ALTO vs. TENOR

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von nanpan, 18.Januar.2009.

  1. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    Hi Leutz,

    ich finde es wird langsam auch mal Zeit für diesen Thread, denn das sollte zu jedem Saxophonforum gehören, ein Vergleich zwischen den 2 beliebtesten Saxen!


    Also mir geht es hier um die Unterschiede zwischen die beiden Geräte:

    - was für welche Musikarten geeignet ist!
    - Unterschiede in der Spielweise
    - Und VOR und NACHTEILE der jeweiligen Geräte wenn man Sie vergleicht in Ihrer ganzen Funktion, was geht da besser, was geht leichter u.s.w.


    Noch einen schönen Sonntag und Happy Discussion ;-)

    nanpan
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin nanpan,

    das Thema ist sicherlich irgendwie ganz nett, gleichzeitig aber auch recht irrelevant, finde ich.

    Man kann auf jedem der beiden Typen jede Musik machen. Dem einen gefällt das Eine besser, oder liegt ihm besser, dem anderen das Andere.

    Interessant in dem Zusammenhang allenfalls: fällt jemandem ein Saxophonist ein, der beide Instrumente wirklich gut spielt? Ich kenne Keinen.

    Gruß,
    xcielo
     
  3. astipasti

    astipasti Ist fast schon zuhause hier

    Mit Verlaub, Klassik aufm Tenor klingt einfach nur Sch...e. :oops: Ich meine nicht verjazzte Klassik oder sowas.
     
  4. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Hallo zusammen,
    mir fällt spontan Chris Potter ein. Der ist wirklich auf beiden Instrumenten gleich virtuos.

    Ansonsten finde ich auch, dass die Alto/Tenor Diskussion nicht viel bringt.
     
  5. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    Naja nicht unbedingt auf die Musikrichtungen bezogen!

    Sondern auf Techniken oder Tricks die man auf dem einen oder anderen besser hinkriegt!

    So meinte ich das eher!
     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Paquito d' Rivera auf die Frage, warum er nicht häufiger Tenor spielt:

    "It is so heavy to carry around"

    Im übrigen ein gutes Beispiel dafür, wie ein grandioser Altsaxophonist auf einem Tenor leicht peinlich wirken kann (klanglich betrachtet)

    Gruß,
    xcielo
     
  7. nanpan

    nanpan Ist fast schon zuhause hier

    Ehrlich? Ich dachte wer Alt spielen kann, der kann ohne Probeleme auf Tenor wechseln???
     
  8. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    echt? ich hab irgendwann mal was auf dem Tenor gehört von Claude Delangle, das fand ich eigentlich Klasse ( kann mich nicht mehr erinnern, war auf irgendeiner CD, vielleicht fällt es mir wieder ein...
     
  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Wo hast du denn das her ?

    Grifftechnisch sind natürlich Alt und Tenor gleich, abgesehen von den Top Tones, da sind sie aber sowieso von Instrument zu Instrument verschieden.

    Aber, der Sound :-o

    Ein nicht wirklich repräsentatives, aber für mich sehr lehrreiches Beispiel:

    Ich habe nach einigen Jahren auf dem Alt mir mal ein Tenor zugelegt, dachte natürlich auch, das sollte doch gehen.

    Natürlich habe ich auch drauf spielen können, aber irgendwie klang mein Tenor immer wie ein tiefes Alt, nicht wie ein Tenor.

    Diesen erdigen rauhen Tenorklang, den ich bspw. bei James Carter oder John Coltrane und vielen anderen so liebe, den habe ich nie hinbekommen, auch nicht ansatzweise.

    Ich lasse es heute, spiele ich lieber Alt.

    Umgekehrt finde ich die meisten Tenoristen, wenn sie sich auf dem Alt versuchen, klingen sehr flach, vor allem in den Tiefen.

    Mein Fazit: Das sind zwei völlig verschiedene Instrumente, die unterschiedliche Herangehensweisen erfordern.

    Gruß,
    xcielo
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Nabend xcielo,

    wie wär's mit Sonny Stitt, wenn wir schon bei Jazzern sind?
    Der hat sogar auf beiden Instrumenten einen jeweils eigenständigen Stil entwickelt - Alto wie Parker, Tenor wie Dexter Gordon. :cool:

    Ich finde auch, dass ich selbst durchaus zufrieden stellend auf allen drei Saxen klinge (Sopran, Alto, Tenor), jedenfalls bin ich immer wieder von Leuten darauf angesprochen worden, dass ich mit dem jeweiligen Sax überzeugen würde.
    Wenn ich beispielsweise auf der CD "Rhythm of Love" (Plug'n Pray Band) meine diversen Solos (Tenor, Alto) vergleiche, dann sind die von der Spielweise her sehr verschieden, als ob das mehrere Musiker wären (das liebt ja auch der Produzent so an mir, dass er dann nicht so viele Leute bezahlen muss). :-D
    (Nein, das soll keine Angeberei sein, sondern nur ein Beispiel, das mir gerade einfiel.) :oops:

    Fazit:
    Man KANN schon mehrere Saxe parallel kompetent spielen, entscheidend ist die Soundvorstellung.
    Vielleicht HÖRST Du in Dir bloß Alto, dann kommt eben auch nur Alto raus... :roll:

    Das ist eigentlich gar keine schlechte Frage.
    Ich bin ja Freelancer, dazu gehört, dass ich mir meistens aussuchen kann, welches Sax ich zu den verschiedenen Projekten mitnehme, auf diese Weise bin ich auch flexibler und bekomme mehr Jobs. ;-)

    Das Tenor war mein erstes Sax überhaupt - es hat für mich eine gewisse Schwere, Dramatik, Ernsthaftigkeit, von Vorbildern wie Coleman Hawkins, Lester Young, Sonny Rollins oder John Coltrane.
    Das Alto ist hingegen etwas frech und keck, es ist wie ein Kind oder verspieltes junges Tier, kann aber auch SEHR intensiv und präsent klingen.
    Das Sopran wirkt äußerst lustig und lebensfroh, andererseits besitzt es manchmal eine gewisse Magie, besonders, wenn man es ethno-mäßig ("orientalisch") einsetzt.

    Das sind jetzt die Grund-Charaktere, an denen ich mich in der Spielweise grob orientiere, doch natürlich ist dieses Raster sehr durchlässig - man kann auch mit dem Alto dramatisch, mit dem Sopran intensiv und mit dem Tenor frech klingen, allerdings fallen mir die jeweiligen Charakteristika mit den oben erwähnten Zuordnungen am leichtesten (kann auch bei jedem Musiker ganz anders sein).


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Muss ich mir mal anhören

    Das würde ich erst beurteilen wollen, wenn ich dich mal halbwegs akustisch gehört habe.

    Wobei ich aber nicht "durchaus zufriedenstellend" meinte. Es gibt ne ganze Menge guter Saxophonisten, die auch sicher beide Saxophone recht gut spielen.

    Es gibt aber bspw. so bestimmte Tenoristen, wenn ich deren Sound höre, dann möcht ich am liebsten gleich nur noch Tenor spielen, die klingen einfach so geil.

    Von denen kenn ich keinen, der auch ein nur halbwegs vergleichbar geiles Alt spielen würde.

    Und umgekehrt, es gibt ein paar völlig abgefahrene Altisten, mit einem fantastischen Sound, aber nichts vergleichbares auf dem Tenor.

    Typisch vielleicht auch: In der Anfangszeit spielte Maceo Parker ja Tenor, u.a. mit James Brown. Es mag an seiner Jugend gelegen haben, aber (zugegebenermaßen das Wenige) was ich davon kenne überzeugt mich nicht halb so sehr wie sein Alt.

    Gruß,
    xcielo
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Na ja, das ist aber jetzt alles SEHR subjektiv! ;-)

    Frank Wess - eigentlich ein hervorragender Tenorist, spielte dann bei Count Basie eine zeitlang Alto (sehr überzeugend, aber leider mit wenig bekannten Solos) und wurde quasi nebenbei zu DEM Jazz-Flötisten der 50er Jahre.

    Ich denke mal, das Hauptproblem besteht darin, dass die meisten eher Alto/Bariton bzw. Tenor/Sopran doppeln, weil sie sich mit dem lediglich oktavierten Sound besser fühlen (ist schon verwirrend, wenn die alt gewohnten Griffe plötzlich andere Töne erzeugen!).

    Nehmen wir also Branford Marsalis - der ist von Haus aus ein exzellenter Tenorist, hat aber bei Sting auch wunderschöne Sopran-Solos abgeliefert.
    Und John Coltrane hat sowohl auf dem Tenor als auch auf dem Sopran überzeugt, keine Frage! :cool:

    Ausschlaggebend ist nach wie vor die Klangvorstellung, finde ich - wenn ich mich als Tenorist nicht ausreichend mit dem Alto beschäftige, sondern es einfach nur so nebenbei spiele, wird dat auch nix. :roll:

    Bei mir war es so, dass ich ursprünglich eigentlich Alto spielen wollte, aber meine Eltern das Kaufangebot eines günstigen Tenors bekamen, entsprechend musste ich mich da komplett umstellen bzw. meine Hörgewohnheiten um interessante Tenoristen erweitern.
    Als ich dann später zusätzlich ein Alto erwarb, war das deshalb keine Umgewöhnung, sondern eher das Gefühl, klanglich endlich "nach Hause" zu kommen - doch das Tenor hatte ich inzwischen auch schon lieb gewonnen, daher wurde ich fortan zum "Sax-Bigamisten". :lol:

    Schwer getan habe ich mich dann mit dem Sopran, das mir lange Jahre überhaupt nicht reinlaufen wollte, bis ich eigentlich erst in letzter Zeit einen richtigen Zugang dazu fand.
    Hartnäckigkeit gehört also ebenfalls dazu! :-D


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  13. HolgerFfm

    HolgerFfm Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ich mich recht an ein Interview mit ihm entsinne, hatte er seinen ersten Job in Art Blakeys Bigband mit dem Bari :-o - was er aber gehasst hat.

    Ich habe inzwischen einige Konzerte mit ihm gesehen und muss sagen, dass ich vor allem seinen Sopran-Sound herausragend wundervoll finde, seinen Tenor-Sound dagegen....fast schon austauschbar. Aber ich lasse mich gern bei seinem nächsten Konzert (im Mai hier in Frankfurt) überraschen :-D.

    Ein anderes, ebenso subjektives Beispiel: Bei einigen seiner frühen Aufnahmen aus den 1950er Jahren kann ich Jackie McLean sowohl hinsichtlich Sound als auch Stilistik kaum von dem ihn begleitenden Hank Mobley unterscheiden...

    Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
    Holger
     
  14. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Branford Marsalis kommt nach Frankfurt? Ich will auch!!!

    Grüße aus Freiburg,
    Saxolina
     
  15. HolgerFfm

    HolgerFfm Ist fast schon zuhause hier

    *kicher* Er kommt Montag, den 18.5.2009, 21:00 Uhr, in den Mousonturm. Es gibt (fast) ausschließlich Stehplätze à 34 € :-o :-x. Wenn ich nicht quasi direkt daneben wohnen würde, würde ich es wohl nicht machen...Marsalis im Stehen, zu dem Preis??

    Die anderen Tourneestationen gibt es hier...ich trag sie auch bald in unseren Eventkalender ein.

    Aber nun bitte wieder: :topic: ;-)

    Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
    Holger
     
  16. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ...och sag doch nicht sowas...ich finde daß er nicht nur wunderbar auf dem Sopran sondern auch auf dem Tenor ist... ( wer spielt schon so schön "Dinner for one please.." wie er... :lol: )
     
  17. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Ich habe mal eine Aussage von einem grossen Jazzmusiker gelesen, der Name ist mir entfallen:
    "Jackie McLean spielt sein Alt wie ein Tenor"
    das würde dann ja passen.

    Ausserdem habe ich mal ein Zitat von John Coltrane gelesen welches sinngemäss folgendes aussagte:
    "Ich empfinde es als sehr schwierig während eines Konzertes das Instrument zu wechseln".

    Ich selbst habe mit Tenor angefangen und mir später ein Alt gegönnt. Mir hat man damals auch gesagt, dass ich mit dem Alt klinge wie mit dem Tenor, warum weiss ich aber auch nicht.
    Wie spielt man sein Alt wie ein Tenor, liegt es an der Tonlage?

    gruss
    tbeck01
     
  18. Sascha

    Sascha Ist fast schon zuhause hier

    Hmm, habe ich noch nie gehört. Ich kenne Klassik immer nur mit Alt und höchstens Sopran. Was gibts da für Stücke?

    MfG
     
  19. astipasti

    astipasti Ist fast schon zuhause hier

    Dat wees ick doch nich ;-) Kann mann nicht auch alles aufm Tenor spielen wenn man will?. Ich hab nur mal ein paar Sachen auf Youtube gesehen. Dat klang wie aufm Kamm geblasen. Zugegeben ein sehr tiefklingender Kamm.
     
  20. four

    four Ist fast schon zuhause hier

    Also ich denke, jeder hat sein Sax-Variante (Alt oder Tenor), die ihn klanglich fasziniert hat und ihn zum Sax-Spielen gebracht hat.

    Mit diesem Instrument beschäftigt er sich klanglich dann sehr stark, das prägt meines Erachtens einfach sehr deutlich. Man hört quasi seine Wurzeln immer raus.

    Wenn ich meine Lehrerin Tenor spielen höre, dann denke ich immer, sie spielt ein zu tiefes Alt :)

    Gruß,
    Andreas
     
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