Hallo, mein Yamaha YAS 62 besitze ich seit ca. 6 Jahren (damals neu) und spiele es täglich ca. 40 Min. Das Instrument zeichnet sich bis vor kurzem durch eine ordentliche Intonation aus. Seit ca. 2 Monaten fällt mir auf, dass das notierte g2 und a2 deutlich zu hoch klingen. Natürlich ist es beim Altsax generell so, dass man bei der Intonation etwas "nacharbeiten" muss, wobei man beim Yamaha auf der relativ sicheren Seite liegt. Beim g2 und a2 muss ich jetzt allerdings übermäßig nach unten ausgleichen. Ansatztechnisch ein merkwürdiges und unsicheres Gefühl bei diesen Tönen. Mehrere Gedanken gehen mir durch den Kopf : 1. Sollte das Instrument generalüberholt und neu justiert werden ? Bringt eine Neujustierung überhaupt etwas ? 2. Habe vor kurzem von Blattstärke 2,5 (VanDorenJazz) auf 3 gewechselt (Mundstück Selmer C*). Falls härtere Blätter intonationsmäßig schwieriger zu beherrschen sind, frage ich mich, warum nur die o.g. Töne zu hoch ? 3. Kann es sein, dass sich mit der Zeit die unteren Töne (ohne Oktavklappe) und höheren Töne (mit Oktavklappe) intonationsmäßig "auseinanderentwickeln" können (Untere Oktave zu tief, obere zu hoch)? Ich meine das in leichter Tendenz generell festzustellen. Bis auf g2 und a2 bis jetzt noch gut ausgleichbar. Ich bin etwas verunsichert und hoffe auf eure Erfahrung und Rat ! MFG altblase
Moin altblase, nur die Töne g2 und a2 sind betroffen, das klingt seltsam. Wenn du ein Stimmgerät hast, dann erstelle doch mal ein Profil von dir mit deinem Sax. Also blind spielen, ohne Ausgleich, dann die Augen auf und auf's Stimmgerät geschaut. Vorher das Sax mit einem gegriffenen g1 einstimmen. Genau das ist eben nicht "generell" so, sondern nur bei schlecht intonierenden Instrumenten. Vermutlich neigst du dazu, die hohen Töne tendentiell zu hoch zu quetschen, um die Ansprache zu verbessern. Das wirst du dann aber mittels des Profils schnell rausfinden. Gruß, xcielo
Hallo Altblase, erst einmal hier im Forum! Ich könnte mir vorstellen, dass es an Deiner Umstellung auf härtere Blätter liegt, Du deutest ja an, dass es seither schlimmer wurde. Wenn die Blätter zu hart sind, benötigt man einen hohen Kraftaufwand, das kann dann auch zu dem von xcielo erwähnten Phänomen führen, dass man zu fest drückt. G und A sind in der zweiten Oktave "Problemtöne", bei denen sich so etwas deutlicher auswirkt. Probier doch mal zum Vergleich Deine frühere Blattstärke, ob's da wieder besser wird. Es gibt übrigens auch "Zwischenstärken" - da die Einteilung nicht für alle Hersteller genormt ist, kann man ein Blatt einer anderen Marke testen, das zwischen zwei "normalen" Stärken liegt; bei Dir wäre das z. B. ein 3er von Vandoren Java, V16 oder Rico Royal. Schönen Gruß, Rick
@xcielo/Rick Herzlichen Dank für Eure Tipps ! Habe über die ganze Sache länger nachgedacht und einiges verändert. Statt Vandoren Jazz 3 habe ich die Stärke 2,5 gewählt. Die beiden kritischen Töne wurden zwar besser handhabbar aber ich musste noch zu viel ausgleichen. Nach reiflicher Überlegung das Mundstück gewechselt von Selmer S 80 C* auf Selmer S 90 180 (Engere Bahn als das S 80 C*). Anfangs wegen der engeren Bahn Mißtrauen gehabt, ob der Ton zu dünn klingt. Ist aber nicht so. Er klingt klarer und die o.g. Intonationsprobleme sind wie weggeblasen. Das Spielen strengt bei weitem nicht so an wie auf meinem alten Mundstück. Fazit : Geringere Bahnweite sowie ein weicheres Blatt sind manchmal mehr. Werde mich zukünftig weniger von imageträchtigen Equipments, z.B Otto Link mit 10er Bahn und Blattstärke 5, beeindrucken lassen als von der wohltuenden Spielbarkeit mit bescheideneren Maßen.
Hallo Altblase! Herzlichen Glückwunsch! Dein Fazit kann man nur unterschreiben. Das Setup sollte einem passen, einem die problemloseste Umsetzung der eigenen musikalischen Vorstellungen ermöglichen - alles Andere wäre Kinderkram, finde ich. Wer außer Deinen engsten Freunden/Kollegen weiß schließlich, welche Bahn und Blattstärke Du genau spielst?? Schönen Gruß von einem, der diese Lektion schließlich auch mal für sich selbst gelernt hat!