Aizen Tenor Mundstück

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Manono, 11.Juni.2012.

  1. Manono

    Manono Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Leute

    Schon bei früheren Posts hier im Forum ist die Marke Aizen als hochwertiges Mundstück gefallen. Da ich immer noch keine definitive Lösung habe (reface meines Otto Links oder ein neues Mundstück), habe ich mir ein Aizen LS Tenor zum testen mit nach Hause genommen. Eigentlich wollte ich das neue Gold Jazz Master antesten, aber war leider nicht verfügbar.
    Mit modernen Otto Link Hardrubber hatte ich nicht so gute Erfahrungen gemacht und war etwas voreingenommen :cool:
    Nun muss ich zugeben, dass auch Rubbermundstücke ganz toll sein können. Klanglich ist nicht die grosse Differenz gegenüber mein OL NY STM, subjektiv noch eine Spur dunkler im Ton. Doch die Ansprache ist überragend und speziell im höheren Register legt es noch eine Schippe drauf. Sehr angenehm zum Spielen. Nun bin ich gespannt auf die Aizen Metall Mundstück.
    Also, diejenigen die auf der Suche nach einem Mundstück sind, sollten die Marke Aizen auf der Liste haben.

    LG, Manuel
     
  2. MisterrX

    MisterrX Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja, da bin ich auch deiner Meinung. Ich hatte mal ein Aizen NY zum Testen da, das hat mir sehr gut gefallen. Vom Klang her meYer sehr ähnlich, hat aber mehr power.

    Wäre das Mundstück billiger gewesen,hätte ich es genommen, aber da es einem Meyer doch relativ ähnlich ist, bin ich dann bei meinem M5M geblieben...

    Gruß
     
  3. webster

    webster Schaut öfter mal vorbei

    Kann jemand erklären, was der Unterschied ist zwischen den Aizen SO und den LS Mundstücken?
    Aus der Beschreibung auf der Homepage
    http://www.sax.co.jp/aizene/emouthpiece.html
    werde ich nicht schlau. Das SO ist vielleicht eher etwas für Klassik-Spieler. Was soll das heißen, das Vintage-Mundstücke einen höheren Blaswiderstand haben, als diese Nachbauversuche? Und was sind die Vorbilder? Beim NY ist es offensichtlich das Meyer, das LS aber irgendwie auch, oder ein altes Selmer?

    Grüße!
     
  4. saxhornet

    saxhornet Experte


    welche Mundstücke standen Pate bei der Entwicklung:
    Alto: NY = Meyer NY
    Alto: SO = Selmer Soloist
    Alto: Jazzmaster = Meyermodell nach den NY-Modellen (dunkler im Sound)

    Tenor: LS = Link (Slant)
    Tenor: SO = Selmer Soloist
    Tenor: Jazzmaster = Link (Florida, war zumindest die Idee)

    Sopran: LS = Link (Slant)
    Sopran: So = Selmer Soloist

    So richtig vergleichen kann man die Mundstücke mit den Originalen aber nicht, da grundsätzlich keine 2 Mundstücke ob neu oder vintage identisch sind und klingen.
    Vergesst den Kram mit dem Blaswiderstand, das ist pures Marketing. Mein Original Meyer NY hat z.B. einen geringeren Blaswiderstand als der NY-Nachbau von Aizen.
    Das Jazzmaster Metallmundstück für Tenor finde ich großartig. Sehr dunkel im Sound. Ist seit langer Zeit ein Metallmundstück das mir mal gefallen hat, unbedingt mal antesten, kann ich nur empfehlen. Aber unbedingt erst ausführlich testen und dann kaufen (achtet bei den Selmerkopien auf die Stimmung).
     
  5. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Keine Ahnung wie die sich spielen lassen, aber hübsch sehen sie auf jedem Fall alle aus.
    (Ist mir halt wichtig...)

    kindofoptic
     
  6. Manono

    Manono Ist fast schon zuhause hier

    Moin Leute

    Das Aizen LS ist in Verbindung mit meinem alten Conn ein tolles Setup. Hätte nie gedacht, dass ich mich umstimmen kann von meinem Otto Link NY Supertonemaster. Interessant finde ich, dass das Aizen im mittleren-oberen Register noch einen Zacken zulegt. Mein Otto Link hat in diesem Bereich mehr Blaswiderstand als das Aizen.
    Klanglich sind es Nuancen (Eigenwahrnehmung) da ich den Sound mache :-D
    Das Aizen ist wie mein Otto Link auch eher dunkel im Klang und für meine Begriffe das Aizen zusätzlich eher "rauchig".
    Bin schon gespannt wie das Aizen Gold Jazzmaster abgeht. Bin guten Mutes. Aber der Preis von 650 Franken! :roll:

    Zurzeit spiele ich das Aizen in 7er Bahnöffnung, Gonzalez 3er Blättchen und BG Ligatur in drei verschiedenen Ausführungen.

    LG, Manuel
     
  7. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Hallo Manuel,

    Meine bescheidene Meinung.

    Das ol stm ny ist ein gutes Mst. Das Ding spielst Du ja schon eine Weile. Wenn Dir das Link in Ansprache, Blaswiderstand, oder was weiß ich, nicht gefällt, schicks, z. B. zu KS zum bearbeiten, kostet Dich, incl. Fracht, 100 Teuro.

    Dann hast Du das Mst, das Du schon lange kennst, an dem Du Deine Freude haben kannst. Vom Fachmann optimiert halt.

    Neben dem tollen Mst, das Du dann zurückbekommst, sparst Du Dir viel Zeit, die das neue Mst kosten würde. An das Optimierte mußt Du Dich zwar auch erst gewöhnen, geht aber schneller als an ein komplett Neues.

    Gruß
    Hanjo
     
  8. saxlover

    saxlover Ist fast schon zuhause hier

    Praktisch kann aber jede Veränderung nicht nur zu einer Verbesserung, sondern auch zu einer Verschlechterung führen. Man kann halt nur was wegschleifen - nichts zuschleifen. Das bestätigen Dir alle serösen Refacer. (Ist halt wie bei den Ärzten: Es gibt keinen Gesundheitszustand, der durch eine OP nicht noch verschlechert werden könnte. Zitat Chirurgiechef Göttingen)

    Ein Alternativ MPC zum Testen bringt eben den ultimativen Vergleich. Und die Möglichkeit zurück zu gehen.

    Sollte man schon alles bedenken.
     
  9. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @hajo

    Du hast mit deinem Einwand natürlich grundsätzlich recht.

    Allerdings kann man davon ausgehen, dass, wenn es um die Überarbeitung eines Serien-Links bei Kay Siebold geht, dieses Risiko sehr klein sein wird, da Siebold das schon zig mal gemacht hat und die Teile gut kennt. Ausserdem geht es in diesem Fall ja vor allem darum, Ungenauheiten zu beseitigen und damit Ansprache und Kontrollierbarkeit zu verbessern. Und weniger um eine Soundvränderung anzustreben. Es bleibt vom Charkter her ein Link STM.

    Klar ist aber, dass auch ihm mal was handwerklich in die Hose gehen kann, dieses Risiko bleibt.

    LG
    antonio
     
  10. saxlover

    saxlover Ist fast schon zuhause hier

    Sehe ich in etwas auch so, Antonio.

    Ich habe daher immer jeweils mein zweitbestes MPC refacen lassen ;-)

    und habe selber auch nie ein Desaster erlebt; wurde aber schon von zwei Refacern auf das Verschlechterungsproblem hingewiesen (einer aus D und einer aus GB).

    An mein jetzt gespieltes MPC lasse ich keinen mehr ran...(nur den Macher selber, falls es mal kaputt gehen sollte).

    (Endlich heute mal schönes Wetter in der Uckermark ;-))
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Tenor Jazzmaster ist super, sehr dunkel und trotzdem sehr fett im Sound. Allerdings finde ich den Preis auch etwas fragwürdig. Das Jazzmaster, das ich anspielen konnte war das beste dunkel klingende Link, das ich je gespielt habe. Mir hat es gut gefallen. Sollte aber jeder für sich vor einem Kauf ausprobieren, jeder klingt ja anders auf einem Mundstück.

    Du kannst den Blaswiderstand häufiger auch durch den Wechsel zu einer anderen Blattschraube beeinflussen. Manche Blattschraube können den Blaswiderstand in Verbindung mit manchen Mundstücken stark verändern (sowohl positiv als auch negativ). Musste ich auch gerade bei ein paar Mundstücken von Ted Klum mal wieder feststellen.
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ein Refacing ist immer ein großes Risiko. Die Chancen es zu verbessern, wie ebenfalls es zu versauen sind 50/50. Gerade wenn man soundtechnisch etwas an einem Mundstück liebt, ist es gut möglich, daß dies nach dem refacen nicht mehr vorhanden ist. Kein Profi würde sein Hauptmundstück refacen lassen, da das Risiko einfach zu groß ist. Besser ist es sich ein identisches Mundstück zu suchen und dieses dann refacen zu lassen. Ich kenne viele Leute die mit namenhaften Refacern auf der ganzen Welt gute und sehr schlechte Erfahrung gemacht haben. Es gibt halt keine Garantie was bei rauskommt. Also Vorsicht mit solchen Empfehlungen. Der Tip ein Mundstück refacen zu lassen damit es gut ist, ist so gut wie die Empfehlung zum reich werden doch Lotto zu spielen.
     
  13. Manono

    Manono Ist fast schon zuhause hier

    Hi saxhornet

    Momentan hab ich ein paar Blattschrauben da und kann Dir zustimmen. Habe z.B. drei BG Schrauben ausprobiert und die angenehmste finde ich die BG Super Revelation. Die Standard ist von der Ansprache her weniger gut. Drei François Louis habe ich auch da, aber die passen mir nicht. Zu fummelig!

    Bin gespannt wie es mit dem Jazzmaster sein wird. Auf jedem Fall ist das LS schon dunkler als mein modernes Link NY.

    @Hanjo: ja, mit meinem Link habe ich angefangen und die Idee ist, dies Mundstück zu behalten und irgendwann zu refacen von KS. Das Aizen wird vermutlich mein Haupt Mundstück werden, da ich mich wirklich damit sehr gut fühle und der Klang einen Tick "schöner" ist. Da habe ich auch zeitlich kein Stress, wenn es mal bei Kai ist...

    LG, Manuel
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es kann immer etwas schiefgehen egal wie viel Erfahrung Jemand hat (ich kenne Refacer die weltweit bekannter sind, die schon Mundstücke versaut haben). Zu der Arbeit von Kay Siebold kann ich nichts sagen, dafür kenne ich seine Arbeit nicht gut genug. Auch verbessert man nicht die Ansprache und Kontrollierbarkeit wenn man ein paar "Ungenauigkeiten" "korrigiert", da gehört mehr dazu. Manchmal sind es genau dies Ungenauigkeiten, die den ganz besonderen Sound eines Mundstücks ausmachen.
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hi Manuel,
    bei einer normalen Blattschraube muss sichergestellt sein, daß die Grösse wirklich zum Mundstück passt. Ich habe mit etlichen Mundstücken normale Blattschrauben mit nur kleinen Unterschieden (mehr Metall, weniger Metall, leicht andere Passform etc.) ausprobiert und der Unterschied ist enorm (auch hier gilt bitte ausreichend festziehen). Die Blattschraube, die für mich den Blaswiderstand bei Hardrubber Mundstücken optimal regelt ist die Winslow (mittlerweile Saxxas), unbedingt mal antesten (aber erst testen, die ist echt nicht preiswert. Allerdings würde ich die z.B. nie in Verbindung mit Aaron Drake Resin Mundstücken verwenden (da ist das Material für die Schraube zu weich). Auch BG hat einige gute Schrauben. Toll war auch die EVO von Rovner, die wird aber nicht mehr hergestellt.

    Warte mit dem Refacen lassen von deinem Link ein paar Jahre, bis Du dir absolut sicher bist, daß das Aizen wirklich deine Nummer 1 ist, sonst ärgerst Du Dich nachher noch sehr. Besorg Dir lieber noch ein Link, das so gut ist wie deins und schicke das zum Refacen, dann gehst Du auf Nummer sicher.
    Gruß
    Saxhornet
     
  16. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    saxhornet schrieb:

    Ja was denn? Wir sprechen hier primär mal von den stark streuenden Links, welche halt nicht mit dem notwendigen Aufwand produziert werden, weil man sich preislich in einem bestimmten Rahmen bewegen will. Von diesen hatte ich doch auch schon mehrere in der Hand und spiele aktuell ein von KS überarbeitetes, welches sehr gut geht.

    Ungenau verlaufende Bahnen, Asymetrien, unebene Tische sind mal die Hauptsünder, dann noch der Baffle, welcher auch oft lieblos ausgestaltet wurde. Die Kammer wäre noch eine weitere Variable. Mit diesen Korrekturmöglichkeiten lässt sich schon einiges anfangen, darüberhinaus beginnt m.E. der Voodoo.

    Ein Link welches diese teilweise eklatanten Steuungen und Unexaktheiten aufweist, kann m.E. nur gewinnen. Wenn man allerdings mit seinem gegenwärtigen Zustand, bzw. Sound und Anspracheverhalten zufrieden ist, besteht ja gar keine Notwendigkeit etwas daran zu machen.

    Man muss schon überzeugt sein, dass man ein Risiko eingehen will. Mit den sich nach einer Überarbeitung einstellenden Veränderungen muss man auch leben wollen, bzw. bereit sein, darauf einzugehen. Vielleicht hat man sich ja vorher längst mit dem "unperfekten" Teil arrangiert und ist dann nach einer Überarbeitung frustriert.

    antonio
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Fast alle Mundstückfirmen habe eine mehr und weniger starke Streuung, nicht nur BAbbitt. Das lässt sich nicht verhindern. Gerade für die Ansprache ist das Facing (Bahn) und der Baffle sehr stark mit verantwortlich. Wenn man allerdings hier rangeht, kann man sehr schnell den Charakter eines Mundstückes deutlich verändern und dabei kann sehr viel schiefgehen.
    Es gibt unebene Tische aber auch hier muss man vorsichtig sein, denn es gibt 2 Philosophien hierzu (die mit den geraden Tischen und den konkaven) und dann gibt es welche, die einfach nur wirklich schräg sind.

    Wie ich schon sagte manchmal sind es genau dies Unsymmetrien die einem Mundstück einen bestimmten tollen Klang und eine spezielle Eigenart verleihen (allerdings nicht immer). Diese können eventuell bei einem Reface verloren gehen. Ich habe schon Mundstücke in der Hand gehabt, da war angeblich alles optimiert und die klangen so tot und langweilig für mich. Es ist einfach eine Fehlannahme, daß ein Mundstück dann optimal klingt und ist, wenn alles an ihm symmetrisch und ganz genau ist, dem ist nicht so. Aber natürlich gibt es auch Mundstücke, die auf Grund von Fehlern nicht optimal klingen. Grundsätzlich sollte man beim Mundstückkauf vom selben Modell mehrere ausprobieren und dann handverlesen.
     
  18. saxlover

    saxlover Ist fast schon zuhause hier

    @saxhornet

    Das habe ich auch schon gehört und kann das auch bestätigen. Es gibt Refacer, die arbeiten nur mit CNC-Maschinen und arbeiten im Micromillimeterbereich. Und andere arbeiten noch irgendwie mit der Hand; mit der Folge kleiner Ungenauigkeiten.

    Das könnte ja vielleicht auch zu einem weniger künstlich / klaren Klang beitragen...
     
  19. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Da bin ich wohl etwas anderer Meinung. Ich gehe davon aus, dass man das, was man genau machen kann, genau macht und möglichst immer gleich. CNC machts möglich. Stimmt der Sound nicht, verändert man das Konzept bis es stimmt. Es gibt dann noch genügend Variablen, allen voran das Blatt - neben der Tagesform des Spielers.
    Undenkbar, wenn man dieses "Zufallsprinzip" und nichts anderes ist es ja, z.B. auf Medikamente übertragen würde. Beim Kochen ist es ja dann zwar wieder anders, da ist ja ein Rezept nur hinderlich :-D

    antonio
     
  20. saxlover

    saxlover Ist fast schon zuhause hier

    Aber lieber Antonio, denk' doch mal an die sicherlich perfekt intonierenden Yamaha Instrumente alle coleur.

    Oft wird diesen doch eine gewisse "Seelenlosigkeit" zugesprochen.

    (Ich selber habe keines, aber schon wegen der grossen Qualitätsreproduzuierbarkeit gerade eine Yamaha-Gitarre an den Filius verschenkt ;-))

    --------------

    Mal so zum Thema: Habe übrigens auch mal ein Aizen Tenor MPC probiert - dann aber doch bei meinem refacten Selmer geblieben.



     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden