Aufgabe der gebördelten Tonlöcher

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gast, 12.November.2010.

  1. Gast

    Gast Guest

    Aufgabe der gebördelten Tonlöcher - :-o

    das thema scheint unterrepräsentiert zu sein, dann legt mal los mit euren meinungen.
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich schreib mal ab, was ich in dem anderen thread dazu geschrieben hatte:

    Gebördelte Tonlöcher haben ein akustisch besseres Abstrahlverhalten des Klanges als die scharfe Kante, das ist m.W. der Hintergrund.

    So jedenfalls die Theorie, ob man es denn merkt :roll:

    Gruß,
    xcielo
     
  3. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Hier die weibliche Meinung dazu:
    Gebörderlte Tonlöcher sehen einfach schöner aus ;-)

    Saxolina
     
  4. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hi,

    ich weiß nicht aus welchem Grund die gebördelten Tonlochränder ursprünglich entwickelt wurden.

    Meine Überlegungen:

    - eine Folge des Tonlochziehverfahrens. Für aufgelötete Kamine konnte noch dickeres Material verwendet werden, beim Ziehen war es eben so dick wie das Korpusmaterial. Die Bördelungen stabilisieren das Tonloch, außerdem entfallen Probleme bei der Oberflächenbeschichtung.

    - Eigenzitat aus einem anderen Thread:

    - die Vorstellung, dass dieses aufwändige Verfahren für marginale Klangunterschiede angewandt wurde, fällt mir etwas schwer.

    Gibt es zur Einführung der Bördelungen weiterführende Quellen?

    Liebe Grüße

    Chris
     
  5. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin Nimo,

    also ich würde meine gebördelten Tonlöcher nie aufgeben ;-)

    Vorausgesetzt, sie sind plan, ist das wohl auch deutlich besser dicht zu kriegen und es schont die Polster.

    Außerdem bringt es Masse und man kommt nicht in Versuchung irgendwelche esoterischen Gewichtsverstärker an sein Sax zu schrauben.

    Dazu kommt noch das folgende: ich habe das Gefühl, dass die Herren Conn und Connsorten sich früher den einen oder anderen Gedanken gemacht haben, bevor sie aufwändige Werkzeuge für soetwas bauten. Wie mir scheint, stand der Gedanke "wie kriegen wir das billiger" nicht immer an erster Stelle ;-)

    @nimo: interessant wäre ja auch mal, was Du davon hältst.



    keep swingin´


    Saxax
     
  6. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Bei meinem Kohlert Tenor haben die gebörtelten Tonlöcher eindeutig die Aufgabe, mich dezent darauf hinzuweisen, wenn ich beim vorherigen Spielen das Sax nicht sauber ausgewischt habe. Dann klebt vorzugsweise die hohe Bb Klappe.

    Ansonsten sehen gebörtelte Tonlöcher einfach sauberer aus. Repräsentiert noch solide Handwerkskunst - nicht wie bei den schlampigen Franzosen :cool: :cool:
    Und die Polster sollen auch länger halten - sagt man.... ;-)
     
  7. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Sieht schöner aus. Sehe ich auch so.

    Handwerkskunst?? Naja, die Technik findet bei jeder Konservendose Anwendung.

    Nicht nur die "schlampigen Franzosen", sondern bis auf ganz wenige Ausnahmen alle Sax - Hersteller der Welt (auch die allerteuersten, bei denen es nun wirklich nicht auf etwas mehr Aufwand ankäme) fertigen Instrumente ohne Bördelungen.

    Lebensdauer der Polster? Meiner Erfahrung nach sterben die Polster weil sie dauernd durchgesabbert werden und wieder trocknen. Dadurch härtet das Leder aus und die Deckung wird schlechter. Bei meinen Conns und bei meinen Selmers. Dass das bei den Selmers schneller geht als bei den Conns habe ich bis jetzt nicht beobachtet.



    SlowJoe
     
  8. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Bei meiner Recherche kam heraus das Conn in den 20er Jahre das erste Sax mit gebördelten Tonlochkaminen raus gebracht hat.

    Ansonsten denke ich einfach, es war eine Entwicklung von der sie sich Vorteile versprochen haben auf Grund besserer Dichtigkeit, fertig.

    Gruß
    Sven
     
  9. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    @ nummer13
    Und was für Franzosen waren das, die bei meinem SML die Tonkamine gebördelt haben?


    Keep swingin´

    Saxax
     
  10. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    .....So ist das halt bei Pauschalurteilen....

    Da triffts halt auch mal unschuldige.

    :-D :-D :-D :-D :-D


    SlowJoe
     
  11. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Sehe ich auch so.
    Warum knieen wir beim Saxophon vor Ehrfurcht nieder, wenn wir gebördelte Tonlöcher sehen, während bei jeder China-Querflöte für 79 € diese Bauweise ganz selbstverständlich ist?

    Gruß
    Joachim
     
  12. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hi,

    sicher entscheiden die Bördelungen nicht über gut oder schlecht.

    Interessant finde ich, dass es in den Staaten nur von Conn gemacht wurde, in Frankreich weiß ich keinen außer SML, aber bei den vogtländischen Saxophonbauern scheint es Standard gewesen zu sein.

    Die Akzeptanz dieser technischen Neuerung fiel also recht unterschiedlich aus.

    Wenn ein Tonloch plan, glatt und ohne scharfe Kanten ist, ist das auch ok.


    Liebe Grüße

    Chris
     
  13. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich denke auch, dass das was mit Handwerkskunst zu tun hat. Früher hat man vielleicht viel mehr Herz in so ein Instrument gelegt und da war es halt nicht vorstellbar, die Kamine so plump enden zu lassen. Die alten Kannen machen ja sowieso viel mehr her als der ganze Einheitsbrei heute. Da kann man die Instrumente wirklich fast nur noch am Stempel unterscheiden. Gut sieht man es ja bei Selmer, das BA und anfänglich das M6 noch mit solch schön verziehrten Ringen am Bogenteil und jetzt so ein schnödes Teil, ebenso die Becherstütze, welche ja jetzt nur noch ein ausgestanztes Blechteil ist. Da sollte man auch denken, was macht das schon für ein Unterschied bei den Produktionskosten im Vergleich zum Verkaufspreis, ob ich ein Stanzteil oder so einen schönen Ring verwende...?!
     
  14. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ach ja, ich spiele ein SAII was fast 25Jahre alt ist, und da waren bis vor kurzem noch die Originalpolster drinnen. Das Instrument ist keinen Vitrinenhörnchen (viel gespielt) und die Polster waren noch dicht...ich hab sie nur gewechselt, weil sie eklig aussahen! Hingegen hatte ich mal ein Toneking (gebördelt), bei dem als ich es bekam bei einigen Polstern an den Druckstellen das Leder eingerissen war...aber wer weiß, ob das auch noch die Originalpolster waren. :-D
     
  15. hugjazz

    hugjazz Nicht zu schüchtern zum Reden

    Manche Dinge sind ganz einfach, aber vielleicht gar nicht wahr.
    Gebördelte Kamine waren viel ebener als einfache. In den 50er Jahren ist es dann gelungen, die einfachen Kamine plan herzustellen.
    Vielleicht.
    Oder auch nicht.
     
  16. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    wenn mir mal ein Sax über den Weg läuft, das ich total liebe, nehme ich das auch mit gebördelten Tonlöchern. Aber wenn ich die Wahl habe, dann lieber ohne. Ich hab mal ein paar Keilwerths angeblasen, damals gabs noch die letzten SX90. 2 ohne und ich glaub 4 mit den gebördelten Tonlöchern. Ganz ehrlich: den immer wieder beschworenen klanglichen UNterschied konnte ich ums Verrecken nicht finden. Und dafür dann viel mehr Geld ausgeben und höheres Klappenbabbenrisiko? Ist nix für mich...

    LG
    Thomas
     
  17. jaaz47

    jaaz47 Ist fast schon zuhause hier

    meine weltklänger haben gebördelte tonlöcher und die sind dicht.

    wir haben die der besichtigung von keilwerth auch sehen können, wie sie auf die gezogenen kamine die bördelung aufgelötet haben. ich habe mich damals schon gefragt: was soll das? und bis heute keine antwort drauf gefunden.

    vielleicht liegt die antwort für die richtigen gebördelten tonlöcher ja auch in den alten polstern. denn die unterscheiden sich im aufbau erheblich von den heutigen.

    bei meinen weltklängern waren noch die originalen polster drin - ein L-förmiger messingring, in den eine filzscheibe gepresst war und dann das ganze mit leder überzogen und dieses auf der rückseite vernäht. ist unter meinen bilder zu finden. m.m nach ist bei diesen polstern die dichtfläche größer als bei den modernen polstern.

    jaaz47 :pint:
     
  18. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Besserer Klang durch gebördelte Tonlöcher ist Quatsch.

    Mein Weltklang und meine beiden Keili haben gebördelte Tonlöcher, was damals bei der Herstellung wohl ein Qualitätsmerkmal war.

    Was die Dichtigkeit anbelangt sind alle meine Saxe absolut dicht, ob gebördelt oder nicht.

    Schaut aber schöner aus, die Bördelung.

    Hans
     
  19. jaaz47

    jaaz47 Ist fast schon zuhause hier

    wer mal gesehen hat, wie brachial ein tonlochkamin aus dem rohr gezogen wird, der kann nur straunen. dann kann man erahnen, was mit dem material passiert, wenn der rand dann nochmal um 270 grad gebördelt (aufgerollt) wird.

    das ist handwerk :-D

    obs tontechnisch wirklich was bringt ?

    jaaz47 :pint:
     
  20. Gast

    Gast Guest

    danke jaaz47,

    270 grad stimmt.(nicht geizig sein mir ein paar grad)

    ABER,

    unterscheiden wir doch bitte zwischen bördeln und auflöten ALS bördelring.

    für das ECHTE bördeln werden die kamine ebenso glattgefräst wie ohne bördeln !!

    ...nur etwas länger gelassen FÜR den bördelvorgang.



    lag mir am herzen das zu sagen.


    analog der vorgang am schalltricher ( auch mit eingelegtem ring!!) dto bei den trompis und posaunen, etc.

    :)
     
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