BergLarsen & Subtones

Ich habe mir nach 50 Jahren vor einigen Wochen für mein Tenor auch mal ein neues Mundstück zugelegt. Da kommt man ja nicht drumrum, wenn man hier dazugehören will. Die Schublade ist also schon angelegt.

Ich bin mit dem Klang und dem sonstigen Verhalten sehr zufrieden - meine Bandmates auch, ich spiele halt etwas zarter als vorher. Die Palms sind klarer und sauberer, das High-G kommt verlässlicher. Ich musste mich auch in keiner Weise umstellen.

Das Problem liegt in der Tiefe. Ab E schon sprechen die Töne schwerer an - im flotteren Spiel kann das nervig sein, und die Bechertöne bleiben stumm oder plärren, wenn ich sie nötige. Und Subtone geht gar nicht. Bei dem alten Mundstück (Selmer Metall Jazz "H") war das etwas abhängig vom jeweiligen Reed, es gelang aber meistens gut.

Kann das am Mundstück liegen oder muss ich einfach mehr Reeds ausprobieren? (D'addario Royal 2.5)

 

Hört sich anstrengend an!

 

Kann ja immer Vieles bis Alles sein

Probier doch mal ein 2er Blatt. Wenn es damit besser geht, arbeite dich wieder hoch. Kann aber auch gut sein, dass das BL-mpc nicht sauber gearbeitet ist.

Gruß
Otfried

 

Ich nehm mal nicht an, dass Du Dir ein kaputtes Mundstück gekauft hast. Vielleicht dauert die Umstellung doch länger, ist die Kammerform doch speziell, was eine leichte Umstellung benötigt.

Prinzipiell zu funktionieren scheint es, ich mag den Subtone-Sound eines Larsen sogar sehr gerne. Es gibt sicher Mundstücke, wo das Luft/Tonverhältnis nicht so subtonebegünstigend ist (vielleicht Selmer Soloist). Ich glaub aber nicht, dass das Larsen dazugehört.

Vielleicht hilft es Dir zu hören. Ich empfehle z.B. diese Platte:



Ansonsten: Übungen aus "A Complete Approach to Overtones" von Ben Britton sind ein heißer Tip.

 

Am Hören wird es nicht liegen, ich höre gern tiefe Tenöre - ohne ein Fufu-Fan zu sein. Den hier magst du nicht, hast du mal gesagt - ich schon und dieses Thema habe ich auch gespielt. Geht im Moment nur in der zweiten Oktave (Thema erst im 2. Chorus bei 0.32). Um das Buch kümmere ich mich mal - sowieso.

 

Nein, glaub ich nicht, dass ich das (so) gesagt hab.
Wie könnte man so einen Könner nicht respektieren. Ich hör ihn aber sicher nicht jeden Tag, auch in diesem Stil (der nicht meiner ist) gefallen mir andere Musiker besser.

David Murray spielt ein Larsen, deswegen hab ich es verlinkt. Ich finde, dass ein Larsen auch im Subtone sehr speziell klingt - im Vergleich zu einem Link beispielsweise.
Deshalb mein Hinweis auf das Hören.

Grüßle, Ton

 

Ich habe ein BL mit Kammerform 2, da ist Subtone kein Problem. Wenn es sehr viel Baffle hat (Kammerform 1 oder 0), kann es vielleicht untenrum etwas schwieriger sein. Ansonsten sind Berg Larsens bekanntermaßen nicht die konsistentesten Mundstücke. Da kann dann auch mal eine krumme Bahn oder ein nicht perfekter Tisch eine Rolle spielen. Aber das kann man ja feststellen.
Übrigens: Berg Larsen Spieler mit tollem Sund waren auch Yusef Lateef und Booker Ervin.

 

Einfach mehr üben!

 

Das ist ja schon mal ein positiver Hinweis. Meins ist auch 2, die Bahn ist .110, was nicht weit von dem "H" des Selmer sein kann. Meine Blattstärke war 2, die sind zu schlapp fürs BL, 2 1/2 ist jetzt ideal. Bahn und Tisch müsste ich mal checken, aber es sind wirklich nur die tiefen Töne.

Danke. Es klingt super, der Sound ist tatsächlich deutlich anders als bei Scott H - und ich erkenne jetzt, wo ich bei Polka Dots auch sein Solo höre, das Spezielle meines Mundstücks wieder.

Beim (Nach-)Spielen von "Min Soldat" war mir mein Problem übrigens immer im Weg, weshalb ich mich damit auch nicht lange aufhalten mochte, und deshalb diese Anfrage.

Die Übung überm tiefen Bb, die hier im Forum als Empfehlung Standard ist, mache ich sehr regelmäßig bis zum High-F - ist aber nicht mehr als eine Pflichtübung. Ich muss mal schauen, dass ich da tiefer einsteige.

Das ist ein guter Tipp!

 

Die Öffnungsangaben bei Berg Larsen sind mit Vorsicht zu geniessen. Oft sind die enger als drauf steht. Auch was die Qualität der Bahnen angeht ist das gerne wie Lotto, man weiss nie ob man gewinnt.
Manche Mundstücke wollen andere Blätter als die, die man sonst nutzt, erlebe ich leider immer wieder. Es könnte aber auch das Horn sein. War bei einem Kollegen so, der gerade für einen Hersteller Mundstücke testet und sich über die miesen Subtonemöglichkeiten gewundert hat, bis er dann beim Instrumentenbauer war und es am Horn lag.......

 

Was ist das eigentlich, üben?

 

Das, was manche nötig, manche nicht nötig haben und was bei manchen auch nichts mehr nützt.

Oder wie mein Lieblingsklarinettenlehrer meinte: Siehe meine Signatur!

 

Gerade wegen dieses Tieftonproblems war selbstverständlich der erste Weg zu meinem Schrauber - das Horn war sowieso dran zum Checken, aber es war dicht (jetzt ist es noch dichter ).

 

Kannst du die Öffnung nachmessen? Ich habe dafür so ein Teil von Theo Wanne, mit dem das ganz gut geht. Oder probier mal einfach ein etwas leichteres Blatt. Ich habe einige Berg Larsen, wo 120, 125 oder 115 drauf steht und die sind alle deutlich enger.

 

Noch ein Larsenspieler, mit einem Scheunentor (130/0) und Plasticover Blättern Stärke 2 oder 2,5) .



Wie gesagt, ich liebe diese "Kante", die auch im Subtone da ist.

 

Nachmessen kann ich mit meinen Möglichkeiten eher nicht. Vom Augenschein her sind mein altes Selmer H und das BL gleich, aber wie schon gesagt, brauche ich jetzt 2 1/2er statt 2er. Ich muss mal das Urlaubsende meines Schraubers abwarten, er sagte, er hätte noch verschiedene BL-Mundstücke. Dann probiere ich mal.

An euch schon mal heißen Dank für die "Zuwendung" - jede Rückmeldung bringt mich ein Schrittchen weiter. Mich ärgert gerade, dass ich wahrscheinlich den Ben Britton über amazon kaufen muss: unschlagbar billig und auf Lager - wäre Montag hier. Wenn ich meine Buchhändlerin einschalte, bestellt die in USA und es dauert...

 

pdf reicht Dir nicht?

https://payhip.com/b/oVH9

 

Vergiss Aufenschein beim Erfassen der Öffnungsgrösse, das funktioniert nicht.

 

Super! Ich auch. Jetzt habe ich auch einen Namen dafür. Nicht Herbert, sondern "Kante".

Och nö. Dafür bräuchte ich wieder neue Technik und lose Blätter habe ich schon zu viele. Buch ist schöner. Aber danke für den Link - die Inhaltsangabe ist gut.

 

Die Öffnung ist nicht die einzige entscheidende Größe, sondern Länge und Bahnkurve sind wichtig. Für Subtones finde ich eine zur Spitze hin steilere Bahnkurve günstiger.

Gruß,
Otfried