann man aber aus der Ferne nicht beurteilen. Schöne Grüsse Wuffy
Ich hab vor einem Jahr ein Bundy II Tenor für einen Kollegen aus der Big Band verkauft, über die Kleinanzeigen hier im Forum übrigens. Das Instrument war von einem leichten Modergeruch nach 6 Jahren im Keller abgesehen einwandfrei, das heisst alle Polster haben gut gedeckt und die Ansprache war von oben bis unten astrein. Vom Ton her steht das Instrument meinem Aristocrat I in in nichts nach, die Ansprache bei den Altissimos war sogar etwas leichter. Der einzige Wermutstropfen war die Lage der Tasten und die Mechanik für den linken kleinen Finger. Das heisst die Filze werden zwar gegen Klappern helfen, aber die längeren Hebelwege verglichen zum Yamaha sind instrumentenspezifisch. Mit ein paar Tage Gewöhnung ist das genauso leicht spielbar wie bei einem Conn Tranny. Die Flexibilität des Menschen ist wesentlich grösser als die Abweichungen bei der Mechanik von Saxophonen Mein Tipp: Das Instrument erstmal für einen kleinen Betrag richten lassen, wenn Du einen vernünftigen Techniker in der Nähe hast, dem Du vertraust, oder selbst richten (ein neues Polster kannst Du ja selbst tauschen, die Oktavklappe lässt sich relativ leicht biegen, bis sie wieder funktioniert) und viel dabei lernen. Sobald das Instrument gut losgeht kannst Du das Yamaha getrost zurückgeben.
Ein wahres Wort! Ich denke, das fassts gut zusammen. So werd ich tun! Danke euch allen für eure Tips (und die Zeit) und viele Grüße